Ans dem Aubrerbauviouariier. 7. Juli. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt:
Im normannischen Landekovf laa der -chwerounkt der üümpfe gestern wieder nn südwestlich
Care»tan bis zur Westküste der Halbinsel Llicrboura. In dem unübersichtlichen Wald- und Buschaclänüe kam cs oft zu erbitterten Nabkämvfen. in denen unsere Truppen alle feindlichen Angriffe, die durch starke Luftangriffe unterstützt waren, ab- iveisen konnten. Bei Le Plessis und südlich Montgardon wurde eingebrochener Gegner im Gegenstoß geworfen. Die Länberung des Waldgeländes östlich La Hane du Puits von dem dort ein- gedkniiaeneil Seind ist »och im Gange. Im französischen Na um wurden 157 Terroristen und mit Fallschirm abgesebte britische Tabotaaetruvvs im Kampf nicdergemacht. Ueber dem Landekopf und den besetzten Wektgebieten wurden 22 feindliche Flugzeuge zum Absturz gebracht. Durch Kampfmittel der Kriegsmarine wurden im Seegebiet Ser Jnvasionsfront erneut ein Kreuzer, drei Zerstörer und sechs beladene Transporter mit 32iXX> BND versenkt und ein weiterer Kreuzer schwer beschädigt. Nördlich der Seine-Bucht versenkten Sicher»,igsfahrzeuge in der letzten Nacht ein britisches Artillerie-Schnellboot und beschädigten mehrere andere. Im Seegebiet von Brest kam cs in der Stacht zum S. Juli zum Gefecht zwischen vier dent- schen Borpostenbooten und vier feindlichen Zerstörern. Zwei Zerstörer wurden in Brand geschossen. Ein eigenes Boot ging nach heldenhaftem Kampf verloren. Teile seiner Besatzung wurden gerettet.
Schweres Bergeltuiigsfcner liegt weiter aus dem Raum von London.
In Italien griff Ler Fein- gestern von zahlreichen Panzern unterstützt fast auf der gesamten Front an. Nach barten Kämpfen an der liau rischen Küste, bei Bolterra nordwestlich Siena, im Raum von Arezzo, beiderseits U »ibertide und an der A d r ia - K ü s t e wurde der Gegner bis auf gering« örtliche Einbrüche verlustreich abgewiesen. An der adriatischen Küste sind die Kämpfe »och im Gange. Nachtschlachifluazeuae griffen in der lebten Nacht wieder den feindlichen Nachschubverkehr an der adriatischen Küste mit guter Wirkung an. In den Kämpfen der vergangenen Wochen hat sich eine Flakbrigade unter Oberst Müller im Erdkamvf^besondcrs ausgezeichnet.
Im Süden der Ostfront führte -er Feind zwischen dem oberen Dniestr und Kowel mehrere vergebliche Angriffe. Im Mittelabschnitt dauern die schweren Kämpfe an den bisherigen Brennpunkten Ler groben Abwehrschlacht an. An der Landenge von Baranowicze wurden feindliche, von Panzern unterstützte Auariffe östlich der St,»dt ailfgefangen. Auch im Raum westlich Molo- bccz » o wird erbittert gekämpft. Nördlich davon sind feindliche Anarisfsgruppen im Vorgeben auf Wilna. Nordwestlich des Narocz-Sees, wo zahlreiche Angriffe der Sowjets scheiterten, bat sich die bayerische 212. Infanterie-Division unter Führung von Generalmajor Sensfub besonders bewährt. Nördlich und nordwestlich Polozk führten die. Bolschewisten gestern nur schwächere Angriffe, die vor unseren Stellungen zusammenbrachen. Schlacht- flicacrverbände griffen wirksam in die Erdkämvfe ein und zersprengten zahlreiche feindliche Kolonnen. Schwere Kampfflugzeuge setzten den Kampf gegen den sowjetischen Nachschub bei Nacht Lurch Angriffe auf Bahnhöfe und Eisenbahnlinien mit guter Wirkung fort.
