Der Marsch der Verratenen aus Warschau
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Von Kriegsbeil älter Karl-Otto 2ottmao»
änb. (PK.) Seit dem 2. Oktober, 20 Uhr, sind die Kampfhandlungen zwischen den im Raum der Stadt Warschau kämpfenden Polnischen Verbänden und den deutschen Truppen eingestellt. Am 3. Oktober, 7 Uhr morgens, begann der Abbau der polnischen Barrikaden. Einen Tag später fand oer Abmarsch der ersten polnischen Verbände statt, die ihre Waffen niederlegten. Damit ist der Kainpf der Polen um ihre Hauptstadt zu Ende. Eines der blutigsten Kapitel in der Geschichte dieses Krieges ist abgeschlossen.
Die Spitze des Regiments, das als erstes aus Warschau herausgeführt wird, überschreitet 9.30 Uhr die deutschen Linien. In Viererreihen marschieren die Kompanien der polnischen Heimat- armce in die Gefangenschaft. Das erste Regiment zählt 376 Offiziere, 1260 Unteroffiziere und Mannschaften und 221 Frauen, die jetzt vor den deutschen Abnahmeoffizieren vorbciziehen. Granatwerfer. Panzerbüchsen und andere Panzerbrechende Waffen, Maschinengewehre, Maschinenpistolen und Karabiner werden mitgeführt.
Es ist der Marsch der Verratenen, der Verlassenen und Belogenen. Ihre Gesichter sind von der Entbehrung gezeichnet, ihre Wangen einge
fallen. Vielen sieht man die Verzweiflung an, manchen zucken die Lippen vor verhaltenen Tränen. Wenn sie auch aufrecht zwischen der Postenkette unserer Grenadiere dahinmarschieren, so verleugnet doch kein Gesicht die furchtbare Enttäuschung über den Betrug Moskaus, Londons und Washingtons. Sie verbluteten sinnlos, opferten ihre Hauptstadt deren Zivilbevölkerung in dem nun befreiten Jnnenviertel»Warschaus jetzt noch mit 280 000 angegeben wird.
Der hartnäckige Polnische Widerstand wurde mit dem Einsatz modernster deutscher Straßenkampfmittel gebrochen. Die tapfer kämpfenden Einheiten der Waffen-^, des Heeres, der Polizei, von der Luftwaffe laufend unterstützt, haben dem Warschauer Traum ein baldiges Ende bereitet. Der Kampf, der in den ersten Augusttagen von Polizeistreifen, Landes-, schützenwachen, von Post-, Eisenhahnbeamten und Selbstschutzeinheiten ausgenommen wurde, ist angesichts der vormarschierenden Bolschewisten, die sich zeitweilig sogar in den Besitz von Brückenköpfen in Warschau setzen konnten, siegreich beendet. Die Waffen, die sich auf dem Kasernen- bof türmen, sind sowjetische, britische und deutsche Modelle, die von den Aufständischen seit Jahr und Tag gesammelt worden sind. Sie haben ihren Zweck nicht erreicht.
vrcrv.
rchwere Kämpfe im großen Donanbogen
Räumen, sondern ein Stellungskrieg, der den Gegner vor schwer lösbare Aufgaben stellt, ein aus- gebautes Stellungssystem auf einer Front von über 600 Kilometer mit derzeir etiva 60 Divisionen zu durchbrechen.
Wir wissen, was wir im Westen verloren haben und was wir heute verteidigen müssen. Es ist auch jedem Deutschen bewußt, daß die schweren Kämpfe weitergehen und daß sie jeden Tag wieder zum Großkampf anschwelleu können. Die Kräfte und Mittel des Feindes sind groß, seine Soldaten zäh, seine Führer entschlossen, mit neuem massiertem Einsatz zu versuchen, die endgültige Entscheidung. das heißt unsere Niederlage im Westen noch vor Eintritt des Winters herbeizuführen. Sowohl von Ostholland, wie aus dem Raume von Aachen können sie demnächst wieder versuche», mit zu- fänimengefaßten Kräften in das Reichsgebiet durchzubrechen.
