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Ti jss Echwabenmädel würde sich keinen anderen Beruf mehr wünschen
Froh und immer zu Scherzen aufgelegt, pflichttreu und als echte Schwäbin fleißig, pünktlich, zuverlässig und verantwortnngsbewußt, hat Schwester Käthe, die das Amt einer Röntgen- schwcster im Krankenhaus einer Stadt unseres Kreises versieht, wirklich alle Voraussetzungen, die der Schwesternbernf fordert. Ihre stille Liebe galt, wie ne lachend erzählte, immer dem Röntgenapparat. Denr Chefarzt war das aufgefallen und er machte Schwester Käthe kurz entschlossen zur Röutgenschwestcr. Die erste Zeit in diesem Krankenhaus wird sie nie vergessen; denn sie hat dort viel gelernt und wie die andern NS.-Reichs- bnndschwestern immer mehr Freude an ihrer neuen Aufgabe bekomme». Heute ist Schwester Käthe mit ihren Aufgaben so verwachsen, daß
Bücher werden nutzbar gemacht
In diesen Wochen sührt die Reichsschrifttums, lummer eine Altbuch aktton durch, eine groß- Dge Mobilisierung der Bücher aus Privatbcsih lgunsten der bombengeschädigten Büchereien. Das . utsche Volk ist ein Volk der Bücherfreunde. Die kielen Millionen Bücher, die im Reich jährlich her- «estellt werden, enden daher nach dem Lesen nicht pi Papierkorb, wie in vielen anderen Ländern, sdndern werden in den Bücherschränken sorgsam zehntel. Der so entstandene Vorrat an gebrauchten Büchern geht in die vielen Milliarden. Es gilt «un, diese Schätze einzusetzen, wozu jeder beitzagen kann, der einen Bücherschrank oder ein Bücherregal noch besitzt. Die Bücher, die er wählend des Krieges nicht mehr braucht, möge er i n sie Buchhandlungen bringen, um sie der Allgemeinheit nutzbar zu machen. Soweit keine llaufwünsche Luftkriegsgeschädigter sowie gewisser vüchereien vorliegen, kann der Buchhändler ein drstimmtes, bei der Altbuchaktion erworbenes Buch «i einen Kunden verkaufen, der ein Mehrfaches an «lien, brauchbaren Büchern abgibt. Die An- und Verkaufspreise entsprechen den im Buchhandel üb- scheu Grundsätzen. "
Die Ro s en b e r g s p e n d e, der die Bevölkerung Bücher zugunsten der Soldaten gibt, wird dadurch nicht gestört, weil für die Soldaten das Beste gut genug ist. Dorthin werden ww nicht Sucher geben, die wir nicht mehr brauchen, sondern zrrade kssejeniaen, 8t« wir lieben.
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»rg. Für den Berus der Siedierfrauenberaterin. Mein schönen, jedes Mädel mit Freude am Häuslichen und Bäuerlichen befriedigenden Beruf, wird zunächst eine abgeschlossene Schulbildung verlangt, entweder Volksschule oder mittlere Reife, lind eine Erfolg abgeleistete ländliche Hauswirt, saftS lehre, die den jungen Mädchen die prak- mhen Kenntnisse in jedem Zweig des bäuerlichen her landwirtschaftlichen Betriebes vermittelt hat. '«nach besucht das Mädchen, welches mindestens Jahre alt sein muß, den einjährigen Ausbil- ugslehrgang auf dem Reichssiedlungshos in «erursel bei Frankfurt-Main mit nachfolgen- Lbschlußprüfung; hier werden die praktischen ' nagen der ländlichen Hauswirtschaftslehre im ischen und praktischen Unterricht vertieft und vollkvmmilst. Anschließend leistet das Mädchen Berufsanwärterin in einem fremden Ga» ein Hähriges Berufspraktikum in bezahlter Stellung ab, in dem ihm die Möglichkeit gegeben st, sich in seinem zukünftigen Beruf als Sicdler- kauenberaterin einzuarbeiten. Weitere Auskunft wer die Ausbildungsbesttmmungen für die Siedlerkauenberaterin kann jederzeit beim Deutschen ftauenwerk, Stuttgart, Keplerstraße 2V. Baustelle Mirtkmberg-Hohenzollern, eingeholt werden.
