erklären kan». Bei der Ausstellung des h. Ruckes in Trier 1846 sollen mehrere Wunder geschehen sein, in Köln winde, jenes Kna- benwundcr ansgenommen, nichts davon vernommen. In dem Dom waren auch zwei Ringe uns der Kette, mir welcher Petrus im Gesäugniffe gefesselt war, und der oberste Thcil seines Wcin> derstubes, de» er s. Z. selbst au den h. Maternus nach Köln geschickt haben soll, ausgestellt; in der Jesuiteukirche der Talar deS h. Ignatius von Loyola, des Stifters des Jesuitenorden. (Dfz.)

Nach den Wiener Blättern trifft der König von Preußen im Lause der nächsten Worbe in Wien ei», und werden in Schön- brunn die Gemächer zu seinem Empfang in Bereitschaft gesetzt.

Lübeck, 9. Aug. Zwei Bataillone Hannoveraner, die aus Ostholstein kamen, besetzten das von Bundeslruppe» bisher völlig freie Lauen bürg. Eine so »»mittelbar nach dem Abschluß des Waffenstillstanves erfolgende Besetzung findet man befrem­dend, weßhalb auch Preußen iu Hannover nach den Gründen der­selben bereits gefragt. Vielleicht erlebe» wir hier in wenigen Ta­gen die Rendsbnrger Affaire in zweiter Auflage.

Altona. Die sckleswig-holsteiuische Zeitung schreibt: Die Kieler Prälaten- und Ritterschafts-Abgeordneten find, 23 au der Zahl, in der Montags-Versammlung erschienen. Borgclegt wurde eine Eingabe der SchleSwig-Holstein-Commisfion, worin um ge­meinschaftliche Regierung vr» Schleswig-Holstein, möglichsten Preußenschutz, an welches engster Anschluß überhaupt dringend geboten sei, petikionirt wird. Nach lebhaften Verhandlungen verweigerte» fünf die Unterzeichnung der Eingabe.^ (N.-Z.)

Flensburg, 8. Aug. Ans drei Dampser» sind 1000 ent­lassene Schleswiger unter dem Jubel Tausender, die >ie erwar­teten, gelandet. Dieselben saugen deutsche Lieder und brachten ein Hoch auf die Befreier deS Vaterlandes aus. Die ^sieden wezgesckleppken Lylter sind eingetroffe». (St.-A.)

Die amtliche Zeitung enthält eine Bekanntmachung des Mi- litärgouverneurö v. Falkcnstein vom 2- d. MtS., wornach während der Dauer des Waffenstillstandes der Kriegszustand in Jütland unverändert sortbesteht.

Hat doch alles seinen Grund, so auch die bis dato verzö­gerte Nichtanerkennung des Herzogs Friedrich von Augiistenburg. Weil die Dynastie von Kopenhagen von Haus aus unpopulär und nicht auf viele» Augen beruht, so wäre eS leicht möglich, daß der Herzog von Augiistenburg auch einmal König von Däne­mark werden und die unter langjährigen Bestrebungen getrennten Theile der Monarchie wieder in eine Personalunion vereinigen könnte, so mußte, heißt es jetzt, Preußen diese Eventualität be­rücksichtigen und Vorkehrungen treffen, daß ein solcher Fall üocr- Haupt nicht eintreten kann.

Prinz Friedlich von Hessen, der in Kopenhagen lebt, will, wie es scheint, alles lieber werden als Kurfürst von Hessen. Seinem Ansprüche aus Dänemark hat er jetzt seinen Anspruch auf Lauenbnrg folgen lassen mit Protest gegen jeden Concurrenten. Der Bundestag hat die bctr. Eingabe acta genommen, wo sie die Knrbeffeii einsehen können.

DemPays" gebt aus Kopenhagen ein wahrer Jammer­brief zu. Das ganze Volk ist iu Trauer versenkt; in allen Stra­ßen der Hauptstadt nimmt mau nur Zeichen der Noth und der Trostlosigkeit wahr. Ueberall begegnet ma» verstümmelten Inva­liden, Wittwen und Waisen in Trauerkleidern. Im Reichsrath ist bereits von dem Finanzminister auf die Nothwcndigkeil hin- gewiesen worden, die Besoldungen der Staatsbeamten um ein Fünftel zu verringern, ebenso auch die Ruhegehalte. Die vielen ans den Herzogthümern verjagten Beamten, die man doch nicht Hungers sterben lassen kan», verursachen neue außerordentliche Ausgaben. (St.-A)

Kopenhagen, 6. Aug. Heute fand die Reichtagscröff- nung durch den König statt. Wenngleich die Verhältnisse eine sofortige Vertagung des Reichstages erfordern so bemerkte der König iu seiner Rede so fühle er doch den Drang in sich, die Erwählung des Volkes um sich zu sehen. Er beklage schmerzlich die Opfer, welche trotz der Tapferkeit der Flotte und deS Heeres, trotz der Bereitwilligkeit des Volkes gebracht werden wüßten. Von Europa verlassen, habe er der Uebermacht nach­gegeben und den Krieg beendigen müssen, dessen Fortsetzung fer- nere Verluste nachgezogen hätten. (T. d. St.-A.)

