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Lsmstsß, 8. )uli 1944

Kummer 158

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Die OroüoNeosive lies Qegoers an der iLvasionsiroat kesigsksirrea - Oer ölutroU der Leosdier vor Leen

Von unserer berliner SekriktleitunZ . Berlin, 8. Juli. Die große Offen- si»e, die die USA.-Armeeführung zwischen P o r t vail an der Westküste und Ca reut an ange- lündigt und begonnen hat, ist zwar gestartet wor­den, hat aber keine Erfolge erzielt. Unsere Truppen kennten alle feindlichen Angriffe abweisen. DaS Hauptquartier des amerikanischen Generals Eisen- holver klagt über die Verbissenheit, mit der die deutschen Soldaten kämpften. Dabei fiel in der letzten Woche die sonst gelegentlich gern benutzte Entschuldigung fort, das Wetter habe ein Wirk­samwerden der feindlichen Luftstreitkräfte verhin­dert. Die amtlichen Mitteilungen aus dem gegneri­sche,» Hauptquartier verzeichnen vielmehr die Tat­sache, daß strahlende Sommertage den Masseneinsatz der englisch-amerikanischen fliegenden Verbände er­möglicht hätten.

Nicht anders ist eS an der englischen Jn- vasionsfront. Auch hier, zwischen Caen und St. Lo, ist wie der Feind mit betrübter Miene Mellt,die deutsche Reaktion auf die Vor­stöße kanadischer Verbände außerordentlich heftig". Der Feind ist trotz aller Verstärkungen, die er nach seinen schweren Verlusten von England herüber- aeholt hat, an jeder weiteren Ausbreitung verhin­dert worden. Er sitzt noch immer in der gleichen quälenden Enge, aus der er sich seit nunmehr fünf Wochen vergeblich freizukämpfen trachtet. Rach wie vor hat der Gegner nur gerade seinen Fuß aus die Schwelle des europäischen Kontinents gesetzt. Seinen Rückhalt hat er nach wie vor nur jenseits des Kanals aus britischem Boden. ^

Um so bedeutungsvoller ist es aber, daß gerade in den letzten Tagen die Verbindung über den Meeres- »nn hinüber zusätzlich bedroht worden ist. Der deutsche Wehrmachtbericht hat jetzt zwei Tage hin­tereinander über den Einsatz vonKampfmitteln der Kriegsmarine" berichtet, die nicht näher defi­niert werden. Wenn dabei innerhalb von 48 Stun den acht beladene Transporter mit rund 50 WO BRT., ferner ein Kreuzer, vier Zerstörer und eine Fregatte versenkt, ein weiterer Kreuzer und ein weiterer Transporter schwer beschädigt wurden, so wird oicfe "Tatsache bei unseren Feinden'mit'großer Besorgnis verzeichnet worden sein. Offenbar wünscht die deutsche militärische Führung über die Ur­sachen und Zusammenhänge dieser Aktion noch keine näheren Mitteilungen zu machen. Es ist aber sicher­lich bedeutsam, daß in der fünften Jnvasionswoche zu den Berscnkktngcn, die deutschen Schnellbooten, U-Booten oder Flugzeugen gutgcschrieben werde» konnten, nun schwere Verluste des Gegners auf dem Wasser hinzutrcte», die nicht auf den Einsatz be­stimmter Waffe» zurückgesührt, sonder» im Inter­esse unserer Kriegführung unbestimmt gelassen werden.

Wenn eine englische große Zeitung wie der Daily Expreß" mit Rücksicht auf die unbestimm­bare Zukunftsentwicklung die Parole ausgcgeben hat:Beendet den Krieg in diesem Jahr!" so spielt dabei die Sorge um die Entwicklung der Technik zweifellos eine große Rolle. Wie neuartige Entwick­lungen den Gesamtverlauf der Operationen beein­flussen können, ist ja durch den Einsatz vonV 1" schon in den letzten Wochen bewiesen worden Nicht umsonst hat der Führer daraus hingemicsen, daß Deutschland im Begriffe ist, das technische Gleichgewicht wieder hcrzustellen. Der Feind kämpft demgegenüber für Beschleunigung im Ablauf seiner Aktionen. Ani Kanal jedoch ist sein Streben nach dieser Richtung hin bisher völlig, mißlungen. Es ist im Maschenwerk der deutschen Abwehr hängen ge­blieben. auf welche Weise der Gegner sich in diesem oder auch in einem neuen Jnvasionsraum daraus steizumachen versuchen wird, bleibt abzuwarten.

