Um die Regierungsbildung.

Die Berliner Presse zur neuen Lage.

TU. Berlin, 15. Jan. Die Morgenblätter nehmen zur neuen Lage in der Regierungskrise, die durch die Rückgabe des Auftrages zur Regierungsbildung durch Dr. Curtius geschaffen worden ist, ausführlich Stellung. DieD. A. Z." sagt, der Mißerfolg Dr. Curtius' liege nicht bei ihm, und wohl auch nicht in seinem Programm. Es wäre zweifellos bet einem größeren Entgegenkommen des Zentrums möglich gewesen, zu oiner trag- fähigen Regierungsmehrheit zu kommen. Nach Lage der Dinge bleibe ein Kabinett der Mitte mit Anlehnung nach rechts zur- zeit der einzig gangbare Weg, und man sollte nach wie vor alles daran setzen, ihn zu beschreiten. Wenn aber diese Lösung nicht ernstlich angestrebt werde, so bleibe kein anderer Weg, als die Auflösung des Reichstages. DieTägliche Rund­schau" sagt, Dr. Curtius könne ebenso wie die Fraktion der Deutschen Volkspartei auf die Regierungsverhandlungen der letzten Tage mit dem Bewußtsein zurückblicken, daß alles getan worden sei. um die geplante Regierungsbildung zu einem guten Ende zu führen. Die Volkspartei werde den Gedanken der großen Koalition wahrscheinlich ebenso ablehnen, wie den Ge­danken einer Koalition der Mitte unter Bindung nach links. Di«Deutsche Tageszeitung" woist darauf hin, daß der Brief des Zentrums in erster Linie eine persönliche Ange­legenheit der Kandidatur des Wirtschaftsministers Dr. Curtius bedeutet. Das Zentrum habe bis jetzt die Führung gehabt. Deutschnationale hätten niemals ihre Bereitschaft zur Mitarbeit nach sachlicher Einigung verweigert. Sie würden es auch unter anderer Führung tun, wenn die Basis die gleiche bliebe. Allerdings würden sie doppelt vorsichtig in die Verhandlungen gehen, da sie nach den bisherigen Erfahrungen doppelt Gefahr liefen, das Opfer von Quertreibereien und Sabotageversuchen zum Zwecke ihrer grundsätzlichen Ausschaltung zu werden. Die Kreuzzeitung" hebt hervor, das Zentrum habe in seinem Schreiben an Dr. Curtius die Möglichkeit eines Zusammen­kommens mit den Deutschnationalen nicht verbaut. Die Deutsch­nationale Volkspartei verharre weiterhin in ihrer abwartenden Haltung. DieGermania" meint, dem Vernehmen nach habe die Antwort der Deutschnationalen den Mindestforderun­gen, die vom Standpunkte der bisher so erfolgreich geführten Politik der Mitte gestellt werden mußten, noch lange nicht ge­nügt. DasBerliner Tageblatt" rechnet mit der Möglichkeit, daß Marx mit der Regierungsbildung beauftragt wird und meint, es würde zweifellos die vom Zentrum ge­wünschte Kabinettsbildung erleichtern, wenn die zu beauftra­gende Persönlichkeit von vornherein darauf verzichten würde, Dr. Gcßler auf die Ministerliste zu setzen. DerVorwärts" meint, bisher habe sich die Krise nur im Kreise gedreht. Selbst wenn sich die Sozialdemokratie dazu entschließen könnte, ein neues Minderheitskabinett zu tolerieren, müßte sie diesen Ent­schluß von der Zusammensetzung dieses Kabinetts und von sei­nem Programm abhängig machen.

Das elsatz-lothringische

Sprachenproblem.

TU. Berlin, 17. Jan. Nach einer Meldung der Morgen- blätter aus Paris haben einige elsässische und lothringische Ab­geordnete in der Kammer einen Antrag eingebracht, der die

Regierung auffordert, tn Straßburg eine Schulkommisston zu errichten, die mit der Lösung des Sprachenproblems in den Ele­mentarschulen von Elsaß und Lothringen beauftragt werden soll. Die Abgeordneten erklären, daß die Kinder in dem deutsch­sprachlichen Teil Elsaß-Lothringens in den Schulen neben dem Französischen auch im Deutschen unterrichtet werden müßten, da sie sich zu Hause der deutschen Sprache bedienen.

