Berliner Bevölkerung „sehr traurig" wäre. Unterdes war aber in Berlin und im ganzen Reich nur ein einziges millionenfaches Dankgebet zum Allmächtigen emporgestiegen, daß er den Führer bs- schützt und seinem Volk erhalten habe. Zu glau- ben, daß unser deutsches Volk irgend wann einmal den Führer im Stich lassen oder gar einer verräterischen Clique, dieihngewaltsambeseitigen wollte, Gefolgschaft leisten würde, ist geradezu absurd. Keiner hat aus des Führers wunderbarer Errettung den Schluß gezogen, daß wir nun in unseren Kriegsanstrengungen Nachlassen oder erlahmen sollten, alle aber den, daß der Tag als ein Zeichen des Schicksals auszufaffen sei und keine Anstrengung groß genug sein könne, um sie dem
Kampf um unser Leben und unsere Zukunft zur Verfügung zu stellen.
Damit komme ich zu de» Folgerungen, die wir aus den hinter uns liegenden Ereignissen ziehen müssen. Wir stehen an den Fronten einer Welt von haßerfüllten Feinden gegenüber, die, wie die Vorgänge des 20. Juli wieder einmal beweisen, kein Mittel, und sei es das heimtückigste und gemeinste. verschmähen, um uns zu Boden zu werfen. Der Führer ist in diesem Kampf wahrhaft jenem Ritter gegen Tod und Teufel auf dem Stich von Albrc.ht Dürer zu vergleichen. Wir müssen durch diese Hölle von Widerständen und Gefahren hindurch. Es kann kein Zweifel daran bestehen, daß uns das gelingen wird: und es muß uns auch gelingen: sonst sind wir alle verloren.
Oer totale Krieg das Gebot der Stunde
Es ist klar, daß wir in diesem Schicksalskrieg um unser Leben unsere Kräfte nicht im geringsten schonen dürfen, im Gegenteil sie so uneingeschränkt und vorbehaltlos zum Einsatz bringen müssen, als dar überhaupt nur möglich ist. Das will auch das ganze Volk. Es ist in einem Maße bereit, das Letzte, und wenn es nötig ist. das Allerletzte in diesem Krieg hinzugeben. das nur Bewunderung verdient. Aufgabe der Führung aber ist es, diese Bereitschaft in die lat umzusehen und die organisatorischen und gesetzliche» Voraussetzungen dafür zu schaffen, daß die Lasten gerecht verteilt werden und jeder soviel davon trägt, als er überhaupt davon tragen kann. Das ist heute zweifellos bei weitem nicht der Fall. Wir verfügen im Lande selbst über ein ungeheures krästeseld, das zwar zu einem beachtlichen Teil, aber bis jetzt keineswegs ganz zur Ausschöpfung kommt. Das darf nicht sein! Der Krieg erfordert unsere gesamte Kraft; sehen wir diese ein. dann ist uns der Sieg auch sicher.
Der Führer hat bereits in seiner Mitternachts» ansprache vom 20. Juli dem deutschen Volk zur Kenntnis gebracht, daß er den Parteigenossen Reichsminister Heinrich Himmler mit der Führung des Ersatzheeres in der Heimat betraut hat. Er wird seine Aufgabe darin sehen, neben der Reorganisation der gesamten Apparatur des Ersatzheeres vornehmlich die in der Heimat stehenden Heeresverbände an die Front und zahlreiche neue Divisionen zur Aufstellung und Ausbildung zu bringen. Wir zweifeln keinen Augenblick daran, daß Pg. Himmler diese Aufgabe mit der an ihm gewohnten Tatkraft und Umsicht in umfassender Weise lösen wird. Er bringt dazu alle Voraussetzungen und einen reicherr Schatz von Erfahrungen mit. Jedenfalls werden die Mann- schaslsbestände an der Frank schnellstens aufgefüllt werden und die Front selbst damit wieder jene Stabilität und Schwungkraft erhalten, deren sie für die nächsten Kämpfe dringend bedarf.
