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Kummer 133
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Eigener Dienst lcd Berlin, 17. August
Die neu« große Landung, die die Engländer ,nd Amerikaner mit französischen Hilfstruppen an der Mittclmeerküste zur Zeit durchführen, zeigt den Ilmfang der Mittel, die der Feind auf- mdieten vermag, und die Entschiedenheit seiner Anstreugungen, möglichst schnell «inen vollen nnd endgültigen Erfolg zu erringen.
Der Feind ist offenkundig bestrebt, in Südsrank reich zunächst möglichst starke Verbände an Land zu bringen, ehe er seine Operationen beginnt. Da die Alpen im Norden als mächtiges natürliches Hindernis ein Vordringen außerordentlich erschweren würden, ist anzunehmen, daß der Gegner nach Osten oder nach Westen, vielleicht auch nach beiden Richtungen; sich zu entfalten suchen wird. Im Westen würde Marseille das gegebene Ziel sein, int Osten Genua, von wo aus er hinter die deutschen Apennin-Front gelangen könnte. Bei den schon vor längerer Zeit m Korsika beobachteten Truppenansammlungen und bei der Stärke des Feindes im Mittelmeer insgesamt, liegt es auf der Hand daß die deutsche Führung von dieser zweiten Landung auf französischem Boden nicht überrascht wurde und auf ein derartiges Unternehmen vorbereitet ist.
An der ersten Jnvasionsfront find die Dinge inzwischen stärker in Fluß gekommen. Engländer und Amerikaner haben mit dem Aufgebot ihrer Uebermacht an Material, zumal mit der Ueberlegenheit in der Luft, die große Umzäunung, in der sie von den deutschen Abwehrdivisio- uen gehalten wurden, aufgebrochen und hoffen nun, in einem größeren Operationsraum ihr Uebergewicht in freier Bewegung zur Geltung bringen zu können. Dem Umstand, daß die Amerikaner seit einigen Tagen schon einen anhaltenden Druck auf dieLinieDreux—Chartres—Orleans aus- iibcn, ist zu entnehmen, daß sie möglichst bald und möglichst wett nach Osten weiterkommen wollen. Paris ist das Ziel, das hier winkt und auf das sicherlich auch die Anstrengungen oes Gegners sich richten. Er hat in dem jetzigen Abschnitt der Ope- rattonen die an der Orne kämpfenden deutschen Truppen abzuschnetden und zu vernichten versucht. Das ist ihm jedoch nicht gelungen. Der Feind vermochte gegen den deutschen Widerstand de» Einschließungsring — der Gegner spricht von einem Hufeisen — nicht zu schließen. Die Lücke bei Falaise und Argentan hat sich kaum merklich veben gt und mit ihr ist auch der Weg für die deutschen Panzer- und Infanterie-Divisionen offen geblieben.
Die Lage ist gespannt. Führung nnd Truppe ist eine neue Belastungsprobe aufcrlegt worden. Daß der Ansturm des Feindes von allen Seiten solche Belastungsproben bringen würde, hat die deutsche Führung gewußt, und es ist auch von uns immer wieder hervorgehoben worden. Wir sind vor einigen Wochen durch eine sehr kritische Phase der Kämpfe rm Osten geschritten. Jetzt stehen die deutschen Armeen im Westen unter einem gewal- tigen feindlichen Druck. Es ist im Osten gelungen und es wird grundsätzlich betrachtet im Westen auf das gleiche ankommen, die Linie zn finden, auf der der deutsche Widerstand stabilisiert werden kann. DM stehen neben den Divisionen, die in die harten Kampfe bei Caen, bei Falaise, Argentan und m der Bretage verwickelt sind, noch unbeteiligte Reserven bereit, di« die deutsche Führung dort, wo es nottut. im geeigneten Zeitpunkt in den Kampf führt.
Im Osten marschiert hinter den gefestigten deutschen Linien eine Operationsarmee auf, für die zum Teil die stattlichen Reserven in der Hei
Ae Schwerter für dev Kommodore des Sichthofev-Geschwaders
cknd Führerhauptquartier, 17. August Ter Führer verlieh das Eichenlaub mit Schwerer» zum Ritterkreuz an Major Kurt Bühlien. Kommodore eines Jagdgeschwaders, als 88. Soldaten der deutschen Werhmacht.
