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kreit-x. 6. Oktober 1944 Kummer 23S
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Vsktrerssi^s äkrlliclis Vsksoi'gung ctis ^iviltrsvöilcsivng - Dis XonrsntratioiiLmaDriakimsn in cjsr ?c>ktsi
Berlin, s. Oktober. Der Rrichsbevollmäch- tigte für den totalen Kriegseinsatz, Reichsminister Dr. Goebbels, veröffentlicht neue Maßnahmen im Rahmen d«S totale» Kriegseinsatzes. Dazu zählt die verbessert« ärztlich« Versorgung für die Zivilbevölkerung durch Heranziehung der in der Heimat tätigen Wehrmachtssanitätsoffiziere, die Drosselung nicht unmittelbar kriegswichtiger Kongreffe und Tagungen, dir Einschränkung in der Verleihung von Orden und Ehrenzeichen (z. B. Goethe-Medaille und Adlerschild) und die Vereinfachung des Fragebogenwrsens znr weitgehenden Entlastung der Verwaltung und der Oesfentlich- keit. Hinzu kommen schon getroffen« Einsparungsmaßnahme« innerhalb der NSDAP., so durch di, Beschränkung der WHW.-Sammlnngen auf drei im Winterhalbjahr 1944/45, di« Stillegung des Deutschen Bolksbildungswerkes nnd der KdF- Betreuung, sowie des Beitragseinzuges d«r Partei. Ueber dir neuen Maßnahmen wird im einzelnen folgende« «itgeteilt:
1. Die ärztliche Versorgung der Be- völkerung ist infolge des Mangels an Zioilärzten und des verschärften Luftterrors in letzter Zeit zu- nehmend schwieriger geworden, llm die überlasteten Zivilärzte in ihrer aufreibenden nnd vor- antworlungsvollen Tätigkeit zu unterstützen und die ärztliche Betreuung der Bevblkerung zu gewährleisten. werden jetzt auf Grund eines Befehls des Chefs des WehrmachtsanitätSwesens die in der Heimat tätigen WehrmachtSsanitätS- offiziere weitgehend zur ärztlichen Versorgung auch der Zivilbevölkerung herangezogen.
In den Lazaretten der Wehrmacht sind Sprechstunden für die Z i v i l b e v S l k e ru n g im Sinne von Ambulatorien einzurichten. Wo dies nach den örtlichen Gegebenheiten nicht möglich ist, sollen die am Stadtrand befindlichen Wehrmachllazarekke in erweitertem Umfange neben ihrem Dienst für die Betreuung der Zivilbeoölke- rung eingesetzt werden.
Darüber hinaus soll ein Teil der Sanitätsoffiziere durch Uk-Atelluna oder Arbci'surlanb der Verwendung im zivilen Sektor wieder zugcsührt werden. Die entsprechenden Vorarbeiten sind so weit getroffen, daß in Kürze mit einer Besserung der ärztlichen Versorgung der Zivilbevölkerung gerechnet werden kann.
8. Kongreße und Tagungen, die nicht unmittelbar kriegswichtig find, finden für Kricgsdaner nicht mehr statt.
3. Die Verleihung von Orden und Ehrenzeichen für das zivile Leben wird eingeschränkt. So werden auf Anordnung des Führers der Adlerschild des Deutschen Reiches, die Goethe Medaille für Kunst und Wissenschaft sowie Titel bis zum Kriegsende nicht mehr verliehen. Auch die Ver- leihung der Treudienst-Ehrenzeichen ist auf Kriegs- daner eingestellt worden.
Weitere Vereinfachungen, beispielsweise des Ver- leihungsverfchrens. find vorgesehen. Der Ordans- bandel wird eingeschränkt. Die Verleihung von Orden und Ehrenzeichen für wirklich« Kriegsverdienste, wie z. B. des Eisernen Kreuzes und des Kriegsverdienstkreüzes. bleibt unberührt.
4. Zur Einschränkung des Fragebogen- Wesens und zur Vereinfachung der statistischen Organisation find besondere Maßnahmen getroffen worden, um in Zusammenarbeit mit den zuständigen obersten Reichsbchörden auf den Gebieten des Fragebogcnwesens und der Statistik die notwendige Rationalisierung mit dem Ziel einer weitgehenden Entlastung der Verwaltung und Oeffenklichkeit ,n kürzester Zeit durchzufnhren.