Die andern damit zusammenhängenden Probleme werden jetzt mit nationalsozialistischer Energie in Angriff genommen. Der Erfolg kann und wird nicht ausbleiben. Der Reichsminister für Rüstung und Produktion Albert Speer hat durch feine rastlose Arbeit und einen von ihm erdachten und entworfenen genialen Vereinfachungsprozeß die deutsche Rüstungsproduktion in einem Umfang gesteigert, der staunenerregend ist. Die feindlichen Luftangriffe haben unserer kriegspro- dutnon keinen ernsten Schaden zufügen und nicht einmal verhindern können, daß der Ausstoß an Waffen und Munition von Monat zu Monat enorm gestiegen ist. Dieser Intensivierungsprozeß geht unentwegt weiter und hat seinen Höhepunkt noch lange nicht erreicht. Wir benötigen dafür al- -terdings riesige Mengen von Arbeitskräften und zwar vor allem von Deutschen, die ja doch immer das Gerippe jedes Rüstungsbetriebes bleiben.
Darüber hinaus müssen die aus der Rüstungswirtschaft der Wehrmacht zugeführten Männer ersetzt werden; denn die Verstärkung der Front mit Soldaten und Waffen hat Hand in Hand zu gehen, wenn der Erfolg gesichert sein soll. Daher ist es notwendig, die Kraft der deutschen Heimat in noch viel größerem Umfang auszuschöpfen und einzusehen, als das bisher der Fall gewesen ist. Das geht ohne weiteres. Die Lustnotgebiete beweisen es jeden Tag, auf wie viel Ueberflüssiges wir verzichten können, ohne an unserer Arbeitskraft und an unserer Einsatzbereitschaft Schaden zu nehmen. Sie müssen dem ganzen Volk als Beispiel dafür dienen, was getan werden kann und was getan werden muß.
Der totale Krieg ist das Gebot der Stunde. Er wird Kräfte sowohl für die Front wie für die Rüstungsproduktion freimachen, daß es uns nicht all
zu schwerfallen dürfte, der Schwierigkeiten, die die Kriegslage immer wieder mit sich bringen wird, in souveräner Weise Herr zu werden. Wie wenig Grund der Feind zum Triumphieren hat. das werden die nächsten Monate beweisen.
Unter dem Datum des Mittwoch hak der Führer einen Erlaß unterschrieben, der am Donnerstag in der Presse veröffentlicht worden ist. Er bestimmt, daß der gesamte Staatsapparat einschließlich Reichsbahn und Reichsposl sowie aller öffentlichen Anstalten. Einrichtungen und Betriebe mit dem Ziel zu überprüfen sind, durch noch rationellere Ausnützung der Arbeitskräfte, durch Stillegung oder Einsparung minder kriegswichtiger Aufgaben das Höchstmaß von Kräften für Wehrmacht und Rüstung freizumachen. Ferner ist nach diesem Erlaß das gesamte öffentliche Leben den Erfordernissen der totalen Kriegführung in jeder Beziehung anzupassen. Alle öffentlichen Veranstaltungen sollen der Zielsetzung des totalen Krieges angemessen sein und insbesondere Wehrmacht und Rüstung keine Kräfte entziehen. Mit einem Wort: der to
tale Krieg wird damit praktische Wirklichkeit. Die mit dieser gewaltigen Umstellung verbundenen or- ganifatorischen Aufgaben werden in die Hand eines Relchsbevollmächtigten für den totalen kriegseinsah gelegt. Er erhält zur Durchführung seiner Aufgabe vom Führer umfassende Vollmachten. Auf Vorschlag des Reichs- marfchalls hat der Führer mir diese Aufgabe übertragen und'mich zum Reichsbevollmächtigten für den totalen kriegseinsah ernannt.
Ich bin mir der Schwierigkeiten, die bei Erfüllung dieses Führerauftrages auf mich warten, sehr wohl bewußt; aber ich scheue sie nicht und schrecke nicht davor zurück. Ich weih, daß ich mich dabei der Mithilfe des ganzen Volkes erfreuen kann. Es wäre verfrüht, wenn ich heute schon mein Programm entwickeln wollte, wenn es auch in meinen Vorstellungen und lHlänen in großen Umrissen bereits vorliegt. Ich werde meine Ausgabe mit nüchterner Sachlichkeit anfassen und meine Maßnahmen ohne Ansehen von Person und Stand treffen, nur dem damit verbundenen hohen Zweck dienend. Ich hoffe und wünsche, daß ich die nötige Sachkenntnis, aber auch die nötige Phantasie und Inprooisationskunst mitbringe.