, Major Kurt Bühlien gehört zu den erzreichsten Jagdfliegern an der Westfront, wo »184 Luftsiege errungen hat. Zu Gran- >chich, Kreis Weißenfels, geboren, hat der jetzt ' -'-Jährige den väterlichen Beruf, das Schloffer- dandwerk, erlernt und ausgeübt, bis er Soldat wurde. Er gehört zu den ältesten und bewährteste» Jägern des Ri.chthofen-Geschwa- ?ers und erhielt schon vor drei Jahren alsOber- lelowebel das Ritterkreuz. Unbeirrbar in seinem »nd Siegeswilken, ebenso kühn wie um- Mna, ruhig und besonnen, kämpfte er sich auf °er ^egeslmifbahn immer weiter nach oben. Wegen Tapferkeit vor dem Feind wurde er Offi- ger. Staffelkapitän und Gruppenkommandeur in nn>«m alten Geschwader, an dessen Spitze er nach oein Heldentod von Oberstleutnant Egon Mayer tsP, würdiger Nachfolger so bedeutender und k>e- <k!»ler Kommodore wie Bükow. Schell mann, io!-' Balthasar, Oesau, Mayer. Am 2. März ^lieh ihm der Führer nach 37 Lnftsiegen Escheulaub zum Ritterkreuz. In den schweren q?.tnpsen an der Jnvasionsfront führte er sein Schwader zu neuen Siegen.
mat verwendet werden konnten und der erhebliches Material aus einer gleichfalls durch die Maßnahmen zur totalen Mobilisierung noch immer steigenden Produktion zugesührt werde» kann. Diese Armee hat bislang in die Schlacht noch nicht eingegriffen. Die Stabilisierung ist mit den ört- lichen Verbänden und den ihnen zugeordneten Reserven erfolgt. Den Bemühungen um die Stabilisierung kam das sowjetische Bedürfnis entgegen, nach einem längeren pausenlosen Offen- fivsturm zu verhalten, umzugruppieren und neue Kräfte heranzuziehen. Die heftigen Kämpfe, die seit einigen Togen in Estland entbrannt sind und die neuen gegen Ostpreußen gerichteten Angriffe zeigen, daß der Feind die Vorbereitungen, für die er eine Pause nötig hatte, inzwischen abgeschlossen hat. Er nimmt nun den Ansturm von neuem auf. Wir sind für ihn bereit.
Im Osten ist in diesen Wochen dieMethode deutlicher sichtbar geworden, mit der die deutsche Führung der Offensive des Feindes begegnet. Nicht der Schauplatz der Kämpfe ist für sie ent- scheidend. Daß der Feind bei dem Uebergewicht an technischen Mitteln, über das er zur Zeit verfügt, seinen Druck aus die deutschen Fronten im
mer wieder so zu verstärken vermag, daß ihm nachgegeben werden muß, ist eine Grundtatsache, aus dir unsere Strategie sich eingestellt hat. Wir haben im MittelabschnKt der Ostfront sogar eine Katastrophe hinnebmcn müssen. Trotzdem ist es gelungen, die Offensive der Sowjets aufzuhalten und ihr weiteres Vorgehen zu verhindern. Reben umsichtigen Absetzbewegungen stand und stehen dabei also offensiv« Mittel, inmitten der Defensive kraftvolle Gegenstöße. Die deutschen Linien haben sich gefestigt. Der Feind versucht, aufs ganze gesehen, vergeblich, unsere Bewegungen zu stören und die neuen Stellungen einzudrücken.
Mit dem Stabilisierungsprozeß hat die deutsche Führung ihr operatives Vermögen zurückgcwonnen. Darauf ist es ihr angekommen und darum geht es auch jetzt im Westen. Es gilt, trotz Fehlschlägen und unvorhergesehenen Entwicklungen, die Freiheit des Handelns sich zu bewahren. Mit ihr ist der Ansatzpunkt für die Wen- düng gewonnen, für die wir rüsten nnd der zu- vorznkommen nicht das geringste Motiv ist, das den Feind bei seinen gewaltigen und gewaltsamen Anst»ngnngen bewegt.
Gegenstöße sichern den Falaise-Frontbogen
Di« Ick L^-Vorslvüe rrrr ruinieren Leine Der DeitienßninpL cker Verleickixer von Li. kckccko
Berlin. 17. August
Die jüngsten Vorstöße gepanzerter und motorisierter nordamerikanischer Verbände östlich der Sarthe haben den Raum zwischen mittlerer Sein« und Loire in das Blickfeld der Betrachtungen gerückt. Im ständigen Wechsel von Luft- und Pau- zerangrisfen sucht der Feind, der Chartres und Chataudun vergeblich bekannte, nach Osten und Südosten Boden zu gewinnen.