Merklich still ist es in der Londoner Presse um die noch vor ein paar Tagen so groß herausgestellte und mit so viel Aufwand an Worten im voraus so gelobte große Montgomcry-Osfensive geworden. Die Einbrüche der Deutschen vor Tilly werden meistens uur aus den Kartenskizzen deutlich. Nur hin und

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wieder finden sich Korrespondentenberichte aus dem Jnvasionsraum, die schlaglichtartig die Situation beleuchten.

Aus der Nähe von Carpiquet berichtet so der Times"-Sonderkorrespondent über die Angriffe der Kanadier, oenen eine gewaltige Feuer­walze vorausgegangen sei. Aber, gesteht er ein, die alliierten Geschütze hätten den deutschen Widerstand nicht.zu brechen vermocht, denn überall sitze der Feind in tiefen Betonlöchern. Die Stadt Carpiquet selbst sei zwar von den Alliierten in einen großen Trümmerhaufen zusammengeschossen worden, sobald aber die Kanadier angriffen. stünden die Deutsche» fertig zum Kampf da. Einen sehr heißen Empfang bereiteten sie ihnen mit ihren Maschinengewehren und Mörsern. Zeige sich ein alliierter Tank, dann werde er mit den Geschossen der 88-mm-Geschütze eingedeckt. Der Korrespondent habe selbst in einem kurzen Zeitraum erlebt, wie drei dieser Tanks Voll­treffer erhielten. Vor allem die Tanks aus der nörd­lichen Flanke der Alliierten machten schwere Zeiten durch.

Vor Caen befindet sich der andereDaily-Ex- preß"-Kriegsberichterstatter Allan Moorhcad, der u. a. nach Hause kabelt, so nahe die Alliierten auch an Caen herangekommen seien, wäre es doch un­klug, mit einem Fall von Caen zu rechnen.

Lange Jahre berichte ich schon über den Krieg, aber noch nie sah ich eine so fürchterliche Schlacht, so viele Tote und Verwundete wie bei Carpiquet." In diese Worte kleidet der Kriegsberichterstatter

desDaily Sketch" in der Normandie, Matthes Holton, seine Eindrücke über die ungeheuren englisch- amerikanischen Verluste. Ohne Zuhilfenahme eines Fernglases könne er ganz klar sehen, wie Welle aus Welle kanadischer Sturmtruppen und Tanks wie Automaten durch eine Feuerwand geschickt werden Bündelweise krepierten deutsche Mörsergeschoffe zwi­schen ihneklIch sehe diese Kanadier, von denen einige plötzlich ihre Arme in die Höhe werfen und umsallen, während ander« still zusammenfinken oder sich noch einmal überschlagen. Keiner dieser Ku- Loelsetruns suk Seile 2

Kufbau einer Kuffangbafls

Die sowjetische Offensive, die in der Frühe des 22. Juni losbrach, enthüllte eine gewaltige Stoß­kraft und Wucht. Sic wurde auf breiter Front zwi­schen Witebsk und Shlobin angesetzt, erzielte erheb­liche Einbrüche und Raumfortschritte und Leitete sich bis zum Pripjet und bis zur Düna aus. Sie durchschritt den Hauptraum Weißrutheniens und überschritt Prut und Veresina Der Feind nutzte den Vorteil aus, der ihm als dem offensiven Teil in der Wahl von Angrisfsstelle und -zeit znfiel. Um­fassende Angriffe verfolgte der Feind, nicht nur um deutsche Stützpunkte wie Witebsk, Orscha. Mogilew und Bobruisk in die Hand zu bekommen, sondern auch das operative Nahziel, die Hauptstadt Minsk, zu nehmen. Gewiß machen sich auch frontale Ten­denzen bemerkbar; seinen Hauptdruck ober legt der

Erbitterte Kämpfe an unseren Sperriegeln im Oste«

xexeu Lursnowicre ubxevekirt IIebersetzversuUie an 6er Düna Fescfieitert

Von unserer berliner 8et>riftleitiing

rcl. Berlin, 8. Juli. An der Ostfront tobt die schwere Abwehrschlacht mit ihren Hauptbrennpuuk^ ten Wilna und Baranowicze ununtec" brachen weiter. Die neuen Angriffe des Feindes im Süden der Ostfront zwischen vern oberen Dnjestr und Ko w ei haben noch keine größere Ausdehnung erreicht. Es sprechen vielmehr alle An­zeichen dafür, daß die Sowjets ihre Angriffstätigkeit in Richtung auf Wilna weiter verstärken werden.