Aufhebung des Einfuhrverbotes für deutsche Zeitungen und Zeitschriften.

TU. Straßburg, 17. Jan. Der französische Innenminister hat das Einfuhrverbot von 15 deutschen Zeitungen und Zeit­schriften aufgehoben. _

Das Minderheiten-Problem in Oberschlefien.

Colban in Oppeln.

TU Oppeln, 15. Jan. Der Leiter der Minderheitenabteilung des Völkerbundes, Lolban, stattete in Begleitung des Präsiden­ten Lalonder und zweier Generalsekretäre von der gemischten Kommission dem Oberpräsidenten Dr. Proske einen Besuch ab. Zu seiner Begrüßung hatte sich Eesandtschaftsrat Dr. Oltze vom Auswärtigen Amt in Berlin eingefunden. Der Oberpräsident gab zu Ehren der Gäste ein Frühstück, an dem unter anderem Präsident Kaekenbeck, der Reichs- und Staatsrat bei der gemisch­ten Kommission Generalkonsul Freiherr von Erunau, Landrat a. D. Lukaschek, Landeshauptmann Piontek sowie der Vorsitzende des Privinzialausschusses, Prälat Ulitzka, teilnahmen. Oberprä­sident Proske hielt eine Ansprache, in der er u. a. ausführte, es sehe erfreulicherweise so aus, daß sich aus der letzten Orgie bru­taler Gewalt, von der die Menschheit heimgesucht worden sei, die Idee von bestimmten Lebensrechten der Völker wie der einzelnen Menschen doch siegreich wenn auch noch unter mancherlei Wider­ständen entwickelte. Zu diesen Lcbensrechten gehöre aber auch das Recht auf die Pflege einer individuellen Eeisteswelt und die Ab­lehnung jeder Vergewaltigung, jeden Zwanges, jeder Verun­glimpfung auf diesem Gebiete. Er begrüße die Anwesenheit Col- bans in Oberschlesien und 'ein Studium in dem vollen Bewußt­sein, daß Oberschlesien berufen erscheine, ein Schrittmacher zu sein für die Lösung des in der Welt so bennend gewordenen Problems des Minderheitenschutzes. In seiner Erwiderung begrüßte Col­ban besonders warm die Mitarbeit Deutschlands im Völkerbund. Der Völkerbund babe verschiedene Aufgaben zu lösen, als erste die der Abrüstung; die andere Hälfte des Friedenspragramms nriisse der Lösung des schwierigen Minderh-'tnproblems gelten, wenn man zukünftige Kriege vermeiden wolle. Die Regierun­gen und di« Bevölkerungen aller Staaten müßte» zu der Einsicht kommen, daß als Grundlage der Zivilisation alle Menschen gleichberechtigt behandelt werden müßten. Diese Einsicht allen Völkern zu vermitteln, sei die große und äußerst schwierige Auf­gabe des Völkerbundes, dessen Arbeit durch die Aufnahme von Deutschland auch auf diesem Gebiete vervollständigt werde. Er sei überzeugt, daß die deutsche Regierung aufrichtig bestrebt sei, an diesem Erfolge mitzuarbeiten.

Tagung der internationalen Donaukommisfion.

Die Verwaltung des Eisernen Tores.

TU. Berlin, 17. Jan. In Rom trat die internationale Donaukommission zu einer außerordentlichen Tagung zusammen. Es handelt sich bei der Tagung um die Frage des Eisernen Tores, die im Laufe des vorigen Jahrhunderts tn der diplo-

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14ö. Fortsetzung.) 'Nachdruck verboten.)

5.

