Herr« L. W. EgerS «'» Br^sla«, Erfinder des Sck'les. Fencßelbvnigextiacls. I

Hiemit erhalle ich Ihnen für Ihre Erfindung große» Dank, indem wir de» Eriiact ! bei unserem jüngste» Kinde von 1 Jabrt ann-aiidteu, da dasselbe von einer Halsbiäune kaum genesen, fast ü» Schleim und Husten erstickte und wir nach ärmlichem Rath Ihren Extraci gebrauchten, konnten wir nach Gebrauch einer Flasche das Uebel als ganz be­seitigt ansehe».

Mors, 1. Januar 1866. Ehr. Göbel.

Ter L. W. EgerS'icke Feuchelhonigexkract wird seiner erprobten Güte wegen viel­fach »achgepsufchk, dcßhalb achte man genau auf Siegel, Ekiqnelte nebst Facsuuile, so> wie eingebrannte Firma von Pb W. Egers in Breslau. Gegen alle Hals- und Brust- übel, Huste», Heiserkeit, Katarrhe, Krampf-, Keuch- und Slick-Husten, sowie gegen ! Verstopfung und Hämorrbvidalbeschwerden ist er von bester Wirkuna und in ganzen Flaschen zu 18 und 12 ',2 Sgr., ui halben Flaschen zu 10 und 7'/2 Sgr. allein zu ha­ben b i Gottlob Knödel in Nogold.

Tum- ullä Wekr-Verem

heute iDvuiierstaa) den 7. Juni.

R a g v l d.

(-bin solider

Scd » bin 0 ckergeselle

findet sogleich Beschäftigung bei _ Schuhmacher Sch non.

Bad Röthenbach bei Nagold.

9 Stück

englische Mitchschweine hat zu verkaufen

Badwirth Hense.

Die nächste Aufgabe des Volks.

Wenn sich die Könige zanke», so müsten es die Völker büßen, und wen» sich die Könige versöhnen, geben die Völker leer aus." Diese Sätze werden auch jetzt wieder zur Wahrheit werden, da die Diplomaten die heutigen Wirren durch einen Kongreß z» schlichten sich ausckiicke», wenn ihnen nicht das deut­sche Volk eine» Strich dnich ihre perfide Rechnung mackst. Daß das Volk diesen Strich machen und, wie dieSchw. Volksztg." (und auch derGesellschafter") schon früher sagte, diesen Kon­greß von 1866 ebenso an die Lust setzen kann, wie die Londoner Konferenz von 1864, das zeigt eben das Schicksal dieser Kon­ferenz. Aber es setzt die Erreichung dieses Zieles einen Grad von politischem Verstand und von Tisciplin voraus, der dem deutschen Bolk für den Augenblick abhanden gekommen zu sein scheint. Deutschland bietet einen fast trostlosen Anblick, und die deutsche Nation scheint nie uneiniger gewesen zu sei», als ge­rade im jetzige» Augenblick, wo sie mehr als je der Einigkeit als Bürgschaft eines großen Erfolges nöthig hätte. Wohlan denn, blicken wir zurück aus den Verlaus deS Jahres 1ül>4 und setzen wir alle Kräfte in Bewegung, um die Pariser Konferenz zu spren­gen. (Scheint nach den heutigen Nachrichten überflüssig zu sein.) Die deutsche Antwort ans das unheimliche Geflüster an der Seine muß der Ruf nach einem deutschen Parlamente, erhoben von allen Parteien, sein; führe» wir nicht, mitten in der löblichsten Eintracht i» Betreff deS Zwecks, der höhnenden Welt das Ltdan- spiel eines bittere» HadcrS um die Mittel auf! Wenn je, so hat jetzt eine große ungestüme Agitation für das genannte Ziel Aus­sicht auf Erfolg. Die minieren und kleineren Regierungen wer­de» freiwillig oder widerstrebend, rasch oder zögernd, dem mäch­tigen Impuls nachgeben, der einmüthig und loyal für die na­tionalste und legitimste Sache hervorgernsen ist. Aus eigenem Einschluß der Regierungen wird nichts geschehe», darum fort mit dein Kongreß! Heute, wie immer, wenn etwas Gedeihliches, Dauerhaftes geschaffen werden soll, muß der entscheidende An­stoß von der Nation kommen. Tie deutsche, wie die schleswig- holsteinische Frage ist verfahrener und räthselvoller verschlungen, als je. Ein deutsches Parlament wird Ordnung und Licht brin­gen. Das Schwert der Ccukralgewalk wird den gordischen Kno­ten der deutschen zerrüttete» Verhältnisse, die Schwänze des eckel- harte» Rattenkönigs, den man europäische KabinetSpolitik nennt, Lnrchhaueii. Darum, ibr Freisinnigen Deutschlands, welcher be­sonderen Partei ihr auch angehören wöget, reichet euch rrck ko« dw Hand und trachtet vor Allem »ach einem de »tscheu Parlament und nach einer Central gewall, so wird euch das Uebrige Alles von selber zu fallen! (L.B.)