Nordamerika»»!-« Bomber führten gestern einen Terrorangriff gegen die Stadt Kiel. In der Nacht warfen einzelne britische Flugzeuge Bomben im rheinisch-westfalische.» Gebiet. Außerdem griff ein schwacher feindlicher Bomberverbänden Raum von Wien an. Durch Nachtjäger wurden zwölf feindliche Flugzeuge abgeschoffcn.
Festgefahrene Offensive
ffortsetrung von 8 eite I
nadier läuft schließlich mehr; die einzigen, die noch laufen, sind die Bahrenträger."
Die Unzufriedenheit der englischen Öffentlichkeit, die zunächst eine Folge der deutschen Vergeltungsaktion war, beginnt, sich nun auf die Kriegsereignisse insgesamt zu erstrecken. Wie der Londoner Korrespondent des „Aftonbladet" berichtet, ist man in breiteren Kreisen sehr unzufrieden über den Verlauf der Invasion.
Im Süden der Cotentin-Halbinsel setzten die Nordamerikaner ihre Angriffe im Raum von La Haye du Puits fort. Das Helle Wetter begünstigte den Einsatz starker feindlicher Fliegerverbände, die das Frontgebiet und das Hintergelände fortgesetzt bombardierten. Unsere Truppen schützen sich gegen den Bombenhagel dadurch, daß sie die Hauptkampflinie in eine tiefgestaffelte Verteidigungszone auflösten. An anderen Stellen arbeiteten sie sich dicht an den Feind heran, so daß der Gegner weder Bomb»» noch Artillerie gegen sie einsetzen konnte, wenn er nicht gleichzeitig seine eigene Infanterie gefährden wollte.
Die Hauptangriffe der Nordamerikaner richteten sich gegen die Ruinen von La Haye du Puits. Der Kampfverlauf war der gleiche wie am Vortage. Wieder drang der Feind in den Morgenstunden in die zerstörte Stadt ein, und wieder war er am Abend auf seine Ausgangsstellungen zurückgeworfen. Britische Nachrichtenagenturen stellten dazu — wohl im Hinblick auf.ihre eigenen Mißerfolge westlich Caen — mit einer gewissen Schadenfreude fest: „Es war der zweite Rückzug der Amerikaner in den letzten 24 Stunden." Als der Gegner erkannte, daß trotz der Hölle, die seine Bomber unseren Grenadieren bereitete, ein frontaler Angriff ans La Haye du Puits vergeblich bleiben würde, versuchte er, die Stadt durch Umfassung aus unserer Verteidigungszone herauszubrechen.
Unter schweren Verlusten gelang es den Amerikanern, in die Wälder von Monte Castre einzudringen. ^Dieser Forst ist von großkalibrigen Granaten und Tausenden von Bomben innerhalb weniger Tage so zerschlagen worden, daß er an den aus dem ersten Weltkrieg bekannten Houthoul- ster Wald oder an Teile des Argonner Waldes erinnert. Er wurde zum Schauplatz äußerst harter Kämpfe. Mit Handgranaten und blanker Waffe gingen unsere Grenadiere gegen den dort einge- drungeuen Feind vor. Nicht mehr um Meter, sondern fast um jeden umgestürztenBaum wurde gekämpft.
Oer Rundfunk am Montag
Re'ihsvrogramm: 7.S0 bis 7.45 Uhr: Zuin Hören und Behalten: Ter britische Imperialismus. 11.30 -iS 11.40 Uhr: Der Frauenspiegel. 14.15 bis 15.00 LG«: HamLprPr Unterhaltungskapelle Inn Hoffman». 15.00 dt» Uhr:. Humor in Lied und in der Instrumentalmusik, is.a» dll T7.5O Uhr: Otto Dobrindt" dirigiert. 17.15 biS 13.30 Uhr: Musikalische Unterhaltung aus Wien. 20.15 bis 22.00 slhr tauch Deutschlandsenderj: Kür jeden etwas. — Dentschlandsender: 17.15 bis 18.30 Ubr: Schöne Musik zum späten Nachmittag: Wagner, Richard Strauß. Schumann.
