Briten, Amerikaner und Kanadier im Ansturm

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Von Xriexsberjckirer Xurttzlguck

rck. s?x.) Abermals steht die r i e s i g e Moer­st j k - B r ü ck e, die nicht nur einen Strom, de» Waal, zu überbrücken, sondern wie ein riesiger Eisenhaken zwei Teile des Kontinents zusammen zu klammern scheint, als neuralgischer Punkt der Kriegführung im westhollSndische» Raum im Mit- telpunkt des Geschehens. Noch künden nur die vie­len Flckstände rings um die Brücke von der mili­tärischen Bedeutung dieser Brücke, die den hier weit über tausend Meter breiten Waal überspannt und zu den größten und kühnsten aller europä­ischen Brückenkonstruktionen gehört. Noch äsen auch di« buntgescheckten Rinder auf den saftigen Wiesen an den Usern des Waals. Bei einer feindlichen Luftlandung im Bannkreis der Brücke würde hier innerhalb weniger Sekunden eine Hölle von Feuer und Stahl entfacht sein.

Aber noch grollt nur der Donner des Artillerie­duells bis zur Moerdijkbrücke herüber. Die Ein- schlüge der schweren Brocken nimmt man in dem tiefgelegenen schwankenden Boden noch über 20 Kilometer fast körperlich wahr. Die Artillerie ist die stärktse Waffe, die der Feind in der seit einer Woche tobenden Schlacht in Westholland «inzusetzen hat. Noch verläuft die Front weit süd­lich der Moerdijkbrücke. auf halbem Wege zwi­schen Antwerpen und der Waclmündung. Vom 6. September, als die britischen Panzer in Ant­werpen eindrangen, bis in diese letzten Oktober­tage ist es Montgomery nicht, gelungen, mehr als zwanzig Autominuten von Antwerpen nach Norden vorzu stoßen.

Die S ch e l d e m ü n d u n g noch gesperrt

Nach einem großzügigen Ossenfivplan und un- ter Einsatz eines ungeheuren Menschen- und Ma- terialcufgebotes sollte die Freikämpfung Aut- werpens erfolgen. Aber mit einer ungeheuren Zähigkeit leistete die Besatzung des deutschen Brückenkopfes südlich der Scheldemündung gegen konzentrische Angriffe des Feindes und Landungs- unternehmen im Rücken Widerstand. Granate auf Granate tragen die schweren Batterien auf der Insel Walcheren in den Feind, obwohl die Insel seit Wochen völlig überschwemmt ist, nach­dem Bombenwürfe der feindlichen Luftwaffe die Deiche zerstört und die Zivilbevölkerung dem Untergang preisgegeben haben. Seit Wochen tobt auch der Kampf um die nur wenige Kilometer breite Landenge von Bath. die die Halb- Insel Südbeverlaiid und Walcheren vom Festland trennt. Auch hier versucht es Montgomery fetz« mit einem Landungsunternehmen, um schneller voranzukommen.

Alle diese Unternehmungen treten in ihrer Be- deutung jedoch zurück gegenüber dem konzentri- scheu Stoß nach Norden, mit dem Montgomery. koste eS. was es wolle, den Waal gewinnen will. Rur die Erreichung dieser Linie würde Antwerpen für den Versorgungsverkehr öffnen und die Be­drohung der tiefen Flanke des nach Nymwegen vorspringenden Frontkeils einigermaßen mindern. Deshalb greift der Feind seit einer Woche mit zwei Armeen und einem außerordentlichen Ma- terialeinsak an. Der eine Stoß, der von der l. ka­nadischen Armee getragen wird, zielt nördlich von Antwerpen über den großen belgischen Truppen­übungsplatz Maria Terheide und den Grenzort Eichen auf die holländische Stadt Roofen- d a a l.

Der zweite Keil richtet sich über die nordwest­lich Eindhoven liegende holländische Stadt Her-

togenbosch, das frühere BoiS le duc. nach Westen und Nordwesten. Durch diese doppelte Offensive Bergen op Zoom entlang der berühmten, von Vlissingen nach Mitteleuropa führenden Ex- preßzugstrecke über Roosendaal. Breda und Tilburg nach tzertogenbosch verläuft und die dann bis an den Waal vorgetrieben werden soll.