Nachdem es ihm gelungen war, nach fast vier-
undzwanzigftündigen kilatigsn Kä«r»s«n di» tTur»
bei Dreux zu überschreiten, zog er weiter« Kräfte von Chartres heran und stieß dann zwischen Chartres und Dreux in drei Keilen weiter in Richtung auf die mittlere Seine vor. Unsere Sperrverbände traten dem vordringenden Feind bei St. Arnoult, Epernon und südöstlich Dreux in schweren, noch anhaltenden Kämpfen entgegen. Das Ringen, in das von beiden Seiten laufend Verstärkungen eingreisen, ist hart und verlustreich.
Wie cm ChartreS ging der Gegner auch an Chataudun vorbei. Er drang nach Südosten gegen die Loire und auf Orleans vor. Gegen- angriffe verhinderten sedoch das Eindringen des Feindes in die Stadt. Auch hier hält der starke Druck der Nordamerikaner an.
Trotz dieser großräumigen Bewegungen im Ranm zwischen mittlerer Seine und Loire lag das kämpferische Schwergewicht weiterhin im Raum beiderseits der Orne. Hier geht es nach wie vor um den Frontvorsprung westlich Falaise—Argentan. Der Feind sucht weiterhin, durch Angriffe bei Falaise nach Süden und bei Argentan nach Norden die Abschnürung des Frontbogens zu.vollenden und gleichzeitig durch schwere Stöße von Westen, die in voller Ordnung elffolgende Frontverkürzung z» verhindern.
Obwohl unsere Truppen bei Falaise einen
schmalen Geländestreifen aufgeben mußten, lag der wirkliche Erfolg unter Berücksichtigung des beiderseitigen Kräfteverhältnisses und im Hinblick auf den vom Gegner ohne Rücksicht auf Verluste erstrebten Durchbruch voll auf unserer Seite. Falaise blieb nach Abwehr starker feindlicher Angriffe fest in unserer Hand.
Noch bedeutsamer als dieser Abwehrerfolg ist das Ergebnis unseres westlich Argentan geführten Gegenangriffes. Starke uordamerikanische Kräfte batten hier ill den leMen Taaen bei LM- roüges Böden gewonnen. Panzerverbände des Heeres und der Waffen-ss griffen jetzt auf breiter Front an, warfen den Gegner nach Osten zurück und schlugen dem Feind seinen teuer erkauften Vorteil wieder aus der Hand.
In der Bretagne hielten die vom ganzen deutschen Volk, ja von der Welt bewunderten Helden von St. Mato die Zitadelle weiterhin gegen alle feindlichen Angriffe. Der mehrfach wiederholte, von Bombern und Artillerie unterstützte kortsetruo« auk Seit« 2
Berlin, 17. August
Kürzlich ist durch einen ausgesangenen Funk- beseht von der Entwaffnung polnischer Partisanen der Kowel durch die Bolschewisten berichtet worden. Daß mit diesem Vorgang nur ein Teil eines systematischen Unternehmens der Sowjets enthüllt wurde, ist nunmehr durch die Vorgänge in Warschau verdeutlicht. Hier haben die Bolschewisten dafür gesorgt, daß die sogenannte polnische Untergrundbewegung r» dem Augenblick zur Aktion schritt, in dem ihr Beginnen bei der Stärke der deutschen Stellung in Warschau anssichtskos war oder, von den bolschewistischen Absichten und Erwartungen aus gesehen, zumindest noch ausflchts- los war. Die Bolschewisten haben also die polnischen Aufständischen, die in ihrer Mehrzahl dem Emigrantenausschuß in London anssangen, in eine Revolte getrieben, in der sie sich verbluten mußten. „Offervatore Romano" hat dem Kreml sogar vorgeworsen, die Sowjetarmee Hobe absicht- lich Warschau nicht angegriffen, um eine Unter- stützung der „polnischen Patrioten" zu verhindern.