Weltwährung kann nur eine Utopie sein
Reicksminister kuick über 6ie 6run6laaen einer rukünktixen >Virt»ckr»ktsor6aunx
Berlin, 3. Juli. Reichswirtschaftsministen und- Reichsbankpräsident Dr. h. c. Walter Funk sprach vor Wirtschaftswissenschaftlern und Männern der Wirtschaftspraxis gestern über die englisch-amerika?. uischen Währungspläne und die Grundlagen einer zukünftigen Wirtschafts- und Währungsorduung.
Man könnte glauben,'so sagte der Minister, daß es bei den weltweiten militärischen und politischen AusemanLersetzungen dieser Zeit Wichtigeres gäbe als Erörterungen über einen „Welt währungsplan", aber auf der Fcindseite will man der Welt damit vormachen, daß die Engländer und Amerikaner den Sieg bereits , für so absolut sicher halten, daß es sozusagen höchste Zeit sei, sich mit Friedensplünen zu beschäftigen. Man will ferner mit den jetzt vorbereiteten Währungskonstruktionen sich die durch den Krieg erstrebte Machtposition für den Frieden sichern und man glaubt damit auch, eine Rettung ans der drohenden sozialen Krise der kapitalistischen Westmächte zu finden.
Wir können diesen Erörterungen und Meinungsverschiedenheiten im gegnerischen Lager in dem beruhigenden Gefühl der Ueberlegenheit gegenüber- stehrn, weil das nationalsozialistische Deutschland den sozialen Frieden gesichert und den Geldwert mit der Staatsautorität, der Arbeit und der wirtschaftlichen Ordnung stabilisiert hat, weil wir wissen, daß es zur Herbeiführung gesunder Währungsbeziehungen zunächst einmal der Herstellung vernünftiger Wirtschaftsordnungen be
darf und weil wir weiterhin wissen, daß die Versuche der Feindseite, den einst hochgepriesenen Automatismus des wirtschaftlichen Geschehens mit der Goldwährung als hervorragendstem Instrument wieder aufleben zu lassen, scheitern müssen. Wir werden es. nicht dulden, daß der Wert unseres Geldes von einer ausländischen Regierung oder von den Bankiers der Wallstreet bestimmt wird, und wir werden es nicht zulassen, daß die deutschen Preise' an der Chikagoer Getreidebörse festgesetzt werden. Wer den Wert des Geldes bestimmt, bestimmt auch das soziale Leben des Volkes. Das Geld erhält seinen Wert von der Autorität des Staates und von der Arbeit seiner Bevölkerung. Deshalb kann ein konstruiertes „Weltgeld" niemals echtes Geld,- sein, und eine „Wcltwährung" muß eine Utopie bleiben.
Im Gegensatz zu der englisch-aiqerikanischcu Auffassung halten wir für richtig und allein erfolgversprechend den Weg, durch eine vernünftige Wirtschaftsordnung dafür zu sorgen, daß die Zahlungsbilanzen nicht in Unordnung kommen.
Eine auf unseren Grundsätzen aufgcbaute Neuordnung bietet für alle Staaten gleiche wirtschaftliche Vorteile und wahrt die Souveränität jedes einzelnen Staates. Auf diese Weise wird cs für die europäischen °Völker nicht schwer sein, sich zu verständnisvoller Arbeit zusammenzufinden und damit den Weg in eine glücklichere Zukunft unseres Kontinents zu beginnen.
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VernicktunLSsckläxe in 6ea Rücken 6er ksnrer — I^eue ^kvvelrrmittel beväkrei» sick
Von ^-llriogsdorieiiter Eüntlier Ronollea rä.kX. Seit vielen Stunden schon erwartet die Kompanie den Vorstoß des britischen Panzerkeils. Seit vielen Stunden schon reißt das Rasseln und Dröhnen, das gedämpft herübertönt, kam mehr ab. Die Bereitstellung von mehr als 50' Feindpanzern ist litNHst erkannt — die Engländer geben sich auch nicht sonderlich Mühe, sie zu verbergen. Nun zieht die Nacht langsam ein.