Montgomery hat sich seine Offensive etwas kosten lassen. Durch eine ungeheure artilleristische Feuerwalze, die einen nur wenige Kilometer brei­ten Gefechtsstreifen in einer Nacht oft mit bis zu vierzigtausend Granaten belegte, wollte er den Widerstand unserer Grenadiere ersticken. Zu der Artillerie gesellte sich ein sehr starker Einsatz von Schlachtsliegern und Jabos, Panzern, Flammen-

Führerhauptquartier, 31. Oktober. Das Ober­kommando der Wehrmacht gibt bekannt:

Unter dem Eindruck der nachhaltigen Abwehr unserer Besatzungen hat der Feind gestern seine Angriffe weder auf die Festung Dünkirchen noch gegen unseren Brückenkopf nördlich Brügge fort- gesetzt. In schweren Kämpfen haben sich unsere bisher aus Süd Beverland kämpfenden Truppen nach Walcheren zurückgezogen. Kanadier, die sich den Zugang dorthin erzwingen wollten, wur­den durch zusammengefaßtes Feuer zerschlagen.

In der Schlacht in Nord-Brabant faßte der FMd seine Panzerverbände vor allem zwischen Roosendaal und Breda und östlich Ooster- hout zu starken Durchbruchskeilen zusammen. In erbitterter Abwehr vereitelten unsere schwer rin­genden Truppen alle Versuche, ihre Front aufzu­spalten und brachten die vordringenden gegneri­schen Divisionen an vorbereiteten Brückenkopkstel- langen südlich der unteren Maas und ihrer Mün- düng zum Stehen. Eigene Angriffsunternehmen südöstlich Helmond führten zu Stellungsver- besferungen. Feindliche Gegenangriffe scheiterten. Bei diesen Kämpfen wurden innerhalb von drei Tagen 8b feindliche Panzer abgeschossen.

In den Wäldern zwilchen der oberen Meurthe und Mortagne wurde auch gestern erbittert gekämpft. Die immer wieder cngreifendcn Nord- amerikaner kamen nur wenig über ihre Aus- gangsstellungen hinaus Ein eigener Angriff nord. östlich Remiremont stieß in angreifende nord. amerikanische Bataillone.

London lag wieder unter dem Feuer von V 1.

In Mittelitalien griff der Feind im west, lichen Frontabschnitt vergeblich den Raum von Castel Nuovo an Zäher Widerstand unserer Trum Pen brachte auch südwestlich Vergato die feind­lichen Angriff zum Scheitern Nach starker Feuer- Vorbereitung konnten britische Verbände nördlich Melaola den Uebergang über den Ronco er­zwingen.

Unsere Stützpunktbesatznngen. die auch nach der Räumung Griechenlands auf einigen ägäi- schen Inseln belassen wurden, stehen auf Milos und Piskopi im Kampf gegen gelandete feindliche Kräfte.

Auf dem Balkan wurden bulgarische Angriffe gegen unsere Stellungen östlich des Vardar-Tales abgewiesen. Auch bei Pristina und an der west­lichen Morava hat sich die Lage trotz anhaltenden bolschewistischen Druckes nicht wesentlich verändert

Zwischen Donau und unterer Theiß dringt der

panzern, gepanzerten MG.-Trkigern und Panzer- spähwagen.

Die groß angelegte Rechnung war jedoch auch hier ohne den deutschen Soldaten geinacht. Er kämpfte buchstäblich um jeden Fußbreit Boden. Grenadiere, Fallschirmjäger und Luft­waffeneinheiten stehen oft in einer Division Schul, ter an Schulter. Aus Versprengten, dse bei dem Rückmarsch aus Frankreich und Belgien ihre Ein­heiten verloren hatten, sind neue Bataillone ge­worden. Vom Kompaniechef bis zum Generäl heißt die Parole: Improvisieren und aus den gegebenen Möglichkeiten das Beste herausholen. Immer wie­der versteht es die Führung, selbst ausweglos er­scheinende Situationen zu meistern.

Feind mit neu herangcführten Verbänden in Rick- tung aus Recskemet vor. Deutsche und unga­rische Schlachtslieger führten wirkungsvolle An­griffe gegen die feindlichen Angriffsspitzen. Flak- artillerie der Luftwaffe vernichtete dort gestern 20 Panzer. Bei Ungvar drängten unsere Gegen- angriffe den in einem Abschnitt eiisgebrochcnen Feind aus engem Raum zusammen. In den O st - beskiden erlitt der Gegner bei vergeblichen Angriffen erneut hohe Verluste.

