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vleostsx, 1. ^uxust 1944
Kummer 178
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Oer Staatsapparat wird nur noch für den Krieg eingesetzt
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verlin, 31. Juli. Unter dem Vorsitz de, ehester Reichskanzlei. Reichsminlster Dr. Lammers, fand in Berlin eine Besprechung der Reichsminister, der Leiter der obersten Reichsbehörden, der Lhes, der Zivilverwaltung in den vesehten Gebie. »en und der Staatssekretäre der Reich-Ministerien statt, in deren Mittelpunkt Ausführungen des Reichsbevollmächtigten für den totalen Sriegsein- sah Reichsminister Dr. Goebbels standen.
In einführenden Worten verwies Reichsminister Dr. Lammers aus den Zusammenhang zwischen den ersten Maßnahmen, die im Frühjahr 1943 mit dem Ziel der Totalisierung des nationalen Kriegs- einsatzes durchgeführt wurden, und der grundlegenden Erweiterung, die der damalige an einen Dreierausschuß des Reichskabinstts gerichtete Führerauftrag durch die jetzige Bestellung eines Reichs- devollmächtigten erfahren hat. Schon durch die seinerzeitigen, den damals bestehenden Verhältnissen angepaßten Maßnahmen seien Millionen Deutsche zusätzlich für Wehrmacht und Rüstung mobilisiert worden. Mit den der jetzigen Gesamtlage des Krieges entsprechenden neuen und umfassenden Bollmachten, die der Führer mit seinem Erlaß vom 26. Juli 1944 dem Reichsbeooltmäch- tigten für den totalen Kriegseinsatz übertragen habe, sei nun ein Instrument geschaffen, das die
restlose Konzentration der Kräfte und eine totale Ausschöpfung der Reserven unseres Kriegspotentials gewährleiste und dabei die Dynamik einer kraftvollen, mit der Volksführung und Menschenführung vertrauten Persönlichkeit zur Wirkung bringe.
In mehr als einstündigen, sehr eindringlichen Ausführungen, die auch zahlreiche wichtige Einzelfragen beleuchteten, gab dann Reichsminister Dr. Goebbels einen Ueberblick über die Grundsätze und Methoden, mit denen er seinen Auftrag als Reichs- beoollmächtigter für den totalen Kriegseinsatz wahrzunehmen beabsichtigt. Unser fester Wille, die heutige Kriegslage zu meistern, zwinge uns dazu, einschneidende Maßnahmen zu ergreifen. Mutig und vorbehaltlos müsse darangegangen werden, den ganzen Staatsapparat ausschließlich für den eigentliche« Kriegszweck einzvsehen und alle Arbeiten, die nicht unmittelbar mit den kriegsbedürf- nissen Zusammenhängen einzustellen. Auch mit der Stillegung ganzer Arbeitsgebiete des öffentlichen Dienste, müsse gerechnet werden, da vor allem durch solche tiefgreifende Maßnahmen große Kraftreserven für den unmittelbaren Kriegseinsatz an der Front und in der Rüstung freigemacht werden. Reichsminister Dr. Goebbels unterstrich in diesem Zusammenhang erneut den Grundsatz, daß alle Opfer und Lasten, die dabei das deutsche
Volk treffen werden, gleichmäßig und ohne Unterschied auf alle Schichten der Ration verteilt und von ihnen gemeinsam getragen werden müssen. Zum Schluß seiner eindrucksvollen Ausführungen richtete er einen besonderen Appell an alle Ehefs der obersten Reichsbehörden, in eigener Initiative die Entwicklung Deutschlands zu einem wahren „Volk im Kriege" voranzutreiben. „Wir haben", so betonte Reichsminister Dr. Goebbels mit Rachdruck, „die wirkungsvollsten Pfänder des Sieges in der Hand, wenn wir sie nur restlos mobilisieren. Ich bin überzeugt, daß wir auch das neue vom Führer bezeichneke Ziel erreichen, und daß dies im wahren Sinne des Wortes kriegsentscheidend sein wird."
Reichsminister Dr. Lammörs gab im Anschluß an die Ausführungen des Reichsbevollmächtigten für den totalen Kriegseinsatz dem Willen der Mitglieder des Reichskabinetts und aller Anwesenden Ausdruck, Reichsminister Dr. Goebbels in geschlossener Einmütigkeit zu unterstützen und seine Forderungen mit aller Energie in die Tat umzusetzen. Er gedachte des Beispiels, das der Führer in seiner Willenskraft allen Deutschen bietet, und schloß die Zusammenkunft mit einem Gelöbnis der Treue zu Adolf Hitler und der unbeugsamen Entschlossenheit zum Kampf bis zum Sieg unserer gerechten Sache.