Wie lang doch so ein paar Stunden sein können, wenn man in einem engen, schmalwandigen Dek- kungsloch sitzt und aus den Angriff des Feindes wartet! Hundert Löcher mögen es wohl sein, die hier, wahllos verteilt, eine unsichtbare und doch in, ihrer - Gesamtheit überaus gefährliche Stellung dem anrollenden Feind gegenüber bilden. Die Männer, die in den Löchern hocken, haben das erste Gefühl der Hilflosigkeit gegenüber den stählernen Ungetümen verloren. Sie umklammern ihre Minen, Haftladungen und „Panzerfäuste", mit denen sie den in Sicherheit gewiegten Panzern zu Leibe rücken.
Endlich, im Morgengrauen. DiePanzerkom- men! Jetzt ist der Augenblick der höchsten Mut
probe da. Immer näher kommt das Heulen, das Schephern der Ketten mischt sich mißtönend darein und dann tauchen immer wieder, gespenstisch aufleuchtend im Feuerwerk des Mündungsfeuers, die dicken Brocken auf.
Sie haben es noch nicht gemerkt, daß sie mitten in den deutschen Stellungen sind. Aus den Löchern springen plötzlich zwei, drei Gestalten. Sie sind jetzt im Rücken der Panzer — von hier aus scheint es, als hätten die Gefürchteten ihr beängstigendes Gesicht verloren. Einer steht genau quer über die Straße, ein „Churchill". Nun zeigt er oic Breitseite — kaum dreißig Mete^ entfernt. Das ist die richtige Pürsch für die Männer mit der „Panzerfaust", die plötzlich wieder aus der Erde emporgestiegen sind. Nur für Sekunden richten sie sich hoch, nur für Sekunden sind ihre Silhouetten in dem von den ersten Bränden erhellten Morgendämmer zu sehen. Dann sausen die Abwehrmittel von hinten, von vorn, von der Seite gegen die überraschten Briten. Im nächsten Augenblick schon sind die Panzergrenadiere wieder anderthalb Meter tief im Leibe der Mutter Ecke verschwunden und decken sich, vor den splitternden Detonationen der tödlich getroffenen Panzer.
ß von klug«
V Generalfelömarfchall von Kluge, der, wie wie D bereits berichteten, an Stelle des gesundheitlich be. D hinderten Generalfeldmarschalls von Rundstedt den
- Oberbefehl im Westen übernommen hat, ist am
- 30. Oktober 1882 geboren. Aus Gffizierskreisen
- stammend, trat er 1?01 als Leutnant ins Feldartii-
- lerie-Regiment 45 ein, nachdem er zuvor eine Ka- D dettcnanstalt besucht hatte. Kurz vor dem ersten
- Weltkrieg wurde er zum Großen Generalstab ab- Z kommandiert und zugleich mit feinem Vater in den -Adelsstand erhoben. Oie ersten Kricgsmonate Z erlebte er denn als Bevbachtungsflieger im Westen Z Später finden wir ihn in verschiedenen General- Z stabsstellungen in Rußland, in den Karpaten und D an der Jsonzofront, bis er bei Verdun im Oktober Z 1948 schwer verwundet wurde. Nach dem Weltkrieg D wurde er als Angehöriger des Reichgheeres zum D Major ernannt. Sie Heeresausbildungsabteilung Z des Reichswehrministeriums' erhielt durch ihn ihre
V größte Förderung. Einige Zahre später wurde der
V verdiente Offizier Kommandeur der Reitenden Ab-
V tcilung eines Artillerie-Regiments, dann Chef des
- Stabes einer Kavallerie-Oivision. Am 1. Oktober Z 1931 wurde von Kluge zum Artillerieführer er-
- nannt, ein halbes Zahr später zum Generalmajor
- befördert und im Oktober 1933 als Inspekteur der D Rachrichtentruppen eingesetzt. Om Zahre 1936 er- Z folgte seine Ernennung zum General der Artillerie.