Was Moskau unter der Lösung der polnischen Frage sich vorstellt, ist in der letzten Zeit immer deutlicher geworden. Das polnische Spiel wurde durch überaus handgreifliche Tatsachen ergänzt. Der Kreml hatte seinerzeit, als der Polnisch» Emigrantenausschuß gegen die Masscntnorde von Katyn aufbegehrte, die Beziehungen mit ihm abgebrochen. Als Engländer und Amerikaner endlich im Schweiß ihres Angesichts die Möglichkeit für ei» Gespräch zwischen Micokajczhk und den Moskauer Machthabern geschaffen . hatten, setzte man in Moskau einen polnischen Sowjet als Vertretung des künftigen „freien" Polen ein. Da- mit wurde der Empfang von Micolajczyk in MoS- kau eine leere Geste. Es gab im Grund keine polnische Frage mehr, über die man sich hätte unterhalten können. Sie war durch die Einsetzung des Sowjets schon geregelt worden. Es konnte nur noch darum gehen, ob Micolajczyk und einige seiner Gefolgsleute an dem neuen Regime beteiligt werden, d. h also Posten erhalten sollten.
Die Sowjets sind zugleich darangegangen, die Grundlage einer wirklichen Macht des Londoner Emigrantenausschusjes innerhalb' des Polnischem Raumes rigoros zu Zerstören. Sie tikn das mit jener entsetzenerregenden Gründlichkeit, die ihr« fürchterlichen Zeugnisse im Baltikum, in Ostpolen, in den Offiziers-Massakres von Katyn und bet der Wiede-rbesehung vorher an uns verlorener Gebiete hat. Die sogenannte Untergrundbewegung, die vor allem in ihrer Führungsschicht ein den Bolschewisten völlig unerwünschtes Element darstellt, wird ausgerottet, teils unmittelbar wie bei Kowel und teils, wie die Warschauer Vorgänge zeigen, dadurch, daß man sie den Deutschen in die Arme treibt.
Durch einen glücklichen Zufall ist der Polizei
sen- Wie
>eritalien der Vertrauensmann eines in Rom arbeitenden neutralen Journalisten festgenommen worden, der den Text der Waffenstillstandsbe- dtngungen ins neutrale Ausland schmuggeln wollte, die Badoglio im Herbst des vorigen Jahres unterzeichnet hat. Der Journalist, dessen Name und Staatszugehörigkeit nicht bekanütge- geben werden können, hat das Schriftstück von
Zusammenbruch eines Aufstands in Warschau
ktlvsirao schielte ckie idri untreczuen eo „polnischen k'atrioten" in ckcii l ock
Krakau, 17. August
Anfang August brach im Rücken der kämpfenden deutschen Front in der Stadt Warschau eine Auf- standsbewcgung aus, deren Drahtzieher in London und Moskau zu suchen sind. ES kann schon jetzt fcstgestellt werden, daß sich die Aufständische» offensichtlich völlig falsche Borfieünngen gemacht hatten über die ihnen von außen zukommcndc Hilfe. Die Aussichtslosigkeit des Unternehmens wurde schon in dem Augenblick klar, in dem cs der Wehrmacht gelungen war, den Stoß der sowjetischen Armee in beachtlicher Entfernung vor Warschau auszusangc» und abzustoppen.
Wie erwiesen ist. wurde das Signal zum LoSschlagcn für die Untergrundbewegung in Warschau von der polnischen Emigrantenregiecung in London gegeben, wobei Moskau Unterstützung durch die angeblich vorrückcnden sowjetischen Armeen zusagte. Später versuchte Moskau die Allein- schnld für das im Zusammenbruch befindliche Un- ternchmen aus die Londoner Einigrantenregierung abznwäkzen. ES kann keinem Zweifel unterliegen, das; die blutige Niederschlagung dieses Aufstandes durch die deutsche Besahungsmacht ein von Moskau beabsichtigter Fangstoß gegen die den So- wjets unbequemen, nach London tendieren- den Elemente der Untergrundbewegung in Warschau ist.
Das bolschewistische Spiel wird auch aus Art und Inhalt der Berichterstattung in der feindlichen und neutralen Presse deutlich. So stellte zu Beginn des Aufstands die Londoner Zeitung „Times" fest: „Die polnische Regierung (In London) steht voll und ganz hinter der Entschewung des LoSschlagenS.
Visi-unc!vie^ig i-uck(8kckf8kO8en ^U8ksussfwm8
Von unserem Lorresponckenten in Oberilulien Heinr Holläsck
einem kommunistischen Kabinettsmitglied der Regierung Bonomi erhallen. Tie faschistische Regie- rung veröffentlicht dieses Dokument, gegen dessen Publikation sich die Regierung Bonomi und die englisch-amerikanischen Behörden in Nom bis zum heutigen Tag ans keichtbegreiflichen Grmrden ge- wehrt haben.
