Schwarzwild - Heimat
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Länger als in anderen Jahren blühen Heuer
die Herbstblumen >n den Gärten. Dahlien, Georginen und Aftern entzücken vielfach noch in ihrer Farbenpracht das Äuge jedes Naturfreundes. Die Wälder des Vorderschwarzwaldes hat der Herbst in diesem Jahre besonders prächtig geschmückt. Eichen und Buchen scheinen, in die grünen Mäntel der Berge gehüllt, zu lohen und zu brennen; der nieder;chlagsreiche Spätsommer und Frühherbst hat zur Folge gehabt, daß das Laub länger an den Bäumen bleibt als das in anderen Jahren der Fall ist. Das letzte Obst wird zur Zeit von den Bäumen geholt und eingelagert Straßen und Gatzen de, Cnädte und Dörfer sind erfüllt vom Ruch des neuen Mostes, der ein köstliches Getränk zu werden verspricht. Die Kartoffeln sind jetzt vollende eingebracht, und nur Kraut und zum Teil Anaersen stehen noch draußen und warten daraut, dag man sie erntet. Das Bauern- jahr gehl zu Ende, aber deshalb gibt es nicht weniger Arbeit aus dem Bauernhöfe. Das Saatkorn ist vielfach de, Erde schon anvcrtraut, und .mit neuen Hof, nungen sieht man auf dem Lande der kommenden Zeit entgegen. Unser Landvolk ist sich heute seiner besonderen Aufgaben und Pflichten mehr denn je bewußt. Es weiß, daß wir den härtesten Kampf unserer Geschichte durch- zustehen haben, weiß aber auch, daß am Ende des Kampfes der Sieg unserer gerechten Sache steht
Auch weiterhin Kopfbekleidung
prslctkcbe klnkeittkon» kür Knaben
In der großen Zahl der Vorschläge für Bei- Anfachungen, die bei den zuständigen Stellen unter der Feldpostnummer 08 000 eingegangen sind, befand sich auch die Anregung, während des Krieges auf jegliche Kopfbekleidung im Zivilsektor »u verzichten. Man ging davon aus, daß außer der Arbeitszeit und den Arbeitskräften hiebei auch eine Fülle vonTextil-Materialien eingespart werden könnten. Dennoch hat man an maßgebender Stelle sich jetzt grudsählich für die Beibehaltung der Kopfbekleidung entschieden und bezieht sich hiebei aus eine Anordnung des Produktions- beaustragten für Bekleidung und Rauchwaren des Reichsamts für Rüstung und Kriegsproduktion, die im Reichsanzeiger vom 88. Oktober veröffent- lickt worden ist. Sie beruht auf der Erkenntnis, daß die Bevölkerung insbesondere im Winter die Möglichkeit einer Kopfbekleidung behalten soll, wobei noch dazu der Textilsektor bet Inanspruchnahme von Hüten auf Fellbasis mehr entlastet wird, als wenn etwa für die Schalwickel oder Turbane der Frauen Spinnstoffe in Anspruch genommen werden. Es wird daher die Herstellung von Schals, soweit sie nicht aus ge- wirkten, sondern gewebten Stoffen erfolgt, verboten.
Im übrigen erfolgt für Männer- und Frauen» üte eine kriegsgebotene Beschränkung der formen und Farben. Bei den Knaben hat man sich auf eine aus der früheren Schirmmütze abgeleitete Einheitsform beschränkt, die besonders drastisch erscheint, weil sie im Winter gleich auck den Ohren- und Nackenschutz ermöglicht. Im Sommer aber tragen die Knaben im allgemeinen ohnehin keine Kopfbedeckung.
Deckung nehmen!
Dieser Warnruf war früher nur den Soldaten geläufig; er ist nunmehr auch der Heimat ein Begriff geworden. Jeoer Soldat weiß, daß jeg- sicher Leichtsinn ihn und leine Kameraden größeren Gefahren cusletzt als Umsicht und Klugheit. Zur Umsicht müssen hinzukommen Unerschrockenheit, Geistesgegenwart und Beherztheit. Leichtsinn jedoch ist kein Mut. und Vorsicht ist keine Feig- heit. — Nach dieser Erkenntnis muß jeder Auge- hörige der Landbevölkerung aus dem Gehöft, auf den Straßen und auf dem Feld handeln. Die Luftkriegslcge erfordert überall und zu jeder Zeit luftschutzmäßiaes Verhalten.