V Kluges Truppen erzwangen im Polenfeldzug den Z Weichselübergang bei Graudenz und stellten die
V Verbindung mit den Heeresgruppen Süd und Nord Z her. Oie Hauptverdienste erwarben seine Truppen R im Westfeldzug beim Ourchbruch durch die Magi-
V not-Linie und zum Aermelkanal. In der Reichs- Z tagssitzung vom 19- Zull 1940 wurde der bewährte
V Taktiker und Stratege zum Generalfeldmarschall
V befördert. Om Feldzug gegen die Sowjetunion war
- von Kluge an den Kesselschlachten bei Bialystok.
- Minsk, Smolensk und Wjasma beteiligt. Seine Z Truppen stießen bisin die Nähe Moskaus Z vor. In der Winterschlacht 1941/42 übernahm er
- den Oberbefehl über eine Heeresgruppe der Gst- D front. Für feine außerordentlichen Verdienste ver- D lieh ihm der Führer im Jahr 1943 das Eichenlaub
V und die Schwerter zum Ritterkreuz.
Smuls unterstützt den Verrat an Europa
Madrid, 8. Juli. Wie Reuter aus Johannesburg meldet, erklärte General Smuts in einer Botschaft an den südafrikanisch-sowjetischen Freund- schaftskongreß: „In diesem Kriege spielt der sowjetische Koloß eine große Rolle. Im Frieden wird der Einfluß der Sowjetunion ein ungeheurer sein. Es ist daher für die Menschheit von größter Bedeutung, daß zwischen den Alliierten der Geist der Zusammenarbeit, der Freundschaft und des Verstehens herrscht." — Im Chor der plutokratischen Verräter an Europa darf natürlich Smuts nicht fehlen. Für die Menschheit freilich ist es ein Segen, daß Smuts' Wunschtraum sich dank des Abwehrwillens der europäischen Völker nicht erfüllen wird.
Revolulionierenäe
krie6rick 6er OroLe ist 6er 6exrün6er 6er mo6eriren keI6srtillerie
Von dlsjor a. O. Otto dl 0 s s ü 0 r k
Die ersten Waffen zum Angriff und zur Abtoehr dürften Steine und Knüppel gewesen sein. Heute sind diese Typen aus den Arsenalen verschwunden, wenn sich auch der Soldat in Ermangelung anderer Werkzeuge zur Schädigung des Gegners ihrer im äußersten Notfall noch bedienen dürfte. Jedenfalls kannte man in jenen zurückliegenden Zeiten und viele Jahrhunderte danach nur Nahkampfwaffen, die in den ersten Anfängen als Verlängerung und Verstärkung leiblicher Organe anzusehen waren. So entstanden Keule, Dolch und Spieß, auch wenn man mit dem geworfenen Spieß zu Fuß oder zu Pferde eine gewisse Fernwir - lung erzielen konnte. Noch weit in das Mittel- alter hinein war es Brauch,, daß die beiderseitigen Anführer vor ihren Kriegern vom Pferde stiegen und sich mit den großen, mit zwei Händen zu führenden Schwertern maßen.
Die Armbrust brachte auf dem Gebiet der Handfeuerwaffen die erste kleine Revolution. Sie ist als die erste wirkliche Maschinenwaffe in der Hand des einzelnen Mannes anzusehen, während schon die Römer in ihren Katapulten oder Stein
schleudern eine Art Maschinenwaffe ausgebildet hatten, die als Artillerie des Altertums angesprochen werden kann und von den Persern als fahrbare Wurfmaschine in Art unserer Feldgeschütze eine wesentliche Vervollkommnung erfuhr. Auf die Perser geht auch der Vorläufer des heutigen Panzer- kampfwagens mit dem Streit- oder Kriegswagen, mit zwei Mann, dem Bogenschützen und dem Wagenlenker besetzt, zurück. Doch wa«n diese Streitwagen immer noch den Nahkampfmijtcln einzufügen.