Hpch an de» Vogesen und an der Burguudischen Pforte sind weitere schwere Kämpfe zu erwarten. Und der Luftkrieg wird manche Reichsgebiete noch härter treffen. Entschlossene Führung und zähe Abwehr haben indessen kostbare Zeit gewonnen. Nachdem die VernichtungSschläg« des Generals Eisen- hower scheiterten, sind seine Verbände zu neuem Aufmarsch gezwungen worden. Er wird es nunmehr mit einem in harten Kämpfen gestählten Westheer zu tun bekommen und mit neu hcran- geführten Reserven und frischen Kräften, von denen sich eine Reihe inzwischen gleichfalls bewährte. Unter neuen Voraussetzungen treten wir dem Feind im Westen entgegen.
AusländischeProfessoreniii Rostock
rd. Rostock, 5. Oktober. Eine Reihe ausländischer Professoren und Ingenieure, darunter Franzosen, Letten, Holländer. Rumänen u. a. weilten mit ihren Familien in einem Lager des Auslandsamtes der Dozentenschaft Rostock an der mecklenburgischen Ostjeeküste. Die Unterhaltung mit den ausländischen Gästen kreiste hauptsächlich um das Kernproblem der europäischen Ordnung, dem Kampf gegen den Bolschewismus und die englisch-amerikanischen Plutokratien als Mächte der Zerstörung und Vernichtung unserer alten Kultur. Diese Akademiker aus verschiedenen europäischen Völkern haben in der bitteren Hehre ihrer eigenen Erfahrungen den Blick für die Notwendigkeiten des deutschen Ringens und seine geschichtliche Bedeutung für die kulturelle und wirtschaftliche Freiheit unseres gemeinsamen Lebeusraumes geschärft bekommen. Nun, da sie den Bolschewismus in Wirklichkeit kennen, wissen sie, daß der Nationalsozialismus, dem sie zunächst fremd und abwartend gegenüberstanden, allein in der Lage ist, das Chaos von den Ländern und Staaten Europas zu wenden.
Der 1000. Luftsieg. Verbände des 2. Iagdkorps unter Führung von Generalleutnant Bülowius erzielten über dem Westkampsraum seit Jnvafions- beginn den 1000. Luftsteg.
Feindlicher Kreuzer im Pazifik gesunken. In den Gewässern westlich der Insel Pililiu sank nach einer heftigen Explosion am 2. Oktober ein feindlicher Kreuzer.
Führerhauptquartier. 5. Oktober. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt:
An der belgisch-holländischen Grenze südwestlich Arnheim und an der Maas beiderseits G eune p dauern die heftigen Kämpfe mit sich verstärkenden kanadischen und englischen Verbänden au. Der Feind gewann nördlich Turnhout erneut Boden. Seine Versuche, nach Tilburg durchzustoßen, wurden unter Abschuß von 25 Panzern verhindert. Nach massierten Angriffen beiderseits Geilenkirchen konnten die Nordamerikaner ihren Einbruch bei Ucbach erweitern, verloren aber bei einem Gegenangriff unserer Grenadiere mehrere hundert Gefangene und einige Panzer. Im Kampfrattm Metz kam es zu örtlichen Gefechten. Um eine Einbruchsstelle wird noch gekämpft. Im Parroy-Wald auf den Vorhöhen der West-Vogesen behaupteten unsere Korps in schweren Kämpfen ihre Stellungen gegen zahlreiche Angriffe von Verbänden der 7. amerikanischen Armee und warfen in kraftvoll geführten Gegenangriffen eingebrochenen Gegner wieder zurück. Unsere Stützpunkte am Atlantik bekämpften wirksam Ansammlungen des Feindes und wiesen Aufklärungsvorstöße ab.
In M i t t e l i t a lt e n liefen sich auch gestern wieder die starken Angriffe der 5. amerikanischen Armee an den von unseren Grenadieren und Fallschirmjägern zäh verteidigten Bergstellnngen des etruskischen Apennin fest. An der adriqtischen Küste scheiterten mehrere Vorstöße des Gegners.
Im großen Donau bogen sind bei und
nördlich Zajecar schwere Kämpfe mit den weiter vordringeuden Sowjctverbänden im Gange. Auch nordöstlich Belgrad wird erbittert gekämvft. Im ungarisch-rumänischen Grenzgebiet erzielten ungarische Truppen beiMarko örtliche Fortschritte: Südlich Großwardein schlugen unsere Grenadiere feindliche Kräfte in schwungvollen Gegenstößen zurück. Der Gegner erlitt in diesen Kämpfen hohe blutige Verluste. Weitere sowjetische. Angriffe im Raum von Torcuburg und Szek- lar-ZiPfel wurden im wesentlichen abgewiesen. Um eine Eiubruchsstelle wird noch gekämpft.
