Schwäbisches Land
i^e Rapsablieseruug i.,°' was dabei zu beachten ist
S.u.igart. Die Ernte der Winterölfrüchte hat t. . ..neu. Gewaltige Olsaatmeugcn müssen in den ii . cn Wochen von den Aufkäufern Übernom- in n und den Trocknuugsstcllen zugeführt werden. Tie Ablieferung der Llsaaten erfolgt an denjenigen Händler, mit welchem ein Liefervertrag abgejchlosjen wurde. Auch Olsaat aus freiem Anoan ist, soweit diese nicht als Saatgut und zum Lohnschlag im Rahmen der gesetzlichen Bestimmungen gebraucht wird, ablicferungspflichtig. Ta viele Aufkäufer nicht über die notigen Schüttböden verfügen, um den Raps selbst trocknen zu können, der Raps nach dem Trusch jedoch nicht lensere Zeit in den Säcken stehen bleiben darf, mng sich der Anbaner gegebenenfalls mit dem Abnehmer über den Zeitpunkt der Übernahme verständigen. Ter Arbeitsvercinfachung wegen wird der Anbauer im allgemeinen anstreben, den Trusch vom Feld weg durchzuführen und die Ablieferung möglichst sofort nach dem Treschen zu bewerkstelligen. Im allgemeinen wird angestrebt, die Winterölsaaten bis zum Einsetzen der Getreideernte vollständig abznnehmen. Bei der derzeitigen Transportlage und, sofern nicht genügend Aufschütträume beim Aufkäufer vorhanden sind, muß der Erzeuger ebenfalls durch Zuwar- ten mit dem Trusch. zur Bermeidung von Ubernah me st ockung beitragen.
Ter Gefahr der Schädigungen durch zu hohen Wassergehalt kann der Erzeuger begegnen, indem der Raps aus dem Feld genügend lange zum Nachreifen bleibt. Sachgemäß aufgestellt, kann diesem auch bei Regenwetter auf dem Feld kein größerer Schaden erwachsen. Es ist falsch, zu früh oder in zu feuchtem Zustand einzufahren, lvie dies immer wieder vorkommt. Sehr vorteilhaft in bezug auf Senkung des Wassergehalts wirkt sich auch eine kurze Zwischenlagerung nach dem Einfahren des Rapses vor dem Trusch aus. Die Rapskörner werden dabei täglich trockener. Wo der eingefahrene Raps auf dem Wagen stehcir- bleiben kann, ist mit einer Hinausschiebung des Drusches keinerlei Mehrarbeit verbunden. Läßt sich der Trusch nicht vermeiden, dann läßt man den gedroschenen Raps mitsamt den Schoten dünn ausgebreitet bei täglicher Verwendung liegen und nimmt die Reinigung erst unmittelbar vor der Ablieferung vor. Ungenügend gereinigte Ölsaat kann vom Aufkäuser zurückgewicsen werden bzw. finden Abzüge statt. Frisch gedroschene und gereinigte Olsaat darf nur handhöch aüsge- jchultet und muß täglich gewendet werden. Eick Stehenlassen nach dem Dreschen in Säcken kann in kurzer Zeit eine schwere Wertminderung zur Folge hsoen.
Tie Ubernahmepreise für Raps und Rübsen sind die gleichen wie in den Vorjahren.
Die bäuerliche Lehrfrau — Hausarbeitslehre auch auf kleinen Höfen
Stuttgart. Auch auf kleinen Höfen besteht der Wunsch mancher Bäuerin, Lehrfrau zu werden und Lehrlinge in der landwirtschaftlichen Hausarbeit auszubilden. Grundbedingung ist dabei
Calw, 30. Juli 1944
Unsere liebe Mutter. Großmutter, Schwester, Schwägerin und Tante
Sofie Bertsch
ist nach kurzer schwerer Krankheit nn Alter von 77 Jahren heimgegangen.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Familie Lügen Bertsch
Beerdigung Montag nachmittag 15 Uhr.
^euttcbee Soldat, du kannst de 8 rubtgt kein, klntee die stellt > »Ine ttelmat, die dick, nl»m»l« im Stlck, lasten wled.
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natürlich, daß der bäuerliche Haushalt in bester Ordnung und beispielhaft auch für das ganze Dorf sein muß. Für die Anerkennung zur Aus- bilduug von Lehrlingen der Hausarbeitslehre ebenso wie die zur Hauswirtschaftslehre ist selbstverständlich auch eine grundsätzlich einwandfreie politische Haltung der Lehrfrau und ihrer Familie noiweudig. Jeder Lehrbetrieb muß die Gewähr dafür bieten, daß die in ihm auszubilden- dcn Mädel Freude an der Landarbeit und am Leben auf dem Lande finden, wenn auch die Arbeit oft uoa, so schwer ist. Das gilt vor allem auch dann, wenn die Bäuerin Mädel ansbildet, die aus der Stadt kommen. Auch muß der Lehr-' betrieb gut eingerichtet sein und vor allen Dingen Ordnung, Sauberkeit und Pünktlichkeit vorherrschen. Alle Lchrfraucn, anch die der Hausarbeitslehre, ob sie nnn ihre eigenen Töchter oder fremde Lehrlinge ausbildcn, werden in vierteljährlichen Arbeitsbesprechungen znsammengefaßt, um im ständigen Gedankenaustausch mit den anderen Lehrfranen einen Stoffplan, für die Ausbildung zu haben.
