«nickt sich die Tbaksacke fühlbar, baß in Württemberg höchstens für de» Hypothekenkredil einigermaßen gesorgt >>l, Laß dagegen dem gleich wichtige« Personalkredit eine kräftige >i«d widerstand«, fällige Organisation völlig adgcht, Bennrubigender als je wirkt der Umstand, dag die viele« papier,len Eirkulationsmittel, welche i«> Lande knrstre« n«d deren der Verkehr nicht entbehren kann, einen realen Gegenweitb im Lande nickt haben, 2) Befriedignng kann dem würltembergischen Verkehr nur werden dnrck Organi­sation von Banken ans solider Grundlage. Sie allein können uiiter Koutrole der Ocffenllichkeit genügendes Kapital vereinigen nnd den Kanälen zunihren, wo es nützliche Verwendung findet, Ebenso können nnr sie, ehe eine gründliche Verbesserung deS Mün,veienS einkriti, auch in Bezug ans Geldumians wenigstens Erleickternng des Verkehrs schaffen, 3) Nicht der Handeisstand Württembergs trägt die Schuld, daß das Land größere Bankin- slitnie bis heute entbehrt. Von zwei Seiten liegen der K, Staals- regieenng seit Monaten Projekte zur Errichtung von Banken zur Genehmignng vor. Um so mehr berechtigt ist daher die Bitte an die K. Regierung, die Frage der richtigen Organisation des Bankwesens im Verein mit den zu diesem Zwecke im Lande be­reiten Kräften zu einer baldigen Erledigung zu bringen." Diese Resolutionen werden von keiner Seite angesochten. Dagegen sprachen eS namentlich v. Ranch ans Hellbronn, Dc. Adam aus Ulm, Kommerzicnralh Zinkb vvn Reutlingen und Hochberger von Stuttgart ans, diese AnSiprnche seien schön nnd gut, aber sie seien eben »tckkS, als eine Mahnung an die Regierung, die al­lerdings unverantwortlich fick verschleppende Banksrage zu erle­digen. Heute handle eS sich jedoch hauptsächlich nm praktische Vorschläge, das Drückende der angenblickltchen Lage zu vermin­dern. Das Land warte daraus nnd hoffe viel von der heutigen Versammlung, In dieser Rücksicht enthalten jedoch die Aussprüche lucktS, Hochberger namentlich weist darauf hin, baß es sich em­pfehlen würde, wen» die bestehenden Bankhäuser eine gewisse Solidarität unter sich statnirken nnd nach dem Vorgänge BaiernS eine größere Liberalität im Kreditgeben dnrck Eintreten der Staats- Hilfe ermöglicht würbe. Es wurden jedoch diese Punkte nickt mehr eingehender besprochen, sondern beschlossen: ,,Ein Kv»iik6 niederznsctzen, welches die Ausgabe hat, unter besonderer Berück­sichtigung der Interessen deS württembergtschen Handels- und GewcrbestandeS die Frage z» berathen, wie der heutigen Ver­stimmung der VerkehrSvechällnisse und des Kredits nach Mög­lichkeit Abhilfe zu leisten sei, nnd die geeigneten Mittel zu Er­reichung des Vorgesetzte» Zwecks unter selbstthätiger Mitwirkung des würtlembergischcn Handelsstandeg in 'Anwendung und Aus­führung zu bringen,"

Stuttgart, 13. Juni, TaS Lager von Aldingen hat eine Länge von etwa einer halben Stunde; seine Fronte gehl nach dem Neckar; das Lager wird von Haupt--und Seitenstraßen durchzogen; an diesen Straßen liegt eine Reihe von Baracken, in einer zweiten Reihe werden sich Zelte erheben; diese sind noch nicht ausgeschlagen, sondern werden von den Soldaten erst mit- gebrackt.

Stuttgart, 18. Juni. In der katholischen Kirche wurde gestern verkündet, der Landesbischof habe regelmäßige Gebete nm Abwendung der Kriegsgefahr in sammtlichen katholische» Kirchen deS Landes angeordnel,

Stuttgart, !9, Juni. In anerkennenSwerthcr Weise bat die Regierung verfügt, daß sämmtlicke Etsenbahnbanten in der Nähe der Stadt Stuttgart fortgesetzt werden sollen. Ebenso hat der Magistrat durch Anlegen neuer Straßen nnd landwirtschaft­licher Beschäftigung die brotlosen Arbeiter in Rücksicht genommen. AehnlicheS wurde auch in Pforzheim angeorbnet.

Der Staats-Anzeiger enthält eine 5 Seilen lange Liste von Ernennungen und Beförderungen von Offizieren nnd Mililärbe- amien für die Feldausstellnng der württ. Armee.

Stuttgart. Ter St.-Anz. enthält eine Verfügung, nach welcher der Steuersatz für das zur Bereitung des Branntweins bestimmlc Malz vvn 12 auf 9 kr. herabgesetzt wirb, ebenso die Uebergangstcuer.

Stuttgart. Tic Freunde Theodor MöglingS werden durch die schmerzliche Nachricht überrascht, daß derselbe, vor 8 Tagen von schwerer Krankheit heimgesncht, sich als Patient in der Heilanstalt des Dr. Länderer in Göppingen befindet. Er lebte in de» letzten Jahren auf seinem Gütlein in Trailhof bei

Backnang, Einsteher für Landwebrpflicktige machen zum Theil sehr gute Gesckäsie: es werden bis zu 2000 fl, bezahlt. Siche­rem Vernehmen nach wurde dieser Tage die Burg Hohenzvllern vollends geräumt nnd selbst das königliche Weißzeug wird nach Berlin geschafft.