In den Waldkarpaten blieben heftige Vorstöße der Bolschewisten in unserem Abwehrfeuer liegen. Die Durchbruchsversnche neu heraugcführter sowjetischer Divisionen an den Pässen der Ost-Beskiden blieben auch gestern ohne Erkolg. Die feindlichen Angriffe brachen zum großen Teil bereits vor unseren Stellungen im Feuer unserer Artillerie zusammen.
Am Narew nördlich Warschau brachten einige örtliche Angriffe Erfolg. Ein sowjetischer Einbruch in unsere Stellungen nordwestlich Schaulen wurde abgeriegelt.
Am gestrigen Tage griffen nordamerikanische Terrorbomber das Stadtgebiet von München an. Es entstanden Schäden an Wohnhäusern, Kulturstätten und öffentlichen Gebäuden: u. a. wurden mehrere Krankenhäuser und sieben Kirchen zerstört bzw. schwer getroffen. Flakartillerie der Luftwaffe und Jäger schossen am gestrigen Tage 21 englisch-amerikanische Flugzeuge ab.
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Von U-Kriezsderiäiter Kolk llonxs Der mittclholliindische Raum ist im Augenblick der Schauplatz eines erbitterten Ringens um die Initiative. Rgch dem Fehlschlag von Arnheim seht Eisenhower alles daran, den Korridor zwifchen Eindhoven und Nimwegen zu einer operativen Ausgangsbasis zu gestalten, von -er aus jenes Unternehme» zum Einbruch iu das Industriegebiet an der Ruhr noch einmal forciert werden soll, dem bei Arnheim die Spitze abgeschlagen wurde. So hat der Krieg Holland gepackt.
rd. ?K In Holland, Airfang Oktober. Die Holländer flüchten. Auf den Wagen türmen sich Wahllols gehäuft Matratzen, Töpfe, Kleider, Geschirr — und mitten darin sitzt eine alte Frau, eingehüllt in eine Decke, teilnahmslos und in sich zusammengesunken.
Die Karxen haben sich ineinander geschoben und müssen warten. Seitab hört inan Gewehrfeuer und das Gestacker eines englischen Maschinengewehrs. Mit wildem Gedröhn jagt ein Flieger nieder über die Straße, daß jeder sich duckt; es ist ein deutscher Jäger, der in den Raum herabstößt, in dem sich tue Engländer massiert haben.
Die Holländer haben an ihren Kanälen gestanden und haben gefischt. Sie haben von, Krieg nichts gemerkt. Sie haben die Türen ihrer Häuser zugemacht und gesagt: Dieser Krieg ist euer Krieg und nicht unser Krieg, Sie haben ihre Fischchen aus dem Meer gezogen und sich sie Gebratenen gut schmecken lassen. Aber eines Tages war die Angel leer, und über den Kanal pfiff der Tod, und in die Häuser sprang das Feuer. Aber es war nicht der verdammte „Moff", der Deutsche, der den Brand brachte. Ter Engländer sprang aus der Luft. Er war die Hoffnung mancher Holländer und in seinem Schutz wollte Wilhelmine wieder Königin von Holland werden. Aber nun schwimmen Leichen über die Känäle und Menschen sterben; es sind nicht nur Soldaten, es sind auch Holländer. Da blieb die Angel leer.
Die Felder sind bunt geworden, als wäre wieder Frühling. Da liegen die Fallschirme und blühen in vielen grellen Farben, in Rot und Grün und Weiß und Gelb... Wie klar war der Tag, an dem das Brausen der englischen Flieger, der Bomber, der Jäger, der Schlepper nicht aufhörte. Mit einem jähen Tatzengriff packte der Engländer die Stadt. Aber wie in einem gewaltigen Spinnennetz riß er an allen Fäden, die er zu zerstören suchte, alarmierte das Netz bis in die feinste Verästelung und'— was er schon wie im Triumph iu seine Hand gefallen glaubte, es wurde ihm steitig gemacht. Der Widerstand wächst stetig..
Ter Holländer der iu den Kolonnen der Flüchtlinge von A rnyci in stand, hoffte auf den Engländer. Sein gleichgültiges Gesicht, seine Dumpfheit, seine Unentschlossenheit zerfielen in den erbarmungslosen Geräuschen der Schlacht. Er hoffte auf den Engländer. Aber sein Herz und men sieht er den Kämpfen zu.
