Erzählungen für den Feierabend

Oer fremöe Komööiant

" Von ll. KI e 8 8 e m e r

Seitwärts im Hof hielten die beiden Wagen, an denen die Läden heruntergelassen waren, vermutlich um den Neugierigen den Blick in das Innere zu versperren, denn beide Gefährte dienten nicht nur den spärlichen Kulissen und Versatzstücken zur Auf­bewahrung, sondern auch der ganzen Truppe des Herrn TyraterdirektorS Schmirgel zur Wohnung. Man sah es den beiden Pferden, die beim Ausspann standen, an. daß ihr Dasein reich an Wanderung, aber arm an guten Tagen gewesen war. Das gleiche ließ sich sagen von den Mitgliedern der Truppe, die in der Gaststube d«S .^Braunen Bären* die Haferschleimsuppe löffelten, mißtrauisch beäugt von dem Wirt, der brummend hin und her lief.

Da saß der hochmögende Direktor selbst im ver­schlissenen Wams, ab und zu mit pompöser Geste das schüttere Haar sich streichend. Neben ihm die Frau Direktorin, zäh und unbewegt in ihrem star­ren Fett. Weiter die Tochter, ein hübsches Ding mit leichtsinni­gen Augen, die es nicht lassen konnten, selbst jetzt mit dem unruhigen Värenwirt zu kokettieren. Neben ihr, ein wenig blöden Gesichts, mit trübselig schlabbernden Mund­winkeln ein junger Mensch, den sieLamm' nannten und der auch so aussah. Dann noch ein verbissener Alter, der jeden Löffel Supve mit einem Fluch über die magere Kost tn den zahnlosen Mund schüttete. Am Nebentisch hockten zwei dienende Gestalten, zumeist als Büh­nenwärter, Pferdewärter und Kutscher verwendet, jedoch verpflichtet, wenn Not an Mann war, eben­falls des Abends handelnd tn das Licht der Rampe zu treten. Diese Verpflichtung lag ihnen auch heute ob. Sie hatten das Oertchen Sachsenhausen arrs der anderen Seite des Mains, gegenüber der große» freien Reichsstadt Frankfurt, soeben mit Zetteln überschwemmt, aus denen zu lesen stand, daß heute abend die weltbekannte Truppe des ebenso welt­bekannten Direktors Schmirgel, die weltberühmte neue TragödiaGötz von Beclichingen" mit Fleiß und heißem Bemühen agieren werde.

Zumal der Herr Direktor hatte sich Vorbehalten, sowohl den Götz als auch den Kaiser, sowohl den Zigeunerhauptmann als auch den Abt von Fulda darzustellen. Es hatte ihn Schweiß genug gerostet, das neue Schauspiel, das im vorigen Jahr im Druck erschienen war und dir Gemüter also heftig erregt hatte, sür di« Möglichkeiten seiner Truppe -urechtzustutzen.

Er strich nach einem letzten Schluck den Löffel an seinem verschmierten Wams sauber, erhob sich, musterte mit feldherrlichem Blick die Seine» und hob bedeutsam die Brauen.

Los!' Man gehorchte dem Kommando. Man zottelte thm und dem Witt langsam nach in den Saal, wo bereits das Podium aufgestellt war und abends die Tragödia zu Lust und Behagen eines kunstliebenden und kunstverständigen Sachsenhause- ner Bauernpublikums steigen sollte.

Der Direktor legte seinen Finger an die Rase. Meine Kinder', sagte erwir haben heute unser Bestes zu geben, der hochberühmte Autor unserer Tragödia soll Frankfurter sein und eS könnte doch sein..." Er blinzelte vielsagend und man verstand ihn.

Er klatschte in die Hände:Lamm, Klarijsa, raus!'

Lustig die Zunge zeigend hüpfte die Tochter arif die Bretter Mit müdem Seufzer stieg Lamm, immer noch die Mundwinkel trüb gesenkt, ihr nach.

Der Direktor musterte ihn drohend.Und Lamm", knurrte er mit zusammengebissenen Zähnen,wenn

^ 'nleat. als bi

er jetzt nicht endlich einen Patt bind

brenn«

ein Himmel- oder Höllenfeuer der Begeisterung kn seinem Busen, so traktier ich ibn erst mit dem Handschuh und jag' thn daun auf die Straße. Zuin Donnerwetter, vorwärts vierter Akt Austritt zwi- sehen Adelheid und Franz.

