der Vereins-Jntercffen, Einzug von Wechseln, Erkundigungen re., Austausch der Erfahrungen. Beschlossen wurde: Die verschiedenen, dem süddeutschen Verbände angehörigen Vereine sollen sich et­waige überflüssige Gelder gegenseitig zur Verfügung stellen, und der Vorort Stuttgart solle die Vermittlung von Angebot und Nachfrage übernehme», wozu die Vertreter der Stuttgarter Hand- werkerbank sich bereit erklärten. Sodann wurde über die Be­dingungen des von der Stuttgarter Handwerkerbank den Vereinen zu gewährenden Credits Mittheilung gemacht. Nach der Ver- sammlung fand ein allgemeines heiteres Mahl in der sehr ge­schmackvoll gebauten Liederhalle statt.

Stuttgart. Die Königin bat sich stets mit besonderem Interesse um die hiesige, mit dem Katharinenhospital in Verbin­dung stehende Gebäraustalt bekümmert und in neuester Zeit das Protektorat über dieselbe übernommen. In Folge hievon hat der König sich bewogen gefunden, dieser Anstalt den Namen,,Mutter­haus des Katharinenhospitals" beizulegen.

Tübingen, 3. April. In der Nacht vom letzten Samstag auf den Sonntag waren in einem der Nachbarschaft liegenden WirthShause mehrere Bursche, und trank einer von ihnen so un­mäßig viel Branntwein, daß derselbe, als die jungen Leute sich aus den Heimweg begeben sollten, jählings zusammcnbrach und zu Boden stürzte. Seine Milknechte trugen ihn auf den nahen Diensthof und auf seine Lagerstätte; er kam aber nimmer zum Bewußtsein und war bald darauf eine Leiche. Der Unglückliche ist der Sohn eines wohlhabenden Bauern zu Betzingen. (St.-A.)

Ludwigsburg, 2. April. Das L. T. schreibt: Sicherem Vernehmen nach ist Herr Generalmajor v. Rüpplin von Sc. Maj. dem König zum Generallieutenant und Höchsi-Jhrem ersten Adjutanten ernannt worden.

Eßlingen, 3l. März. Diese Woche hat man, wie ich hörte, in Berg eine Diebesbande, 7 Köpfe stark, aufgehoben, die schon lange ihr Unwesen getrieben haben mag. Bei dortigem Schultheißen wurde in dem unteren Raum, wo sich da? Amts­zimmer befindet, in dessen Nähe ein Dienstbote schlief, Nachts ein verdächtiges Geräusch gehört. Die Magd erwachte ahnend was vorgehe, weckte tm Stillen ihren Herrn, dieser betrat mit einem Licht das erbrochene Zimmer, wurde aber sofort von einem der Diebe erfaßt; eS enksvann sich nun ein Handgemenge und auf einen Hülferuf der Magd kam sowohl dem Dieb ein schild­wachstehender Genosse, als dem Schultheißen sein Sohn und ein Dritter zu Hilfe. Der Hanvtdiev entkam in dem Handgemenge, sein Helfer aber wurde gefaßt, obgleich er angab, er habe ja dem Schultheißen helfen wollen. Der Hauptdieb, der Helfer nifh 5 Personen, darunter zwei Frauenzimmer, sind in Gewahrsam gebracht. (N.-Z.)

Aus Baiern, 28. März, schreibt die Fr. Postztg.: Nicht geringes Aussehen erregt hier die aus Rom hieher gelangte Zei­tungsnachricht, daß nach Abzug der Franzosen eine Brigade von 6000 Baiern die päpstliche Hauptstadt besetzen werde. Die Mei­nungen über das Projekt find je nach dem religiösen und politi­schen Standpunkt, den die Einzelnen einnehmen, gctheilt, im Allgemeinen abez ist die Stimmung des Publikums entschieden da­gegen. Wir glauben auch nicht, daß dasselbe etwas weiter ist, als eine römische Kombination. Der baierischen Regierung würde cs schwerlich beifallen, sich auf solche Weise in die große'Politik eiMMschen, und wollte sie es auch, so würde sie niemals die Zustimmung des Landtags dazu, erhalten. Baiexn hat seiner Zeit bei dev Expedition nach Griechenland genug traurige Erfahrun­gen gemacht, gls daß es geneigt sein sollte, sich auf.ähnliche Meise jn Rom zu enga uren. lSt.eA.)

Ueber den Rechnungsabschluß der Gothaer Lebensoer- sjcherungsbank für 1864 verlautet, daß derselbe sich günsti­ger als in irgend einem der früheren Jahre gestaltet. Der Zu­gang an neuen Versicherungen erreichte die Höhe von 4«/z Mill. Thaler, die Ausgabe für Sterbefälle-blieb Wm nicht weniger als 138,000 Thlr. unter dev rechnungsmäßigen Erwartung. Der Zu­gang dauert in steigend-em Verhältnisse auch im neuen Jahre fort, so daß der Versichcrnngsbestand bereits auf 47 Millionen Thaler und der Kapital-ondS, fast nur in Hypotheken von Landgütern angelegt, auf 12^/4 MM Thaler sich erhoben hat. Die Ver­sicherten, welche mit dem wachsenden Umfange der Anstalt durch­schnittlich immer höhere Dividenden empfingen, erhalten jetzt 38

Procent ihrer Beiträge zurück, wodurch der Versicherungsaufwand auf ein ungemein niedriges Maaß sich herabstellt.