Leutnant Tobias war der glücklichste Mensch auf der gan­zen Erde, er hätte es wenigstens nach seiner Uederzeugung sein können, denn die schwere Arbeit war vollendet. Er hatte so weit Ordnung in seine Finanzen gebracht, daß er seine Passiva zusammenzählen konnte. Leicht war das nicht gewesen, und seine Hoffnung, an einem Nachmittag damit fertig zu werden, hatte sich, wje io manches in seinem Le­ben. ats trügerisch erwiesen. Gor manches Mal hatte Herr Hansen zu ihm heraufkommen und ihn in die Geheimnisse der Buchführung einweihen müssen, bis vollständige Ord­nung geschossen wurde. Aber nun war der große Wurf ge­lungen. Fein säuberlich sortiert lagen die Rechnungen der einzelnen Lieseranten da, jeder Haufen für sich hübsch zu­sammengebunden. und auf dem großen Umschlag, der die Gesamtrechnungen enthielt, stand mit Herrn Hansens kalli­graphisch schöner Handschrift die Summe seiner Schulden. Tobias kannte die Zahl in- und auswendig, aber gerade deshalb gab er sich die größte Mühe, sie wieder zu ver­gessen, denn klein war sie nicht. Nq. Gott iei Dank, er brauchte sie ja nicht zu bezahlen, die Dummheit überließ er getrost einem andern. Und dieser andere war, wie er auf Umwegen von leinen übrigen Verwandten erfahren hatte, verreist und kam erst in einigen Wochen zurück. Da brauchte er dem wenigstens nicht schon heute oder morgen einen Schreckschuß einzujagen, und das war eigentlich die Haupt­sacke, die ihn so vergnügt stimmte, denn wenn er an den Brief dachte, mit dem der Onkel sich bei ihm für die Ueber- sendung seiner Passiva bedanken würdel Und schreiben würde der auf alle Fälle, einerlei, ob er bezahlte oder nicht, und vor diesem Brief graute ihm. Er hatte schon mehr als genug an den Grobheiten, die er sich zuweilen auf dem Ka­sernenhof oder draußen im Gelände von dem Vorgesetzten an den Kopf schmeißen lassen mußte. No, das gesprochene Wort verfliegt ja schließlich schnell wieder, aber was man schwarz auf weiß besitzt, wird man nicht so schnell wieder los, selbst dann nicht, wenn man es sofort in den Ofen wirft. Die Nackwirkuna bleibt trotzdem

Und für den Augenblick hatte er unter der Nachwirkung der vielen und starken Flüssigkeiten, die er gestern abend zu sich nahm, ohnehin mehr als genug zu leiden. Gewiß. leine Schulden waren noch nicht bezahlt, aber er lebte nach sei­ner Ansicht im Gegensatz zu früher, trotzdem schon jetzt in völlig geregelten Verhältnissen, und das frohe Ereignis hatte er auch gestern einmcü wieder feiern müssen. Das Leben war ja ohnehin so arm an Freuden: wenn man sich nicht selbst hin und wieder eine bereitete, dann kam man in der Hinsicht überhaupt nicht aus seine Kosten und war eines schönen Tages tot. ohne etwas von diesem Dasein ge­habt zu haben.

Tobias hatte schwer Kopfweh, aber das kam ganz gewiß nicht von dem Wein allein, sondern der war ihm nur des­halb nicht bekommen, weil er jetzt ernstlich mit seiner Hungerkur begonnen hatte. Anstalt sich wie sonst von >eöem Gang des Mittagessens im Kasino zwei- oder gar dreimal geben zu lassen, nahm er sich jetzt nur einmal, dafür aber gleich eine doppelte Portion. Auch sonst kasteite er seinen Leib auf jede nur mögliche Art. Statt des dunklen, schwe­ren Bieres trank er jetzt dünnes Lagerbier, und während er sich sonst hauptsächlich an Kartoffeln, die sein Lieblings­gericht bildeten, satt. tat er das jetzt an Kommißbrot, das er je nach dem Stand seiner Finanzen mehr oder weniger dick mit Butter bestrich. Auch dem Zucker hatte er die Feindschaft geschworen, und wenn ei den auch nicht ganz mied, so nahm er doch nicht mehr als drei Stück zu jeder der beiden Tasten, die er des Morgens zum ersten Früh­stück trank.