Staatsakt zu Ehren -es gefallenen Generalobersten Korten
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Berlin. 31. Juli. Mit führenden Männern aus Partei, Staat und Wehrmacht nahm der Reichsmarschall und Oberbefehlshaber der Luftwaffe in einem Staatsakt am Fuße des Tannenberg-Ehrenmals Abschied von seinem Generalstabschef Generaloberst Güttther Sorten, den der. feige Mordanschlag gegen den Führer aus dem Leben gerissen hak und der im Gedächtnis unseres Volkes für alle Zeiten als ein Vorbild der Treue und der Pflichterfüllung weikerleben wird. Reichsmarschall Hermann Göring legte am Sarge den Kranz des Führers nieder und umriß in seiner Gedenkrede die Persönlichkeit des Menschen und Offiziers Sorten, der nicht nur sein engster Mit- «beiter, sondern auch sein Freund und Kamerad gewesen ist. Vor dem Reichsmarschall würdigte Generaloberst Stumpf. Oberbefehlshaber der Luftflotte „Reich", da» Lebenswerk des Soldaten und Fliegers Sorten.
Der blumengeschmückte Sarg mit den sterblichen lleberresten von Generaloberst Korten war im Innenhof des Tannenberg-Denkmals aufgebahrt. Die Reichskriegsflagge, sowie Degen und Stahlhelm bedeckten ihn. Vier Generäle der Luftwaffe hielten die Totenwache. Zwei Offiziere des Generalstabes trugen die Ordenskiffen mit dem Ritterkreuz und vielen anderen hohen Orden.
Feierliche Stille ruhte über dem Rund des Ehrenhofes, als sich die Trauerparade formierte, die aus einer Luftwaffenkompanie der Panzerdivision Hermann Göring sowie Einheiten der anderen Wehrmachtteile bestand, darunter auch eine Kompanie der Waffen-U, und einer Abordnung Politischer Leiter, die dem Bkutordensträger der Partei Günther Korten die letzte Ehre erwiesen. Au beiden Seiten des Sarges standen die nächsten Angehörigen des Toten und die Vertreter von Partei, Staat und Wehrmacht, sowie die Waffen-Atta- chees der verbündeten und neutralen Staaten. Zu ihnen trat die Abordnung aus dem Führerhauptquartier mit Generalfeldmarschall Keitel und dem Oberbefehlshaber der Kriegsmarine, Großadmiral Dönitz. Dann traf der Reichsmarschall und Oberbefehlshaber der Luftwaffe ein.
Nach den Klängen des Trauermarsches aus der Eroica von Beethoven sprach Generaloberst Stumpf, der sagte:
„Generaloberst Korten stand in den vergangenen Jahren an den Brennpunkten des Kampfes, dort, wo Männer von Entschlußkraft, Männer von hartem Willen nötig waren, die auch in Zeiten der Spannung und der Krise die Ruhe behalten und deren Energie mit der Schwere der Stunde wächst. Die hohen militärischen und menschlichen Werte des Generaloberst Korten waren es, die den Reichsmarschall im August 1943 bestimmten, Korten als Ehef des Generalstabes der Luftwaffe an seine Seite zu berufen. Seitdem hat er diese hohe, verantwortungsvolle Stellung bekleidet und voll die Erwartungen erfüllt, die der Reichsmarschall in ihn letzte. Er hat in unermüdlichem Einsatz und mit Härte gegen sich selbst seine besten Fähigkeiten und Gaben zur Auswirkung kominen lassen, zum Besten der Luftwaffe und" der ganzen Wehrmacht."
»Ich weiß es aus seinem eigenen Munde", schloß Generaloberst Stumpf, „daß er es als eine besondere Gnade des Schicksals empfand, daß er auch in schweren Stunden dem Reichsmarschall Berater und Gehilfe war, daß er Freuden und Sorgen mit >hm teilen konnte und daß er unserem Führer und leinen Gedanken und Plänen nahe sein durste. Es Ware nicht im Sinne des von uns gegangenen Helden, in dieser Stunde nur Gedanken der Trauer Auskommen zu lassen. Sein Sinnen, sein Denken und Trachten war immer nach vorwärts und aufwärts gerichtet. Wir handeln in seinem Sinne, wenn wir ihm darin nacheifern. Generaloberst
Korten hat im wahrsten Sinne des Wortes fein Leben für den Führer hingegeben: wir dürfen davon überzeugt sein, daß er dieses Opfer mit Freudigkeit und Entschlossenheit gebracht hat. Wir handeln in seinem Sinne, wenn wir uns an seiner Bahre in dem unverbrüchlichen Gelöbnis vereinigen, daß wir alle es ihm gleichtun wollen: für unseren Führer zu leben und wenn es die Stunde fordert, auch zu sterben. Generaloberst Korten, du bist uns darin Vorbild!"