Klariffa:Weisungen, denke nicht mich na?"

Klariffa warf no ' einen verschmitzten Blick in die Runde, dann w> .Veite sich ihr Gesicht, die kleinen Fäuste ballten sich, in mattender Erregung ging sie hin und her, murmelte mit verbissener Entschlossenheit und nicht ohne wilde Größe: Weisungen, denke nicht, mich zu hindern, sonst mußt du in den Boden, mein Weg geht über dich bin.'

Franz kommt mit einem Brief*, brüllt der Direktor,los Lamm, laß er Funken sprühen!'

Lamm schlich, die Hand hölzern vorgestreckt mit knickenden Knien auf das junge Mädchen zu. Oelig rann es von seinen Lippen:Hier, gnädige Frau.' -Gab dir Karl ihn selbst?' - ..Ja.' Was hast du, du stehst so kummervoll.'ES Hst euer Wille, daß ich mich totschmachten soll.'

Der Direktor stieß einen wilden Knurrlaut aus und raufte sich verzweifelt das spärliche Haar. .Das ist'

Das ist höchst blamabel und detestabel agiert', tönte eine hallende Stimme vom Eingang her. Schockschwerenot, ist der hölzerne Kerl nie im Leben verliebt gewesen? Hat ihm nie der Busen gebebt in Lust und Leid und schmachtender Begier nach einem jungen Weibe, wie es da vor ihm steht? Das will Franz sein, der in Fiebern nach seiner Adelheid schmachtet und darob all' Ehr und Treu vergißt und verrät?!'

Heftige Schritte kommen aus dem Halbdunkeln auf das Podium zu. Die erstaunten Schauspieler erkenne» einen jungen Mann in wallendem Man­tel und wehenden Haaren, mit ein paar Augen wie Sonnenräder. ^

Erlaube der Herr', begann vorsichtig der Direk­tor. Aber der Fremde ließ ihn gar nicht zu Worte kommen. Er warf mit einem Ruck den Mantel ab und Schmirgel in die Arme.Halt er das!'

Das war ein Kommando, dem man gehorchen mußte. Mit offenem Munde, den Mantel wie eine Puppe im Arm, stand der sonst gewiß nicht ver­legene Schmirgel da. Der Fremde hatte mit einem Satz das Podium bestiegen, wo ihm Klariffa in lächelnder Neugier entgegenäugte.Geh er bei­seite', befahl er Lamm, der ihn trühselig andöste. Also los, Jungfer, Ihr Stichwort!'

Klariffa stieß ein gurrendes Lachen aus, das

-Meisltngen, denke nicht, mich zu hindern, sonst mußt du in den Boden, mein Weg geht über dich bin.'

I Der Fremde trat auf sie zu, seine Augen waren auf einmal verhangen. Eine Wolke von heißer Gier und schmachtendem Leid nebelten in seinem zehrenden Blick,Hier, gnädige Frau', Klariffa fühlte, wie es sie durchzuckte. Der Direktor unten spannte sich und reckte den Kopf; so spielten die beiden da droben die Szene . . .

Wie Sturm fuhr es über Klariffa, daß sie bebte und nie gekannte Sehnsüchte in ihr aufstiegen, als der Fremde wie im Fieber stammelte:Ich müßte pergehen, mein Gott, ich habe keinen Blutstropfen in mir, der nicht Euer wäre, keinen Sinn« als Euch zu lieben und zu tun, was Euch gefällt.'

Lieber Junge', stammelte sie ihrer Rolle ge­mäß, aber es war nicht mehr Franz, den sie auf Befehl des Textbuches, sondern der Fremde, den ste auf sähen Befehl ihres Herzens meinen mußte. Sie spielte wir i» Traum, Ungeahntes gebar sich in ihren Tiefen. Ein UebergewaltigeS riß ste hin.

Lieber, warmer Junge.' Sie stißte thn mit beiden Händen, zog ihn zu sich so befahl eS das Buch sie sahen sich an und auf einmal hatte Franz hatte der Fremde die Arme um ihren Hals geworfen und sie spürte glutvolle Küffe. Sie stammelte nurGott, Gott!', als trinke sich die wilde Leidenschaft eines ganzen jungen Lebens satt an ihrem an Adelheids an KlarijsaS an wessen Mund?

Frenetisches Händeklatschen weckte ste. Ste sah sich allein auf den Brettern stehen. Der Fremde war schon unten und riß ihrem Vater den Mantel aus den Händen.