Nach vorläufigen Zählungen wurden seit dem 26. Oktober in den Kämpfen gegen das slowa- kische Bandenzentrum Alttohl.Neusohl über >0 000 Gefangene gemacht und über >00 Geschütze aller Kaliber, 600 Lastkraftwagen und ein Panzer­zug erbeutet. Außerdem fielen unübersehbare Mengen an Waffen und Ausrüstung in unsere Hand. Die Säuberung des Raumes von den Rest­gruppen der unter bolschewistischer Führung stehen- den Aufständischen ist weiter im Gange.

Am Narew nahmen die Sowjets beiderseits Ostenburg ihre Angriffe wieder auf. konnten je­doch keine nennenswerten Erfolge erzielen.

In der Istägigen Schlacht im ostpreußi­schen Grenzgebiet haben die unter dem Oberbefehl des Generals der Infanterie Hoßbach stehenden Verbände die lowjetischen Großangriffe zum Stehen gebracht und den Feind unter schwer­sten Verlusten geschlagen. Ueber 35 Schützendivi­sionen und zahlreiche Panzerverbände scheiterten an dem zähen Widerstandswillen und den ent­schlossenen Gegenangriffen unserer Divisionen so­wie dem vorbildlichen Einsatz des deutschen Volks- sturms. Auch die Materialausfälle der Sowjet? sind hoch. In der Zeit vom 16 bis 28. Oktober wurden dort 1066 Panzer. 330 Geschütze und 48 Flugzeuae durch Truppen des Heeres vernichtet oder erbeutet. Fliegende Verbände und Flak­artillerie ein->r Luftflotte unter Führung von Ge­neraloberst Ritter von Greim schossen im ostpreußischen Kampfraum in der gleichen Ze?» 264 sowjetische Flugzeuge ab und vernichteten 180 Panzer.

In Kurland letzte der Feind südöstlich Li bau und im Raum von A u tz leine Großangriffe in verstärktem Maße fort. Nach schwerem Ringen wurden die Durchbr»ch?vers»che der Sowiets ver­eitelt und dabei III feindliche Panzer vernichtet

Feindliche Terrorflieger griffen bei Tage Ham­burg. Münlter, Hamm und rheinisches Gebiet, bei Nacht Köln an. Außerdem war in der vergangenen Nacht die Reichshauptstadt das Ziel schneller britischer Flugzeuge.

Dnrchbruchvevsuche in Kurland vereitelt

V/Ollcsnkllelvng clurck klale uncl klugrsvgs

LntsteliunA der ILondonsstreisen LeobsvdtnoAvii verden meteoro o»ise' ausAervertet

Die Frage, ob der Mensch imstande ist. künstlich Regen zu erzeugen, also aus das Wetter einzu- wirken, ist schon sehr alt. Regenbeschwörungen und Wetterzauber gibt es. solange die Menschheit existiert; aber erst seitdem der Mensch über die physikalischen Vorgänge des Wetters Bescheid weiß kommt er dem langersehnten Ziele, entscheidend aus die Witterungsbildung einzuwirken, etwas näher. "

Wir können heute feststellen, daß die wetterbil- dende Tätigkeit der Lusimoleküle durch den immer mehr zunehmenden Luftverkehr, durch Flugzeuge, ferner im Kriege durch Flckgeschosse, große Brände usw. in einem bestimmten Grade mitbeeinslußl wird. Ueber die Wolkenbildung durch Luftschiffe und Flugzeuge liegen die ersten Meldungen aus der Zeit vor, als unsere Zeppeline zu ihren Flügen auf dem Bodensee starteten. Im Jahre 1033 berichtete Professor Dr. Lindemann aus Hamburg, daß sich eine halbe Stunde nach An­kunft der beiden großen Flugzeuge Do X und Junkers Q 38 in Hamburg kräftige Regengüsse einstellten. , Auch die Schweizer ZeitungDer Bund" berichtete, daß etwa 30 Minuten nach Rundfahrten des Oo X und des Junkers-Großflug, zeuges O 38 auf dem Bodensee Regen etntrat. Ein anderer Beobachter berichtete, daß wenn das LuftschiffGraf Zeppelin" von Friedrichshafen abslog und über Schaffhausen flog säst stet? wenige Minuten nach seiner Abfahrt eine Trübung der klaren Luft öder eine Verstärkung der Trü- bung über Schafshausen eintrat und später Regen einsetzte.