Es gibt noch so viel bei uns an Kräften einzusparen, daß mir um den Erfolg meiner Arbeit nicht bange ist. Ich denke an die Reichshauptstadt, die seit den schweren Luftangriffen seit November des vergangenen Jahres einen gegen früher wesentlich vereinfachten Lebensstandard hält, ohne daß sie dadurch an Energie, Arbeitseifer und Kriegsmoral oder sogar an Humor eingebüßt hätte. Keiner hat bei uns gefroren oder gehungert, alle haben ihre Arbeit und ihr Dach über dem Kopf, wenn es auch hin und wieder einmal hereinregnet. Ich schmeichle mir, diesen umfassenden Vereinfachungsprozeß mit meinen Mitarbeitern ohne jede gefährliche Reibung durchgeführt zu haben; und meine Erfahrungen dabei gehen dahin, daß wir unendlich viel einsparen können, wenn wir wollen und vor allem, wenn wir müssen.
Oie Trümpfe des Nationalsozialismus
Ich werde meine Vollmachten dazu benützen, die Lasten des Krieges gerecht zu verteilen und jeden, der irgend dazu in der Lage ist, zu einer kriegswichtigen Arbeit anzuhalken. Aus Gesehen und Verordnungen soll ersichtlich werden, was der ein- zelne zu tun und zu lassen hak und was seine Pflicht dem Vaterland gegenüber ist. Wenn alle in gleicher Weise an dem Schweren beteiligt werden, dann tragen sie es leicht. So werden wir eine wahre Volksgemeinschaft sein, die heute gemeinsam die Opfer des Krieges trägt und an seinem Ende den Erfolg gemeinsam ernten wird.
Ich verspreche dem deutschen Volk, nichts unversucht zu lassen, um in wenigen Wochen die Heimat in jeder Beziehung kriegstüchtig zu machen. Manches wird etwas lange und manches noch länger auf sich warten lassen. Aber mit Hilfe aller werden wir auch die letzten und größten Schwierigkeiten überwinden.
Dabei bin ich besonders auf die Unterstüt- zungder Partei angewiesen. Der Führer hat dem Leiter der Reichskanzlei, Pg. Bormann, den Auftrag gegeben, die von ihm angeordneten Maßnahmen durch den Einsatz der Partei auf Grund der ihm erteilten Vollmachten tatkräftig zu
unterstützen. Pg. Bormann und ich sind uns seit langem einig darüber, wie das zu geschehen hat. Die Partei wird der Motor der gesamten Umstellung auf den Krieg sein. Sie wird von nun ab vor allem der Ausgabe dienen, Soldaten für die Front und Arbeitskräfte für die Rüstungsproduktion freizumachen. Ich weiß, daß jetzt det Wettlauf zwischen den Gauen, Kreisen und Ortsgruppen beginnen wird, wer dabei an der Spitze liegt.
Wenn unsere Feinde glauben, wir wären am Ende, so werden sie bald zu ihrem Schrecken fest- skellen müssen, daß wir auf allen Gebieten jetzt erst anfangen. Die Lage an den Fronten, insbesondere an der Ostfront, wird sich aus Grund dieser Maßnahmen bald verändern und zwar wesentlich zu unseren Gunsten. Der Krieg wird ein neues Gesicht erhalten und unseren Feinden das Triumphgeschrei im Maule steckenbleiben. Sie glaubten uns mit dem Verrat den vernichtenden Stoß versehen zu können. Sie haben uns nur aufgerüttelt. Die Folgen werden nicht wir, sondern sie zu spüren bekommen. So war es noch jedesmal, wenn die Gegner des Nationalsozialismus ihre letzten Trümpfe ausspielten.
