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Niedersetznng einer Ausschusses. Auch Löwe v. C. erntet häufigen Beifall und beistimmende Zurufe. Es genüge nicht, sagt er >i. A., der nationalen Lache die ganze Liebe entgegeiiziitragen, sondern auch den ganzen Haß den Gegnern, der Schandfleck von 1849 müsse gestihnt werden; die Regierungen lhäicn das nickt, deßhalb müsse eS von unserer (der Vertreter) Seite geschehen. (Anhaltender Zuruf am Schluß.) M. M o hl gegen den Antrag, um der Einigkeit willen. (Widerspruch.) ch » lze. De litz I ch; mit Beifall empfangen, für den Antrag. Endloser Jubel beim Schluß, vr. Karl Barth von Augsburg mit Beifall für den­selben, ohne viel Neues zu bringen. Graf Hcgnenberg-D nx mit großer Energie gegen den Antrag und verliest dabei eine da­hin gehende Erklärung von einer Anzahl Mitglieder der Ver­sammlung aus Baiern und Württemberg. Lerchen seid eben­falls dagegen mit der Erklärung, daß er aus den Beratbungen ansscheide. Er verläßt den Saal. L. Seeg er mit vielfachen Unterbrechungen und Bravorufen für denselben: ,,Wir haben ge­gen die Dänen außerhalb und innerhalb Deutschlands zu kämpfen; sorgen Sie, daß Sie die Vertrauensmänner des Volkes bleiben, wenn Sie das Wenige beschließen," schließt er etwa. (Adressen von Hof und Kiel verlesen.) Brinz aus Prag gegen, Meß (mit Akklamation empfangen) für den Antrag. Die Holsteiner und der Herzog selbst wünschten die Bildung eines CentralauS schnsses, tbeilte Letzterer mit (hört! hört!). Bei seinen Schluß. Worten:Lieber ein sogenannter Hochverräther, als in gesetzlicher Feigheit das Vaterland verrathen," erhob sich ein Sturm von Beifall. Prof. Häufser, Haberkorn (Sachsen), Becher aus Stull- gart, Wiggers aus Rendsburg und schließlich Löwe als Bericht­erstatter alle mit größtem Beifall für den Antrag. Letzterer machte die mit allgemeinem Jubel ausgeuommeus Mittheilung, daß einige der Unterzeichner des Protestes ihre Namen wieder ausgestrieben hätten. Der Antrag wird hierauf fast mit Einstimmigkeit ange­nommen. Endloser Jubel; hierauf Pause, um sich für die Wahl der Mitglieder zu besprecveu. Um 5*/« Uhr Schluß der Ver­sammlung mit Hoch aus Deutschland. (L. M.)

Frankfurt, 21 Dez. Der Abgeordnetentag beschloß ein­stimmig unter donnerndem Beifall der Gallcrien die nachstehende Erklärung: Die wirksame Sicherung der Reckte Deutschlands in Schleswig-Holstein beruht aus der Loslrenuuug der Herzogthümer von Dänemark. Der Tod Friedrich des VII. hat ihre Verbin­dung mit Däuemgrk gelöst. Der Londoner Vertrag vom 8. Mai 1852 ist ohne Zustimmung der Volksvertretungen und den berech­tigten Agnaten zu Stande gekommen und vom deutschen Bunde nickt anerkannt, begründet kein Throufolgercckt Christian IX. in Schleswig-Holstein. Kraft uuzweiielhasten RechiS ist Herzog Friedrich von Schleswig-Holsteiu-Sonderburg-Augustenbiirg zur Erbfolge in den Herzogthnmern berufen. Die Geltendmachung der Thronfolge Herzogs Friedrich ist zugleich die Geltendmachung der Rechte Deutschlands in SchleSwig-Holstein. Hieraus entspringt die Verpflichtung des deutschen Volkes, für seine verletzte Ehre, für sein gefährdetes Reckt, für seine unterdrückten SkammcSgce nossen und ihren rechimämgcn Fürsten jedes nöthige Opfer zu bringen. EInmüthig in dieser Anschauung übernehmen hier di- versamuieltcn Mitglieder der deutschen Landesvertretungen die Ver­pflichtung mit allen gesetzlich zulässige,i Mitteln in ihrem Wir­kungskreise dahin zu streben, daß 1) wo und soweit dies nicht bereits erfolgt, bas Recht des Herzogs Friedrichs anerkannt und Anerkennung durch den Bund erwirkt werde, 2) ohne Rücksicht auf fremden Einspruch diesem Rechte Geltung verschafft, die Trennung der Herzogthümer von Dänemark vollzogen, ihre Selbst­ständigkeit und unzertrennliche Verbindung sofort hergestellt werde. Verpflichten sich ferner diejenigen deutschen Regierungen, zu unter­stützen, welche für das volle Recht der Herzogthümer ehrlich und thatkrästig eintrelen und diejenigen Regierungen mit allen verfassungsmäßigen Mitteln zu bekämpfen, welche das Recht und die Ehre Deutschlands dieser Sache prcisgeben. Sodann wurde nach bewegter Diskussion nahezu einstimmig nachstehender Antrag mehrerer Ausschuß-Mitglieder angenommen: die Versammlung be­stellt einen Ausschuß von 36 Mitgliedern als Mittelpunkt der gesetzlichen Thätigkeit der deutschen Nation. Die Durchführung der Rechte der Herzogthümer Schleswig-Holsteins und ihres recht­mäßigen Herzogs Friedrich VIII. Der Ausschuß ist ermächtigt, eine aus einer kleinen Zahl Personen bestehende Kommission für geschäftliche Leitung einzusetzen. Der Ausschuß kann nach Lage

der Umstände eine abermalige Versammlung der Mitglieder der deutschen Landesvertretungen berufen. (T. d. N.»Z.)