Seitdem inzwischen unsere Fliegerei erhebliche Fortschritte genommen hat, konnten diese Beobach­tungen erweitert fortgeführt und meteorologisch auSgewerlet werden. Heute wißen wir, daß das Auftreten von Nebclstreisen bei hochfliegenden Ma- schinen eine mit der Wolkenbildung zusammen- hängende Erscheinung ist. mit deren Problem sich u. ä. auch die Deutsche Akademie der Luftfahrt- forschung eingehend befaßt hat. Die häufigste Er- scheinung ist der unmittelbar hinter dem Flugzeug sich bildende Helle Rebelstreifen, der sich bald wie­der auslöst und einige hundert Meter hinter dem Flugzeug verschwindet. In vielen Fällen aber je nach Wetterlage. Temperatur und Feuchtigkeits­gehalt der Luft bleiben diese Nebelstreifen be­stehen. verbreiten sich und erlangen allmählich eine große Ausdehnung, wobei sie sich in eine Dunstschicht oder in natürliche Wolken verwandeln.

Bekanntlich bestehen die Brennstoffe der Flug- Motoren im wesentlichen aus Kohl«, und Wasser­stoff. Durch den hinzukommenden Sauer­

stoff der Luft, die zur Verbrennung des Antrieb- stosses in den Zylindern der Flugmotoren ange­saugt wird, enthalten die Verbrennungsgase den aus Wasier. und Sauerstoff sich bildenden Wasser­dampf. Wird das hinter dem Auspuff entweichende heiße Abgas mit der Luft des Schraubenstahls ver. mischt und abgekühl». lo muß der Wasserdamp! kondensieren, was in ziemlichen Lufthöhen am ehe- sten geschieht, wo die Abkühlung der Auspuff- gase genügend tief vor sich geht. Diese Kon- denskerne in der Lust geben den Anlaß zur Wolkenbildung, sofern die Luft genügend mit Wasserdampf gesättigt ist oder schon selbst zur Wol­kenbildung neigt.

Bemerkenswert ist. daß Wolken und Regen auch durch Flakschüsse, Bomben. Brände

In der Schlacht in Holland haben sich nach dem letzten OKW-Bericht in schweren Kämpfen unsere bisher auf Süd-Beverland kämpfenden Truppen auf die Insel Walcheren gegen hart nachdrängende Kanadier zurückgezogen. Das Landschaftsbild dieses südwestlichen Teils der Niedelande wird durch die Schelde und ihre Mün- dungsverbreiterungen be- stimmt Bei Deudermonde in Belgien, etwa fünfzig Kilometer vor der hol­ländischen Grenze, ist sie nur 100 Meter breit kurz danach bei Antwerpen, schon 400 bis 600 Meter, und je mehr sie auf der letzten Strecke ihres Lau- fes dem Meere näher­kommt. desto mehr stießt sie in den Niederungen auseinander. Zwei gewal­tige Mündungsarme zwei- gen dicht hinter der bel­gisch-holländischen Grenze ab. die Westerschelde und die Osterschelde. Zwilchen diesen beiden Arinen streckt sich schmal beginnend und in der Richtung zur Nord- see massig breit werdend, die Insel Südbeve- land. von der die Insel Nordbeveland nur durch einen schmalen Kanal getrennt ist. Die beiden übereinander liegenden Neveland-Jnseln finden nach Westen ihre Fortsetzung in der Jnlel Wal­cheren, an deren Südseite der bedeutende See­hafen Vlissingen liegt. Tie Wefterlchelde. die ein tiefes Fahrwasser hat, ist in ihrer ganzen Länge von mehr als 60 Kilometern für den Ber-

und andere Kriegsereignisfe eintreten können. Zur Wolkenbildung gehört nämlich neben der nötigen Luftfeuchtigkeit und der Abkühlung der betreffen­den Luftmasse auch atmosphärischer Staub, an den sich die Wolkentröpschen anlogern können. Ein großes Feuer sorgt für beides, indem es Milliar­den kleinster Aschekeilchen in die Luft schleudert und für einen aufsteigenden Luftstrom sorgt. Hört dann die aussteigende Bewegung aus, so kann das mit der aufsteigenden Warmluft nach oben ge­führte wasierdamvfhaltige Luftgemisch innerhalb kurzer Zeit als Platzregen wieder herunterkom­men. Auch nach schweren Artillerieduellen hat man häufig die Entstehung non Wolken mit anschließendem Regen feststellen können.