Nährstoff« im Weißkraut
Weißkraut enthält außer lebenswichtigen Miueralstoffen wre Kali. Natrium. Kalk. Magnesia und Phosphorsäure auch Reineiweiß, etwas Fett. Kohlehydrate, besonders Zucker, sowie die Vitamine S,. 8 und L. Es hat sich sogar gezeigt. daß der Bitmain-Ö-Gehalt des Weißkrauts viele Monate lang in verhältnismäßig guten Mengen erhalten bleibt, was den-Wert. des Weißkrauts noch erhöbt. Die Verteilung deS Nähr- stoffgehaltS verhält sich in den einzelnen Teilen eines Krautkopfcs indes nicht ganz gleich. So- Wohl im Strunk als -auch in den Rippen der Blätter findet sich beispielsweise mehr Zucker und Eiweiß, weshalb Strünke und Rippen also unbedingt mitgekocht werden sollten, wogegen das Blattgewebe wieder mehr Fett und andere Kohlehydrate enthält. Der Zuckergehalt der Krautblätter scheint übrigens mit der Jahreszeit zu wechseln, wobei es sich allerdings nur um so geringe Mengenunterschiede handelt, daß sie überhaupt nicht ins Gewicht fallen. _
Die „kleinen Raupennrfter" nicht übersehen!
An den Zweigen der Apfel-, Birn- und Pflaumenbäume, wie auch am Weißdorn oder am Traubenkirschenbaum, kann man da und dort jetzt die
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Kleinen Raupennester" der Baumweißlinge entdecken. Kleine Raupennester nennt man sie zum Unterschied von den „großen" der Goldafterraupcn. Auch der Baumweihling ist ein arger Baumschädling. Seine im August auskriechenden graubraunen, orangegelb und schwarz gestreiften, etwa 4 Zentimeter langen Raupen spinnen» wenn der Herbst kommt, ein paar Blätter — oft auch nur ein einzelnes Blatt — zu einem dichten Gespinst zusammen in sein sie den Winter überdauern. Im Frühjahr, gewöhnlich im April, erwachen sie dann zu neuem Leben, fressen das sprossende junge Laub und die Blutenknospen ab und können so, bis sie sich im Mo, oder Juni verpuppen, reichlich Schaden anrichten Auf diese Raupeunester heißt es daher jetzt Jagd zu machen. Wo man auf Obst baum'weigeu zusammeugespounene Blattbüschel sieht, siuo sie abzuschneiden und zu verbrennen, denn jedes Gespinst enthält zahlreiche Raupen und jede von ihnen wird im Frühling zu einem gefräßigen Obstbaumschädling.
Warn- und Verbotstafeln beachten
Das Reichsgericht hatte die Frage zu klären, ob und inwieweit sich Grundstückseigentümer durch Anbringung von Warntafeln von der Haftung gegenüber unbefugt eindringenden Personen frei zeichnen können Es entschied: den Betriebsführer trifft im allgemeinen keine Pflicht, fremden Personen, die unter Verletzung des Strafgesetzes in sein befriedetes Besitztum eindringen und die Lebensgefahr erst durch ihr leichtfertiges Tun herausbeschwören, vor den Gefahren seines Betriebes zu schützen
Anlaß zu dieser Entscheidung bot ein folgenschwerer Unglücksfall, dem zwei 16jährige Burschen zum Opfer sielen. Sie waren unter Nichtbeachtung der an verschiedenen Stellen angebrach
ten Warn- und Verbotstafeln durch ein Loch im Zaun auf einen Lagerplatz für zur Verschrottung bestimmtes Heere Mrät gekrochen. Tort machten sie sich an einer Panzergranate zu schaffen. Das Geschoß explodierte und verletzte den einen der beiden Jungen tödüch, während der andere mit leichteren Verletzungen davonkam.