DaS schwere Ringen, in dem sich die deutschen Divisionen am Mittclabschnitt zwischen Prip­jet und oberer Düna zu bewähren haben, wird vom deutschen Volk und von der Welt mit größter Spannung und innerster Anteilnahme ver­folgt. Es spielt sich jetzt in der vierten Woche fast genau in dem Raum ab, der den Soldaten des ersten Weltkrieges gcnauestens bekannt ist Minsk, Baranowicze, Moldeczno, Wilna und der Narooczsee sind in den Jahren 1915 bis 1917 immer wieder heiß umkämpft worden. Die deutsche Front ist damit qnch auf dein Mittclabschnitt in eine Linie eingeschweukt, die im Süden am Ende der diesjäh­rigen Winterkämpse festgelegt wurde und die dort durch die Ortsnamen Koiyel, Brody, Tarnopol und Kolonea bezeichnet wird. Wir wissen, was unsere Soldaten zu leisten haben, wenn sie aus den Land­brücken des Ostens dem Maffenansturm der techni­sierten Sowjetarmeen standzuhalten haben. Hier wird nicht wie am Kanal um ein einzelnes Dorf oder ein Waldstück immer aufs neue gekämpft. Hier durchschreitet der Krieg in raschem Tempo große Räume, bis einer bestimmten Linie dem bolschewistischen Vormarsch Halt geboten werden muß. Der deutsche Soldat weiß, was bei dem Ringen um die Landbrücken zwischen Pripjet und Düna auf dem Spiele steht, und er wird daher den

Sowjets den Vormarsch nach Mitteleuropa ebenso verwehren, wie sein Kamerad an der Orne dem Amerikanismus das Eindringen in Westeuropa ver­legt hat

Bei Baranowicze griffen die Bolsche­wisten längs der Bahnlinie von Osten und Südostsn her die Stadl mit starken Panzerkrästen an Nach Abwehr des Ansturms, wobei der Feind 26 Pan­zer einbüßte, wurden die eigenen Linien näher an die Stadt herangezogen. Nordöstlich von ihr schei­terte an der tlsza ein weiterer feindlicher Durch­bruchsversuch unter Verlust zahlreicher.Panzer. An der nördlichen Landenge wechselten westlich M 0 lo­de czno Angriff und Gegenangriff in rascher Folge An einigen Stellen gewann der Feind an Boden, an anderen wurde er zurückgeworfrn. Weiter nördlich drückten bolschewistische Angriffstruppen von Smirgainys au-Z und gleichzeitig im Raum des Narocz-Sees in allgemeiner Richtung auf Wilna An den Sperriegeln sind erbitterte Kämpfe im Gange. Nordwestlich des Narocz-Sees wichen unsere Truppen zur Abwehr einer drohenden Umfassung auf weiter westlich gelegene Stellungen aus Westlich Poi 0 zk ließ der Druck der Bolsche­wisten gegen die Düna fühlbar nach. An keiner Stelle gelang es dem Feind, den Fluß zu über­schreiten

Die Vorstöße der Sowjets im Raum zwischen dem obercnDnjestr und K 0 wel blieben jedoch örtlich begrenzt. Die zur Unterstützung der Heeres­verbände eingesetzten Fliegergeschwader zerstörten bei Stolpze 13 Panzer und 15 Geschütze und bei Dzisna sechs weitere Panzer sowie über 200 motori­sierte und bespannte Fahrzeuge. In der Nacht grif­fen schwere Kampfflugzeuge Bahnhöfe im feindlichen Hinterland an und trafen mit Spreng- und Brandbomben Anlagen und abgestellte Trans- Portzüge in Rokitno-Olewsk und Belogorowitschi

Seit drei Wochen heulen die Sirenen Tag und Nacht

Jecke objektive 8cbil6eruox 6erV l' -IVirlcunx verboten 6ro8e lnaterielle 8cbü6eu