Der Regen tropft. Die Granatwerfer schleudern ihre tödlichen Geschosse herüber. Aber es ist nicht mehr der wahnsinnige Klang der Normandie,
das endlose Rollen der Batterien, der grelle Motorenschrei der Jabos. An den Straßenrändern liegt englisches Material, liegen englische Soldaten. lieber ihnen liegt das Schweigen.
Die gefangenen Engländer wurden durch die Straßen von Arnheim geführt. Sie waren müde und abgekämpft. Sie begreifen nicht, was ihnen geschehen war. Sie wußten, daß die Grenadiere von „Hohenstaufen" und „Frunds- berg", von der Wehrmacht, von der Marine aus der Normandie kamen, daß sie viele Wochen eines Einsatzes hinter sich hatten, daß sie einen Rückzug auf sich nehmen mußten. Sie glaubten, die deutschen Soldaten wären zerbrochen in diesem Ansturm des Materials. ES regnet und der Himmel ist grau. Einer sagt: „Soll denn alles nur Propaganda gewesen sein?" Der Schritt der Gefangenen ist dumpf und grau wie der Himmel.
Die Häusxr fielen in Schutt und Asche. Die Holländer flüchteten. Der Krieg war da, der englische Krieg, der nicht fragt nach Weib oder Kind. Und die Angel blieb leer. Die alte Frau auf dem Wagen saß in sich zusammengesunken. Floh sie vor ihrer Königin, die den Feind ins Land geholt? Die Frau war alt: viele Tage zählte ihr Leben. Sie wußte, dies waren nicht die letzten Tage. Und als ihr Wägelchen, in Hast und Angst gepackt, endlich das freie Land gewann, waren die Waffen der englischen Luftlande-Division verstummt.
Die Straßen sind nicht mehr glatt und eben. Die Straßen sind aufgcraut vom bösen Schritt des Krieges. Im Graben liegt ein deutscher Grenadier, bei ihm sein Gewehr, bei ihm seine Panzerfaust. Er wartet des Feindes. Er weiß, um was es geht.
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Seit mehr als einer Woche ergibt sich aus den Meldungen vom Südflügel der Ostfront mit stei- gepder Deutlichkeit, daß die Sowjets mit ihrem Versuch, am Eisernen Tor das Südufer der Donau auf breiter Front zu gewinnen, zwei verschiedene operative Gedanken verbinden. Nachdem sie in der leicht zu gewinnenden Stromschleife südlich Or- sova und Turnu-Severiu jn einem Brückenkopf eine sichere Ausgaugsbasis gewonnen zu haben glaubten, stießen sie zunächst nach Süden in Richtung auf Nisch, später auch in westlicher Richtung auf Belgrad vor. Mit der Gewinnung von Risch hoffen die Bolschewisten, die Hauptverkehrsader des Baikaus zu unterbrechen und so im Zusammenwirken mit Parti- sanen-Streitkräften Titos den deutschen Nachschub und andere Transporte in der Süd-Nord-Rich- tuug zu stören.
Das Eiserne Tor — die Scheide zwischen dem Mittel- und dem Unterlauf der Donau — stellt eines der größten Durchbruchstäler Europas dar, das sogar noch die berühmteste Strecke des Rheins, die zwischen Bingen und Bonn, an Länge über- trisft. Im Süden ist es das Ostserbische, im Norden das Banaler Gebirge, der südlichste Ausläufer der Karpaten, das hier hart an den Strom tritt. Die Fahrt durch das Eiserne Tor, für den Reisenden von schon dramatischer Spannung, gehört zu einem der großartigsten Landschaftseindrücke. Der Strom, der eben noch aus serbischem Gebiet eine Breite von mehr als einem Kilometer halte, wird plötzlich in ein schmale, düster anmuteude Fels- riune gepreßt, wo die Sonne Höchstfalls in den Mittagsstunden zwischen hohen Steilwänden ihr