Dann nahm der Reichsmarschall Abschied von seinem Freund und Kameraden. In einer ergreifenden Ansprache schilderte er den Charakter und den Arbeitseifer seines toten Generalstabs- chess, dessen ganzes Leben nur ein Ziel kannte: den Dienst für Deutschland und den geliebten Führer. Ein knappes Jahr nur,
sagte der Reichsmarschall, sei Generaloberst Korten Generalstabschef der Luftwaffe gewesen und habe die schwere Bürde dieses Amtes getragen. Aber in diesem kurzen Jahr habe er Bedeutendes geleistet und sich stets als Mensch, Freund und Kamerad hervorragend bewährt.
„Meinen anderen Mitarbeitern und auch dem Führer gegenüber", so fuhr dann der Reichsmar- fchqll in seiner Gedenkrede fort, „habe^ch es oft ausgesprochen, welch ein Glück es für mich war, dich, mein lieber Korten, in diesen schweren Zeiten neben mir zu haben. Deine durch nichts zu brechende Siegeszuversicht, dein klarer Blick, dein unbedingter Glaube an die Zukunft unseres Reiches waren es, die selbst in schwersten Stunden immer wieder Strahlen einer Sonne fallen ließen. Ich bin unse-
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Oie Türkei am Scheideweg / Oeuische Warnung
Sofia, 31. 3uli. Die Berichte der neuesten Ausgaben der englischen Presse lassen erkennen, daß die Alliierten ihren Druck auf die Türkei (den wir gestern an Hand der aus Ankara eingelaufe- nen Nachrichten geschildert haben) weiter verstärken, um die Regierung und die Rationalversammlung in Ankara znm Bruch mit Deutschland zu zwingen. Dabei leiste» London offenbar Vorspann für die USA. und die Sowjetunion. Die türkische Regierung wird voraussichtlich auf den britischen Druck hin der Ralionalversammlung, die am 2. August Zusammentritt, den Antrag vorlegen, die Beziehungen mit Deutschland abzubrechen. Wird er angenommen, dann liefert sich da- mit — darüber wird man sich in Ankara klar sein — die Türkei auf Gedeih und Verderb dem anglo-amerikanisch-sowjetischen Block aus, ohne daß dieser auch nur die geringste Sicherheit gibt. Was es heißt, die Sowjetunion zum Freund zu haben, der Stützpunkte im Land des Freundes will, das hat sich ja schon oft gezeigt! Typisch für die Haltung Englands ist ein „Times"-Berichk aus der türkischen Hauptstadt Ankara, der den Versuch macht, die Lage so darzustellen, r's ob die Türkei „aus freien Entschlüssen" und nicht auf alliierten Druck handele. Dann heißt es weiter, in türkischen Kreisen sei man der Meinung, daß die „Alliierlen" in dem Augenblick, da die Türkei ihre Beziehungen zu Deutschland abbreche, ihr unverzüglich das nokwendlge Kriegsmaterial zur Verfügung stellen würden. Es wird aber bewußt vermieden, den Eindruck zu erwecken, als hätten die „Alliierten" in dieser Hinsicht der Türkei Garantien gegeben. Außerdem wird die Möglichkeit von Waffenlieferungen noch durch den Zusatz eingeschränkt, daß dies natürlich nur geschehen könne, „soweit es den Alliierten möglich" sei.
Die türkische Regierung, so meldet das britische Rachrichtenbüro Reuter aus Istanbul, bereite den Abbruch der diplomatischen Beziehungen zu Deutschland vor. wenn nichts Unvorhergesehenes eintrete.
Ein Bericht der „Rew York Times" bestätigt, daß die „Alliierten" verlangen, daß die Türkei im Laufe des August die diplomatischen Beziehungen zu Deutschland abbrechen soll. Darüber hinaus deutet das USA.-Blatl bereits die ersten Folgen eines solchen Schrittes an. Indem es schreibt, man erwarte, daß die Türken dann den Alliierlen Stützpunkte zur Verfügung stelle, die ja vor allem von den Sowjet» gefordert werden.