IleaUIboi'ictil unssces kkocress>onOenien

t,v/. Stockholm, 8 Juli. Die schwedischen Jour­nalisten in London, die nach einigen Eingeständnis­sen bei Beginn derV 1"-Ofsensive von der eng­lischen Zensur mehr und mehr gezwungen worden waren, die Vorgänge in Südcngland zu verkleinern, geben nun ebenfalls zu, daß nicht gerade alles so sei, wie bisher behauptet wurde, besonders was die Fortsetzung des normalen Lebens" betrifft. Der Svcnska-Tagbladet"-Vertreter gesteht:Natürlich konnte nicht vermieden werden, daß all diese Vor­gänge das Leben der Hauptstadt beeinflussen. Lon­don liegt ja wieder!» der Frontlinie. Die Sirenen heulten drei Wochen lang Tag und Nacht und heulen iveiler.

DerDagcn8-Nyhetcr"-Vertreter unterstreicht entschuldigend, durch die Zensur sei weiterhin jede objektive Schilderung l!) derV 1"-Wirkungen ver­boten. Die Kritik an der Geheimnistuerei habe i» den letzten Wochen sehr zugcnommen. Die neue Waffe habe zweifellos unangenehmere Wir­kungen als normale Bomben, vor allem weil die Bombardierung jederzeit erfolgen könne. Große materielle Schäden" ein Zeugnis, das i» de» ineisten sonstigen Berichten noch fehlt würde durch die starke Sprengwirkung und den damit verbundenen Luftdruck hcrvorgerufen.

Die Neigung, sich außerhalb der eigenen Woh­nung auszuhalten, sei stark zurückgegangen. Für viele sei das Geräusch d e rR 0 b 0 t b 0 m b e n" das Verwirrendstc, zumal es minutenlang an den Gc-

hörucrven zerre, ehe die Explosion erfolgeNachts kann man die Sprengkörper wie glühende Feuer­kugeln ihren Weg ziehen scheu, ehe sie sich ent­schließen, mehr oder minder weit von Zuschauern einzuschlagen." Die Berichte verzeichnen unzweifel­hafte Beunruhigung, zum Teil vor allem als Folge des fehlenden Nachtschlafes. Wie der Londoner Korrespondent der amerikani- icheu NachrichtenagenturUnited Preß" meldet, sei der Grund, daß im Gegensatz zu den Zei­ten desBlitzits" jetzt auch'ein Teil der obere» Schicht die Schutzräume aussucht, darin zu suchen, daß dieRobotbomben" eine fortgesetzte Drohung bedeuten, znmal das Geräusch so ausge­dehnt ist, daß cs unmöglich ist, es von den vielzähli- gen Motorcngcräuschen der großen Stadt zu unter­scheiden, so daß die Leute ständig horchen müssen.

Wird auch das Unterhaus evakuiert?

Oratilbericki unseres liorresponckenleu

tt. Genf, 8. Juli. Die verlegene» Erklärungen, die Churchill im Unterhaus zu der Wirkung der deutschen Gehcimwaffc abgab, stellen, im großen und ganzen gesehen, nichts anderes als eine ver­brämte Bestätigung der Bestürzung dar, die diese Geheinuvasfe im britischen Volk hervorgcrufen hat. Churchill streifte ine Frage, ob das britische Parla­ment weiterhin in London tagen oder einen sicheren Ort aussuchen soll. Allerdings fügte Churchill hinzu, daß er einem -Beschluß des Unterhauses in dieser Hinficht nicht vorgreifen wolle.

Die Angst vor der deutschen Technik

Orsbtb^ricM unseres liorreszionckenten tt Genf, 8 Juli. Einen neuen Beweis für die Nervosität, die über dem Einsatz der deutschen Ge- heimwafse im englisch-amerikanischen Lager herrscht, bildet wohl die Prophezeiung, die ein Journalist im nordamerikanischcn Rundfunk ausjprach. Er führte aus, daß es' absolut nichl ausgeschlossen sei. daß neue deutsche Geheimwasfen auch gegen Neuyork und die USN-Ostküfte eingesetzt würden Er warne, so erklärte er. die USA.-Bcvölkerung, davor, sich in dieser Hinsicht irgendwelchen lrichtsertigen Illusionen hinzugeben Dt« deutsche Technik habe während dieses Krieges schon so große Ueberraschungen gebracht, daß man gut daran täte, auch einen direkten Angrtss gegen die USA. in Rechnung zu stellen.