T » g e s - N e n i g !r e i t e n.

Stuttgart, 4. Juni. (4. Sitzung der Kammer der Abgeordne­ten.) v. Varnbüler gibt, ermächtigt von Sr. Maß dem König und Na­mens der K. Regierung die Erklärung ab, daß sie sofort und unausgesetzt Allem aufbiete, um von sämmtlichen Staaten, mit welchen Württemberg Hand in Hand zu gehen im Begriffe stehe, eine feste Gewähr dafür zu erlangen, daß das Ziel des drohenden Kampfes nur in dem Rechte Deutschlands bestehen dürfe und zwar ») in der Herstellung des Selbst- Bestimmungsrechts der Herzogtdümer Schleswig-Holstein und b) in der Einigung des ganzen deutschen Volkes in einem sreigewählten Parlament, das, mit der Fülle der konstitutionellen Befugnisse ausgestattet, die über die Einzelnregierungen zu stellende Centralgewalt zu stützen und mit dieser den Gesammtwillen Deutschlands zur Geltung zu bringen im Stande ist. Da diese Erklärung der Bedingung der Kommission voll­ständig entspricht, so stellt die Mehrheit der Kommission den Antrag,

! unbedingt iii^die Berathung der Gesetzesentwürfe einzutreten. Dagegen beantragen Fetzer, Holder und Rödinger"Die Streitkräfte Württem­bergs sollen nur, wenn dies; durch die Bundespflicht oder zur Landes- vertheidigung geboten ist, am Kampfe Theil nehmen", und Rödinger will außerdem, die Kammer solle die angesonnenen Opfer so lange ver­weigern, bis ein Parlament zusammenberufen, die Grundrechte verkün­digt und die rein deutschen Staaten sich als besondere Staatengruppe organisirt haben. Hierauf beginnt die Generaldebatte, an welcher sich als Gegner des Antrags der Kommissionsmehrheit Rödinger, Römer, Wächter, Fetzer und Holder, für denselben Mittnacht, v. Mehring, Osler- len, Becher, Mohl und der Minister v. Varnbüler. Rödinger plaidirte für die Neutralität.^Wächter gab dem Mißtrauen gegen Oestreich Aus­druck, Hölder und Fetzer erklärten, sie haben ihren Antrag nur darum gestellt, um zu beweisen, daß man in Württemberg sticht durch Dick und Dünn mit Oestreich gehen wolle. Römer beweist sich als unerschrocke­ner Freund Preußens und rückte unserem offiziellen Oestreicherthum stark auf den Leib. Die Anhänger des Kommitsionsentwurfs stellten sich sämmtlich auf den Standpunkt des Bundesrechts und machten geltend, daß Neutralität nichts anderes sei, als Parteinahme für Preußen (wie wenn man den Fanatikern des Bundesrechts nicht mit viel größerem Fug entgegenhallen könnte, das Berufen auf das Bundesrecht sei eins Maske für unbedingte Parteinahme für Oestreich), Römer und Hölder entwarfen ein Sündenregister Oestreichs, ihre Gegner, namentlich Becher, thaten ein Gleiches mir Preußen, so daß heute wiederum sestgestellt wurde, beide seien in der Thal schöne Bursche gewesen, wenn es gegol­ten habe, die Rechte des deutschen Bundes in den Staub zu treten. Tie Frage des deutschen Parlaments erfuhr nicht überall die gteiche Würdigung. Während die meisten Redner von einem solchen Großes hofften, hielten es Lindere nicht für opportun und namentlich das mit- tetstaatliche