Die großen Aufgab«» brr Partei Der Leiter der Parteikanzlei, Reichsleiter Martin Bormann, gibt über die von ihm im Rahmen des totalen Kriegseinsatzes innerhalb der WDAP. bisher getroffenen Maßnahmen bekannt:
Alle Arbeiten in der gebietlichen Organisation der NSDAP, wurden eingestellt. An der Dienst- msrichtung werden nur noch solche Arbeiten wci- tergeführt, die dem unmittelbaren Kriegseinsatz der Partei dienen. Ernennungen, Beförderungen, Änstnsungen und Umstufungen werden nicht mehr oorgeuvmmen. Desgleichen werden Parteidienstaus- isichnungen. SA. Wehrabzeichcn. Hitler-Angend- Mstnngsabzeichcn nnd Schießabzeichen nicht mehr verliehen (mit Ausnahme des SA.-Wehrabzeichens md des Reichssportabzeichens an Kriegsversehrte). Die Schulung wird durch Zusammensafsung des -'chrsteffcs und Einstellung von Schnlungsschrif- ans ein Mindestmaß beschränkt. Der größte -ml der Parteiamtlichen Zeitschriften wurdL still- "'egt. . - -
Bei den Aemtern der Partei, den Gliederungen nd angeschlossenen Verbänden wurden alle Arbeiten forschender oder planender Natur cinge-
.D e S t r a ß e n s a in m l u n g für das WHW. mrd ini Winterhalbjahr 1944/45 ans drei Samm mngen beschränkt. Alle Reichs- und Gcbietskämpse m>e auch die Kulturveranstaltungen der Hitler- s^.'end fallen fort. Die Sportschulen nnd Lehr- st.uigc. die Haiishaltnngs- nnd Werkschulen. sowie me Musikschulen der Hitler-Jugend wurden still- stelegt.
. Die Deutsche Arbeitsfront, die schon früher die Hälfte ihrer hauptamtlichen Kräfte abgegeben hat. erzielte weitere Einsparungen durch
die Vereinfachung ihrer Verwaltung, Stillegung des Deutschen Volksbildungswerkes bis auf ehrenamtlich durchgeführte Veranstaltungen, Schließung zahlreicher Schulen und Lehrgänge, weitgehende Stillegung der KdF.-Betreuung und ähnliche Maßnahmen.
Mit der grundlegenden Vereinfachung des Bei- tragseinzuzes der Partei einschließlich der DAF. und der NSV. erfolgt gleichzeitig eine weitgehende Einschränkung der gesamten Verwaltungsarbeit der Partei und ihrer Gliederungen mit dem Ziele einer weiteren Kräfteersparnis.
Ungeachtet der Tatsache, daß die Partei seit Kriegsbeginn einen überdurchschnittlich hohen Anteil ihrer Amtsträger an die Wehrmacht abgab und daß sie — vorwiegend auf die außerberufliche Dienstleistung ihrer ehrenamtlichen Helfer gestützt — nur über verhältnismäßig wenig hauptamtliche Mitarbeiter verfügt, wurden nun abermals zahlreiche Kräfte dem Fronteinsatz nnd der Rüstungsindustrie zugeführt oder auf besonder« kriegswichtige Führungsanfgaben, wie z. B. beim Bau der Grenzstellungen, umgesetzt.
Mehr noch als die gegenwärtigen Vereinfa- chungs- und Einsparungsmaßnahmen haben aber zur äußersten Konzentration der in der Parteiarbeit tätigen Kräfte diejenigen vielfältigen Aufgaben zugeführt, die von der NSDAP, während
des Krieges zusätzlich übernommen wurden, ohne daß dadurch der hauptamtliche Personalbestand erweitert worden wäre. Der Kriegseinsatz der Partei, wie etwa die Hilfsmaßnahmen nach Bombenangriffen, die Versorgung und Unterbringung Obdachloser, die Kinderlandverschik- kung, die Erweiterung des Hilfswerkes „Mutter und Kind", die Betreuung Volksdeutscher Rückkehrer, der zivile Luftschutz, der Stellungsbau in den Grenzgebieten, und besondere Maßnahmen zur Wehrhaftmachung auch der schaffenden Heimat wurden von der Partei ohne zusätzliche Belastung des Arbeitseinsatzes allein mit den ihr bisher noch zur Verfügung stehenden Kräften bewältigt.
General Bor
in deutscher Ge angenschast
Berlin, ö. Oktober. Wie das Deutsche Nachrichtenbüro erfährt, befindet sich der polnische General Bor-Komorowski. der kürzlich zum Oberbefehlshaber aller polnischen Streitkräste ernannte Führer der Warschauer Ausständischen, nach erfolgter Kapitulation in deutscher Gejangenschaft. In der Begleitung Bor-Komorowskis befanden sich sämtliche Stabsoffiziere, sowie mehrere polnische Generale.