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Nach einer Anordnung haben sich die Fahrer der orlsbewinkelten Nutzkraftfahrzeuge bis zum 31. Dezember 1944 einer technischen Schulung und handwerklichen Ausbildung durch das NSKK. zu unterziehen. Ergänzend hat der Reichsverkehrsmini- jetzt angeordnet, daß dem Kraftfahrer die Fahr- Viaubnis entzogen wird, wenn er sich bei dieser Schulung als ungeeignet zum Führen eines Fahrzeugs erweist.
Zur gründlichen Ausheilung besonders schwerer Verletzungen infolge von Arbeitsunsällen Vden die Berufsgenossenschasten als Träger der "ktchSunsallversscherung Sonderstatignen zur Heil-
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sie sehr unglücklich wäre, wenn man ihr dieses Betätigungsfeld nehmen würde. Zu dem Bewußt- sein, helfen zu können, kommt hinzu, daß jeder einzelne Fall interessant und neu ist. Auf unsere Frage, ob der Beruf denn nicht gefährlich sei, schüttelt sie den Kopf und erklärt uns, daß ihr ja genügend Schutzvorrichtungen zur Verfügung stehen würden. In den fünf Jahren ihrer Tätigkeit als Röntgenschwester hckt sie noch nicht den kleinsten Schaden davongetragen. „Ich würde mir nie einen anderen Beruf wünschen, denn er füllt mich ganz ans und bringt jeden Tag Neues."
Auch der Garten hat sein Gesetz; wer es mißachtet, schädigt sich und damit, die Gesamtheit. Jetzt kommt es auf jeden Tag an, den man früher sät oder Pflanzt; denn wir stehen auf der Höhe des Jahres. Wer es versäumt, rechtzeilig zu säen oder zu pflanzen, riskiert den Erfolg und den Ertrug..
und Berusssürsorge sür Schwcruilfallverlehte errichtet. Um den Verletzten während dieser Zeit der wirtschaftlichen Sorge um seine Angehörigen zu entheben, wenden die gewerblichen und landwirtschaftlichen Berufsgenossenschasten ihm besondere Unterstützungen zu. »
A^agolder StadLnachrichken
Am 30. Juli beging Witwe Anna-Marie Stccb (genannt Meile) ihren 86. Geburtstag. Die Jubilarin ist gebürtige Altensteigcrin, lebte dort bis vor 10 Jahren und war als Betreuerin des Gemeindehauses in Altensteig sehr bekannt und beliebt. Jetzt verbringt sie in guter Gesundheit und sehr anteilnehmcnd am Zeitgeschehen ihren Lebensabend bei ihrer Tochter, Frau Luise Theurer, in Nagold.
Heute feiert ein bekannter und geschätzter Na-
' golder, Gcrbermeister Friedr. Kemps, Haiter- bacherstraße 10, seinen 87. Geburtstag. Leider ist sein Gesundheitszustand nicht mehr der beste. In früheren Jahren spielte der Jubilar auch im öffentlichen Leben der Stadt Nagold eine Rolle. Die Alteren unter uns erinnern sich noch sehr Wohl, daß Gerbermeister Friedrich Kemps lange Jahre hindurch sich als Feuerwehrführer oft bewährte.
Möge beiden ein ruhiger und dabei freundlicher Lebensabend beschieden sein!
Aus den Nachbakgemeinden
Haiterbach. Elisabethe GutekNnst, Kübler- meisiers-Witwe. vollendet am 31. 7. ihren 84. Geburtstag. Trotz ihres hohen Alters versieht sie immer noch kleinere Hausarbeiten.