Vorstellungen PnpenS
Vraktberickt iiorerer Verliner 8ckr!ktleltvv8
Berlin, 31. Juli. In Ankara ist die politische Atmosphäre mit Spannung geladen. Die Englän
der und die Sowjets suchen Entscheidungen herbeizuführen, die von größter, gefährlicher Tragweite für das türkische Volk sein dürften. Es steht offen, welche Stimmen sich in der türkischen Nationalversammlung finden werden, um "sr einem Abbruch der diplomatischen Beziehungen zu Deutschland zu warnen. Der Stand der deutsch-türkischen Beziehungen an sich zwingt auf jeden Fall keineswegs zu einem derartigen Abenteuer.
Das englische Interesse am Abbruch der türkischen Beziehungen mit Deutschland wird von der Londoner „Times" unvcrhnllt zum Ausdruck gebracht. Wenn die Türken brav seien, meint das Blatt, und die Beziehungen zu Deutschland abbrechen, dann werden sich die Alliierten sofort zu Kricgs- materiallieserungen entschließen. Das ist ein vielsagendes Angebot, das von der „New Port Times" noch besonders gewürzt wird. Das amerikanische Blatt macht sich gleichfalls zum Sprecher der alliierten Absichten, indem es als gewiß erklärt, daß die Türkei alsbald den Sowjets wie den Anglo- Amerikanern Stützpunkte zur Verfügung stellen werde. Man müsse aber gestehen, heißt es kühl weiter, daß die Türkei sich mit dieser Politik in Gefahr begebe. Dazu versichert dann die Londoner „Times", selbstverständlich würden die Alliierten der Türkei größtmögliche Unterstützung gewähren. Man kennt aber den Wert solcher englischen Versprechungen!
Will man die internationalen Zeitungsstimmen,, die sich heute mit der bevorstehenden Entscheidung Ankaras befassen, auf einen Nenner bringen, dann muß man sagen: Der Druck ist in den letzten Tagen so verschärft worden, als sei die Türkei gar nicht mehr ein unabhängiger Staat. Die lauernde Haltung Moskaus fällt dabei auf, das wie gewöhnlich die Engländer vorschickt, um erst hinterher zuzupacken. Wenn die „Daily Mail" die Türkei als einen „armseligen Wächter an den Dardanellen" beschimpfte, dann erhellt dies blitzartig, wer der eigentlich Antreibende ist und mit welchen erpresserischen Mitteln die Türkei zur Aufgabe einer Neutralitätspolitik gezwungen werden soll, die sich im Laufe der letzten 25 Jahre als vorteilhaft für Volk und Staat erwiesen hat.
In einer Stunde besonderer Nervenanspannung läuft man in Ankara Gefahr, zu straucheln uns die bisherige Außenpolitik zu verdammen. Das Behagen, mit dem der Kreml die Schürzung des Knotens beobachtet, sollte noch einmal zu denken geben.
Der deutsche Botschafter in Ankara, von Papen, hat den türkischen Ministerpräsidenten aufgesucht und ihm eindringlich die Gefahren einer Abgehens der Türkei vom seither bewährten, von Deutschland stets geachteten Wog der Neutralität vor Augen geführt.
keisliKt rlie Ostfront
Von Oberskleutnant a. v. ^Ikreck von Oibei-i
Di« Stabilisierung dir Ostfront, nicht nur als vorübergehender Zustand, fonderO als Maßnahme, die Dauer verspricht ist das Ziel, worauf es in dieser Stunde ausschlaggebend ankommt. Dieses Ziel rechtfertigt jede nach so ungewöhnliche Maßnahme, wohl auch manch« Improvisation und jeden Verzicht auf organisatorische Arbeit auf lange Sicht. Da» wir nns schasi» fen müssen, ist die Zeit zur vollend« UH alles dessen, was im werden Ist. Sl» sicherzustellen, ist ein Ziel, das jeden Einsatz, ab«? auch jede Improvisation rechtfertigt.
Es besteht wohl kein Zweifel, daß Stalin sein? Heere im Laufe des letzten Winters in einer bisher noch nicht dagewesenen Form aufgefüllt und mit motorisierten Verbänden, Panzern und schweren Waffen ausgerüstet hat, mit dem Grundgedanken, nicht nur den gesamten russischen Raum zurückzuerobern, sondern auch in das Reich, da? Generalgouvernement und Ungarn einzubrechen. Auf einer Frontbreite von zurzeit etwa 1500 Kilometer stehen die sowjetischen Heere zwischen dem Finnischen Meerbusen und der Dnjestrmiindung in der gewaltigsten Offensive allst Zeiten.
