Knaben stehen und blicklkn »ach ihre» Begleiter» zurück, welche i langsamer als bisher ihnen nachschritten, und in ein lebhaftes ! Gespräch vertieft schienen. !
Während alle den hoben Berg besteige», haben wir Zeit s genug, uns das äußere Ansehen der ganze» Gesellschaft »aber ! jU betrachten, und wollen sic ohne Zögern in genauen Augen- , schein nehmen.
Aus Len ersten Blick konnte inan sehe», daß der Mann, die Frau und der Knabe, welchen wir Pierre genannt baden, zu dem geheimnißvollen Menschenstamme gehörten, deren Mitglieder bei uns zu Lande Zigeuner genannt werde». Der Man» war groß und stark gebaut, und mochte vielleicht dreißig Jahre zählen. Seine Gesichtsfarbe war braun, und seine Züge würde» nickl häßlich gewesen sein, wen» nicht lein schwarzes, tief liegendes nnd tückisch blitzendes Auge, und ein dichter, verworrener Bart sie entstellt hätte. Sein straffes, glänzendes Haar hing wild über seine Stirn hinab, nnd vermehrte noch den düsteren Ausdruck seines Antlitzes, welches ganz geeignet war. schwachen Kindern und muthlosen Erwachsene» Furcht und Schrecken einznflößen. Auf dem Kopse trug er einen runde», breitrandigen Hni, und in der starken, knochigen Faust einen derben Knotenstock, der un Nothfalle eine nicht zu verachtende Waffe abgeben konnte. Sein übriger Anzug bestand in einem abgetragenen, bis an den HaiS zugeknöpften Rocke nnd einem Paar weiten Beinkleidern, die an verschiedenen Stellen mit Flicken besetzt waren. An den Füßen trug er Schuhe, mit ledernen Riemen fest gebunden nnd ziemlich roh gearbeitet. Die dicken Sohlen waren mit kleinen Nägeln beschlagen und ganz dazu geeignet, aus solchen rauhen und fel- sigen Gebirgspfaden, wie sie ln de» Savov'schen Bergen yänstg genug Vorkommen, benutzt zu werden.
Seine Begleiterin mar eine derbe, rüstige Frau, mit einem Gesichte, in welchem sich eher alles Andere als die wublieben Tugenden der Sanstmulh und Milbe ausspracken. Ihre Augen funkelten nicht minder grimmig, als die ihres Mannes, nnd eine feste Entschlossenheit sprach sich in ihren Zügen ans. Ihr sckwar- zes Haar hing aufgelöst in kurzen, dicken Strängen um Gesiebt nnd Nacken, und ein ähnlicher Hut, wie der ihres Mannes, schützte sie vor dem glühenden Strahl der Sonne, wie vor etwaigen Regengüssen. Ei» Kleid von dunklem groben Wollenzeuge deckte ihre Blöße, und unter dem Arme trug sie ein Bündel, in welchem mehrere Reisebednrfniffe befindlich sei» mochten. Um sich das Bergsteigen zu erleichtern, stützte sie sich auf einen Stock, welcher kaum minder schwer und lang war, als der ihres ManneS.
Pierre war ein hübscher, inunterer Knabe von etwa nenn Jahren. Sein Gesicht, obgleich nicht weniger braun, als das seines Pflegevaters, zeigte doch entschieden hübsche Züge. Frische, rothe Lippen und ein Helles, blitzendes Auge verschönerten eS. Er war für seine Jahre sehr groß und stark, und schien um sechs oder sieben Sommer älter zu sein, als sein kleiner Begleiter Captal, dessen Worten er beim Weiterschreiten so aufmerksam lauschte. Pierre war ein Zigennerkind, aber Gott Halle ihm nur das Acußcre eines solchen verliehen. Sein Herz und sein Gemülh waren gut. und gewiß würde er ein vortrefflicher Knabe geworden sein, wenn er eine bessere Erziehung genossen hätte. Aber seit seiner Geburt von Sünde und Laster umgeben, konnte eS nicht ausblciben, daß seine Seele von dem vergiftenden Hauche derselben berührt werden mußte. Er hatte die Sünde bereits kenne» gelernt und geübt, ohne nur zu wissen, was Sünde sei. Doch bedurfte es bei ihm gewiß nur der Lehre nnd des Beispiels, um ihn dem Bösen abwendig zu machen, und ihn für immer dem Guten zuzuwende».