Wildbad. Mit Ende des nunmehr abgelanfencn Schuljahres wurde Oberlehrer Friedrich Wild- brctt in Wildbad in den Ruhestand versetzt. Aus diesem Anlaß versammelten sich die Lehrer und Schüler der Wilhelmschule zu einer festlichen Stunde, um diesem Lehrer, der 45 Jahre im Dienste der Deutschen Schule wirkte, davon die letzten 18 Jahre rn Wildbad, zu danken und die besten Wünsche mit in das künftige Leben zu geben. *
Gestorbene: August Gönner, 40 I., Unter- jettiiigen-Erzklösterle; Christine Ochs, Witwe, geb. Schmid, 78 I., Feldrennach; Otto Waid- n e r, 23 Js. Herrenald-Kullcmnühle; Matthäus Kult, 20 I., Bermbach; Gottlieb Stockburger, 26 Jahr, Glatten; Rosine Günter, geb. Gaiser, 76 I., Obertal-Rotmurg; Helene Wochcle, geb. Metzger, 33 I, Altensteig; Helene Traub, geb. Boellem, Neuenbürg; Anna Kull, geb. Jäck, Herrenalb-Kullemnühle; Erich Gaiser, 19 I., Baiersbronn; Ernst Mast, Rötenbach -Alvirs- bach; Karl'Single, 22 I., Grüntal; Otto Alb. Witt ich, 28 I., Lützcnhardt (Kreis Freudenstadt); Andreas Lenk, Bäcker, 74 I., Turrweiler; Gottlob Reinhard, Schneider, 56 I., Pfalzgrafenweiler.
Jetzt ksmml es auf jeden Tag an
Onser Laliver Ourtenfieunä erteilt kutsclilüAe tiir's Lrnten unä ?tlan?en
Tic allgemeinen Pflegearbeiten der Vormonate dürfen auch im August nicht vernachlässigt werden; sonst wird der Garten zur Wüste, und der Ertrag verringert sich. Wir lockern den Boden regelmäßig; jäten und gießen nach Bedarf. Jüngere Aussaaten werden verdünnt; ältere Gemüsepflanzen angehäufelt. Bei regnerischem, trübem Wetter sparen wir nicht mit Dunggüsjen, wozu Jauche oder im Wasser gelöster Volldünger verwendet werden kann. Um gute Erträge in möglichst kurzer Zeit zu erzielen, müssen die Kulturen mit allen zu Gebote stehenden Mitteln im Wachstum gefördert werden
Die Tomaten werden regelmäßig durchgepflückt; auch wenn sie nur angerötet sind, werden sie weggenommen; sie reifen nach. Durch eine derartige vorzeitige Ernte wird ein schnelles Wachstum der noch an den Pflanzen hängenden Früchte bewirkt. Sollen die Tomaten nicht Platzen, müssen sie vor drohenden Niederschlägen rasch noch geerntet werden; auch Plötzlich starkes Gießen nach einer Trockenzeit bringt sie zum Platzen. Die Haupttriebe werden entspitzt; jetzt erst sich entwickelnde Blüten bringen keine Früchte mehr zur Reise und entziehen den Pflanzen nur unnötigerweise Kraft. Man hüte sich aber vor dem Entblättern der Tomaten; man würde den Ertrag bedeutend beeinträchtigen.
Frühe und mittelfrühe Kartoffeln können bei trockener Witterung geerntet werden; man läßt sie abtrocknen und.bringt sie zur Aufbewahrung in einen luftigen Raum.
Stangen und Buschbohnen bringen nur bei regelmäßigem Durchpflücken Höchsterträge. Läßt man dagegen einzelne, etwa zu hvch hängende Schoten bis zur Trockenreife hangen, so nehmen diese Schoten den noch ausrcifenden die nötige Nahrung weg. Am besten pflückt man die Bohnen in der Frühe, dies regt zu neuem Fruchtansatz an.