Wer die Winkelzüge der Alliierten verfolgt hat, dem werden diese Wafsenstillstandsbedlngungen keine Neberraschung bereiten, denn sie offenbaren den Gei st ungehemmter Rachsucht, dös- artiger Brutalität und jenen wirklichen Ans- beutnngstrieb. der die Politik der angel- sächsischen Volker zu allen Zeiten gekennzeichnet hat. In dem durch den Verrat Badoglws zerrisse- nem unglücklichen italienischen Volk aber wird diese Veröffentlichung die tiefste Berzweif- lung Hervorrufen, denn jetzt erst erfahren die Italiener, welch untragbare Last ihnen ihr letz- ter König und sein Marschall ausgebürdet haben und welch entsetzliche Zukunft vor ihnen liegt. Darüber hinaus aber wird die Bekanntgabe der Wcisfenstillstandsbcdingungen in der ganzen Welt das stärkste Interesse Hervorrufen, denn die Be- dlnguugen, die der reaktionären italienischen Der» räterellque von Eisenhower ausgezwungen worden sind, sind das erste Zeugnis und der erste Beleg für die Behandlung, die die Alliierten den Völkern angedcihen lassen wollen, die unter ihre Gewaltherrschaft geraten.
Leiter 2
Die Waffenstillstandsbedingungen sehen sich aus 44 Artikeln zusammen und behandeln mili- torische und territoriale Fragen, das künftige Schicksal der italienischen Häfen und Kolonien sowie wirtschaftliche und politische Probleme. In allen diesen Fragen mußte sich Italien voll- kommen den Alliierten.ausliefern. Badoglio verpflichtete sich, die deutschen Truppen in Italien gefangen zu nehmen, er verpflichtete sich zur Ausliefrung der italienischen Kriegsschiffe, Flugzeuge, Wehrmachtsanlagen und Magazine und zögerte nicht, die italienische Handelsflotte nnd diezivile Luftfahrt in künftigen Frie- denszeiten den Alliierten zu überlassen. Er stimmte Grenzberichtigungen zugunsten Frankreichs und der Abtretung Istriens mit Fiume und Zara an Jugoslawien zu und öffnete dem mit Dollars und Pfunden besoldeten Parti- knlarismus Tür und Tor, indem er Volks- abstimmungen aus Sizilien und Sardinien darüber zuließ, ob die Inseln späterhin noch zu
Jede Andeutung, daß die Verteidiger bei ihrem Kamps sich aus ihre eigenen kleinen Hilfsquellen beschränken müßten ist unberechtigt." Als dann die Sinnlosigkeit des Aufstands klar wurde, fragte die „Daily Mail": „Warum ist Warschau in eine so tragische Lage versetzt worden? In einigen Kreisen Englands spricht man dunkel von Politik, und zwar nicht nur von polnisch-sowjetrussischer. sondern auch von rein britischer Politik. Wenn das zuträfe, wäre es schändlich."
In der schweizerischen Presse ist die Aeußerung der Zeitung „Ostschwciz" bemerkenswert. Sie erklärt: „Es geschah das Unglaubliche, daß plötz- lich der Moskauer Sender zugleich fünfmal erklärte, die Russen hätten mit dein Ausstand in Warschau nichts zu tun. Man muß sich fragen, wer denn dieses, diabolische Geschehen ausgesonnen hat. Die angelsächsischen Regierungsstellen schweigen sich zur Zeit gleicherweise aus wie bei den vorangegangcncn russisch-polnische» Unglücks- fällen."
Die Vatikan-Zeitschrift „Offervatore Romano" deutet ziemlich unverblümt an. daß Moskau die polnischen Aufständischen (die mit nichtbolsche- wistischen katholischen Kreisen im Zusammenhang stehen) absichtlich sich selbst überlassen habe. Gegen diese Feststellung läuft offensichtlich in Churchills Auftrag „News Chronicle" Sturm und erklärt: „Die Beschuldigung, daß die Sowjet- regierung absichtlich Warschau nicht angegriffen und die polnischen Patrioten, die sich in ihrer Hauptstadt schlagen, nicht unterstützt hat. hat die größte Entrüstung hervorgerufen, besonders da kortsetruns nuk Sekte 2