Eingesendet.

Herrn Pfinbers Feinde in Altenstaig baden besten abgegebene Erklärung in Nr. 30 des Amtsblattes durch eine» Artikel in Nr. 31 giilig angegriffen und zwar in ei­ner Weile, ans der Haß. Rachsucht und Neid nur zu deutlich spricht, während Pfin- dcr offenbar mit dieser ganz und gar harm­losen, wahrbeuSgetrene», alle Nebenabsich­ten fremden Erklärung nichts weiter bezwe­cken wollte, als sein der» ch Stadtscknlt- heißen Speidel gegebenes Wort treu und ehrlich zu batten. Zwar hätte derselbe die- ses Versprechen scheinbar und nur nvlhdürf- tig erfüllen können, ohne dasselbe im Amts­blatt zur allgemetnen Kennung zu bringe», aber wie es eben immer die Art und Weile solch seltener nn,weidenliger sekter Charak­ter ist, wollte ec sein Wort nicht nvlhdnrs« tig und scheinbar, sondern ganz und voll­

ständig erfüllen. Edel ist cs in der Tdat, daß er mit seinem Zurücktrelen von der Be­werbung auf die Genngthnnng verzichtet bat, sich ohne alles Zutbnn seinerseits beim Oeffnen der Wahlurne vielleicht durch eine beträchtliche Stimmcnzabl geehrt zu sehen. Oder wer will alle» Bürgern von 'Alten- ! staig »achsage», daß sie die so tüchtige ^ Kraft in diesem Manne verkennen, weil er ^ sich derb ansspricht, weil er nicht auch wie i die Schwächlinge für das Ganze höchstens zwei Halbheiten setzt? Nein, soweit ist es ! doch gottlob noch nicht gekommen! Ist es j nun nicht ein Zeichen von Verbissenheit sei- i uer Feinde, w.nn sie mit der c lirten Fa- bei andenten, Hr. Pstnder habe die Trau- ben für sauer erklärt, weil sie ihm zu hoch hängen?

Man lese seine Erklärung so oft man will, und man wird auch nicht eine Silbe

finden, die dafür svricht, daß er die Stadt« schnlrheißenstelle unangenehm finde. Daß Hr. Speidel ben betreffenden Wunsch ge­äußert, das können die Gegner nicht be­streite» und wenn daher Speidel selbst der Ansicht war, daß Hr. Pfinbers Nichtauf- treten als Bewerber der Erwählung de- Hr». Richter günstig sei, so zerfallen die gehässige» Angriffe in Nr. 31 gegen Pfin- der, wenn sie nicht ein Jrreleiten der öf­fentlichen Meinung bezwecken sollen, von selbst in ei» bodenloses Nichts.

Daß Vorstehende« nicht an Stelle einer Selbstoertheidignng Pfinbers stehen soll, brauche» wir nicht erst zu sagen, denn Pfän­der ist jederzeit grundsätzlich für sein Thun und Lassen mit größter Aufopferung und mit Beiseikesetzen aller Interessen treu und fest ctngcstande».

Mehrere Bürger AltenstaigS.

Tages-Aeuig Ir eiten.

* Nagold, 21. April. Herr Moriz Mohl, der gegen­wärtig alle Städte und Gegenden unseres Landes, die mit ihren Bitten und Wünschen um den Ban einer Eisenbahn der K. Re­gierung und der Stäudekanimer beständig vor Ohren liegen, zu bereisen sucht, um Materialien zu sammeln, die für die Nvthwen- digkeil und Rentabilität solcher Bahne» sprechen, hat gestern in jener Absicht, von Leonberg und Calw kommend, auch unsere Stadt mit einem Besuche beehrt. Alsbald versammelte sich um ihn im Gasthanse zur Sonne eine Anzahl Bürger, theils um den für das Volksinkeresse so sehr thätigen Abgeordneten persönlich kennen zu lernen, theils aber auch um einige Hoffnungsworte in unserer Eisenbahnsache zu vernehme»; da aber seine Hleher- rcise nur dem erwähnten Zwecke diente, so blieben Letztere unbe- friedigt. Heute Vo>mittag und auch noch diesen Nachmittag con- terirte er mit dem hiesigen Eisenbahnkonilte. Ob er hieraus zur Ueberzeugung gelangt, daß Nagold mit Recht in bas Eiscnb.chn- netz gezogen zu werden verdient und wir an ihm einstens einen beredten Fürsprecher jener vom Comike angestrebten Feuerbach« Leonberg-Calw-Nagoldcr Linie haben werden, wird die Zukunft lehre».

Geislingen, 17. Avril. In einer gestern hier gehaltenen SchleSwig-Holstein-Versammlnng wurde einstimmig der Beschluß gefaßt, dem Abgeordneten nnscres Bezirks, Prof. vr. Rögner in Tübingen mitzutheilen, baß sie mit ihm in Annahme des Frank­furter und Verwerfung des Stuttgarter Programms übereinstimme.

