besitze einige dieser Tbiere, die ich durchs Mikroskop gesehen bähe, und da eine Kommission crmiiiiit ist, um sich mit den Mitthei- lnngen über diesen Gegenstand zu beschäftigen, durfte ick »ichi austehen, Cie von meiner Entdeckung zu untcrrichren. Ich kann diese geflügelten Blutegel vorzeigcu, die ich in Hände» Habel-, sie entstehen an sumvfigen, unreinen Stellen und verbreiten sich in die verschiedenen Theile der Welt, iudcni sie dem Lause der Wässer oder der Richtung der Winde folgen."

Nach dem neapolitanischen Corrcspondenten deS Temps bat die Königin von England ei» eigenhändiges Schreiben an den Papst gerichtet, um sich bei demselben für Instruktionen zu bedanken, welche er der irischen Geistlichkeit gegen die Fenier ge­geben hat. Zugleich soll die Königin in diesem Schreiben dein Papste ein Asyl in ihren Staaten für de» Fall angeboten haben, dag die Ereignisse ihn dazu zwingen, den Kirchenstaat zu verlas­sen. (?; Odo Russell soll das betreffende Schriftstück dem Pavste überreicht haben. (S. B. Z.)

Im stürmischen Januar dieses Jahres sind an der englische» Küste 400 Sebissbrüchc vorgekommcn, eine so große Anzahl, wie sie seit 1838 nickt wieder erlebt worden ist.

Petersburg, 28. Jan. Ein kaiserliches Reskript an den Stadthaltcr im Königreiche Polen ordnet die Gründung von Gymnasien und Nvrmalschnlcn für polnische, russische, griechisch- »nirle und litbanische Knaben und von Mädchenschulen an. Es sollen die russische und polnische Geschichte und Sprachen gelehrt werden. Der Religionsunterricht wird Welkgeistlichen anveriraut. Besondere Vorschriften entrücke» den Unterricht allen politischen Tendenzen und schütze» die verschiedenen Nationalitäten des Kö­nigreiches gegen die früheren Uebcrgriffe deö Polenthnms.

LaudwirthschaftlichcS.

Die Ackerkrume ist dem thierischcn Organismus ähnlich; in ihr werden die Elemente zum tauglichen Nahrungsstoffe ver­arbeitet. Vermöge der große» Porosität der Ackerkrume ist der Wirkung des Sauerstoffs ein weites Feld geöffnet und mit der Atmosphäre steht dieselbe ähnlich wie der Idiotische Organismus durch Respiration in Verbindung. Um unsere ansgemästeten Pflanzen aus dem Felde zu erziehen, muß man eine künstliche Atmosphäre von Ammoniak und Kohlensäure hervorbringen, unter gleichzeitiger Zuführung von Alkalien und Mineralien. Das Wasser ist der Zntührer der nährenden Stoffe, ohne Wasser steht die Vegetation füll.

Tie Kunst deS Landwirths besteht darin, ans einer gegebenen Fläche Landes ein Maximum von Nahrungsmitteln für Menschen und Tbiere nachhaltig zu erziehen. Um ließ aber zu Stande zu bringen, muß dem Landwirthe die Kenntniß aller Bedingungen des Lebens der Vegetabilie», deS Ursprungs ihrer Elemente und der Quellen ihrer Nahrung eigen sein. Seit die Landwirthschasl sich ans die Stufe der Wissenschaft erhoben hat, ist ein fester Boden gewonnen; während der Empirismus eine Masse von j Kapital und Kraft iu nutzlosen Experimenten vergeudet, gibt uns ! die Wissenschaft, wenn mau ihre Lehren befolgt, ohne die Gefahr ! des Mißljngcnö alle Bürgschaft deS Gewinnes. Was ist der ! Grund, daß der Acker nach und nach für eine und l dieselbe P s l a uze sc i u e Fruchtbarkeit verliert? Die i Wissenschaft sagt cinfticb: diese Pflanze bedarf gewisser Be- ! standlheile ans dem Boden; sie gedeiht nicht in einer Erde, i in welcher sie fehlen; nun lehrt unS aber die Wissenschaft ans i der Untersuchung ihrer Asche diele Bestaudihcile kennen, nnd wenn ! uns die Analyse eines Bodens zeigt, daß sic darin fehlen, so ist > die Ursache seiner Unfruchtbarkeit ermittelt nnd somit die Bekeitj- i gnng dieser Unsriicktbaikeil gegeben. Durch die mechanische Ope- ! ration im Feldbaue, d. h. Pflügen, Eggen, Schleifen u. dgl., ! was hauptsächlich in der aktiven Brach staktsindet, werde» die i Pflanzenuahrungsstoffe löslich und verbreitbar gemacht; die Schnelligkeit der Ausschließung eines festen Körpers nimmt zu mit seiner vergrößerten Oberfläche die chemische Thätigkeit der Bestaudtheile der Atmosphäre und des Wassers ist eS, welche die Verwitterung der Bodeubestandiheile zu Stande bringt.