Von unsscem niititäriscken dtitnebniter

Feind auf seine an Düna und Pripjet angclehnten Flügel. Das geschieht nichl nur aus offensiven Er­wägungen heraus, sondern auch aus Gründen der Sicherheit. Die Gefahr sucht die sowjetische Führung möglichst Nein zu halten, die in der Um- sassung der eigenen Flügel durch die Verteidigung der si<

liegt, ein Vorgang,

sich in den winterlichen

itzuivikrtitnss^Hesinv

Offensiven der Sowjets mehrmals schon ereignete und zu schweren Rückschlägen, >a letzten Endes zum Festlaufen der feindlichen Bewegungen über­haupt führte.

Mnsk war aber nicht das letzte Ziel des Gegners. Er hat sich größere Ausgaben gestellt. Aus sowjetischen Darstellungen geht hervor: es soll der Weg ins Reich geöffnet werden. Das soll auf verschiedenen Wegen geschehen, einmal über das südliche Baltikum und Ostpreußen, dann aber auch durch einen noch nicht sichtbar gewordenen Angriff südlich der Pripjetsümpfc in das Gene­ralgouvernement hinein. Wir haben es zu­nächst mit dem nördlichen Stoß zu tun. Er hat Minsk erreicht, während nord- und südwestlich da­von die vorgeprcllten Flügel der offensiven Feind- gcuppe stehen. Andrerseits verstärkt sich die so­wjetische Bewegung auch in unmittelbarer Nähe der Düna nach Westen, also gegen die. Ostgrenze Litauens. 280 Kilometer mißt die feindliche Offeiisivfront in der Luftlinie, 220 Kilometer ties reicht der feindliche Angriff dort, wo er den meisten Boden gewann.

Diese Entwicklung entbehrt jedoch jeder operati­ven Gefahr. Wer angreifen will, hat zunächst immer den Vorteil für sich. Er kann bei entsprechender Massierung eine verteidigte Zone durchstoßen. Er kann in unmittelbarem Anschluß daran Raum ge­winnen. Eine grundsätzliche Schwierigkeit entsteht für die Verteidigung nur dann, wenn sie den Feh­ler machte, alle ihre Kräfte an der angegriffenen Front zu konzentrieren. DaS hat die Führung der Heeresgruppe Mitte vermieden. Cie hatte im Ge­genteil starke Kräfte aufgespart. Sie waren zur Heercsgruppenrescrve getreten. Andere Reserven stehen, in gehöriger Entfernung von der Front, in Bereitschaftsräumcn. Für sic wurde der Begriff der Feuerwehr geprägt, die überall dort eingreist, wo es brennt Alle diese Reserven, die nichts mit der operativen Hauptreserve der ober­ste» Führung zu tun dabcn, sind jetzt in Marsch ge­setzt. Sie bewegen sich jenen Räumen zu, die in der notwendigen Entfernung vom Schauplatz der heutigen Kämpfe eine neue AusfangbajiS darstcllcn. Diese weitschaucnde Maßnahme, die die feindlichen Fortschritte im großen Maßstabe sicht und nicht mit dem Zentimctcrstab mißt, wird in Ruhe und Entschlossenhcil durchgesiihrt. In, We­sten von Minsk muß die neue Basis liegen. In ihr wird sich das Schicksal der ersten Sowjetoifcnsive 1944 entscheiden. Alles, was bisher geschah, ist Vorspiel. Der entscheidende Schlag gegen den Einbruch aus dem Osten wird dann in Gang kom­men, wenn alle operativen Voraussetzungen erfüllt sind, wenn , die dazu benötigten Kräfte versammelt sind und der Feind jene Blößen zeigt, die sich im Drang nach vorwärts meist einstellen, soweit sie eine klare Führung nicht zu verhindern vermag. Trotz großer Raumgewinne ist die neue Schlacht im Osten erst in der E n t »v i ck lu n g. Der Feind hat sie darum noch lange nicht gewonnen. Sie wird im Ringen det Reserven gewonnen. Und wer diese klug und lange genug znrückhält, wird der Endphasc dieser Schlacht seinen Stempel auf- drücken.