Ltnsere Kriegstechnik schafft neue Tatsachen
Dazu kommt noch ein anderes. Wir haben bei Erkennen der zeitweiligen technischen Ueberlegenheit des Feindes auf bestimmten Gebieten von vorne anfangen müssen. Es ist uns seit langem klar geworden, daß wir die Gegenseite nicht durch Uebersteigerung ihrer eigenen, sondern nur durch Schaffung neuer Mittel und Möglichkeiten der technischen Kriegführung schlagen können. Ls handelte sich hier also nicht so sehr darum, den Vorsprung, den sie hielt, einznholen, als vielmehr ihn zu überholen. Das ist im Laufe der vergangenen zwei Jahre auf den verschiedensten Gebieten der kriegskechnik geschehen. Die Resultate dieser einschneidenden Entwicklung werden mehr und mehr auf den Schlachtfeldern in Erscheinung treten. Der Einsatz unserer V-1-Waffe ist gewissermaßen die Einleitung dazu. Entscheidend bei dieser Entwicklung ist, daß sie sich in gänzlich neuem Rahmen bewegt, deshalb also mit Recht erwartet werden kann, daß sie den Feind auch vor völlig neue Tatsachen stellen und somit gänzlich unvorbereitet treffen wird.
Wenn heute die britische Oeffentlichkeit nach Abwehrmitteln gegen unsere V-1-Waffe schreit, so ist
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und
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Britischer Einbruch bei Caen im Gegenangriff bereinigt
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feindlicher Einbrüche. Rn der adriatiichen Küste trat der Feind erncut tum Angriff an. Heftige Kämpfe sind dort noch im Gange. »
Kampüähren der Kriegsmarine beschädigten vor der westitalienischen Küste zwei britische Schnellboote.
Bei Angriffen auf Nachschubgeleite in der Ägäis brachten Sicherungsfahrzeuge der Kriegsmarine, Bordflak und Jagdflieger von 15 angreiscnden Bombern 7 zum Absturz.
In Galizien brachen zwischen dem oberen Dnjestr und Lemberg zahlreiche von Panzern unterstützte Angriffe der Sowjets blutig zusammen. Im Stadtgebiet von Lemberg warfen unser« Truppen den Feind im Gegenangriff zurück. Im Abschnitt einer Armee wurden in der Zeit vom 14. bis 23. Juli 553 feindliche Panzer abgeschossen. Hierbei hat sich die hamburgische 20. Panzergrenadierdivision unter Führung von Generalleutnant Jauer besonders ausgezeichnet. Im Kampfraum zwischen oberem Bug und Weichsel gewann der Feind gegen den Sa» und den Raum von Lublin weiter Boden. Südöstlich Lublin wurden dagegen alle feindlichen Angriff« zerschlagen. Zwischen Brest-Litowsk und Erodno sowie östlich und nordöstlich Kauen scheiterten alle feindlichen Durchbruchs- versuche an der zähen Abwehr unserer Divisionen. Auch an der Front zwischen Dünaburg und dem Finnischen Meerbusen errangen unsere Truppen gegen alle Durchbruchsangrisf« der Bolschewisten einen vollen Abwehrerfolg. 47 feindliche Panzer, wurden dort abgcschossen. Hauptmann Weißenberger,'Eruppenkom- mgndeur in einem Jagdgeschwader, errang an der Ostfront feinen 26Ü. Luftsieg.
Feindliche Bomberverbände griffen Orte in West- «nd Südwestdeutschland an. Besonders in Stuttgart entstanden durch einen erneuten Trrrorangrisf Schäden und Personenverluste. Einig« feindliche Flugzeuge warfen außerdem Bomben aus das Gebiet der Reichshauptftad« und aus Orte in Ostpreußen. Luft- verteidigungskriist« brachten 51 feindlich, Flugzeug« zum Absturz."