Licht über die Wellen ergießt. Dann schließlich, wenn die rumänische Stadt Turnu-Severin erreicht ist, weitet sich das Flußbett auf fast zweitausend Meter Breite. Die Berge treten zurück, breit und gemächlich in vielfachen Verzweigungen wälzen sich nun die Wassermosfen durch die wala- chische Tiefebene dem Schwarzen Meer entgegen. Insgesamt handelt es sich bei dieser Stromenge um vier Engpässe und drei Becken- jandschaften. Die beiden oberen Engpässe sind für die Schiffahrt nicht sehr kritisch. Dann aber folgt der Kasan-Paß, in dem sich der Strom zwischen senkrechten Felswänden bis auf 160 Meter Breite verengt und Kolke mit 53 Meter Tiefe — neun Meter unter dem Meeresspiegel! — ausgcstrudelt hat. Auf das Becken >-on Orsova, berühmt durch die von Türken bewohnte malerische Insel Ada- Kaleh, folgt erst das eigentliche Eiserne Tor, die SiP-Enge mit einem zwei Kilometer langen Längsselsen und einem ebenfalls sehr tiefen Kolken. An diesem wahrhaft eisernen Hindernis haben sich schon die Römer versucht. Ein Treidelweg, welcher der Trajan-Straße angehört, ist auf dem rechten Ufer noch erkennbar. Aus dem südlichen User wurde zwischen 1891 und 1896 von der österreichisch- ungarischen Regierung unter sehr hohem Aufwand aus zweieinhalb Kilometer eine vom Strom durch einen Damm getrennte schmale Schiffahrtsrinne geschaffen, deren Wert aber durch die starke Strömung beeinträchtigt ist. Die am rumänischen Ufer geführte Szechenyi-Straße hat fast nur touristische Bedeutung und die Eisenbahn hat bisher das Durchbruchstal überhaupt vermieden.
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km wunderbarer ätskn
Auch in den USA. lebe,, Polen. Und da auch dies« Polen, soweit sie das Bürgerrecht der Union crwor- ben haben, stimmberechtigte Wähler find, ist Noosevclt, der immerwährende, aber immerhin vor einer neuen Präsidentenwahl stehende Herr des Weißen Hauses bestrebt, ihr Wohlgefallen zu erregen. Deshalb hat er an den in Milivaukee tagenden Kongreß der Amcriku-Polen eine Botschaft gesandt, in der es heißt: „Ich gebe der Uebetzeugung Ausdruck, daß die Anwesenden guter Dinge sind, denn der Tag der Befreiung Polens naht. Es geht ein wunderbarer Stern der Freiheit auf, der alle Fried- liebenden mit Freude erfüllen wird." Der Polen- Konareß in Milwaukee war freilich für so viel Poesie nicht empfänglich. Er sandte umgehend ein Antworttelegramm, in dem er um sofortige Hilfe für Warschau ersuchte. Darauf ist Roosevelt die Autwot schuldig geblieben. Inzwischen ist der Aufstand in Warschau zusammengebrochen, so daß sowobl die Polen als auch Roosevelt der Sorge um Hilfestellung enthoben sind.
Immerhin kann man dem wortgewandten Mann in Washington nicht ebstreiken, daß sei» Telegramm etwas Richtiges enthält. DaS mit dem Stern stimmt: Es ist der Sowjetstern, »er gegen- wärtig über Polen im Aufgehen begriffen ist. Die Teile des polnischen Volkes, die nicht mehr unter dem Schuhe der deutschen Wehrmacht stehen, haben das schon in sehr überzeugender Weise wahruehmen können. Allerdings möchten wir nicht glauben, daß sie den Anblick dieses Sterns als so wunderbar empfinden wie Roosevelt es tat. Ganz Europa möchten Roosevelt und di« Wallstreet- Juden unter das Zeichen dieses Sternes stellen. Nur daß zwischen diesem Wunsch und seiner Verwirklichung die deutschen Waffen stehen...
Zuchthaus für Tau chhandel
Berlin, 6. Oktober. Das Sondergericht in Rostock verurteilte den Fischer Friedrich Boß aus Kühlungsborn wegen verbotenen Tauschhan.- dels und Preisvergehens als Volksschädling zu der exemplarischen Strafe von drei Jahren Zucht- Haus und drei Iahrn Ehrverlust. Boß, der mehrfach vorbestraft war. machte die Abgabe voI Fischen fortgesetzt davon abhängig, daß ihm die Kunden neben der Bezahlung kostenlos Zigaretten abgaben. Er verging sich damit schwer gegen seine Pflichten als Gewerbetreibender, dessen vornehmste Aufgabe es heute sein muß, als Treuhänder der Allgemeinheit die Ware gleichmäßig und gerecht an die Bolksgenossen zu verteilen. Das Gericht begründete sein gewiß auch von allen Gewerbetreibenden als gerecht empfundenes Urteil mit der Feststellung, daß ein solcher „Tauschhandel" das Vertrauen der Bevölkerung zu einer gerechten gleichmäßigen Versorgung untergraben würde, also schwerste Bestrafung erforderte. Neben der Strafe wurde dem Volksschädling die Ausübung seines Gewerbes als Fischer auf die Dauer von fünf Jahren untersagt.
