entsprechen, und die Mühe» des Soldaten durch freundliche Aufnahme erleichtern. Der Name Bayreuth Hut bei uns durch ulte Erinnerungen den schönen Klang bewahrt, und Ihr werdet sehr bald die MannSzucht, gute Haltung und Humanität meiner Truppen ebenso ancrkenueu, wie dies in Lachsen Ser Fall war. Frd. Franz, Großberzog vvn Mecklenburg.
München, 28. Juli. Preußen will wie mit Baien,, so auch mir den andern Mittelstaaku nur SeparanWapvnstillstandS- Verträge abschließe». — Der bairisch-preußische Waffenstillstand ist ohne vereinbarte Friedenspräliminarien abgeschlossen.
München, 30. Juli. Die Ernennung des Obersten v. Pcankb zum Kriegsminister wurde gestern Abends unterzeichnet. Morgen Bormittag wird v. d. Pfordtcn znrückerwartet.
München, 30. Juli. Leider ist zu melden, daß nach dem Abschluß des Waffenstillstandes ein blnkigeö Gefecht zwischen dem von hier abgezogenen Bataillon des Lcibregimcnis mit den Preuße» bei Wieden (in der Oberpfalz?) stattgesnndcn hat, das mit beträchtliche» Berlnsten für die Baiern, welche vvn der feindlichen Uebermacht angegriffen wurden, endete.
München, 31. Juli. Der Waffenstillstand zwischen Preußen und Bayer» beginnt am 2. August. Tie Bäyr. Z. schreibt: Oberstlieukenant Roth fuhr mit Extrazng nach Bayreuth, um bei dem Grvßherzog von Mecklenburg Waffenruhe zu erwirken. (M.)
Kitzin ge n, 30. Juli. Die badische Division ist aus dem Marsch nach Hanse und gedenkt heute Abend ans badischem Gebiet zu sein. Unter den Truppen allgcmemeinc Freude über die Rückkehr. Der Marsch geht über GcünSseld.
Ans Würz bürg vom 27. Juli wird unter Andcrm geschrieben: Die bei Tanberbischossheiin engagirt gewesenen Truppen des 8. Armeekorps, dcS andern Tages von allen Seiten hieherkom- inend, schienen hungrigen Magens und durstiger Kehle, aber dennoch frischen MutheS. Schon seit Woche» hernmgetrieben, Nachtö bivonaklrend, kamen sie nirgends zu einem andauernden erqni- ckenden Schlafe; seit 24 Stunden hätten sie nun keinen Bissen gegessen, keinen Tropfe» Wasser getrunken; die Opscrw'.lligkeit der hiesigen Einwohnerschaft becifertc sich datier, dieselbe mit Speise und Trank in versehen, viele, selbst Dienstboten, überließen ihr ganzes Mittagessen den znrückkehrende» Kämpfern und begnügten sich mir einem Stückchen Brod. Eigarren wurden in Hunderten von Kistchen unter die gelabten Krieger vertbeilt. Die Würktemberger brachen in ein lautes Hnrrah ans die Opferwiilig- keit der Würzburger ans, und manche Thräne des Dankes und der Rührung sah man fließen, lieber den Kamps selbst war nur Unbestimmtes in Erfahrung zu bnngen, ein Theil kehrte im Bewußtsein eines Sieges zurück, andere äußerten sich, daß die lieber- macht des Feindes, der selbst durch Anzünden des Waldes nicht heranSznkreibcn gewesen war, zu groß sei, und sie deßhalb ihre günstigen Positionen ansgegeben hätten. Einig aber waren sie alle über die Bravour, mit der sich die einzelnen Corps geschlagen, nicht minder über die Tapferkeit deS Feindes. (S. M.)
Würzbnrg, 29. Juli. Seit gestern ist Waffenruhe zwischen den Preußen und den Bnndeskrnppen eingetreten. Erstere stehen links des Mains ans den Höben in der nächsten Nähe der Stadt den Maingrnnd bei Zellingen hinab, überall an Wälder gelebnt. Gestern vernahm man ihre Musik und Nachts leuchten weithin ihre Wachtfeuer. Unsere Truppen, ihnen gegenüber rechts des Mains poslirt, haben Befehl, jeden Mainübergang der Preußen um jeden Preis zu verhindern.
Augsburg, 29. Juli. In der gestrigen Volksversammlung wurde folgende Resolution gefaßt: „Wir verwerfen mit aller Entschiedenheit eine Spaltung Deutschlands durch die Mainlinie und einen Ausschluß der süddeutsche» Staaten aus dem deutschen Bundesstaat und Parlament, wir verlangen de» Frieden mit Preußen, wir erwarten, daß Männer mit der Leitung der SlaatSgeschästc betraut werden, welche gewillt sind in diesem Sinne zum Heile Deutschlands und Bayerns zu wirken." (S.V.-Z.)