Gewiß muß der Inhaber eines Betriebes, so heißt es in den Entscheidungsgründen, die dort beschäftigten und verkehrenden Personen gegen die Betriebsgefahren »blitzen. Dagegen läßt sich keine derartige Schutzpflicht gegenüber solchen Personen begrünoen, sie unter Verletzung des Strafgesetzes in em befriedetes Besitztum ein- dringcn und die Lebensgefahr erst durch ihr eigenes leichtfertiges und unerlaubtes Tun heraufbeschwören
Aus den Nachbargemeinden
GliUUngen. Obergesre'ter Christian Roller, Sohn des Chr. Roller, wurde mit dem Kricgs- verdienstkreuz 1 Klasse mit Schwertern ausgezeichnet.
Pforzheim. Das R'tterkreuz zum Eisernen Kreuz wurde verliehen an Major Georg Gärtner. Bataillouskoimnondeur in einem württem- bergisch-badischen Sturmregiment, und an Major d. R. Otto Lais, Kommandeur eines Grenadier- regimcnts. Elfterer ist der Sohn eines Gastwirts aus Heddesheim bei Mannheim und wohnt in Pforzheim. Er ging aus dem Unteroffiziersstand hervor. Vor einigen Tagen trug er sich im Rahmen einer Ratsherrnsitzung in das Goldene Buch der Stadt Pforzheim ein. Letzterer ist gebürtig von Wilferdipaen und oon Beruf Schulleiter.
Gestorbene: Ernst Knüller, 45 I., Rotensol; Anna Pfeiffer, geb Hammel, 71 I., Rotensol; Christian Haist. Bahnarbeiter, Batersbronn- Sohlberg; Maria Mavlbctsch, geb. Frey, 52 I., Schönmünzach; Maria Haueisen, 80 I., Leonberg; Johanna Mück, geb Klein, Eltingen.
Die Sorge um unsere Kriegsgefangenen
Das Deutsche Kote Kreur auch hier ein nimmermücter üelker
Das Los der Kriegsgefangenen ist gewiß nicht beneidenswert. Ein hartes Schicksal zwingt ihn, das Ende des Krieges hinter Stacheldraht abzuwarten, weit von der Heimat entfernt und häufig in abgelegenen Erdenwinkeln. Das Fehlen geregelter Arbeit und die beschränkte Postverbindung erhöhen vielfach die seelische Not. Wenn trotzdem immer wieder Berichte von der aufrechten Haltung der deutschen Kriegsgefangenen ein- gehen, dann zeugt das vom Geist des deutschen Soldaten, der sich auch durch langjährige Gefangenschaft nicht beugen läßt.
Das Deutsche Rote Kreuz bemüht sich, durch seine verschiedenen Hilfsmaßnahmen das Los der Gefangenen zu mildern, nicht durch Er- füllung ihrer materiellen Wünsche, sondern auch durch Lieferung von Büchern und Studienmaterial. Ganz besonders hat sich das DNK. in den Dienst der Nachrichtenvermittlung zwischen den Kriegsgefangenenlagern und der Heimat gestellt. Es ist verständlich, daß die Ange- hörigen in der Heimat größtes Interesse an allen Einzelheiten des Schicksals ihrer Lieben haben und daß deshalb das DRK. ständig mit einer Unzahl von Anfragen und Wünschen überschüttet avurde, deren gewissenhafte Erledigung die DRK.- Dienststellen stets als ihre Ehrenpflicht betrachten.
Im Zeichen des verstärkten Kriegseinsatzes aber muß auch das DRK. Kräfte einsparen. Es appelliert deshalb an alle Volksgenossen, künftig von allen entbehrlichen Anfragen und-Rückfragen an die DRK.-Dienststellen abzusehen. Auch wichtige Anfragen werden nicht immer umgehend beantwortet werden können. Das DRK. hat bisher
automatisch alle Meldung«:, die von Feindseite über Kriegsgefangene einliefen, an vw Angehörigen weitergegeben. Bei der gegenwärtigen Kriegslage aber ist es die Regel, daß die erste Nach- - richt vom Kriegsgefangenen selbst früher bei den Angehörigen eintrisst als die Meldung, die auf dem Umweg über Genf kommt. Die Mitteilungen des DNK. sind also weitgehend überflüssig geworden, und. sie werden deshalb auf die Fälle beschränkt, in denen berechtigte Anfragen der Angehörigen vorliegen.