Herr, Herr', sprach der Direktor fieberhaft, Euren Namen, Herr, so sah ich nie spielen, ich will wissen, Herr, welch ein erhabener musen­geküßter Kollege soeben agierte Herr, wenn Ihr wolltet, uns armen Komödianten zur Hilf und Förderung heut' abend ein einzig mal nur mit uns spielen.' Der Fremde hatte schon den Mantel umgeworfen. Er lachte, seine Augen blitz­ten.Nicht weiter in tausend Verwandlung» kommt man daher, denn man ist Mensch und also immer ein wenig Komödiant! Aber wir sollten die eine Maske nicht halten wollen vor der andern, wir Fahrenden, und einen erfüllten Augenblick nicht vor dem Kommenden! Vorwärts, nur im wirkenden Wandel ist Ewigkeit! Addtol'

Rief's, warf eine Kußhand noch hinauf zu det starr verharrenden Klariffa und stürmte durch den Saal hinaus. Bald dröhnte« draußen der Ga­lopp von Pferdehufen und verklang. Der fette Bärenwirt lachte grunzend vor sich hin-Ihr kennt ihn' herrschte vurcheinandergewirbelt der Direktor ihn an. Der Wirt drehte behaglich die Daumen.Gott ja' meinte er,irgend so ein Advokat aus Frankfurt, kommt dann und wann mal rausgeritten in meinen .Braunen Bären' aus ein Schöpple, heißt, na wie heißt er doch schon? heißt Goethe oder so.'

Droben auf den Brettern begann Klariffa auf einmal leise zu weinen, ..und sie wußte doch nicht einmal, warum.

Ratschläge für ernste Stunden

. Nicht allein der Krieg mit seiner unerbittlichen Härte greift manchmal allzu plötzlich vernichtend kr da» blühende Leben ein. Dem Schicksal aber in jeder Stunde die Stirn zu bieten, ist ein Gebot der Klugheit und Lebensbejahung.

Ein plötzlicher Todesfall stellt zwangsläufig die Hinterbliebenen vor unvergänglich zu lösende Auf­gaben, die sie, wenn überhaupt, nicht immer ohne große Schwierigkeiten meistern können. Einnial, weil der Schmerz die ruhige Ueberlegung ausschal­tet, zum anderen aber auch, weil die Unkenntnis für da» nun zu Tuende, immer ein schlechter Be­rater bleiben wird. So sollen denn auch die Zei­len: ,Mäs muß man bei Todesfällen tun?' nicht eine Gefahr sür ängstliche Gemüter herauf­beschwören, sondern sie wollen in aller Sachlich­keit ein ernstes Thema beleuchten, und damit Weg­weiser und Berater sür ernste Stunden zugleich sein.

Der erste Weg nach einem Todesfall führt unter Mtnahme des ärztlichen Totenscheines, möglichst auch weiterer Papiere des Verstorbenen, auf denen die Personalien der nächsten Verwandten ersichtlich stud, zum Standesbeamten, bei dem gl.eich-

Wahre Qebe

Urrälilung von Uans kiedau

Panzerschütze Manfred ist erster Schwergewichts­meister im Organisieren Was er schon alles für die Kompanie beschafft hat davon erzählt sich die ganze Division.

Eines Tages die Kompanie ist auf dem Weg zur Front und gegen Abend in einem ukrainischen Dorf zum Rasten faßt Manfred wieder einmal den Entschluß, zur Verfeinerung des Nachtmahls beizustcuern. Er begibt sich, den bekannten un­geschriebenen Kompaniebefehl im Herzen, in die Gegend. Die Gegend besteht, wie das hier so ist, aus Acker. Acker bis zum Horizont. Von links bis rechts, von vorn nach hinten: nichts als Acker. Kein Haus, kein Baum, kein Strauch, keine euter­schwere Kuh, nicht mal ein desertiertes Huhn.

Bleibt also nur das Dorf selbst. Da aber Ist es zappenduster. Der Kolchosbetrieb ist längst durch die Wehrmacht übernommen, deutsche Inspektoren und Verwalter fuhrwerken auf den Höfen herum, und alles geht wie am Schnürchen. Trotzdem der Panzerschütze Manfred kann es nicht lassen und geht durch die Ställe.

Hab's a Huhn zu verkaaf'n?' fragt er den Mann, der da im Halbdunkel steht.