Ob diese Beobachtungen den wissenschaftlichen Nachprüfungen werden standhalten können, wird die Zukunft lehren. Jedenfalls sind diese Vorgänge gar nicht so unglaublich, wie sie anfangs aus- lehen.

kehr mit großen Schiffen geeignet. Die Einwirkung der Gezeiten ist io erheblich, daß die Schelde bis herauf nach Antwerpen. Deudermonde und Gent zur Zeit der Flu» an Breite erheblich zunimmt. Dagegen ist die Ol ter scheide ziemlich stach Sie hat ihren Nomen behalten, obwohl sie seit Jahrzehnten mit der eigentlichen Schelde gar nicht mehr in Verbin­dung steht. An der Stellej an der sie krüher von der Westerschelde abzweigte, reicht die Insel Beveland sehr nahe an das Fest­land heran. Diese Wasier. strecke ist durch einen Damm ausgefüllt wor­den. über den eine Eilen- bahnlinie von Nordbra- baut nach Südbevelnnd und nach der Insel Wal- cheren führt. Die Weiter- scheide ist aber durch Ka- näle. die Südbeveland und Walcheren Durch­schneiden. mit der Osterschelds verbunden und von dort gehen weitere Binnenschisfahrtswege zu den Mündungsgebieten des Rheins und stromauf in das Innere Hollands hinein Die Insel Südbeve- land. um deren Zugänge zurzeit heftig gekämpft wird, ha» bei einer Größe von 360 Quadratkilo. Metern etwa 50 000 Einwohner. Der größte Teil der Bodensläche wird landwirtschaftlich genutzt, und daraus ergibt sich auch der Charakter der vielen kleinen ländlichen Siedlungen, aus denen nur der .Hauptort GoeS als Handelsplatz heransragt.

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Dimitri W. Bogomolow ist heute 54 Jahr« alt. In einer langen diplomatischen und in einer noch viel längeren revolutionär-bolschewistischen Laufbahn h«t er es verstanden, sich das Vertrauen Stalins zu bewahren und dem Geschick zu ent- gehen, das so viele aus dem Moskauer Außen- kommissariat ereilt hat. Wie kaum ein anderer der führenden Bolschewisten auf Auslandsposten hat Bogomolow der bolschewistischen Weltrevo- lution Dienst« erwiesen, die man im Kreml nicht vergißt.

Sein erster Einsatz in der großen Umsturz. Politik war ein Mißerfolg. Als Sowjetbcvoll- mächtigter in Warschau vermochte er es in den Jahren 19271929 nicht, die in allen Fugen krachende polnische Republik vollends zum Zer- fall zu bringen und von Wilna bis Lemberg einen Sowjetstaat zu schaffen. Aher das Lehrgeld, das er damals zahlte, war vom Standpunkt der Weltrevolution aus gesehen, nicht vergebens. In den jüdischen Gettos der kommunistischen Ver­schwörer gedieh eine Revolutionspraxis, deren Anwendung Bogomolow späterhin nicht so sehr zum befähigten Botschafter der Sowjetunion, als vielmehr zum Paradeagenten der Ko- mintern machte. Als er Ende 1932 zum Bot- schajter in Nanking ernannt wurde, trieb er die Bolschewisierung der chinesischen Millionenmassen und zugleich des chinesischen Staatsapparates so brutal vorwärts, daß das japanische Außenmini­sterium ihm das Agrement verweigerte, als der Kreml 193T daran dachte, -seinen bisherigen Nan­king- Botschafter nach Tokio zu setzen.

Es ist kein Zufall, daß, schon mährend des Krieges, Bogomolow als Vertreter Moskaus bei der zusammenbrechenden französsichen Regierung und später als Botschafter des Kreml bei den Emigranten-Knbinetten in London erscheint. Seine bölschewistische Minierarbeit auf dielen Posten trägt beute weitbin sichtbar verderbliche Früchte. Im August 1913 wurde Bogomolow zum Be­vollmächtigten der Sowjetunion beim sog.Be- freinngskomitee" in Algier bestellt und gleich- zeitig als ständiger Vertreter WylchinskiS mit der tatsächlichen Lenkung der sowjetischen Machtan­sprüche im Mittelmeerrmim betreut.

Wenn Bogomolow jetzt znm Sowjetbotschafter .i de Gaulle ernannt worden ist so bedeutet das in Wirklichkeit, daß er künftig von Paris aus auch die Gelchicke Frankreichs lenken wird, wie er einstt von Algier ans über das Mittelmeer bestimmte. De Gaulle spielt unter dielen Um- ständen nur die alte Rolle eines Hand- langers des internationalen Bolschewismus.