Eine wirkliche und einschneidende Revolutionie- rung brachte um die Mitte des 13. Jahrhunderts die Erfindung des Schießpubvers in China, wo ein starkes Bambusrohr, das mit Ausstoßladungen und Brandsatz gefüllt war, gewissermaßen das Ur-Gewehr darstellte. Von dieser Feuerlanze zur Büchse, zur eigentlichen Handfeuerwaffe, und dann zur Kanone waren nur wenige Schritte. Gewehr imd Kanone haben sich bis in unsere Tage bezüglich Reichweite und Wirkung in einem Maße entwickelt, daß sie als Fernkampfwaffen anzusehcn sind. Zu ihnen traten Pistole und Revolver für den Einzelkämpfer im Nahkampf. Das Zündnadel
Na^eriseti auk rlrei HüZeln: 8 Leva
Zwischen den beiden Flüssen Arbia und Elsa, im Herzen der gebirgigen und erzreichen Provinz Toskana, liegt malerisch auf drei Hügeln verteilt Siena, die kunstreiche Stadt, die von allen Städten Italiens ihr mittelalterliches Gepräge am reinsten erhalten hat und in deren Nähe nun die Kämpfe toben. Farbig wie die umgebende hügelige Landschaft mit den weinbedeckten Hängen, den reichen und ergiebigen Olivenhainen und Kastanicnwäl- dern ist das Stadtbild mit den kunstvollen Häusern und Palästen' und dem Dom, der zu den schönsten Bauten italienischer Gotik gehört.
Schwarze, weiße und rote Marmorarten der hieran so reich gesegneten Tos-. kaner Landschaft geben der Fassade ein vielfarbiges Aeußerliches, das durch Ornamentik und reichen plastischen Schmuck lieblich aufgelockert wird. Auch das Innere des Baues mit den schwarz-weiß gestreiften Wänden und Pfeilern, mit den schönen Graffiti und den mit buntfarbigen Intarsien verzierten Marmorplatten des Fußbodens setzt die Vielgestaltigkeit und Farbenfreudigkeit der alten Sieneser Künstler fort.
Auf dem Platze vor dem Dom ertönen in den heißen Sommertagen des August alljährlich in Friedenszeiten die Trommelwirbel zur Eröffnung der herühmten- Pferderennen, die auf sandbestreuter Rennbahn auf der Piazza vor dem Palazzo Communale ausgetragen wecken. Man glaubt sich dann ins Mittelalter zurückversetzt, wenn man umringt ist von Bürgern in mittelalterlichen
roten, grünen, orange- und scharlachfarbigen Tuniken, wenn man den prächtigen Prozessionszug mit Rittern in hellschimmernden Rüstungen, mit Herolden, Bannerträgern und Fahnenschwingern in buntfarbigen Wämsern einherziehen steht. Die Wirtshäuser der schon Tage vorher . überfüllten Stadt, an der Spitze die zu den ältesten Weinhäusern Europas gehörende Trattoria del Sass 0 , spenden den köstlichen goldfarbigen Chianti, und der Jubel in der Stadt nimmt kein Ende, wenn dann der Sieger dieses festlichen Rennens im Triumph durch die Straßen der Stadt getragen wird.
In dem Festzug- befindet sich auch ein riesiger Wagen mit dem Banner, das vor mehr als 650 Jahren den benachbarten Florentinern entrissen wurde. Es erinnert an die heißen Kämpfe der beiden rivalisierenden Städte der Toskana, ebenso wie die Gemälde des Palazzo Publica. Bald nach 1125, als Siena seine städtische Selbständigkeit erlangt hatte, begannen sie. Sie führten über die vergebliche Belagerung der Stadt durch Barbarossa im Jahre 1186 zu dem Stege des gibellinischen Slena über die Florentiner bei Monteaparti. Bald nach 1260 besetzten dann die Florentiner Siena, in das 1270 Karl von Anja als Sieger einzog. In den Zeiten höchster Kunstentfaltung bricht um die Mitte des 14. Jahrhunderts jäh die schreckliche Plage der Best herein. Die italienische Freskenmaleret trägt den Ruhni Sienas weit über die Grenzen der- Stadt hinaus.