Frank surr, 23. Dez. Auf heute Nachmittag ist eine Bun« desextrasitznug cinberufen, in welcher Baiern Beschleunigung der Erbsolgesrage beantragen wird.

Berlin. Die nach Holstein bereits abgcgangenen, wie die hiefür noch bereits gestellten Truppen sind mit allen Bedürfnissen für den Winter, wie Gamaschen, wollene Leibbinden, Unterjacken rc. ausgerüstet worden. Als ganz bestimmt wird versichert, daß durch die Exekution die bekanntlich bereits 1860 vorgeschlagene Erhe­bung Rendsburgs zu einer Bniidesfestung nunmehr erwirkt (?) werden solle, wie daß ein Auftreten von Freischaären in Holstein neben den zur Besetzung dieses Landes beordeten regulären Trup­pen nicht werde zugegeben werden.

In Berlin ist nickt nur den dortigen Studenten der An­kauf von Waffen für SchleSwig-Holstein und jede gemeinschaftliche Ucbuiig in denselben untersagt worden; auch einer Anzahl Ber­liner Turner, welche in der Reitbahn zu exerciren pflegen» wurde am letzten Sonntag durch einen Schutzmann mitgetheilt, daß ihre Versammlung aufgelöst sei. Als sie nach einer gesetzlichen Ver­anlassung fragten, erschien ein Wachtmeister mit einigen Mann­schaften und nöthigte sie, die Reitbahn zu verlassen.

Berlin. DieBerliner Reform" sagt: In Stuttgart hat der Gesandte des Herzogs Friedrich von Schleswig-Holstein, Graf Van dis sin, aus der Antwort des Königs einensehr niederschlageudeii" Eindruck erhalten.

Was Herr v. Bismark seither in Sachen Schleswig-Holsteins diplomatisch und militärisch gelhan hat, scheint dem Volkshause weniger für als gegen Schleswig-Holstein gelhan zu sein. Es hat daher die von ihm verlangte Genehmigung zu einer Anleihe von 12 Mill. Thlrn. noch nicht ertheilt, vielmehr eine Adresse an den König mit 207 gegen 107 Stimmen angenommen. Diese Adresse stellt ihm die Bewilligung aller möglichen Mittel in Aussicht, wenn die Negierung vom Londoner Protokoll zurück­tritt und in Schleswig-Holstein in deutschem Sinne auftritt.

Der König wird, wie wir soeben lesen, die Adreßdepn- tation nicht empfangen, sondern die Adresse schriftlich beantworten.

Prag, 15. Dez. Der Herzog von Coburg ließ gestern den hiesigen Kleiversabrikanien Gebrüder Krach den Auftrag zu- kvmmen, in der allermöglichst kürzesten Zeit 30,000 Uniformen für die Armee des Herzogs von Augusten bürg anzu- ferligen. (Schw. V.-Z.)

H a mburg, 18. Dez. Die Vorhut der östreichischen Trup­pen ist hier eingerückt. (A. Z.)

Hamburg, 22. Dez. Gestern Abend verbot die Polizei die militärischen Exerzitien in der Turnhalle, schloß und besetzte das Lokal, verhaftete die Kompagnielisten führenden Feldwebel.

Kopenhagen, 22. Dez. Der Rcichsrath wurde gestern geschloffen. In der Botichaft des Königs heißt es: Wir betrach­ten die Exekution nicht als bundesrechtlich, aber, um so lange als möglich einen Zusammenstoß zu vermeiden, haben Wir be­schlossen, Unsere Truppen nach diesseits der Eider zurückzuziehen.

Dänemark hat nach dem Dresd. I. die Räumung Hol­steins angekündigt.

Vor einigen Lagen vollzog die päpstliche Justiz zu Velletri eines jener mittelalterlichen Urtheile an einem Gotteslästerer, wie sie wohl sonst in Europa nirgends mehr Vorkommen. Es wurde dem Unglücklichen die Zunge mit Gewalt aus dem Munde ge­zogen und heftig zwischen zwei Eisenstäben zusammengeschraubt. So mußte derselbe während einer Stunde am Pranger stehen.

Athen, 4. Dez. Mit jedem Tage wirb es klarer, daß wir unaufhaltsam einer neuen Krise entgegentreiben. Die Natio­nalversammlung macht aus ihrer Abneigung gegen den König gar kein Hehl und ergreift jede Gelegenheit, um sich gegen die Eamarilla" des Hofes in scharfe Opposition zu setzen. Die De­putation der Nationalversammlung, der König Giorgios sein Bedauern ansdrückle über die albern feindseligen Beschlüsse, welche die früheren Muilster des Königs Otto trafen und zugleich dessen Nachfolger beleidigten, lachten dem Souverän geradezu ins Ge­sicht. Eine noch deutlichere Antwort aber enthält der wenige Tage später gefaßte Beschluß, daß eine permanente Commission der Nationalversammlung dem Kriegsministerium zur Controle beigegeben werden solle. In gleicher Weise geriet sich die Ra- tionalversammlung als Convent, welcher den königlichen Jüngling

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