I» Crailsheim brannte» am 19 April 5 Gebäude ab, darunter das Gasthaus zum Roß und das Oberamlsgefänguiß. Auch derAVerlust eines Menschenlebens ist hierbei zu beklagen. Ein Färbcrgeselle wollte nämlich noch seine Habscligkeiten aus dem bereits brennenden Hause retten und begab sich, nachdem er das­selbe bereits verlassen hatte, wieder dahin zurück, um nicht mehr wiederzukehren.

Frankfurt, 19. April. Also die Düppeler Schanzen sind genommen! Auch der Brückenkopf, welcher kein anderer lein kann, als der vor der Brücke von Sonderburg liegende. Diese Brücke aber ist abgebrochen, so daß die Dänen außer 2000 Gefangenen (dabei 40 Offiziere) nach Alse» entkommen sind, ohne daß sie unmittelbar hätten verfolgt werden können. Der preu­ßische Verlust ist nach einem Telegramm der ,,Darmstäbter Zkg." verhältnißmäßig nicht groß gewesen; am meisten Blut kostete es bei der 4. Schanze. Im Ganzen sollen die Preußen mit 18 Ba­taillonen gestürmt haben. Der Hauptsturin war 10 Uhr Vormit­tags am 18. d.

Dresden, 19. April. Staatsminister v. Beust ist gestern abgereist. Zn Folge Einladung des Herzogs Ernst geht derselbe zunächst nach Gotha und wird dann zwei Tage in Frankfurt ver­weilen. (T. d. St.-A.)

Berlin, 18. April. Der König telegraphirte au ben Prin­zen Friedrich Earl nach Spitzberg bei Gravenstein:Nächst dem Herrn der Herrschaaren verd'Plse ich meiner herrlichen Armee und

l Deiner Führung den glorreichen Sieg des heutigen Tages. Spre»

> che ben Truppen meine höchste Anerkennung aus und meinen ! königlichen Tank für ihre Leistungen. Wilhelm."

Berlin, 18. April, Abends. Zur Feier des Sieges über die Dänen ertönen Kanonenschüsse, eine zahlreiche Volksmenge zieht hochrusend und Hymnen singend vor bas königliche PalaiS; der König lind die Königin erscheinen dankend und sich vernei­gend auf dem Balkon. Zu Hochrufe» aus das Heer aufgefordert, stimmt die Volksmenge jubelnd ei», viele Häuser sind glänzend erleuchtet. (T. d. St.-A.)

Berlin, 19. April. Die Neue Prcuß. Ztg. berichtet aus Paris, daß die Sendung Lord Clarendon'« für die Politik des britischen Kabinets in der schleswig-holsteinischen Angelegenheit erfolglos geblieben sei. (T. d. St.-A.)

Hamburg, 19- April. Laut Lootsenbcricht nahmen die Dä­nen gestern das vorgestern nach Newyork abgefahrene Postdampf­schiffBavaria" weg.

Altona, 18. April. Ende dieser Woche geht eine Deputa. tion der Stände nach London. Gestern hielten 250 Beamte, welche dem König von Dänemark gehuldigt batten, eine Versamm­lung zu Neumünster; sie beschlossen, die Huldigung zurückzuneh- men und Anzeige davon nach Kopenhagen zu machen. (T. d. St.-A.)

Es wirb seil einigen Tagen mehr oder minder offen auf die Möglichkeit hingewiesen, baß nach der Annahme von Düppel und Alsen die preußische Negierung mit Rücksicht auf die laut wer­denden Klagen an der Ostsee, den Vorschlag eines Waffenstill, standes zu Lande und zur See nicht von der Hand weisen werde.

Gr ave »sie i», 18. April. Heute Nacht fand ein Angriff auf die Düppeler Schanzen statt. Sämmtliche 10 Schanzen, so- wie der Brückenkopf nach Sonderburg wurden nach hartem Kampfe mit der größten Bravour im Sturm genommen. 2000 Dänen, worunter 51 Offiziere, gefangen. (T. b. St.-A.)

Grafenstein, 19. Apr. Der Verlust der Dänen beträgt 80 bis 100 Offiziere, darunter General Duplat und zwei Ober­sten tobt, und 4000 Mann.

Düppel, 18. April. Offiziell: Die preußische Armee erlitt bei dem Sturm des Düppelthnrmes an Verwundeten und Tobten einen Verlust von 2 Generalen, 60 Offizieren, 600 Mann. Er­beutet wurden von den Dänen 83 Geschütze und viele DanebrogS.

(T. d. St.-A.)

Paris, 20. April. Der Constitutionnel hebt mit besonde­rem Nachdruck hervor, baß Frankreich die Anwendung des allge­meinen Stimmrechts bloß für den Fall verlangt habe, wenn der Vertrag von 1852 dem heutigen Zustand für nicht mehr entspre­chend gefunden werde. Für diesen Fall habe es die dem Her­kommen gemäße Berathung der Bevölkerung der Herzogthümer empfohlen. (St.-A.)

Die Eröffnung der Londoner Eonferenz ist auf den 25. April vertagt worden. Das soll aber der äußerste Termin sein. Anfangs war bekanntlich schon der 12., später der 20. April für die Eröffnung in Aussicht genommen.

London, 19. April. Garibaldi ist durch die Strapaze«