Augsburg, 29. Juli. Tie Allg. Ztg. schreibt über die deutschen Zuknnftfrage»: „Zieht Oestreich sich ans sich zurück, so erwächst für uns im Süden die dringende Ausgabe, so rasch als möglich dahin zn wirken, daß keine Demarkationslinie zwischen uns und dem Norde» gezogen werde, daß vielmehr das Parlament, welches den norddeutschen Bundesstaat ordnen soll, sogleich auch von uns beschickt werde. Das wird manchem hart Vorkommen, aber er möge bedenken, daß sonst nicht ein Deutschland,
sondern ein Großprenßen entsteht, und daß die Südstaatcn diesem durch den Zug der Schwere später anheimfallen, daß ihre Industrie die Kündigung des Zollvereins nicht ertragen kann, daß aber, wenn sie jetzt sogleich zu einem neuen Bund unter Preußens Führung zttsammentreten, dieser dann ei» deutscher wird, in welchem die neuen Elemente stark sind und sich mildem Bürgcr- thnm Preußens selbst gegen das Jünkerthnm, mit Rheinland »nd Westfalen gegen eine einseitige Vorherrschaft Pommerns oder Brandenburgs vereinige» können. Noch einmal: Preußens Programm ist und war von Anfang an ein neuer Bund ohne Oest- reich, aber mit Süddculschlaiid, gegründet aus ein Parlament; die Abscheldnng Süddeutschlands ist das französische Programm, denn Preußen scheint iiachgcgedeu zn haben, da es doch Vortheile genug im Norden erringt, da es doch auf eine spätere Erweiterung nach dem Süden hoffen kann. Es mag in seinem Interesse sein, in unserem ist es nicht; in unserem liegt die Gründung eines Bundesstaates, der uns einschließt, zu dessen Gestaltung wir Mitwirken. Ein weiterer Bund mit Oestreich bleibt dabei bestehen, und seine Form wie unsere Aufgabe in Bezug ans unsere dortigen deutschen Brüder hängt vvn der Art und Weise ab, wie Oestreich sich regcncrirt. Es ist anders gekommen, als wir dachten, aber in der Politik müssen wir nicht mit unser» Wünschen, sondern mit den Thatsachen rechnen." (S.M.s
-Das Herzogthum Meiningen ist nun ebenfalls aus dem deutschen Bund ausgetreten.
Mainz, 27. Juli. Gestern Abend hat das 2000 Mann starke meiiiingen'sche Contingent die Schußwaffe» abgeliesect und wird heute mit Seitengewehr, Bagage und Munition und mit der Verpflichtung, nicht gegen den Bund zu kämpfen, von hier abmarschircn.
Ans Gotha wird folgende Anekdote mitgetheilt: Als die Nachricht kam, das Mantenffel'sche Corps rücke an, und in der Stadt die Einquartierung eines Theils desselben (6000 Mann) angekündigl wurde, rief eine alte Frau aus: „Ach, du lieber Gott, erst haben wir die Kobnrgcr gehabt, dann die Preußen, nun die Hannoveraner und jetzt sollen auch noch 6000 Mann Teufel kommen!"
Berlin, 25. Juli. Wiederholt in den letzten Tagen stattgehabte Konferenzen liberaler Abgeordneter, darunter süddeutscher, sprachen sich, wie der K. Z. gemeldet wird, einstimmig gegen eine Trennung von Süddenlschland ans. Eine dießfallsige Erklärung steht bevor, namentlich ist v. Roggenb.ach dafür lhätig.
Berlin, 27. Juli. Nach amtlicher Angabe beträgt der Gcsamuitverlnst der zweiten Armee (unter dem Kronprinzen) vom 27. Juni bis znm Waffenstillstand 67 Offiziere, 1139 Man» tobt; 261 Offiziere, 5542 Mann verwundet; 2 Offiziere, 1885 Mann vermißt.
Berlin, 28. Juli, (lieber Paris.) Der preußische Staatsanzeiger sicht sich zu der Erklärung genöthigt, daß ein Theil der prenß. Presse, welcher darnach strebt, ans die süddeutschen Staa- tcn die föderalen Einrichtungen, welche man Norddeutschland geben will, anszudehucn, den Friedensverhandlnngen schade. Diese Verhandlungen müssen augenblicklich das Ziel haben, für immer die mit preußischem Blute, mit ungeheuren Opfern erkaufte territoriale Einheit zu. sichern und für das nördliche und mittlere Deutschland bas zu erreichen, was unsere Väter im Jahre 1815 nicht erreichen konnte. Es wird sich in der Folge davon handeln, mit unseren Verbündete» in Nord- und Mitteldeutschland einen Bundesstaat (6tut eonlkileill) herznstellen. Die Ordnung der Verhältnisse mit den südlichen Staaten, mit welchen Preußen sich im Kriege befinde, könne ohne Gefahr der Zukunft Vorbehalten bleiben. (T. d. L. M.)
Berlin, 29. Juli, (lieber Paris.) Die Souveräne von Baden, Darmstadt, Meiningen machten Vorschläge an Preußen, welche identisch mit denen Bayerns waren. Der preußische König weigerte sich, den Abgesandten des Königs von Hannover zu empfangen. — 30. Juli. Beide Kammern sind auf 5. August einberusen. (Tel. d. St.-A.)
Berlin, 29. Juli. Tie gestrigen Nachrichten werden allseitig bestätigt. Preußen erhält außer Schleswig-Holstein ganz Hannover, Kurheffen, Nassau, das nördliche Darmstabt, wahrscheinlich auch Frankfurt. Oestreich hat sich nur für Sachsen, wie für sich selbst verwandt. Sollte Sachsen ganz in seinem bis- herigen territorialen Bestände erhalten werde», so würde cs die