Es war das reine Hungerleben, das er führte, und wenn er nicht auf Grund seiner setzt so glänzenden finanziellen Berhällnisse alle Ursache gehabt hätte, sich jeden Tag drei­mal halbtot zu freuen, dann wäre es weiß Gott auch ohne den Kater, der ihm selbst setzt noch am Nachmittag in dem Schädel saß, das beste gewesen, wenn er sich aufhing. Was war das Leben, wenn man sich gerade so weit sott essen konnte, daß man nicht verhungerte? Ja, wenn er aus eigenster Initiative seinen längst gefaßten Entschluß, dün­ner zu werden, jetzt endlich ausgsführt hätte, ja. wenn er selbst irgendwie dahinter steckte, oder seine Liebe zu der Baronin, oder der gute Ziegelbach, der seit seinem Hiersein nicht ausgehört hatte, ihm eine Predigt nach der-andern über das Thema zu halten:Mensch, gehe in dich", dann wollte er ja noch nicht einmal was lagen, dann wäre er ja selbst an seinem Unglück schuld gewesen.

Aber so einfach gewissermaßen laut Regimentsbefehl vom soundsovielten hungern zu müssen, das ging denn doch eigentlich über seden Spaß. Und doch mußte er sich fügen.

matischen Geschichte eine große Rolle gespielt hat, und durch den Versailler Vertrag und infolge der damit zusammenhängenden territorialen Veränderungen erneut aufgerollt worden ist. Auf Grund des Versailler Vertrags hatte die Donauakte sich mit der Frage des Eisernen Tores zu befassen. Sie hat ihre Erledi­gung einem besonderen zwischen der Donaukommission und den beiden Userstaaten Rumänien und Serbien abzuschließenden Vertrag Vorbehalten. Dieser Vertrag, dessen Vorarbeiten die Donaukommisfion bereits seit einiger Zeit beschäftigt hat, soll nun in Rom abgeschlossen werden. Auch Deutschland, besonders die Donauuferstaaten Bayern und Württemberg, haben an dieser Frag«, vor allem an der Gestaltung der internationalen Ver­waltung des Eisernen Tores ein erhebliches Interesse und find bei dieser Tagung vertreten und zwar durch den Gesandten Dr. Selliger vom Auswärtigen Amt, sowie durch den Gesandten von Kienlin von der württembergischen Regierung, Ministerial­direktor Dr. Lindner von der bayrischen Regierung, Ministerial­rat Baur vom Reichsverkehrsministerium und Legationssckretär Pors vom auswärtigen Amt. Man rechnet mit einer drei­wöchigen Dauer dieser wichtigen Verhandlungen.

Zusammenkunft Churchill-Mussolini

TU. Rom, 17. Jan. Churchill traf am Sonntag aus Athen in Neapel ein, von wo er wach Rom Weiterreisen wird, in der italienischen Hauptstadt wird er voraussichtlich sich eine Woche als Gast in der englischen Botschaft aufhalten. Es wird be­stätigt, daß Curchill in dieser Zeit eine Zusammenkunft mit Mussolini und Finanzminister Volpi haben wird.

Amerikas Gewaltpolitik

in Nicaragua.

Eine Note Sacasas an Amerika.

TU. Newyork, 17. Jan. Nach hier vorliegenden Meldungen aus Mittelamerika verlangte Sacasa in einer Note an die Wa- j/ingtoner Regierung die sofortige Zurückziehung der amerikani­schen Truppen aus Nicaragua. In Washington erklärt man, daß die Besetzung Nicaraguas in wenigen Tagen restlos durch- gefrchrt sein werde.

Keine Abberufung des amerikanischen Botschafters in Mexiko.

TU. Berlin, 17. Jan. Wie die Morgenblätter aus Wa­shington melden, hat Staatssekretär Kellogg die Ermächtigung gegeben, mitzuteilen, daß eine Zurückberufung des amerika­nischen Botschafters aus Mexiko vom Staatsdepartement nicht in Erwägung gezogen und im Staatsdepartement nicht erörtert worden ist.