Neben den mechanische» Operationen des Feldbaues ist es die Anwendung des gebrannten Kalkes und das Brennen des Thons, welche die Verwitterung der alkalischen Thonsilikate be­

schleunige» und die Pflanzen beim Beginn einer neuen Vegetation mit gewissen, ihnen nnenrbehrlicheu NahniugSstoffen versehen.

Der gelöschte Kalk schließt den Tbon, indem er mit dessen Bestaudtheile» eine Verbindung eingeht, aus, nnd der größte Theil der darin enthaltenen Alkalien wird in Freiheit gesetzt. Tie Fruchtbarkeit des Bodens wird durch den Kalk gesteigert, indem die freigewordcne» Alkalien und lösliche» kieselsanren Salze durch die Wirkung dcs'Kalkcs durch die Pflanze assimilirbar ge­macht werden; gibt man einem solchen Boden noch die den Ge- treidepflanzcn unentbehrlichen phosphorsauren Salze und Ammo­niak, wenn er sie nicht schon hat, nnd rechnet mau das uner­schöpfliche Magazin a» Kohlensäure, das in der Atmosphäre enthalten ist, dazu, so hak man alle Bedingungen zu einer reich­lichen Ernte erfüllt. Dadurch, daß der Thon gebrannt wird, entsteht ein merkwürdiger Wechsel seiner Eigenschaften; in uatü- lichem Zustande kann der Thon Stunden lang mit coucentrirtcr Schwefelsäure kochen, ohne daß sich etwas bemerklich davon auf­löst, wird der Thon aber schwach gebrannt, so löst er sich mit der größten Leichtigkeit in der Säure. Die darin enthaltene Kiesel­erde wird als Kieselgallcrde in löslichem Zustand abgeschieden; der plastische Thon, dem die Eigenschaft abgeht, Lust, Sauerstoff und Kohlensäure dem Boden zugänglich zu machen, erhält sie durch eine schwache Calcinaiion. 8.

Allerlei.

Eine der größten Merkwindigkeilcn, die kürzlich nach dem Cour. d. V. St. in dem ferne» Westen entdeckt worden, ist ei» Berg von Steinsalz, der etwa 20 englische Meilen von Meadow Valley, im Staate Nevada, nnd 18 Meile» vom Flusse Colorada, wo derselbe ansängk, schiffbar zu werden, entfernt ist. Dieser wunderbare Berg steigt ganz steil aus der Ebene aus in einer Höhe von 400 Fuß nnd besteht aus reinem krystal- lenem Salz, ohne die geringste Beimischung von Gestein und Erde. Er sieht auS, als wenn er von Glas sei nnd ist ganz durchscheinend. Wen» die Sonne daraus scheint, so ist der Glanz der Strahlenbrechung ei» wahrhaft magischer.

An der Wahlurne der Stadt Leipzig steht folgende hübsche Mahnung:

Thu' reckt, steh' fest, kehr' dich nicht d'ran.

Wenn dich auch tadelt mancher Mann;

Der sott noch kommen auf die Welt,

Dcr'S macht, wic's Jedermann gefällt."

Grabschrift auf einen Unzufriedenen.

Der hier in diese», Grabe ruht.

Bracht' euch in Mißcrcdit,

Denn was ,hr machtet, war nicht gut.

Und nie nach seinem Schnitt.

Run freuet, Elemente, euch,

Die ihr die butt regiert.

Irr seid jetzt frei in eurem Reich,

Könnt handeln iingcnirt;

Im Sommer war cs ihm zu heiß.

Im Winter Sie! zu kalt;

Doch stieg ihm jederzeit der Schweiß Wenn er auf's Wetter schalt,

Zn trocken war's bei Sonnenschein,

Bei Rege» ihm zu naß.

Den Wind wünscht' er zur Hölle ein.

Bei Schwüle fluch,' er baß.

Zu dunkel war es ihm bei Nacht,

Bei Tag war's ihn, z» hell;

Der Winter ging ihm viel zu sacht,

Der Sommer viel zu schnell.

Ja selbst als schon der bitt're Tod Ihn streckt auf's Lager hi».

Noch klegst' er, weil das Abcndroth Ihm frech ins Auge schien.

In diesen. Grab nun ruhet er Be, Frost und Sonnenschein,

Doch hört man keine Klage mehr:

Er muß zufrieden sein. (T. Chr.)

Auflösung des Rätbscls in Nro. 12:

Brautkranz.

Redaktion, Druck uno Vertag der G. W. Zaiser'sche» Buchhandlung.