Unserer Nordarmee gegenüber sind die erste und zweite baltische Armee im Großangriff auf di« baltischen Staaten zum Durchstoß zur Rigaer Bucht angetreten. Westlich Dünaburg steht im Dreieck Wilna—Schaulen—Dünaburg eine weit vorgeschobene Panzerarmee. Weiter südlich finden wir, im Raume zwischen Düna und Pripjet, die sowjetisch« mittlere Heeresgruppe, aus drei Armeen bestehend An sie schließt sich die ukrainische Armee an, dl» als rechte Flügelarmee einer Heeresgruppe in breiter Front in das Generalgouvernement einbricht. Die Heeresgruppe Schukow selbst steht seit Woche» am Dnjestr im Raume Lemberg—Owidiopol. Ih? rechter Flügel greift zurzeit das Karoatenvorfekd an, während in der Mitte und am Unterlauf de» Dnejstr noch verhältnismäßig Ruhe herrscht, die in» durch dauernde' Gefechtsfühlung Ablenkungs- oder Fesselungsmanöoer durchführt. Es ist aber nicht von der Hand zu weisen, daß auch diese Heeresgruppe binnen kurzem wieder offensiv werde» wird, um nach Ungarn und Rumänien einzu« brechen.
In gewaltigem Ansturm hat die sowjetische Führung seit dem 16. Juni die deutsche mittler« Front im Raume zwischen Düna und Pripjet nach Westen zurückgedrängt. Cs unterliegt keinem Zweifel, daß die sowjetische Führung danach strebt, hier die Entscheidung zu suchen, Warschau in Besitz z» nehmen und dann gegen Ostpreußen vorzugeher». Auch sie erkennt, daß die Zeit für die deutsche Führung arbeitet. Darum die übe»' stürzte Eile, mit der die sowjetische Führung ZW» zeit alle ihre Operationen durchführt.
Seit etwa einer Woche ist der GewaltvormarflS der Sowjets zwischen Düna und Pripjet sichtlich) ins Stocken gekommen. Zwei Gründe waren mcchk' gebend. Zunächst war der Rordflllgel der sowjeä» - scheu Truppen außerordentlich gefährdet; er hinin der Luft und machte die Zusammenziehung de? Panzerarmee im Raume nordwestlich Wilna er-j forderlich, die den Flankenschutz übernehmen sollte» Zum andern hatten sich in diesen Tagen die sofort eingeleiteten Maßnahmen der deutschen Führung bemerkbar gemacht, die eine wesentliche Verstär» > kung des deutschen Widerstandes, vor allem auch) in offensiver Abwehrführung zeigten. In diese» Tagen griff dann die sowjetische Offensive nach beiden Flügeln über. Im Norden kam nach uns nach die gesamte Front von Narwa bis Polozk i» Bewegung. Dem starken Druck der beiden sowjetischen Armeen gab die deutsche Abwehrfront südlich des Peipus-Sees etwas nach, bog den Südflügel zurück und verstärkte damit den deutsche» Sperriegel vor den Grenzen der baltischen Länder.
Fast gleichzeitig mit der Nordarmee kam auch der rechte Flügel der sowjetischen Südgruppe in Bewegung. Sie stieß südlich des Pripjet im Raum« Kowel—Tarnopol in scharf westlicher Richtung vor, hat den Bug überschritten, Brest-Litows( Lublin und Lemberg durch Umfassung bezwunge» und steht mit ihren Angriffsspitzen dicht an der Weichsel und am San. Die Bedrohung des Ostt il» des Generalgouvernements bestimmt hier zunächst die Lage.
Mit ungeheurer Gewalt tobt zurzeit die Abwehrschlacht von Narwa bis in das Karpatsnvorland, und selbst im Süden, östlich der Karpaten und Rumäniens, ist keine absolute Kampfruhe: Feffelungs- operationen sind hier dauernd im Gange. Di« deutsche Front kämpft mit einer unbeugsamen Widerstandskraft gegen die starke Ueberlegenheit an Menschen und Material, mit einem Heroismus, der an allen Frontabschnitten immer wieder bewundernswerte Erfolge zeitigt. Der wachsende deutsche Gegendruck begnügt sich längst nicht mehr mit der Verteidigung, sondern immer wieder gehen unsere Truppen zu Gegenstößen vor, werfen feindlich« Kolonnen zurück» riegeln durchgebrochene Panzerspitzen ab und stoßen dem Gegner in Flügel und Flanke, um so seinem Ansturm Halt zu gebieten. Die gewaltige Schlacht stellt sich von der Ostsee bis zu den Karpaten als ein schneller Wechsel von Stoß und Gegenstoßdar. Eshatsich gezeigt, daß selbst die größte Tapferkett der aus strategischen Erwägungen sich ständig vom Feinde absetzenden Truppen vorderst«! Front «f W» Dauer die low-
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