Berlin, 30. März. Jn parlamentarischen Kreisen bestä­tigte man heute, daß vergangenen Sonnabend die Kronsyndici ihren Bericht über die schleswig-holsteinische Erbfolgefrage abge­staltet haben, der sehr günstig für Preußen ausgefallen sein solU

Duisburg, 24. März. Hier sowohl wie in Ruhrort, meldet man derDüsseld. Ztg.," haben Demonstrationen der Arbeiter znm Zweck einer Lohnerhöhung stattgefunden. Jn einer hiesigen Labaksspinnerei haben ca. 70 Arbeit sich schrift­lich an den Fabrikherrn gewandt mit der Bitte, ihnen einen aus­reichenderen Lohn zu gewähren. Der Fabrikherr hat diesem Wunsche in der Weise entsprochen, daß er die zehn jüngsten Ar­beiter entlassen und de» übrigen aufgcgcben hat, neben ihrem ge­wöhnlichen sich auch den Lohn jener zu erarbeiten. Jn Ruhrort haben die Sckiffszimmerleuke ihre Arbeit eingestellt und hoffen dadurch ihre Arbeitgeber zur Lohnerhöhung zu zwingen.

Jn den jüngsten Tagen machten die Jäger in und »m Ge­nua eine gute, aber wenig ruhmvolle Jagd. Am 23. März sah man Plötzlich alle Promenaden und Gärten in und um Genua mit aus Afrika zurückkehrenden großen und kleinen Zugvögeln aller Art bedeckt. Die armen Thiere hatten den Weg über das Mittelmeer bei einem fürchterlichen Sturme und dichten Schnee­gestöber zurückgelegt und waren so ermattet, daß sie selbst in die Straßen der Stadt niederfielen, wo man sie tausendiveise tödtcte. (Pfui!)

Jn Frankreich wird nun ein Gensdarmerie-Corps von 400 Mann und 28 Offizier» gebildet, das dem Kaiser von Mexiko zur Unterdrückung deS Räuberwesens behilflich jsein soll.

Paris. Die Witlwe Deleforty, die vor einiger Zeit, als Mann verkleidet, auf den Pfarrer von St. Severin in Paris, den 71jährigcn Abbo Kanickc, in der Kirche selbst, am Schlüffe des Gottesdienstes, zwei Pistolenschüsse abfenerte und denselben leicht verwundete, stand vorgestern und gestern des Mordversuchs angeklagt vor den Asstsen. Die Frau, die selber bereits 61 Jahre alt ist, behauptete, Gegenstand unerlaubter Begehren von Seiten des alten, wegen seiner Wohlthätigkeit und Herzensgute allgemein geachteten Geistliche» gewesen zu sein, und ihm 12.00Ü Frcs. anvertrant zu haben, die dieser ihr nun ablengne. Alles stellte sich als unwahr heraus, und cs wurde einzig konstatirt, daß die Wittwe Deleforty schon vor Jahren längere Zeit an Geistesstö­rung gelitten und das Vertraue», wie den Geldbeutel ihres Wohl- thälers auf's Schmählichste mißbraucht hatte. Die Aerzte ließen die Frage, ob die Angeklagte zurechnungsfähig sei, offen. Die Jury sprach ein Schuldig mit mildernden Umständen aus und der Gerichtshof vernrcheilte sie zu 12jährigem Gefängnis,

Mathien de la Drome hat einen Nackfolger in Lyon gefunden, der imProgres" seine Orakel erthcilt, einen anderen im Redakten desCourier du Lot", Herrn Nick, und einen drittenr in Birmingham, Herrn Pla nt. Letzterer prophezeit für den April überwiegende Mrdöstwinde^ünd einen sehr heißen Som­mer; der Lyoner prophezeit 'Mit- Anfang Äpril Zunähme der Wärme, so daß man am'17. April bis i-4'Ceniigräd Wärme im südöstlichen Frankreich chax. " .

London, 3. April. Richard Eabde», der Freihandelsapostel, ist gestern gestorben. Die Todesursache war bronelntis astlmin. Hr. Bright war an seinem Tobtenbette.

Ein Geistlicher der freien Mische hat in Glasgow einen Setzer, der Sonntags an einest Zeitung arbeitete, in den Bann gethan, nachdem ermhn vorhir-vergeblich auf das, was Jcsaias und die Psalmen darüber sagen ,'verwiesen hatte.

Newyork, Zss. März. Johnston meldet von einem An­griff; er schlug Sherman bei Bentvnville, nahm drei Kanonen, Sherman hat sich usicder gesammelt, bleibt in befestigter Stellung vor Johnstöns Armee. Südjönrnale: Hardee siegte am 16. März bei Avcrosboro, Verlust der Bundestruppen 3000. Es heißt: Sherman besetze Goldsboro. M geht datz Gerücht, die Bundestrüppen besetzen-Mobile.- (T. d. S. M)

Ferez, der Slovake.

^Fortsetzung.)"- -

Biel traurige Tage habe ich-sääclS- durchgrlnacht, darauf wurde'es anders. Es kamen HizeUncr ln diese Gegend, Der Zufall führte mich mit ihnen zufalrimeü. Sie bettelten ja, wie