Captal war natürlich viel kleiner, als Pierre nnd auch viel feiner und zierlicher gebaut. Sein Gesicht glänzte eben so braun, wie das der klebrigen, aber ein aufmerksamer Blick zeigte sogleich, daß diese Farbe bei ihm keine natürliche war; de»» aus dem dunkeln Gesicht schauten ein Paar so Helle blaue Augen her- aus, daß sie nimmermehr einem Zigeunerkinde angehöre'n konnten. Seine Haut war mit einer dunklen Flüssigkeit gebeizt worden, und seltsam stach das lichte blonde Haar dagegen ab, das in natürlichen Riiigellocken auf seine Schultern h'inabsicl. Eine dunkle, lederne Kappe sollte zwar dazu dienen, die verrätheri- schen Locken zu verbergen und den Augen der Menschen zu entziehen; aber hier in der bergigen Wildniß wurde die gewöhnliche Vorsicht außer Acht gelassen, da man nicht zu befürchten brauchte,
einem menschlichen Wese» zu begegnen. Trotz der Farbe, welche daS Antlitz des Knaben entstellte, konnte man sehe», daß Captal ein ausnehmend schönes Kind sei. Tie breite, Hohe Stirn, der kicitte, volle, rosige Mund, das weiche, runde Kinn ließe» sich nicht so leicht durch die braune Tünche verwischen. nnd der sauste Blick des freundlichen blauen AngcS »erriech, daß m, gutes und -- liebevolles Gemüch die schöne Halle heleben müsse. Er schritt mit Anstrengung an Pierre's Seite vorwärts, „„v schien herzlich froh, als sie beide endlich den Gipfel des Beiges erklommen batten, welcher für heule das Ziel ihrer Wanderung zn sein schien. Sie blickten zurück und laben noch kies unten Rollet und seine Fra» stehen, welche befug mit bei, Händen in dee Lust Heini» fochten, und sich um sie beide gar nicht mehr zn bekümmern schienen. Sie sprachen tanr und befug mit einander, doch war die Entfernung viel zn groß, als daß die beiden Knaben de» Inhalt ihres Gesprächs hätten versieben können. Sie lagerten sich hinter einem Baume, der hinlänglich dicht belangt war, um ihnen Schatten zn verleihen, »nd erwarteten jo geduldig die Ankunft ihrer Reisegefährte».
Z iv eileS Kavik e l.
Kehren wie indessen zn dem Zigeuner und seiner Frau zn- j nick. Sie haben ans jede» Fall wichtige Dinge mit einander ! abznhandeln, »nd wen» wir ihr Gespräch belausche» lönnten, so > würden wir vielleicht Manches höre», was »nS eine besondere Theilnahme euislöße» müßie. Da bleiben wir stehen hinter einem dichten Busche, der uns vortrefflich ihren Augen oerbirgt. Laß uns hintrelen und lauschen!
„Rollet," sagte die Frau, ich gehe nnn keine» Schritt we ! ter, wenn du mir nichr endlich sagst, was eS für eine Bewandt ! uiß mit dem hlvndhaarigen Jungen bat. Len wir nnn schon Witt chcn lang mit uns nmschlevpcn. Wie heißt er? Wer ist er? Woher kommt er? Was will er? Was soll er?
„Halt, halt, Weib!" erwiderte Rollet mit einem häßliche» heiseren Lachen und grölender Slinune, — „das sind viele Fragen ans einmal, und es wird schwer sein, sie genügend zn be- anlworten. Aber habe nur Geduld, bis wir die iialienische Grenze hinter uns haben, dann soll» du Alles erfahren, und wirst über die Nenigteiie» gerade »ich! böse werden."
„Ach was! Lcbwätze nicht von der italienischen Grenze!" sagte das Weib, indem sie heftig mit dem Fuße ans die Erde stamvfr.e „Ich gehe nichr von der Stelle, ehe du mir nicht haarklein Alles enthüllst! Ich hi» deine Frau, und bin eine kluge Frau, und habe also das Rccht, deine Geheimnisse so gut zn wissen, wie du."
„Ja, ja, d» wirst sie auch schon erfahren, nur immer vorwärts," sagte der Mann.
Die Frau schoß eine» wütbenden Blick ans ihn, und krümmte ihre Finger, als vH sie ihm nach dem Gesichie fahre» »nd dasselbe tüchtig verkratzen wollte Aber dies Wagcsiückchen schien ihr doch wohl zu groß, denn plötzlich wendete sic ihrem Manne den Rücken zn und ging ans dem Pfade zurück, welchen sie eben erst gekommen war.
„Ella! Ella! Sage, Weib, waS hast du vor?" ries ihr ter Mann nach, dessen Gleich»,nlh 'etzi zu wanken anfing. „Ella, i»S T . . . . Namen, so komm zurück!"
Die Frau wendete sich wieder um und blieb stehen. Ein krinmphirendes Lächeln schwebte auf ihren Lippen, das aber ihr Mann nicht sehen konnte, da sie schon zu weit von ihm entfernt war. „Entweder du erzählst mir jetzt, was es mit dem Jungen für eine Bewandtniß hat, oder du siehst mich nie wieder," ries sie ihm zu. „Ich mag nicht die Frau eines Mannes sein, der Geheimnisse vor mir hat."
„So komm Loch nur her, Ella!" erwiderte der Zigeuner, der vielleichr die Entschlossenheit seines Weibes schon früher kennen gelernt hatte, mit bittender Stimme. Ich machte ja nur Spaß und wollte dich ein wenig »ecken. Immer komm zurück, Alte! Und wenn du so sehr neugierig bist, nun so kann ich dein Verlangen ebenso aut hier befriedigen, als drüben im italienischen Lande."
(Fortsetzung folgt.)
Auslösung der Charad i Nr. 104:
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