Neuer Hchwerlerlräaer

Fiihrerhauptquartier, 30. Oktober. Der Führer verlieh das Eichenlaub mit Schwertern zum Rit­terkreuz an Major Werner Ziegler. Führer eines fränkjsch-sndetendeutschen Grenadier-Regi­ments, ' als 102. Soldaten der deutschen Wehr­macht. Major Ziegler wurde am 30. April 1916 in Hausach lSchwarzwald) als Sohn eines Bahnhofsvorstehers geboren.

Das Ritterkreuz für Mirttemberger

cknb. Fiihrerhauptquartier, 1. November. Der Führer verlieh aus Vorschlag des Oberbcfehlsha- bers der Luftwaffe, Reichsmarschall Göring, da» Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes an Oberfeld, webe! Gustav Weippert. Oberfeldwebel Weip- pert wurde am 7. September 1916 in Sülz- bach <Kr. Heilbronns als Sohn eines Schrei­ners geboren. Er ist ein einsatzsreudiaer und draufgängerischer Flieger und hat auf über 360 Feindslügen Aufklärungsergebnisse erflogen, die der Führung wertvollste Unterlagen erbrachten.

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Schicberehcpaar zum Tode verurteilt. Das Ehe­paar Hubert und Martha Klemenz aus Berlin betrieb einen umfangreichen Schleichhandel mit Mangelwaren. Kl. war in den letzten Jahren sei­ner Berufsarbeit nur selten nachgegangen und trieb sich in Gastwirtschaften herum, wo er die Be­kanntschaft von gleichen Gesinnungslumpen suchte, die verknappte Waren verschoben Seine Frau, der wegen Unzuverlässigkeit die Ausübung ihres frü­heren Gewerbes als Hetlpraktikerin verboten wor­den war. suchte sich die Abnehmer aus den Prei­sen Ihrer ehemaligen Patienten. Beide unter- nadincn ständig Schicberfahrten nach Süddeutsch­land, wobei sie stets 1. Klaffe fuhren und ent­sprechend großspurig auftraten. Das Sonderge­richt Berlin verurteilte die beiden gewissenlosen Schieber zum Tode.

Ein tausendjähriger Weinbauort. Das am Fuße der Hohen Kalmit gelegene vorderpfälzische Dop­peldorf Maikam mer-Alster Weiler ist mit einer Gesamtweinbaufläche von über 700 Hek­tar das größte Weinbaudorf Deutschlands. Die erste urkundliche Erwähnung des zweifellos schon teil der Nömerzeit hier gepflegten Weinbaus stammt ans dem Jahre 967.

Naturschutz im Allgau. Aus Kempten wird gemeldet: Das Naturdenkmal, die Linde an der Nordseite der St. Loretto-.Kapelle in Oberstdors, ferner die gesamten Baumbestände am Westhang deS Krappberaes die Allee entlang der Orts­straße sowie die Kapellenanlage samt ihrer Aus­stattung wird in das Naturdenkmal eingetragen.

Landwacht griff zu. Einen guten Fang konnte ein Landwachtmann aus Großkugel machen. Er bemerkte im Mondschein drei verdächtige Ge­stalten. Einer, der beiden Unbekannten setzte sich auf Anruf zur Wehr; er wurde angeschossen und konnte festgenommen werden. Die anderen ent­kamen in der Dunkelheit. Es handelt sich um ausländische Zuchthäusler die bereits drei Fahr­räder und zwei Hühner gestohlen hatten.- Bei dem Versuch, Kaninchen zu stehlen, konnte der zweite Strolch gefaßt werden.

IV?«« ISunLikiiiiknnnrrnrrinni

Vannerstag-NelchrprogramM! 7.307.111 Juni Hören und Behalten: Klopstoik und Wleland. 11.15-13.00 Allerlei von zwei bi- drei. 13.0010.00 Rachmsttag-konzert .16.0017.00 Muslkalilche Kurzweil. 17.1317.30 Kapelle Will» Steiner. 18 0018.30 Deutsche Jugend ftngt. so 1821 00 Dramatische Kantate ..Der zulriedengestellt» iSolu»" van Iah. Seb. Bach- 21 00 22 00 Elfter Akt au» ..Tosco". Oper von Pucctni mit Hildegard Stanczak, Helge RotzwSng«, Seorg Hann. Deuttchlandtender: Serenaden von Mozart and 3t- Strauß. Linsonssche Muftk von Haqdn, Brahm» und Juli»» Welsmann. 20.1822.00 Musikalische Abendunterhaltung.