Große Erfolge der Panzerbrigade „Feldhrrxn- halle". In zweilagigen harten Kämpfen ver- eitelte die Panzerbrigade „Feldherrnhalle" und Verbände des 82. Armeekorps den Durchbruch von zwei amerikanischen Divisionen auf Trier nnd vernichteten dabei 152 Panzer und Panzerspähwagen sowie 40 PanzerabwehrgeschuHe.
vis NSU6 Hbwskrffont /
Von llouptmLno Kirrer V. Lcbrsmm
Der OKW.-Berichl vom 87. September gab bekennt, daß eigen, Panzerverbände in zügigem Angriff zwischen Cbateau-Salinz und dem Parromvald eine dort noch vorhandene Frontlücke geschloffen hatten. Vor allem aber meldete er die Vernichtung der ersten englischen Luftlande- djvifion im Raume von Arnheim. Beide Ereignisse standen in keinem operativen Zusammenhang, und doch wird sie die Kriegsgeschichte besonders in ihren Annalen verzeichnen: Das deutsche Westheer hat damit wieder die Initiative ergriffen, ist nach
Nur geringfügige Arorrtverichiebungen
Ir» Wcstso erbitterte Xünaple aal der 8telle trat? marken teindlietien kansstnes
Von unserer kertiaer Sctiriklleitung
rck. Berlin, 5. Oktober. Zwei bemerkenswerte Grundtendenzen beherrsche« zur Zeit den Gcsamtverlauf der Kämpfe an der deutschen Westfront. Zunächst ist es in den letzte« Wochen und Tagen augenfällig geworden, daß in den Berichten stets die gleichen Namen der Frontabschnitte, der Ortschaften und Stätdte wie- derkchren, das heißt, daß der Feind aus der Bewegung in den Stillstand gedrängt wurde.
Ein zweites Merkmal fügt sich unauffällig, aber nicht weniger bedeutsam, in das Situationsbild ein: es ist dies die sich langsam aber stetig steigernde deutsche Luftaktrvität, zu- nächst in erster Linie spürbar über den Frontabschnitten selbst zur Unterstützung, Vorbereitung oder Abschirmung der Erdoperationen. Beide Tendenzen, die des feindlichen Verharrcns in den erreichten Abschnitten und die der anziehenden deutschen Luftaktivität, werden sich, wenn nicht neue Momente eintreten. in absehbarer Frist verstärken und damit folgenschwere Auswirkungen auf das gesamte Kriegsgeschehen ausstrahlen.
Die immer wiederkehrende Nennung der gleichen Namen darf dabei keineswegs über die Härte der Kämpfe in den bezeichnten Abschnitten hinwegtäuschen. Aber gerade die Energie und die Kräftezusammenballung, die der Feind
ansetzt, erhöhen noch die Bedeutung des deutschen Widerstands.
Obwohl die Anglo-Amerikaner weder an Bomben noch an Artilleriemunition sparten, blieb es auch gestern wieder nur bei erbitterten Kämpfen auf der Stelle. Die Frontverschiebungen waren so geringfügig, daß sie nur auf Karten großen Maßstabes festgestellt werden können. Schwere Kample entwickelten sich wieder im niederländischen Raum und nördlich Aachen. Angriffe des Feindes, nm seinen Einbruchsraum von Eindhoven und Nimwegen nach Westen und Osten zu erweitern, scheiterten ebenso wie der Versuch, unsere Truppen südlich Arnheim vom Südufer des Niederrheins zu verdrängen.
Irgendeinen der betroffenen Abschnitte besonders hervorzuheben, ist zur Zeit nicht notwendig. Es darf nur mit besonderer Betonung auf das amerikanische Bemühen hingewiesen werden, noch vor Einsetzen des Winterwetters nach Möglichkeit die Vogesen kette »u überwinden, um dieses nach den ersten Schneefällen kaum zu überwindende Naturhindernis sozusagen kurz vor Toresschluß zu beseitigen. Welche Bedeutung dem Vogesenwall in einer späteren Kampfphase zukommen wird, wenn der Feind versucht, in den südlich und nördlich anschließenden Senken ein- zubrechen und sie zu durchstoßen, braucht nicht erst lange erklärt zu werden.