Den ganzen Monat August hindurch kann man
Spinat für den Herbst säen; man säe aber nicht zu dicht! Der Boden muß nahrhaft und feucht sein Bon Erbsen macht man jetzt eine Folgesaat. Der Boden darf nicht frisch gedüngt sein; Rcihenabstand 4 Zentimeter. Winter- rettiche sät Man breiwürfig, ebenfalls in nicht frisch gedüngten Boden. Wenn die Pflänzchen kommen, werden sie an dichten Stellen verzogen. Schal dttenz wiebeln werden gesteckt 3 cm tief. Ausgereifte Zwiebeln erntet man trocken und lagert sie luftig. Sellerieknollen werden oben freigelegt; man muß sie stets feucht halten.
Jetzt werden am besten neue Erdbeerbeete angelegt; der Boden muß aber gut gedüngt und tief gegraben sein. Sämtliche Gemüse werden jetzt noch gejaucht. Ackersalat kann.jetzt schon gesät werden, in Reihen oder breiwürfig; man reche ihn leicht ein "und feuchte gut an. Von Wintersalat macht man jetzt schon die ersten Aussaaten, später vorteilhaft mehrere Folgesaaten; ebenso von Winterspinat, jeweils in Abständen von etwa 14 Tagen. Man weiß nicht, wie die Herbstwitterung das Wachstum beeinflußt; es kommen aber nur kräftige, jedoch noch nicht zu weit fortgeschrittene Pflanzen gut durch den Winter.
Endivien bindet man zum Bleichen nach voller Entwicklung, jedöch partienweise in Mengen, wie sie jeweils verbraucht werden. Blätter und Herz sollen völlig trocken sein, um Fäulnis zu verhindern Aus diesem Grunde muß auch so gebunden werden, daß kein Regenwasser ins Innere dringen kann. Rote Rüben häufelt man leicht an, damit sie am oberen Ende nicht grün werden. Bei Blumenkohl sind einige Blätter einzuknicken, damit die „Blumen" schön weiß bleiben. Gewürzkräuter werden jetzt durch Teilung vermehrt und vor dem Herbst letztmals geschnitten, damit sie sich bis zum Winter noch kräftigen können.
Mahnung und ein Ruf zur Pflichterfüllung!
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Jeder Deutsche soll den weit reduzierten Lebensstandard in den Luftnotgebieten zum Maß- stab seiner eigenen Lebensführung machen — das ist bie Forderung, die Dr. Goebbels in seiner letzten Rede ausgestellt und überaus eindringlich begründet hat: In weiten Teilen der bisher vom Luftterror verschont gebliebenen Reichsgebiete seien noch sehr erhebliche Kraftreserven vorhanden, und es müsse der Ehrgeiz jedes Deutschen sein, seinen Beitrag zur Erringung des Endsieges so hoch wie irgend möglich hinanfzuschrauben und seine persönlichen Ansprüche an das Leben so weit wie möglich einzuschränken.
Es ist in der Tat, wie inan hinzufügen darf, durch den Luftterror eine vollkommen neue Situation in bezug auf das Verhältnis der sog. Zivilbevölkerung zun: Krieg entstanden, neu nicht nur insofern, als die Heimat in einer ganz anderen Weise in das Kriegsgeschehen einbezogen ist als je in der Geschichte, sondern vor allem auch in bezug auf die gradweisen Unterschiede, die sich dabei zeigen. Denn der Luftterror trifft zunächst einmal direkt nur einen Teil des Volkes, so daß gerade hieraus fürs erste eine Art Spaltung ein- tritt: auf der einen Seite stehen Menschen, die viel oder alles einbüßen, ans der andern solche, denen gewissermaßen gar nichts geschieht. Äst es
denkbar, daß diese Spaltung unverändert bleiben soll? Je länger der Krieg dauert und je härter er wird, desto öfter wird diese Frage aufgeworfen wcden, und desto mehr muß sie zu einer Entscheidung drängen, die nicht nur die psychologischen Seiten berücksichtigt, sondern vor allem auch auf jenen Reserven-Einsatz hinsteuert, von dem Dr. Goebbels gesprochen hat. Solche Reserven liegen noch zutage im Lebensstandard aller Volksgenossen, die vom Lustterror und seinen Folgen selbst noch nichts wissen, die ihn noch nicht am eigenen Leid erlebt haben. Wenn und soweit diese Reserven sinnvoll für die Rüstung und überhaupt für kriegswichtige Zwecke eingeschaltet werden können, so wird man sie auf die Dauer nicht ungenutzt lassen können. Verelendung als Selbstzweck kann natürlich nicht unser Ideal sein, aber worum es sich handelt, das ist die Tatsache, daß es noch Menschen gibt, die nicht für einen kriegswichtigen Zweck ihre ganze Kraft einzusetzen haben. Diese Menschen müssen die Pflicht, die das Vaterland ihnen stellt, um .so stärker empfinden, als die Opfer des Luftterrors ihnen Tag für Tag mit ihrem heruntergeschraubten Lebensstandard zeigen, wie gut es ihnen, den verschont Gebliebenen, noch geht.