Es ist dabei nicht zweckmäßig, schon gleich nach der Vcrmißtenmeldung die Nachforschung zu beantragen, die Monate dauert, während die direkte Nachrickt von dem Vermißten vielleicht schon nach sechs Wochen vorliegt. Ein großer Teil der Anfragen dürfte sich auch durch das neue Mit- teilungsblatt erübrigen, daS vom Präsidium des DRK. seit dem Frühjahr 1944 in vierteljährlicher Folge für die Angehörigen deutscher Kriegsgefangener herausgegeben wird. Außer Berichten über die Betreuungsmaßnahmen für die Kriegsgefangenen deutschen Soldaten bringt das Mitteilungsblatt ständig Nachrichten aus den verschiedenen Lagern und alles, was über die Lage unserer Kriegsgefangenen in den westlichen Feindländern bekannt ist. ferner Hinweise auf die Postbestimmungen und sonstige Dinge, die die Angehörigen interessieren können. Diese Auskünfte sind viel gründlicher, als sie im Einzelfall gegeben werden können. Allen Angehörigen von Kriegsgefangenen wird daher emvfohlen. sich diese Mitteilungen regelmäßig von ihrer zuständigen DRK.« Kreisstelle zu beschaffen.
Mehr Beachtung dem Veerenobst!
Dem Beerenobst kommt im Haushalt eine bedeutende Rolle zu. Darüber hinaus sind Beeren aller Art seit einigen Jahren für die Süßmosterei sehr begehrt. Eine weitere Ausdehnung der Beerenkulturen ist deshalb wünschenswert und aussichtsreich. Bei Neupslanzung beachte man be- sonders das Lichtbedürfnis der Pflanzen und verwende unkrautfreies Land. Enge Pflanzungen behindern die wichtige Bodenbearbeitung und Düngung, auch verändert sich der Boden ungünstig durch die dauernde Beschattung.
Die vorhandenen Bestände könnten weit besser ausgewertel werden. Zur Pflege braucht man wenig Fachkenntnisse Die wichtigsten Maßnahmen seien hier kurz angeführt:
Gartenerdbeeren werden von den Ranken und Ausläufern peinlich gesäubert und der Boden flach gehackt und im Frühjahr möglichst mit verrottetem Kompost bedeckt. Letzterer hält feucht und bringt den nötigen Humus in den Boden. Je besser die Beete behandelt werden, desto mehr läßt sich herausholen. Erdbeerpflanzungen müssen alle vier Jahre erneuert werden.
Bei Himbeeren werden nach der Beerenernte die abgetragenen Ruten entfernt, ebenso von den grünen Ruten die überzähligen, soweit dies nicht schon durch Hacken geschehen ist. Je Pflanze läßt man höchstens 6—7 Ruten stehen. Himbeeren sind sehr flachwurzelnd und luftbedürftig. Der Boden darf nicht tief gegraben werden, sonst wird das weitverzweigte Wurzelshstem stark geschädigt. Flaches Hacken genügt. Im Frühjahr ist Bedecken des Bodens mit strohigem Mist oder Kompost von großem Vorteil. Die Wasserverdunstung wird dadurch vermieden, ebenso das schädliche Verkrusten des Bodens und die Unkrautbildung.
Johannis- und Stachelbeersträucher werden im Herbst ausgelichtet. Die zu alten Holzteile schneidet man dicht am Boden heraus. Ein Strauch soll 6—7 Hauptäste haben. Diese müssen möglichst weit auseinanderstehen, damit
die Sonne in das Strauchinnere eindringen kann. Die aus dem Wurzelballen immer wieder hervortretenden Triebe werden alljährlich ausgeschnitten, sie verbrauchen unnötig Nahrung. Die einjährigen Spitzentriebe werden auf 15 Zentimeter gekürzt, dadurch entstehen gute Fruchtholzgarnie- rungeu. Schwarze Johannisbeeren lichtet man gut aus, schneidet aber die Spitzentriebe nicht oder nur leicht zurück.
Beerensträucher werden am besten bald nach der Eriue gedüngt und dabei der beim Ernten fest- getretene Boden gehackt. Tiefes Graben muß unterbleiben, wenigstens in der Nähe der Pflanzen, da die Wurzeln immer sehr flach liegen.