Parlament für eine reine Rull. Während jede Aeußerung zu Gunlien Preußens mit entschiedenem Mißfallen ausgenommen wurde, während warme Freunde dieses Staates und Lölkes mit äußerster Vor­sicht uud Zurückhaltung sich aussprachen, fand jedes der bekannten Schlag­worte gegen das Großpreußenthum und die Gothaer und die Preußen einen jnbelnden Wiederhall in der Versammlung. Ter gestrige Tag war eine gewonnene Schlacht für das offizielle und nicht offizielle Oest­reicherthum. Minister v. Varnbüler, hauptsächlich gegen die Reden von Römer und Hölder gerichtet: Die Schuld der gegenwärtigen Verwicklung trage das seit Jahrzehnten von dem Nationalverein und den Gothaern viel zu sehr gehätschelte und crmuthigte Preußen, das den Ehrzgeiz habe, in Deulschtand allein die erste Rolle spielen zu wollen. Es" sei wenig Aussicht, daß der Friede erhellten bleibe. Württemberg wolle weder etwas von einer Allianz noch von Neutralität wissen, es halte fest am Bundesrecht. Das Recht sei der Hort der Schwachen. Durch das Festhalten am Bundesrecht erhalte mau ganz von selbst die Garau- tieen und Klauseln, welche man sich für den Fall einer Allianz erst ver­tragsmäßig hätte sichern müssen. Es freue ihn, daß das WortNeu­tralität" keinen Anklang in der Kammer finde. Hierauf beweist der Minister schlagend, daß die Regierungen seit 1848 faktisch keine Zeit ge­habt haben, die Reform des Bundes in die Hand zu nehmen, bald sei Dieses, bald Jenes dazwischen gekommen, kurz es sei eben nicht gegan­gen. Tie Sache selbst habe ührigeus- durchs Temporisiren nichts ver­loren, denn jetzt liege sogar der preußische Reformvorschlag vor. Tie Schleswig-Holsteinische Frage sei durch das Zurückkehren Oestreichs zum Bundesrecht auf einen ganz befriedigenden Stand grkommen. Von einer i Einheit, ^welche die übrigen deutschen Staaten zu Basallen dxr Herrn j an der Spree mache, wolle er nichts wissen, er wolle kein Deutscher i 2ter Klasse sein, und nicht in dem Verhältnis; des römischen Buudesge- ' nossen zum römischen Bürger stehen. Was die Zerstücklung Preußens betreffe, so werde im Fall einer Niederlage dieser Macht Niemand das Vse viotis G (Wehe den Besiegten!) von Preußen abwenden können. Die Uebertragung des Oberbefehls des 8. Bundesarmeecorps an den Prinzen von Hessen habe nichts Verfängliches. Der Prinz sei ein aus­gezeichneter General, den der Kaiser von Oestreich aller Verpflichtungen gegen Oestreich ausdrücklich entbunden habe. Was Roggenbach in der bad. Kammer über die Haltung Württembergs gesagt habe, entbehre jeder Begründung, und es sei ebenfalls unwahr, daß es in Bamberg einen engeren und weiteren Rath gegeben habe re. rc. Nach reichlich sechsstündiger Verhandlung wurde die Sitzung abgebrochen. (Kam­mersitzung vom 5. Juni.) So eben, Mittags 12 Uhr, wird von der Rüstungsfrage der Mehrheitsantrag: unbedingt in die Berathung d^c Entwürfe einzutreten, mit allen gegen 8 Stimmen angenommen, nämlich RiHinger, Tafel, Hopf, Fetzer, Hölder, Römer, Wächter, Schwaderer.