Turin, 2. August. Man schreibt derOpinione" aus Rom über einen Mortara II. Folgendes: Ein zehnjähriger Juden«

knabe, Sohn des Michael Cohen, der bei einem Schuhmacher Lehr« ling war, ist von einen, Priester unter dem Vorwände, daß er rin paar Schuhe nach seiner Wohnung tragen sollte, gewaltsam nach den Katechumenen gebracht worden. Dem reklamkrenden Baker hat man bis jetzt verweigert, de» Knaben wieder herauS- zugeben. Auch die Reklamationen der israelitischen Synode wa­ren ohne Erfolg gebliebe». Im Bezirk von Abbiategrasso er­regte ein Eaplan Aergerniß, welcher kranke Tblere und Menschen mir einer Stola, die von, heiligen Maurus herrühren soll und mir einem in goldenen Lettern verfaßten Brief des lieben Herr­gott an den S. Maurus, knrirt.

Turin, 6. Aug. Nach Briefen aus Rom sind alle weite­ren Schritte, die in Sachen des geraubten Judenknaben Cohen gemacht wurde», vergeblich gewesen. Auch ein Rechtsgutachten der ju'istischen Fakultät, welches sich zu Gunsten des BäterS Co­hen anösprach, wurde von der römische» Behörde mit mitleidigem Lächeln bei Seite gelegt. Der Schuster jedoch, welcher den Kna­ben verkaufte und verricth, ist von dem Volke in Bann gethan; derselbe kann sich nur in Begleitung von mehreren Polizcidienern oder Gendarmen ans der Straße zeigen und läuft so noch Gefahr, in ihrer Milte gemeuchelt zu werden. Am 1. Aug. wurde, wie die hiesigen Blätter erzählen, der »och nicht volle 10 Jahre zäh­lende schöne Knabe, von 15 Priestern und Mönchen begleitet, zum Papst nach Castelgandolfo geführt und von demselben reich­lich mit allerlei Kleinigkeiten und Naschereien beschenkt. Der Knabe zeigte sich sehr erfreut, doch als ihn der Papst fragte, ob er nicht an.p erfreut sei, seine frühere Religion mit der jetzigem vertauschen zu können, brach er in Weinen/aus und bat, zn sei­nem Vater znrückgebracht zu werden. Man zuckte die Achseln, meinte, die Gnade sei eben »och nicht zum Durchbruch gekommen und führte den Armen wieder zu den Katechumenen zurück. Das Befinden Garibaldi's schreitet der Besserung entgegen, aber nur langsam. Der linke Arm und der linke Fuß sind noch immer sehr geschwollen. (S. M)

Neapel, 1. August. Eine furchtbare Geißel erfüllt seit Eintritt der gegenwärtigen abnorm heißen Temperatur die Stadt mit nnheimlichec Trauer. Es ist die Wasserscheu und deren schreckliche Folgen, welche nun täglich mehr Opfer hinwegrafft. Grauenhaft ist es aber, daß die Wuthanfälle der Unglücklichen häufig ans offener Straße stattstnden. So sprang gestern im Stadtkheile Carmine ein rüstiges Frauenzimmer aus einem eben­erdigen Fenster, dessen Gitter es gewaltsam aufgerissen hatte, auf den Marktplatz und rannte halb nackt, zähnesietschend und mit entstellte» Zügen umher, bis man es mit Stricken einfing und sesthielt. Heute wurden wieder zehn Wnthverdächlige in das Beobachtungszimmer unserer städtischen Heilanstalt abgeführt. Jndffsen hat das Mnnicipium an öffentlichen Plätzen allerlei auf die Hunde bezügliche Anordnungen und Vorsichtsmaßregeln an­schlagen lassen, welche aber, wie gewöhnlich, von Niemanden be­folgt werden.

K o» sta ntinopel, 5. A»g. In der Nähe von Bagdad ist eine Verschwörung unter den Arabern ausgebrochen; die okto- manischen Truppen wurden geschlagen. Die Insurgenten haben drei Kanonen erobert. Der unterseeische Telegraphendrath im presischen Meerbusen ist durchschnitten worden.

Ans Orenbnrg (Polen) vom 14. Juli wird berichtet: Gestern Nachmittag gcrieth die Vorstadt Sstaraja Slobodka, die vorzüg­lich von der Arbeiter- und Handwerkerklasse bewohnt wird, in Brand und bas Feuer ergriff so schnell die eng aneinander gedräng­ten Gebäude, daß man in kaum 2 Stunden nur ein wogendes Flammenmeer auf einen Raum von einer Werst Länge und einer halben Werst Breite sah. Gegen 23000 Familien bestsiden sich ohne Obdach, Nahrung und EMcnzmittel. Noch größer wurde das Unglück durch das viele Holz, das man auf den Flüs­sen Ssakmara und Ural nach Orenburg geführt und wegen be­suchten Wassers nicht hatte weiter transportiren können.

Wären die Trichinen nicht kürzlich entdeckt worden, so würde der Koch auf dem englischen Kriegsschiffe Ousc in Gib­raltar jetzt schon baumeln. Auf der Fahrt von Valparaiso nach Gibraltar erkrankten und starben mehrere Personen der Mann­schaft; man glaubte, der Koch habe sie vergiftet. Jetzt zeigt stch'S, daß sie von einem Trichinen-Schwein gegessen und sich den Tod geholt hatten.

Newyork, 23. Juli. Den letzten hier eingetroffenen Nach«