Aus dem Führerbauptquartler, 26. Juli. Das Oberkommando der Wehrmacht gab am Mittwochnachmit- über die militärischen Ereignisse des Dienstag der Nacht auf Mittwoch folgendes bekannt;
Verlauf der schweren Kämpfe südlich Tarn gelang es dem Feind am Dienstag, westlich der Straß« Eaen—Falaise in unsere Stellungen einzubrechen und »eitere Infanterie- und Panzerkräst« nachzusühren. Unsere fanatisch kämpfenden Truppen verhinderten jedoch jedes Ausweiten der feindlichen Einbrüche und traten dann in den Nachmittagsstunden zum Segen- angriss an. Nach erbitterten Kämpfen waren am Abend dir alten Stellungen wieder voll in unserer Hand. Die Verluste des Feindes sind hoch. 18 Panzer wurden abgeschosjen. Auch nordwestlich St. L» tobt ein« Abwehrschlacht großen Ausmaßes. Nachdem die ersten feindlichen Angriffe, die unter stärkster Artillerie- und Lustwaffenunterstützung vorgetragen wurden, abgewiesen waren, gelang es dem Feind, an einigen Stellen in unsere Front einzudringen und die Straße St. Lo — Periers nach Südwesten zu überschreiten. Gegenangriffe find im Gange. Seit den Morgenstunden des Mittwoch haben die Kämpfe mit großer Wucht auch aus den Raum nördlich Periers Lbergrgrifsen. Schlachtslieger griffen feindlich« Bereitstellungen im Landekops mit gutem Erfolg an und beschädigten vor der Küste ein großes Transportschiff schwer. In Lustkämpfen wurden 11 feindliche Flugzeuge abgeschossen.
Im südfranzöfischen Raum wurden wiederum 11» Terroristen im Kampf niedergemacht.
Schweres V-l-Vergeltungsfeuer liegt weiterhin aus dem Großraum von London.
In Italien hat der Großangriff gegen den Raum südlich Florenz begonnen. Der erwartete Durchbruch Ist dem Gegner nicht gelungen. Erst nach schwersten Kämpfen und unter besonders hohen Berlusten konnte er aeringen Seländegeioinn erzielen. Weitere Angriffe gegen unsere neuen Stellungen wurden zerschlagen. Ne-diich Arezzo und beiderseits des Tiber scheiterten feindliche Angriff« unter Abriegelung
das ganz verständlich; denn der wesentlichste Vorteil dieser Waffe besteht nicht so sehr darin, daß die fliegende Bombe unbemannt fliegt, als vielmehr darin, daß sie das ganze feindliche Abwehr- und Verteidigungssystem über den Haufen wirft. Aehnlich wird es bei anderen neuartigen Waffen der Fall fein, die wir demnächst auf den verschiedensten Gebieten zum Einsatz bringen werden. Wir haben den Vorsprung, den der Feind bisher auf diesem oder jenem Sektor der Kriegstechnik hielt, nicht nur eingeholt, sondern überholt. Die Ergebnisse dieser Entwicklung sind nur noch zum kleineren Teil im Stadium der Erprobung, zum größeren Teil aber bereits in der Fertigung.
Ich würde mich schämen, eine solche Sprache zu sprechen, wenn die Tatsachen nicht dazu berechtigen. Ich sah kürzlich moderne deutsche Waffen, bei deren Anblick mir nicht nur das Herz höher schlug, sondern einen Augenblick stillskehen blieb.
Ich sage das nicht, um zu prahlen oder zu bluffen. Ich bin mir immer und auch gerade in den kritischen Phasen dieses Krieges der Gerechtigkeit und damit des Erfolges unserer Sache absolut sicher gewesen. Wir glauben an den Sieg, weil wir an das deutsche Volk glauben. Dazu kommen eine Reihe von geschichtlichen Gründen, die uns der Gefahr entheben, je an unserem endgültigen Erfolg zu zweifeln. Aber es ist auch beglückend, eine solche Festigkeit der Ansichten und Aussichten dukch die realen Tat- suchen bestätigt zu sehen. Und das ist auf dem Gebiet unserer Rüstungsproduktion heute mehr als einmal der Fall
Das deutsche Erfindnngsgenie hat seine Zerreiß- pr ' rstanden. Die Well hat lange darauf warten müssen, bis es sich wieder zu Work meldete; nun wird es bald soweit sein. Entscheidend ist ober, daß unsere Produktion in der Lage ist. die Lrfin-' düngen der Technik in hinreichenden Mengen von Fertigungen auszustoßen und der kämpfenden Fr. - zur Verfügung zu stellen.
'Hier sind alles nur erdenkbaren Vorbereitungen zu treffen, um nirgendwo zu einem Leerlauf kommen zu lassen. Ohne Mithilfe des ganzen Volkes geht das nicht. Wenn die Nation in ihrer Gesamtheit zu einer großen Kraftanstrengung ausholt, dann können diese Probleme gemeistert werden.