In diesem Sinne ist der Luftterror eine Mahnung und ein täglicher Ruf zur Pflichterfüllung.
ürbelrrrreckt des kromerdeuLv^is/sr Dr. kUedseker, LrvbenreU'
,.Sie halten also^die Frau Baronin für unver-
diü'.i'."
. ... olut, junger Mann. Entschuldigen Sie.* Sie wühlte aus einem wulstigen Strickbeutel eine Schnupftabaksdose hervor und bot Gollatz eine Prise an, der ablehnte. Sie schnupfte mit Bedacht und tupfte sich die Nase, auf der eine dicke Warze saß, langsam mit einem überdimensionalen Taschentuch ab.
„Nein, Bernhard hatte es sich selbst zuzuschrei- ben. Er war kein Mann. Er war ein Sammler, aber kein Mann. Du großer Gott, ich habe Männer gekannt zu meiner Zeit. Ich habe Moltke noch gekannt, er war zwar schon alt und klapprig und hatte eine Perücke auf, aber unter der Perücke saß das Gehirn eines Aestheten, wenn er auch der große Generalstabsmann war. Man kann auch ein Mann und ein Aesthet zugleich sein. Bernhard sah ihm äußerlich ähnlich, aber er war ja hoffnungslos — zu weich, waschlappig, weiblich. Ich verstehe nicht, wer ausgerechnet ihn ermordet haben sollte. ^Gitta ist'derselbe Schlag, hängt sich an diesen Kerl von Lohof, der nichts ist, nichts kann, bloß weil er eine hübsche Fratze hat und reiten kann. Ich sage Ihnen, für die iffne ich meine Geldschatullc nicht!"
„Ich teile Ihre Ansicht, aber ich habe bei Ihnen noch nichts erfahren, was mich weiterbringen könnte."
„Na, Sie sind wenigstens offen, das gefällt mir. Was wollen Eie denn wissen, aber bitte, präzise Fragen!"
,Hst Ihnen an dem Mordabend etwas Besonderes aufgefallen?"
„Ja, daß sie alle verrückt und durcheinander waren. Einmal war Rira weg, einmal dieses widerliche Biest von Kunsthändler, Gitta hatte sich mit ihrem Freund verzogen, vielleicht, um von ihm ein Kind zu bekommen, der Dr. Haderlos hat unaufhörlich auf die Uhr gesehen, was mich bald rasend gemacht hat, denn in Gegenwart einer Dame sieht ein Mann nicht dauernd auf seine Uhr. Leopold war ebensooft draußen wie drinnen — ja, was soll Ihnen das nützen?"
„War die Baronin Rixa sehr aufgeregt?" „Natürlich! Meso auch nicht? Sie ist doch im- mer aufgeregt, sie ist ständig ein zappelndes Nervenbündel. Migräne hat sie nicht gehabt, wenn sie das etwa behaupten sollte. Sie behauptet das nämlich immer, aber ich gebe Ihnen Brief und Siegel drauf, daß sie noch nie Migräne gebabt hat. Wenn sie Sie beschwindelt, so nehmen Sie es nicht allzu tragisch, das beweist nicht, daß sie die Tat begangen hat."