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Alle Aachener in Sicherheit gebracht
l'ickklicßsr und ^rtillerivbesctnrö - Vorbildliche beislnoxi von l'arlei nnd ^«brrnscbl
Von unserem 5oo<ierberi<ürer l>r. e, h. rd. Aachen, 5. Oktober. Aus der unter keind- lichem Artilleriebeschuß liegenden Kaiserstadl Aackfen ist die Zivilbevölkerung in Sicherheit gebracht worden. Der Abtransport erlolgte unter teilweise sehr schwierigen Bedingungen bei ständiger Bedrohung durch feindliche Tiefflieger und Artillerie! in einem Fall mußten Leute, die in einem von unseren Gefechtsvorposten gelegenen Stollen Sicherheit gegen die Terrorangrisfe gesucht hatten, bei Nacht gerettet werden.
Tie Zurückführung wurde ermöglicht durch den rücksichtslosen .Einsatz der politischen Leiter der
Kreisleiters der Stadt Aachen im Zutammenwir ken mtt Polizei und Wehrmacht die Zehnkausende in den ersten Tagen mit der Bahn, später ausschließlich durch Omnibusse in das rückwärtige Frontgebiet brachten. Der verbissene Widerstand, den unsere Truppen dem Feind entgegensetzten, ermöglichte der zum Schutz gegen das starke Ar- tillcriefeuer des Gegners in zahlreichen Bunkern der Stadt lebenden Restbevölkerung das Verblei
ben bis zum Abtransport. An zwetter Linie wurde die Zurückführung der in Aachen noch vorhan- denen Vorräte und Sachwerte betrieben, die iedem Zugriff des Feindes entzogen wurden.
Aachen selbst bietet das Bild einer durch Ter- rorangriffe und Artillerieseuer ichw.er getrof- fenen Stadl. Mehr als* 80 v. H. aller Woh- nungen find zerstört. Der Aachener Dom und die Kaiserpfalz wurden neuerdings durch Artillerie- lrcffer beschädigt. Die Partei hat es sich zur Auf- gäbe gemacht, da? Eigentum in den Häuiern durch Streifendienst der Partei und Polizei io zu sichern, daß bei Rückkehr der Aachener jeder *einen Besitz von feindlichem Beschütz abgesehen — unver-
NSDAP., die unter Führung des kommissarischen- sehrt wiedersindet. Bei der Evakuierung wurden
alle durch die NSB. vorbildlich betreut, io daß sich in Verpflegung. Unterkunft und Weiterreise keine Schwierigkeiten ergaben. Unterstützt wurden die politischen Leiter des Gaues Köln—Aachen durch „politische Staffeln", in denen politische Leiter anderer Gaue zur Hilfeleistung zuiammenqefaßt find. Besonderes Augenmerk wurde auf die krankenpflegerische Betreuung der Evakuierten ge- richtet.
36stündige Hampspame in Dünkirchen
Oie Avilbcvülkcrunfi der 8rsdl evakuiert — 8ctivv«rc Verluste des bei«des
Berlin, 5. Oktober. An den Festnngsbezirkcn Dünkirchen. Lorient, St Nazaire und beiderseits der Gironde-Mündung bereiteten sich unsere Besatzungen auf den kommenden Ansturm des Feindes vor. Auf Grund der schweren Verluste, die die französischen Zivilsten vor allem durch feindliche Luftangriffe und Feuericherfälle seinerzeit bei Le Havre erlitten, mußte voln Festungskomman- bauten von Dünkirchen der Versuch gemacht werden. die etwa 35 000 Köpfe zählende Bevölkerung in Sicherheit Hu bringen. Denn diesmal gingen die Belagerer, im Gegensatz zu Le Havre, auf den Vorschlag ein. Sie mußten allerdings über die 36stündige Waffenruhe hinaus noch einer Erwei
terung der Kampfpause zum Ausbau und Neuverlegen der Minensperren aus den zur Evakuierung benutzten- Straßen ziistimmen. Am 6. Oktober, um 6 Uhr nwrgcns, wird die Waffenruhe, die sich auf den Luftraum bezieht, beendet sein.
An der südbretonischen Küste lebte die örtliche Gefechtstätigkeit aus. Am Montag abend verstärkte der Feind bei Lorient sein Artilleriefeuer gegen den Raum von Guidol, sowie auf Feuerstellungen der Marine-Flak, die ihrerseits feindliche Bereitstellungen bei Hennebont wirk- sam beschoß. Bei der Abwehr eines Versuches, einen eigenen Spähtrupp abzuschneiden, wurden zwei amerikanische Kompanien aufgerieben.