Kleine politische Nachrichten.

Der Kriegslastenetat vor dem Haushaltsausschuß. Im Haushaltsausschuß des Reichstags wurden 16 Millionen Mark für einmalige Beihilfe an Waffen- und Munitionsfabriken be­willigt, welche auf Grund des Versailler Vertrages ihren Be­trieb umstellen müssen. Der Etatsposten, der für das nächste Jahr U Milliarden Rcparationslasten Vorsicht, wurde ange­nommen. Nach der Erledigung des Kriegslastenetats folgte ein« kurze Beratung des Reichstagsetats, der mit geringen Aende- rungen vom Ausschuß genehmigt wurde.

Er würde den Schreckensiag, an dem das Leid für ihn «ei­nen Ansang nahm, nie vergessen. Genau zwei Wochen war es jetzt her. da hatte ihm eines Abends der Oberst, als sich Las Öffizierkorps zu einer dienstlichen Besprechung im Ka­sino eingesunden hatte, vor versammeltem Kriegsvolk er­klärt. er, Leutnant Tobias, wäre für einen so jungen In­fanterieoffizier viel zu dick, er verschandle mit seinem Em- bcnpoint die Front, er fiele durch seine unmilitärische Er­scheinung mehr als unangenehm aus, und wenn er nicht schon morgen damit ansinge, lehr ernstlich etwas dafür zu tun, daß er in kürzester Zeit ganz bedeutend schlanker werde, dann dürfe er sich nicht darüber wundern, wenn es eines Tages mit seiner Leutnantsherrlichkeit vorbei sei.

Er wußte, sein Oberst meinte das lehr ernsthaft, der pflegte in solchen und ähnlichen Fällen nicht zu spaßen. So hatte er sich denn an jenem Abend noch einmal so voll und lo satt gegessen, daß selbst der kleine Fähnrich von Bollen voll ehrlichster Bewunderung, aber auch voller Neid zu ihm aufblickte, dann aber war er am nächsten Morgen in sich ge­gangen, obgleich jetzt die gejellschaftliche Winterlaiion be­gonnen batte. Die Kommißpekkos lösten einander ab, das erste Fest im Gesellschaftsbaus, in dem man sich mit den Zivilsamilien der Stadl zu vereinen pflegte, war auch be­reits gewesen, im Kasino war schon zweimal getanzt wor­den. und während er sonst bei lolchen Gelegenheiten einer der Fröhlichsten zu sein pflegte, weil es da überall gut und reichlich zu essen gab. hatte er jetzt mißmutig die Schüsseln mit den Sachen, die gut schmeckten, vorübergehen lassen. Und das war hart, denn da hatte der kleine Fähnrich recht, obgleich er nur ein Fäbnrich war:Was schmeckte nicht gut!?"

Und trotzdem er wahrhaftig doch alle Ursache hatte, froh und glücklich zu sein, fing er jetzt dennoch an, ganz verteufelt schlechter Laune zu werden, als er. das schwere Haupt auf die Hand gestützt, In seinem Wohnzimmer laß und nach­dachte. Was sollte aus ihm werden, wenn der Oberst jetzt oder später einmal seine Drohung wahr machte? Was dann, wenn er trotz aller Mäßigkeit lein Gewicht nichl ver­ringerte? Sollte er da als Sektreisender, als Versicherungs­agent oder als etwas Aehnliches sein Leben fristen? Der Gedanke hatte für ihn sehr wenig Verlockendes. Und wenn er den bunten Rock erst hatte ausziehen müssen, dann war es auch für ihn mit der Baronin für immer vorbei, dann konnte er die Hoffnung, die dereinst doch noch zu gewinnen, nur gleich endgültig aufgeben.

In stummer Verzweiflung saß er da und brütete vor sich hin. Das Leben war nur schön, wenn es schön war. aber so? (Fortsetzung folgt.)