Ein kurzer Blick auf die Prüfung der Haus- arbeit-lehrlinge gibt ein Streiflicht, was eine Lehrfran an Praktischem Wissen zu vermitteln hat. Ter Lehrling soll nämlich gründliches und ordentliches Arbeiten gelernt haben. Verlangt wird von ihm die Herstellung einfacher Gerichte und einfachen Gebäcks unter Berücksichtigung der richtigen Arbeitsweise. In Stall und Garten soll der Lehrling die im Jahr vorkommeuden Arbei
ten beherrschen, ohne daß von. ihm schon eine Arbeitsplanung verlangt wird. Schließlich sei noch bemerkt, daß die zweijährige HauSarbeits- lehre den Sinn hat, dem Landmädel, also den Bauerntöchtern sowie allen landwilligen Mädeln aus der Stadt — es wird sich dabei um die 14- oder 15jährigen Mädel handeln — die Grundausbildung auf allen ländlichen Hauswirtschaftsgebieten zu vermitteln. Alle 14- bis 16jährigen Mädel auf dem Lande habest so z. B. die Möglichkeit, im gutgesührten elterlichen Betrieb die Hausarbeitslehre abzuleisten. Das zweite Lehrjahr wird das Mädel dann am besten an einem anderen Ort vollbringen.
Erzählte Klelnigkelten
Zwei Soldaten trete« weg
Zwei Brüder, «reue Offiziere und Gefolgsleute des großen Preußenkönigs, waren zu ihren langen Lebzeiten so unzertrennlich gewesen, daß sie auch ihren Abgang aus dieser Welt zur gleichen Zeit vollzogen: Sie legten sich am selben Tage zum Sterhen nieder. Da ihre Güter in der Mark eine knappe Wegstunde voneinander entfernt lagen, war es auch der gleiche Arzt, der ihre letzten Daseinsstunden betreute.
Als nun der Doktor den einen von ihnen, der um ein Jahr der ältere war, besuchte, sagte der alte Herr zu ihm: „Hören Sie, Doktor — ich kabe das Gefübl, daß ich als der Aclterc beim Abmarsch die Töte nehmen werde. Stimmt's?"
Der Arzt nickte: „Wahrscheinlich."
„Famo?." .Der alte Haudegen lächelte verschmitzt. „Dann sagen Sie aber meinem Bruder nichts davon! Der wird Auoen machen, wenn er mich drüben schon vvrfindeti"
aus aller Vi/e!t
Tapfere Tat eines 15jährigen. Ein löjühriger Schüler in der Nähe der kleinen Stadt Marne in Schleswig-Holstein sah, wie die Zwillingskinder eines Bauern auf dem Bahngleis spielten, ohne das Herannaheu eines Güterzugcs zu bemerken. Tein tapferen Lungen gelang es, den kleinen Buben des Bauern noch im letzten Augenblick vom Bahnkörper zu reißen. Das Mädel stieß er in eine Vertiefung zwischen den Holzschwellen, so daß der Zug über es hiuwegrolltc. Das Kind kam ohne Verletzungen davon.
Gefährliches Spiel mit Karbid. Trotz wiederholter Warnungen, mit Karbid zu spielen, hat dieses gefährliche Spiel in Gröningen im Kreise Oschcrsleben (Bode) erneut einen schweren Unfall zur Folge gehabt. Ein 12jähriger Junge füllte eine Flasche mit Karbid und Wasser. Bei der Explosion wurde dem Junge» her !rsit;rleib aufaerilien. Im Krankenhaus liegt er schwer dar-
2>e gab aus anderer Leute Koner acht... Vor dem Sondcrgericht in Köln hatte sich eine Frau als gewerbsmäßige routinierte Kofferdiebin zu verantworten. Im Herbst und Winrer des letzten Jahres waren der Polizei insgesamt 57 Koffer- und Gepäckdiebstähle aus dem HauPtbahdhof gemeldet worden. Später beobachtete man die Angeklagte, wie. sie sich in auffälliger Weise au Reisende heraumachte. Bei einer alsbald bei ihr vorgenommenen Haussuchung fand man zahlreiche Koffer und eine große Menge Kleider, Wäsche
Monakam, 29. Juli 1944
Todesanzeige
Galt dem Allmächtigen hat es gefallen, meinen lieben Gatten, unser» treu besorgten Vater und Großvater
Gottlieb GolLschalk
Schneidermeister
im Alter von 66 Jahren von seinem mit großer Geduld ertragenem Leiden zu erlösen.
In tiefer Trauer:
Die Gattin: Jakobine Gottschalk, aeb. Bäuerle: Otto Gottschalk, z. I. im Älde, mit Frau; Theodor Gottschalk, z. I. im Felde, mit Familie; Lina Wittenauer, geb. Gottschalk, mit Gatte», z. 3. im Felde.