Professor Dr, Bruns in Tübingen hat sich bereit erklärt, die Direktion der Militärspitälcr zu übernehmen.

Wasseralfingen bat nach dem D. V. vollauf zu tbn» mit Kngelngießen, welche vvn würltembergischen nnd östreickischen s Arkillertsten sogleich in Empfang genommen werben, noch bun- s derttausende sollen bestellt sein.

^ Wie die Meinung Vieler dürste der Kriegsschauplatz keines- ^ wegS i» den hessische» nnd hannover'schcn Länder» zu suchen sein;

was dort vorgeht, hak in erster Linie politische Bedeutung, mili- . tärische nnr insofern, als die Preußen durch die Besetzung der Main-Weierbah» sich ihre Verbindungen nach Norden, Osten nnd ; Westen sichern nnd die in ihre Monarchie eingekeilten kleinen

> Staaten hindern, die Reihen der Gegner dauernd zu verstärken.

> Der eigentliche Kriegsschauplatz, ans dem in nächster Zeit die ! Geschicke Deutschlands entschieden werden, befindet sich in Sach- ^ sen-Böhmen-Schlesien, wie auch die dortige Aufstellung darauf ! hinweiSt. Die preußischen Korps in Schlesien zerfallen, der Lan- ! deS- und namentlich der Grenzgebirgsbeschaffenheit entsprechend,

^ in ein Angriffs- und VeriheidigungSheer. Das erstere, unter dem s Prinzen Friedrich Karl, ans beinahe 6 Armeekorps in der Stärke

von 2l0,000 Man» bestehend, war bei Görlitz konzentrirt, nm thcils direkt vvn Görlitz anö auf der durch die Einlenknng des LansitzergebirgeS führenden Straße, theils durch Sachsen auf Rei- ckenberg in Böhmen zu vperiren. Daran schließt sich, bei Rali- bvr konzentrirt, links das schlesische VertheivigungSheer, unter dem Kronprinzen, aus 3 Armeekorps, der schlesische» und posen­scheu Landwehr bestehend, in der Stärke von 160.000 Mann. (Um die Bewegungen nnd die Operationspläne dieser Truppen- korps von diesen Anfstellnngsplätzen richtig verstehen zu können, , ist natürlich ein Landkarte nölhig, welche in der Hand eines auf­merksamen Zeiinngslesers nicht fehlen sollte.)

Karlsruhe, 18, Juni. DaS rcnßischc Bataillon ist in Rastatt angekommen, das Regiment Kobnrger aber nicht. 5000 Mann Badener marsckiren nach Frankfurt, In Rastatt ist die preußische Munition und Bagage mit Beschlag belegt,

Heidelberg, 17, Juni. Gestern und heule durchkreuzen sich die verschiedet,artigsten kriegerischen Gerüchte. Unter Anderin hieß es. vvn dein im Hessischen eingefallenen Preußen wären 10,000 Mann auf Frankfurt marschirt nnd hätten die BnndeL- kasse überrumpelt. Bald zeigte sich jedoch die völlige Unrichtig­keit dieses an und für sich ganz unwahrscheinlichen Gerüchtes; Frankfurt ist durch dnndeStreue Trnppcnmassen, die in sehr be« trächtlicher Anzahl znsammengezvgcn sind, mehr als hinreichend gedeckt.

Frankfurt, 16, Juni. Nach näheren Nachrichten waren die bei Gießen >'igernckten Preußen gegen 12,000 Mann stark. Tie Hauptmasse setzte sich gegen Marburg in Bewegung, Gegen Butzbach (ans Frankfurt zu) gingen nnr Patrouillen. Von den hier eingetroffenen hesseu-darmstädlischen Truppe» zog ei» Bataillon Artillerie und Reiterei gegen Vilbel (nordwärts) ans Vorposten. Das preußische Telegraphenbnreau ward ans Lnnbesaustrag heute Nachmittag geschloffen. Die übrigen Telegraphenburea» sind un­ter militärische Kontrole gestellt. Von Aschaffenbnrg werden wei­tere bayerische Truppen erwartet.

Frankfurt, 17. Juni. Unsen, Zeitungen ist heute Polizei- lich jede Veröffentlichung über Bewegungen der Bundeslrupven untersagt worden. (T.d. S. M.)

Frankfurt, 17. Juni. Auf der Main-Neckarbahn sind für heute 22 Ertrazüge aus Württemberg angesagt, Heute Vormittag haben die preußischen Mitglieder der Bundesmilikär- kvmmisston unsere Stabt verlassen und sich nach Koblenz begeben.

Frankfurt, 18- J»ni, Reichenberg vom Sonntag: Ma- rienlhai, Ostritz, Leuba (in der sächsischen Lausitz) vvn 2 Infan­terie-, einem Husarenregimenk Preußen besetzt, Bernstadt von 2 Reiterregimentern. Auf der Rnmburgcr Straße gestern kleiner Zusa m menstoß der östreichischen und preußischen Ka­vallerie; die Preußen flüchten. Bei Wirzelsdorf sind Preußen hart an der Grenze, ein Ueberschreiten wird erwartet. Zittau unbesetzt; Bautzen starke Besatzung, 12 Geschütze, Post angehal-