Bei Stachelbeeren ist es von Vorteil, neben dem Auslichten alle Triebspitzen zu kürzen und einzusammeln, da meist die Spitzen vom Mehltau befallen sind und sich die Krankheit sonst auch im Frühjahr wieder verbreiten kann.
Die sehr begehrten Brombeeren müssen während des Wachstums stark ausgelichiet werden, wenn man nicht in kurzer Zeit eine undurchdringliche Wildnis haben will. Je zwei Hauptäste werden rechts und links spalierartig an ein Drahtgestell gebunden. Alle weiter entstehenden Zweige werden beim Entstehen unterdrückt. Um dem oft beklagten Abfrieren der Fruchttriebe vorzubeugen, legt man die Haupttriebe Vor Winter auf die Erde herunter, bedeckt sie mit Reisig und Erde handhoch und bindet sie im späten Frühjahr wieder hoch. So behandelte Pflanzen erfreuen ihren Besitzer alljährlich durch reichen Ertrag, nur muß während des Sommers immer wieder ausgeschnitten werden, um die Hauptruten genügend freizustellen.
Wenn Beerensträucher mit Kalisalzen gedüngt werden, sollte dies im Herbst oder rechtzeitig im Frühjahr geschehen, da der Chlorgehalt dieser Salze sich besonders bei Bodentrockenheit recht schädlich auswirken kann.
Kreisbaumwart Walz- Nagold.
Lin liumsn »u, un»nr«o ia^en von Lv» Ur»i»tc>-ivi
II
„Da haben Sie's, Sie Bär! Aber Sie Verlierer das Papierchen ja doch! Und dann sehen wi> uns nicht wieder - niemals "
Walter Hansen lachte „Ich kann Sie >a jeden Abend sehen, wenn ich will! Das können Sie gal nicht verhindern'"
„Wie wollen Sie denn das fertig bringen?" fragte Hella angriffslustig während sie sich gleichzeitig fester an seine Schulter schmiegte „Sehr einfach! .Der große Schatten' wird schon noch eine Zeitlang laufen! Und da tanzen Sie ja jeden Abend zweimal über die Leinwand" gab Hansen triumphierend zurück Hella lächelte stolz. Ja. beim Film hatte man eben dach seine besonderen Chancen, und darum wollte sie auch unbedingt dabei bleiben machte ihre Tätigkeit im Augenblick auch noch so unbefriedigend lein.
Beide unterhielten sich weirer ausgezeichnei uno waren schwer enttäuscht, als es plötzlich hieß: „Lokaifchluß". Walter Hansen erlitt einen leichten Schreckschuß als ihm die Rechnung präsentiert wurde. So kostspielig hatte er sich laichen Cxtra- lpaß. den er sich mit Irmgard noch nie geleistet Haie, nicht oorgestellt — er war sogar in einiger Verlegenheit, ob sein Geld überhaupt reichen würde. Aber zum Glück erwies es sich noch grade
ein wenig ernüchtert als sie zujanuuen aus die Straße hinaustraten. Es war jetzt völlig dunkel geworden. Eben schlug es oon der Gedächtniskirche Mitternacht Fernes Fliegergesumm« ertönte, und die langen weißen Strahlen der Scheinwerfer tasteten aiilmerklam den Himmel ab.
„Ich darf Sie doch nach Hause bringen ?" fragte Walter Hansen hastig Er hatte keine Lust, dieses Abenteuer, das sich wider Erwarten als so kostspielig erwiesen hatte, jetzt so sang- und klanglos zu beenden. Er schob seine Hand unter Hella» Arm, und sie ließ es geschehen
„Meinetwegen! Ich wohne übrigens ganz nah — in der Marburger Kommen Sie. rasch' Hier um die Ecke." Sie hatte es plötzlich eilig Wenn nur Olaf, ihr Bruder, mit dem sie zusammenwohnte. noch nicht zu Hause war Er hatte ihr neulich schon einmal eine Szene gemacht, wegen ihres späten Heimkommens.