Wochen der Abwehr zu größeren Angriffen übergegangen und auch sofort wieder imstande gewesen, harte, ja für die Gesamtlage entscheidende Schläge auszuteilen
Zwei wichtige Voraussetzungen für diese Erfolge waren freilich schon vorher erkämpft, beziehungs- welle erfüllt. Die Zurücksührung der deutschen Armeen aus Süd- und Eüdwestfrankreich und die Erhaltung der beutsch-n Kampfkraft am rechten Flügel der deutschen We'tsroni. Beide Ereignisse find operativen Erfolgen qleichznsetzcn.
Damit war die Voraussetzung geschossen, daß an den besonders gefährdeten Flügeln des deutschen Westheeres eine neue Akwehrsront aufgebaul und tief nach innen verlängert werden konnte. Ohne diese Voraussetzung wären weder die Erfolge >m Raum von Arnheim, noch die zwischen Ehateau-Salins und Luneville möglich gewesen, llm zu solchen Ergebnissen zu gelangen, waren allerdings schon sehr früh schmerzliche Entschlüsse der obersten deutschen Führung nötig geworden. Rach dem Durchbruch der Amerikaner in den freien nordfranzösischen Raum und nach der zweiten Landung des Feindes mit überlegenen Kräften an der französischen Milieli n^eM ste ag^ 15. August ging cs-,nicht mehr sarum/oen ober fenen Teil Frankreichs z» behaupten, sondern die feindlichen Durchbrüche unwirksam zu machen, unsere Verbände der immer wieder drohenden Um- faffung und Umklammerung zu entziehen und ihre Kampfkraft für den Aufbau einer neuen Gesamt- fronk zu erhalten. Ansätze «w einer lolchen waren in Nordfrankreich mehrmals vorhanden, sie mnß- ten indessen damals infolge der feindlichen Ueber- macht in der Luft wie an. Panzern und schnellen Verbänden immer wieder aufgegeben werdenf
Wenn man heule auf diese Wochen ge'ährlÄer Spannung im Westen zurückblickt, vor allem auf die anfangs September, erscheint eS allerdings fast wie ein Wunder, daß unsere Truppen den Feind noch einmal zum Halten brachten. Es war die Zeit, in der die Engländer und Amerikaner triumphierten und dem unmittelbar bevorstehenden Zusammenbruch unseres Widerstandes mit allen agitatorischen Mitteln verkündeten
In der Tat war an manchen Tagen Ende August und Anfang September von einer eigentlichen deutschen Westfront nicht mehr die Rede. Das sich verzweifelt schlagende Westheer bestand aus einzelnen, oft mit der letzten Kraft sich des Feindes erwehrenden Kampfqruppen, zwischen denen breite Lücken aufgerifien waren, llnter Ans. Nutzung dieser Lücken und dünnen Linien konnte der Feind seine Panzerspitzen schnell nach Osten vorantreiben, die Argonnen durchstoßen und die obere Maas überschreiten. Mit der Masse seiner Angriffsverbände aber wandte er sich nach Norden und drang in Belgien ein. um Anfang September im schnellen Tempo den Raum von ^Lüttich und bald daraus auch die Reichsgrenze zu erreiclien. Auch durch die Ardennen befand er sich in einem dem Außenstehenden unaufhaltsam erscheinenden Vormarsch. Nnd doch ward gerade damals bereits die deutsche Absetzbewegung in immer planmäßigere Bahnen gelenkt.
Selbst die tapfersten Armeen können Rückschläge erleiden, es kommt nur darauf an, wie sie diese bestehen und in welcher operativen Richtung eventuelle Rückschläge geführt werden. Auch der weltgeschichtliche Sieg von Waterloo ging aus dem preußischen Rückzug nach der Schlack» von Lignn hervor. So wird die Kriegsgeschichte auch einmal die Führung unserer Absetzbewegung aus Frankreich als eine hohe Leistung verzeichnen.
Ein weiterer Faktor der deutschen Abwehr hat dabei eine ausschlaggebende Rolle gespielt: Die Behauptung der meisten Häsen an der Kanal- und Allantikküste Sie haben wesentlich mit dazu beigetragen, daß sich mit dem Fortgang der eng. lisch-amerikanischen Offensive nach Osten ein Kräfteausgleich vollzog und daß die feindlichen Angriffe den Kulminationspunkt erreichten, bevor sie noch in der Lage waren, ihre eigentlichen strategischen Ziele zu verwirklichen
Im ganzen sieht sich heute der Feind einer geschlossenen Front gegenüber, die sich ebenso aus natürliche Hindernisse wie ständig verbesserte Befestigungen stützen kann und der in der Zwischenzeit zahlreiche neue oder schon wieder ausgefrischte Verbände zugeführt werden konnten. Ende September dieses AehreS ist damit der Krieg im Westen nicht mehr ein Bewegungskrieg in große»-