„Ist Ihnen sonst noch etwas Bemerkenswertes ausgefallen?"
„Nur in der Nacht. Da schlich dieser Kunsthänd- ler durch das Gelände, ich hörte seine Tür gehen und Wußte, daß er es war. Dem sehen Sie mal richtig auf die Finger. Und dem Dr. Lundborg auch. Der ist auch so ein Kunstfex mit nichts anderem im Kopf als Makulatur."
„Dr. Lundborg war zur Zeit des Morde« mit mir in Berlin."
„Na, da hat er Glück gehabt. Ich kann ihn nicht russtehen. Er spielt den Salonlöwen, wenn es ihm zerade einmal einfällt, erzählt Witze, die schon «er alte Chamfort besser erzählt hat, macht Kartenkunststücke,-redet Bauch, sagt aus den Hand- inien wahr — kum und aut. ein Sckwindler." „Frau Larvnin, ich muß sagen. Sie lasten ja an keinem einzigen ein gutes Haar!"
„Ah. Sie meinen, ich bin eine alte Bettel, die alles in Grund und Boden kritisiert? Alles nicht. Durchaus nicht. Wo ein Wert steckt, erkenne ich ihn auch an und richte mich dabei nicht nach Rang und Namen. Der einzige Mann im ganzen Haus ist der Schoffcur Max. Nicht hübsch, aber kräftig, ein bißchen brutal und sehr hinter den Weibern her. Erna ist keine Frau für ihn. Viel zu schafsnäsig."
„Und könnte Max — als ganzer Kerl, der er ist — den Mord begangen haben?"
„Natürlich."
„Wirklich? Was führt Sie zu dieser Ansicht?"
„Ich sage, er könnte, weil mit ihm nicht zu spassen ist. Aber er hat es nicht getan. Er hatte ja kein Motiv, und außerdem ist die ganze Sache viel zu raffiniert angelegt. Dazu wäre Max wohl nicht fähig gewesen."
„Wie kommen Sie dazu, die Affäre für raffiniert zu halten?"
„Das fragest Sie mich? Das müßten Sie doch längst gemerkt haben. Die zerrissenen Kunstblätter, die verschwundenen Kunstwerke, die Wieder» aufsindung von zweien, die komischen Telephon- gcspräche — das alles kann doch nicht per Zufall an einem Abend Zusammenkommen. Dahinter steckt irgendein Theater — jemand versucht, sie an der Nase hcrumzuführen."
„Sie scheinen ja doch ziemlich gut Bescheid zu wissen, Frau Baronin!"
„O ja, ich habe natürlich Leopold verhört, ich kann auch verhören — oder haben Sie etwas dagegen?"
Gollatz lachte und stand aus: „Nein, ich kann Sie nicht daran hindern, Frau Baronin. Ich danke Ihnen für die Unterhaltung, sie war mir ein wirkliches Dergnügen, denn Sie mögen zwar sehr deutlich und offen sein, aber Sie haben Charme. Obwohl Sie nicht mehr hübsch und jung sind, sage ich Ihnen das doch."
Die alte Baronin errötete und legte das Häkelzeug hin:
„Sie sind mir einer! Erklären mir, ich wäre nicht mehr jung hübsch und bilden sich auch noch ein, ich sei geschmeichelt. Und nun will ich Ihnen etwas sagen: ich bin wirklich geschmeichelt. Erstens, weil Sie mit Bezug auf die Hübschheit die Wahrheit gesagt haben, und zweitens, weil Sie mit Bezug auf den Charme eine Lüge gesagt haben, aber auch mit viel Charme! Und weil ich Sie gut leiden kann, werde ich also mein« Ohren und Augen offen halten, weiter verhören, und Ihnen alles sagen — allerdings nur das, was ich sagen will."
(Fortsetzung folgt)