Es war sehr finster, und man mußte acht gebe». >n der unbekannten Straße nicht fehl zu treten. - xs lag auch wieder ein eigener Reiz darin, so eng -»einander in das geheimnisvolle Dunkel hineinzuw. »m.
Viel zu schnell stanM sie vor h« Haustür eines hohen modernen -Nauses, und Hella suchte inMrem Täschchen nach de,. Schlüsseln.
„Lus Wiedersehen. Herr Hansen! Es war ein netter Abend! Gute Nacht!"
Sie reichte ihm ihre schlanke kühle Hand Aber Hansen, durch den Alkohol kühn gemacht, ließ V!c>e ^ Hand nicht los, er zog sie näher an sich. Hastig^ umschlang er das Mädchen und küßte kurz und heftig ihre Lippen.
.Leb wohl, süße Hella! Wir sehen uns wieder", flüsterte er. Dann hatte er. über seinen eigenen Mut erschrocken, hastig kehrt gemacht und ging mit großen erregten Schritten zur anderen Straßenseite. Hella Lundström sah ihm mit einem
Lisa Waldstedt ging unruhig in ihrer neuen Wohnung auf und ab. Sie erwartete die Rückkehr ihres Mannes immer ungeduldiger, dl« Einsamkeit in Men vier Wänden droht« st« zu erdrücken.
Da waren sie in der vorigen Woche oon ihrer Hochzeitsreise nach München zurückgekehrt, und Edmund hatte sie voller Glück in ihr neues Heim eingeführt. Die vier Zimmer, Küche und Bad — alle» war wohlgepflegt, wie neu und sehr geschmackvoll eingerichtet — und doch machte es ihr nicht die rechte Freude, weil sie nichts dazu hatte beitragen können, um das alles anzuschaf- sen. Dazu kam, daß sie auch bei der Verwaltung und Ordnung dieses schmucken Hauswesens fast nichts zu tun fand, denn Selma, die alte Haushälterin, die Edmund schon seit Jahren die Hauswirtschaft führte, duldete keine Einmischung in ihrem eigensten Reich.
Jetzt erklang Vas Schließen der Korridortür — Edmund kam. Lisa lief ihm entgegen und warf sich schon im Vorplatz ungestijm an seine Brust.
„Daß du da bist. Liebster — endlich!" Sie erwartete seinen Kuß.
Aber Dr. Waldstedt, ein breitgebauter Vierziger mit blassem, überarbeitetem Gesicht, übersah die zärtliche Geste. ,Zst Selma da?"
„Nein, Sir ist ausgegangen. Gott sei Dank! Wir sind ganz allein. Komm doch, ich habe Tee gemacht. Nun können wir ungestört plaudern."
Sie zog ihn ins Eßzimmer, wo in der Fensternische der Teetifch zierlich gedeckt war.
„Gut, mein Kind", willigte Waldstedt ein. — „Aber viel Zelt habe ich nicht. Ich habe noch wichtige Akten mitgebracht, die ich bis morgen durchsetzen muß."
Lisa goß Tee ein. ,Lann ich dir nicht helfen? Du weiht doch, daß ich die Sachen verstehe, ich habe ja immer im Büro gearbeitet."
Aber ihr Mann wehrte ab. „Aber nein, Kind, dazu ist doch die Sekretärin dal" Behaglich führte er die Tasse zum Mund.
„Und was soll ich tun, Edmund?" fragte Lisa kläglich. „Den Haushalt besorgt Selma. Für dich arbeiten soll ich nicht. Was bleibt mir also?"
Waldstedt lachte. „Du sollst alles das tun, was so viele gutgestellte Frauen zu tun haben: dich schön machen — Gesellschaft pflegen und alles, was dazu gehört!"
Lisa schüttelte den Kopf. Mit dem dunklen welligen Haar, den großen blauen Augen und dem zarten Gesicht sah sie wunderhübsch aus, und ihr Mann betrachtete sie entzückt. „Aber, daran bin ich nicht gewöhnt, Edmund! Du weißt doch, daß ich bis fetzt immer für meinen Unterhalt gearbeitet habe wie Tarfende von anderen Mädchen auch! Das beste wäre doch, du ließest mich in deinem Büro Mitarbeiten, wenn du schon Selma nicht entlasten willstl"
(Fortsetzung folgt)