Die Feindseite ist nicht über dem Berg, wie ihre Führungen immer wieder behaupten, sondern sie steht noch»davor. Das wird die Entwicklung der nächsten Wochen und Monate erneut zeigen. Jedenfalls können wir ihr mit gelassener Ruhe entgegenschauen.
Es wäre natürlich verhängnisvoll und würde völlig dem Sinn uno Zweck meiner Darlegungen widersprechen, wenn das deutsche Volk auf die hier angedeutete Entwicklung allein oder auch nur in der Hauptsache seine Hoffnungen auf den kommenden Sieg unserer Waffen begründen würde. Das könnte eher zu einer Schwächung als zu einer Stärkung unserer nationalen Kraft für die bevorstehenden Entscheidungen führen. Ich werde nicht müde werden, meine schon zu Beginn dieses weltumspannenden Ringens geäußerte Auffassung zu wiederholen, daß der Krieg ein geschichtliches
Ereignis ist, das weder allein von der Seite d« Technik noch allein von der des militärischen po. litischen oder wirtschaftlichen Einsatzes, noch allein von der der Moral bewältigt werden kann. Erst
dasZu s am m e nw i r ken alld i e s erKrSst«
in einer die ganze Nation umspannenden totalen Anstrengung verbürgt den Erfolg. Es war noch niemals so, daß eine einzelne Waffe für sich den Sieg entschieden hätte. Waffen, Hände und Herren müssen zum Einsatz gebracht werden, um den Erfolg zu sichern.
Wenn wir die angedeutete Entwicklung unserer kriegskechnik zu unseren Gunsten mit tiefem Auf- atmen begrüßen und auch die Geduld ausbringe, wollen, noch eine gewisse Zeit bis zu ihrer refi- losen Verwirklichung zu warten, so darf sie um deshalb doch kein Anlaß sein, in unseren sonstige, kriegsanslrengungen auch nur im geringsten nachzulassen, sondern sie im Gegenteil zu verstärken, womöglich sogar zu verdoppeln, und dazu dm ganze Volk auszurufen. Es muh nicht nur die gegenwärtige schwere Zeit standhaft uberdauer, und aus ihr noch zusätzliche Kraft schöpfen, es muß sich auch für die darausfolgende schwere Zeit be- reithalten. Nichts werden unsere Feinde unversucht lassen, um uns zu Boden zu werfen: nichts dürfe, wir deshalb unversucht lassen, um das zu verhia- dern. ihnen wo wir nur können Schläge z, versetzen und bei keinem einzigen Schlag, den wir dabei empfangen, auch nur mit der Wimper zucken.
Liner muß den anderen zu übertreffen bestrebt sein an Haltung, an Moral, an Arbeit, au Kamp- seseifer und Standhaftigkeit. Dann werden unser« Tugenden im Bunde mit unseren Dassen den Sieg erringen. Je schwerer es uns gemacht wird, desto fester wollen wir daran glauben und desto fanatischer dafür kämpfen.
Das ist in der Gesamtheit die Bilanz des 26. Juli. Ich glaube, daß das deutsche Volk mehr Grund hat damit zufrieden zu sein als seine Feinde. Der Führer fleht wie immer am Steuer unseres Staates und lenkt Volk und Nation mit sicherer Hand durch alle Stürme und Angewitker dieses Kriege» hindurch. Unser Volk ist tapfer, brav und fleißig und hat nur den sinen Gedanken, zu kämpfen und zu arbeiten, daß der Sieg unser werde. Ls dank dem Allmächtigen, daß er den Führer in seine, gnädigen Schuh genomen Hot, und bittet ihn, da» auch fernerhin zu tun.
Wir alle aber wollen einander überlrefsen i» der Liebe und Treue zu ihm und im Glauben a» seine geschichtliche Sendung. Es liegt in unserer Hand, dem Krieg in Bälde eine neue Wende geben. Die Voraussetzungen dazu sind vorhanden. Ergreifen wir sie! Deutlicher als durch die wunder- bare Errettung des Führers wird sich der Allmächtige uns nicht mehr offenbaren. Er will, daß wir uns weiterhin den Sieg verdienen, damit er un» eines Tages den Lorbeer reichen kann. Also wollen wir an die Arbeit gehen, das Auge aus ein« Zukunft gerichtet, die unser sein wird!