Mit dem Hammer auf das Geschoß. Nicht nur Blindgänger bilden eine Gefahr für Erwachsene und Kinder, auch di« Bordwaffengeschosse abgestürzter feindlicher Terrorbomber sind nicht weniger gefährlich. In einem oberschlesischen Dorf fand ein vierzehnjähriger Schüler ein solches Geschoß von einem amerikanischen Terrorflieger. Zu Haus brachte er es in Gegenwart eines Spielkameraden mit einem Hammerschlag zur Explosion. Dabei wurde der Junge getötet, während sein Spielkamerad mit leichten Verletzungen davonkam. Ebenso ging es einem Arbeiter in Bad Kleinen in Mecklenburg. Als er ein im Freien gefundenes Geschoß zu Haus« untersuchen wollte, explodierte es und tötete ihn.
Blühende Bäume in Osttirol. Im September hatte in dem Osttiroler Städtchen Lienz (Kärnten) eine Anzahl von Kastanienbäumen wie schon im vergangenen Jahr hellblühende Knospen uiü> leuchtende Kerzen aufgesteckt. Jn einigen Gärten haben auch Obstbäume einen späten Frühlingszauber entfaltet, wobei sich die Apfelbäume besonders hervortraten, die neben den rotbackigen, nahezu reifen Früchten neue rot-weiß« Blüten tragen.
Bomben legten vorgeschichtliches Grab frei. Bei einem Terrorangrisf feindlicher Flugzeuge in Böhmen wurde durch Bomben eine vorgeschichtliche Begräbnisstätte freigelegt. Zwei Körbe voll Scherben wurden gesammelt und in dem Krater eine beinerne Nadel, ein Bruchstück einer bearbeiteten Klaue und Reste eines primitiven Amuletts gefunden. Fund und Entdeckungsort wurden von einer Kommission des Denkmalamtes aus Kutteuberg geprüft, die zu der Ueberzcugung kam, daß es sich um ein Ske- lettgrab der llnietitzer Kultur etwa aus dem Jahre 1500 v. d. Ztw. handelt.
Böser Reinfall. Jn Wyk auf der Nordseeinsel Föhr sind in dieser Zeit, wie leider auch an anderen Orten, nächtliche Gartendiebe am Werk, die neben den Obstbäumeu auch den Tabakpflanzen gerne einen Besuch machen. Einen bösen Reinfall erlebte ein Spitzbube, der in einer der dunklen Nächte in einem fremden Garten Tabak ernten wollte, sich aber irrte und einen ganzen Korb voll Sonncnblumenblätter statt der begehrten Tabakblätter mit nach Hause nahm.
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Samstag. Reichsprogramm: 7.80 bis 7.45 Uhr: Zum Hören und Behalten: Grundlagen der bildenden Kunst. 11.30 bis 12 Uhr: Die bunte Welt. 14.15 bis IS Uhr: Mer- lei von zwei bis drei. IS bis 15.30 Uhr: Wiener Unterhak« iungskapelle. 16 bis 17 Uhr: Hamburger Solisten. 17.15 bi» 18 Uhr: Heitere Melodien. 18 bis 18.30 Uhr: ..Unsterblich" Wort deutscher Meister". Sprecher: Ewald Balser. Günther Hadank, Carl Kuhlmann und Albin Skoda. IS bis 1S-20 Uhr: Dir singen für alle. 20.15 bis 22 Uhr: Wochenendunterhaltung mit bekannten Solisten. — Deutschland« senüer: 17.15 bis 18 Uhr: Musik zur Dämmerstunde mit Werken von Händel, Schubert und Georg Schumann. 1^ bis 18.30 Uhr: Sendung mit namhaften Gesangs- und 3"' strumentalsolisten und dem Kammerorchester des Deutschen Opernhauses Berlin. 20.15 bis 21 Uhr: Aus klassischen Ope« retten. 21 bis 22 Uhr: Abendkonzert des Grasten Berliner Rundfunkorchesters: ..Orpheus* von Liszt, Violinkonzert
D-Moll von Richard Straub und Tänze aus „Galanta* von Kodaly.