Beerdigung Dienstag 2 Uhr.
Dr'sAsM
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Rote-oluuderkeeren ^
sollen im Auftrag des Reichsforschungsrates in jeder Menge gesammelt werden. Größere Vorkommen bitten wir an die Pektin- Fabrik, Neuenbürg i. W. zu melden, welche Anweisung über das Einkammeln und Abholen etc. erteilt.
Sammler gesucht, reichliche Belohnung.
^»a tiutrmark«^ „.»Uklst«
«eine aspsrsturen au.fübren. - b^t cklessm korcbolck mv»»»n «Ir t»gN«b liGt« I?Gp»r»sul'LottfLgL viL«1«5 »u- fücksLnclOn. DSN-
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und andere Geürauobsgegenständc, die in gestohlenen Koffern verpackt gewesen waren. Ter Diebstahl von 15 Koffern, die den Bestohlenen nebst dem größeren Teil des Inhalts wieder zugestellt werden konnten, wurde einwandfrei festgestellt. Tas Urteil des Tondergerichts gegen die Angeklagte lautete wegen fortgesetzten Diebstahls im Rückfall unter Ausnutzung der Kriegsverhältuisse als Bolksschädling und gefährliche Gcwohnheits- verbrecherin auf die Todesstrafe und Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte auf Lebenszeit.
Von einem Liier zu Tode geboxt. Ein nicht alltäglicher Unfall ereignete sich auf dem Weid- geläude der Sennhütte Wasmatt in den Vogesen. Als der 67 Jahre alte Bergbauer Adolf Barb, der seit der Einberufung seines Sohnes die Sennerei allein betreibt, abends das Vieh in die Stallungen treiben wollte, warf der Stier den Bauern »i Boden und brachte seinem Opfer durch Horu- srößL uriv Treten inst den Borderfüßen mehrere Rippenbrüche und schwere innere Verletzungen bei. Erst als Hilfe herbeiiam, ließ das wild gewordene Tier von dem bewußtlosen Manne ab, der einen Tag später seinen schweren Verletzungen erlag.
5,5 Millionen Arbeitstage verloren. Der englische Nationalökonom Professor Bowley stellte fest, daß in Großbritannien in den ersten 51 Monaten dieses Krieges durch Streiks 5,5 Millionen Arbeitstage verloren gegangen sind.
Kn der St.-PaulS-Kathedraie zu LoM« pr«- digte einst vor dem König Karl H. und seine« ganzen Hof der Hofprediger South. Der Könje und die meisten Herren des Hofes schliefen baA ein. Man hörte sogar recht lautes Schnarche«.-
Als dies dem Prediger zu Ohre» ka«, wandte! er sich an den neben dem König fitzend«, Lorp! Lauderdale, der in diesem AugerMck g« rade einmal aufgewacht war, und rief: „Verzeihen Sie, wenn ich störe, Mylord! Aber Sstl schnarchen so laut, daß Sie Gefahr laufe«, Eeinei Majestät aufzuwecken!"
Zn schwer« Aufgabe
Ein reicher Leipziger Bierbrauer kam ent-i mal zu Richard Wagner und bat ih«. doch seiner Tochter Klavierunterricht zu geben. Da er ein außerordentlich hohes Honorar bewilligt^ war Wagner einverstanden. Doch schon «ach de»? ersten Unterrichtsstunde erklärte er dem Vater, er mühte den Vertrag leider rückgängig mache«, und zwar aus Zeitmangel. „Ich soll Ihrer Toch- ter Stunden geben", sagte er, „aber hier «e nügen keine Stunden, hier brauchte ich Jahre!" »
Ungeahnte Möglichkeiten
-Bei Rossini erschien einmal ein Sänger, der ihn um seine Protektion bat. „Was finge« Sie?", fragte ihn der große Komponist. „Alles, was gerade gewünscht wird", antwortete d« Sänger, „Tenor, Bariton — Baß."
„Wie praktisch!", meinte Rossini bewundernd, „da können Sie ja das berühmte Männerterzest im .Wilhelm Tell' ganz allein singen!"
Oie richtige Visitenkarte
Der bekannte Filmschauspieler Fritz KamperS in Partcnkirchen zu Hause. Seit frühester Ingen! war er hier mit einem alten Bauern befreundet, der still für sich hinlebte und von allem „neumodische« Kram" nichts wissen wollte. Kein Wunder, daß er auch vom Theater kaum eine dunkle Vorstellung hatte.
Eines TageS kam der jung« KamperS zu ihm und erzählte ihm, er sei zur Bühne gegangen. Der Alte schüttelte den Kopf und machte ein verständnislose» Gesicht.
„Na woaßt. halt a Künstler", störte ihn Fritz auf.
Da machte der Alte große, erstaunte Augen und sagte ehrfurchtsvoll:
„Woas d'nlt soagst, a Künstler? A goanz richtiger? I moan, seiltanzen kannst wirkt« aa ...
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