Militärischer Kommentar
Berlin, 2ö. Juli. Auch nach dem Beginn der neuen im Donnerslagsberichl des Oberkommando» angesprochenen feindlichen Angriffe in der Normandie ist klar geworden, daß die am Dienstag mit großen Erwartungen begonnenen und a« Mittwoch fortgesetzten und auch am Donnerstag weikergegangenen Durchbruchsversuche der Brite, und Nordamerikaner bisher nicht zu dem von ihnen erwarteten Erfolg geführt haben. Sowohl an der Straße Laen —Falaise (auf unser« Karle der Umgebung von Laen als Laize eingo- zeichnetj wie im Raum nordwestlich St. So blieben trotz schwerster Feuervorbereitung und fkuit- denlanger Bombardierungen die anstürmenden I«- fankerie- und Panzerverbände des Gegners i» System der Gräven und Stützpunkte unseres Haupl- kampsfeldes stecken. Aus den mehrmals wiederholten Durchbruchsversuchen, die den starken feindlichen Panzerverbänden Bewegungsfreiheit aus breiter Front verschaffen sollten, ist ein blutiges Ringen um kleinste Geländestücke geworden. Am fanatischen widerstand unserer Truppen ist der feindliche Offensivplan zunächst mißlungen.
Im Gegensatz zu den verhältnismäßig stationären Kämpfen an der Invasionsfront steht die bewegliche Abwehr der im Süden der mittleren Ostfront angreifenden Bolschewisten. Verteidigung und Gegenangriffe gruppieren sich um vergeblich berannte deutsche Widerstandsinseln, hinter denen vorbeigestoßene feindliche Angriffskräst« ihrerseits zum Kampf gestellt werden. Charaktett- stisch für den gegenwärtigen Zustand der Schlacht ist das Ringen im Raum von Lemberg. Im Stadt- gebiet selbst haben unsere Truppen die Oberhand erkämpft. Zwischen oberem Dnjestr und Lemberg glichen unsere Truppen durch Absetzbewegung«, und eigene Gegenstöße feindliche Einbrüche aus, während sie nördlich und östlich der Stadt Spen- riegel erfolgreich gegen heftige feindliche Angriff« verteidigten. Nordwestlich Lemberg zogen sich dagegen die Panzerkräfte bis zum San hin, wo heftig Kämpfe um die Flußübergänge entbrannten. Gegen die an einigen Stellen übergesetzten Bolschewisten sind Gegenangriffe im Gange.
Aehnlich ist das Bild im Abschnitt von Lublin. Die Luftwaffe setzte die Massenvernichtung feindlicher Panzerfort. Unsere verbissen haltenden Infanterie- und beweglich kämpfenden Panzerverbände machten die Durchbruchsabsichten des Kia- des zunichte. Im Raum von Brest-Litowsk, wo unsere Sperrte gel a» Stärke gewinnen, wurden die Bolschewisten über den Bug zurückgetrieben. Vor Bialystok und bis hinauf nach Grodno und Kauen erlitten die Bolschewisten schwere blutige Schlappen. Gegen Kauen selbst erfolgte der seit Tagen erwartete direkte Stoß der von Wilna heranführenden Straße. Die Angriff« scheiterten ebenso zwischen Dllnaburg und Peipus- see. ,
V1 zerstört Rüstungsbetriebe
Stockholm, 26. Juli. Die Londoner „Daily Expreß" gibt jetzt plötzlich zu, daß V-I-Bombcn in Südengland Rüstungsfabriken „beschädigt" hätte" und „Arbeiter erwerbslos geworden" seien. Di« „Times" gesteht ebenfalls ein, daß von „Robotbomben" auch militärische Ziele wie Rüstungswerke, Docks, Ladehäuser. Eisenbahngleise getroffen worden seien. Von einer weiteren Verstärkung des V-l-Feuers aus Südengland und London sprich' übrigens die gesamte Londoner Presse; am Mittwoch seien mehr V-I-Sprengkörper als je zuvor in den letzten Tagen nach England herübergekommen-
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