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gewehr revolutionierte das Gewehr durchgreifend und machte es mit der späteren Magazinanordnunz zu einem Mehrlader, der im automatischen Gewehr und auch in der Maschinenpistole, heim Gewehr. mit aufgesetztem Zielfernrohr, eine hohe Stufe der Waffentechnik erstieg.
Erklärlich, daß sich mit der gewonnenen größeren Schußweite auch der taktische Einsatz dieser modernen Waffen änderte. Bis in die erste Zeit der Regierung Friedrich des Großen trat dis Artillerie mit einzelnen Stücken als unmittclb/re Begleiterin der Infanterie, die Geschütze von Menschenhand gezogen, auf. Der große König muß als Begründerder modernen Feldartillerie angesehen werden. Er fand in Napoleon einen Nachfolger, der der Artillerie ihre wirkliche Bestimmung zuwies. Friedrich der Große war auch der Begründer der Reitenden Artillerie. Pferdekrast er-' setzte von Nun an die Menschenkräfte bei der Bewegung der Geschütze, die in allen Armeen in verschiedenen Typen, leichten und schweren, auftraien.
Noch im Krieg gegen Frankreich 1870/71 verrieten die Artilleristen ihre Stellungen durch den starken Pulverdampf, der beim Abfeuern der Geschütze aus den Rohren ausgestoßen wurde. Die Erfindung des rauchschwachen Pulvers und verbesserter Richtmittel machte die Artillerie unsichtbar, die außerdem verdeckte Stellungen bevorzugte^ Auch die Geschosse hatten sich geändert. An Stelle, der Kugel trat das längliche Geschoß, beim Gewehr vorwiegend mit einer ovalen Spitze versehen. Beim Geschütz wurde die Kartusche mit dem Geschoß zu einer Einheit verbunden, soweit nicht verschieden starke Ladungen auch weiterhin eine Trennung notwendig machten. Im Bogenschuß konnte ein^ verdeckt stehender Gegner gefaßt werden. Spätzünder durchschlugen Deckungen und explodierten danach. Das in der Luft zerspringende Schrapnell wurde zur wirkungsvollen Ergänzung des Aufschlag- ' geschosses. 'Aber immer noch stand die Bedienung ^ der Geschütze ohne Schutz neben der wirkungsvoller gestalteten Waffe, bis Stahlschutzschilde und - Rohrrücklauf das Schncllfcucrgeschütz mit gewissem Schutz für die Bedienung entstehen ließen. Eine ' revolutionierende Tat wußte Generalfeldmarschall.. G. von Schlieffen den deutschen Armeen mit. der Einführung der S chw e r e n A r t i l l e r i e des Feldheeres zu bescheren. Damit wurde bei Beginn des ersten Weltkrieges der deutschen Artillerie ein wesentliches Uebergewicht über den Gegner ver- schafft. Schwere Feldhaubitzen, 21 -Zentimcter- Mörser und Langroyre von 10 und 15 Zentimeter Kalihcr traten in geschlossenen Verbänden in den > Feldschlachten auf. > '
Der große Einschnitt erfolgte mit der Nutzbarmachung des Motors in der Waffentechnik. Er , führte zur Motorisierung und Mechanisierung oe- ^ sonderer Kampfsörinationeu, die motorisiert die einzelnen Kämpfer beschleunigt in das Kampfgebiet ' hringen oder den mechanisierten Kampfwagen, den - wir heute. Panzerkampfwagen nennen, in das Ge- > fecht selbst als Waffe einsetzen.
Neben Angriffswaffen werden sehr bald neue , Abwehrmittel entgegcnstellt, wobei Deutschland in . diesem Kriege ganz besondere Leistungen aufzu- weisen hat. Es genügt, darauf hinzuweisen, daß die deutschen Panzerkampfwagen, der „Tiger" und der „Panther", zur Zeit das Vollkommenste auf diesem > Gebiet darstellen. Die gegen England eingesetzte, neue Vergeltungswaffe „V 1" erweist sich als , Höchstleistung deutschen Erfindergeistes. Ihr wird . ein neue Revolutionierung der Waffentechnik und : des Waffeneinsatzes schon jetzt vorausgesagt. j