Der Mann schüttelt den Kopf.

A Hahn?'

Der Mann schüttelt wieder den Kopf.

Manfred fragt weiter.A Ferkel werdet's doch -rtt tzm. gell?'

Der Mann schüttelt.

A Truthahn? Oder dös winzige Kälber! da?'

Der Mann schüttelt unentwegt. Manfred seufzt. Er denkt an die Kompanie, die mit angeheizter Feldküche auf ihn wartet. Soll er sie zum erstenmal in seinem Soldatendasein enttäu­schen? Dorf er seinen Ruf aufs Spiel sehen? Er seufzt zum zweitenmal.Geizkrag'n seid's mit- anander!" sagt er,aber a Stallhas'n, den wirst mir geben, Sakrament noch amal!'.

Nunmehr endlich tut der Schweigsame seinen Mund auf. ..Mann!" ruft er lund jetzt erst siebt

Manfred, daß eS ein landwirtschaftlich» Sonder- führer ist, der da vor ihm steht),Sie sind heut' abend schon der Vierte, und nun sagen Sie mir bloß eins: Warum seid ausgerechnet ihr Panzer­schützen so hinter unseren Tieren her?'

Darauf nimmt Manfred die Knochen zusammen und antwortet:Weil wir Motorisierten gar jo tierlieb sind, Herr Leitnantl'-

Lieber nlchtl

Professor Meinhard war in der Oberprima nicht besonders beliebt. Der alte Knötterer war den jungen Damen zu streng. Sie beschlossen des­halb, ihm ihre Verachtung zu zeigen und wenn er eintrete, sich nicht von ihren Plätzen zu er­heben. Wie immer erschien Meinhard mit einer leichten Verbeugung zu den jungen Damen. Da sie sich aber nicht zur Begrüßung erhoben, lächelte er:Stehen Sie lieber auf, meine Damen. Zum Sitzenbleiben werden Sie noch früh genug Ge­legenheit finden.'

Was glbt's den« Neues?"

Der Physiologe Wilhelm Ed. Weber, dessen Arheiten über die Muskelbewegungen seinerzeit viel Aussehen machten, wurde eines TageS von einem vorüberfahrcnden Fürsten leutselig gefragt: Na, lieber Herr Professor, was gibt's denn Neues in Ihrem Fach?' Weber lächelte liebenswürdig und antwortete mit einer überaus geistvollen Gegenfrage:Kennen Durchlaucht denn schon das Alte?' Dl» Fürst räusperte sich, schützte besondere Eile vor und empfahl sich schnellstens.

Zartes Urteil

Zu dem großen Dirigenten Hans von Bülow kam eines Tages ein lunger Komponist der ge­rade unlängst eine Orchestersutte geschrieben hatte. Er hatte ste dem Dirigenten eingesandt. Nun bat er ihn:Sagen Sie mir doch bitte ganz offen und ehrlich Ihre Meinung über das Werk!'

Bülow legte ihm herzlich die Hand aus die Schulter und sagte:Mein Lieber - ist nicht besser, daß wir gute Freunde bleiben?

zeitig die nötige Zahl der Sterbeurkunden für Ver­sicherungen usw. zu beantragen ist. Selbstverständ­lich muß sich auch der Anmeldende ausweisen kön­nen. Dort kann man auch erfragen, welche Forma­litäten wegen der Beerdigung zu erfüllen sind, so­fern nicht eine Mitteilung bei einer Beerdigungs­anstalt unter Hinterlegung der Versicherungsur­kunden genügt. Bei völliger Mittellosigkeit über­nimmt die Fürsorge die Kosten der Bestattung.

Nicht unwichtig ist es ferner, sich mit den Bedin­gungen der Versicherungen und so weiter, die recht verschieden sein können, vertraut, zu ma­chen. Versicherungsausweise und standesamtliche Sterbeurkunde werden von ihnen immer gefordert. Ebenso ffi die Kündigung von Mitgliedschaften zu Genossenschaften und Vereinen, denen der Verstor­bene angehörte, sofort zu veranlassen, um eventuell unnötige Beitragszahlungen zu vermeiden.

Ein Testament sollte bei Vorhandensein umgehend an das Amtsgericht abgeliefert werden. Nur wenn ein gerichtliches oder notarielles Testa­ment vorliegt, ist der Antrag auf einen Erb­

scheines beim Nachlaßgericht beantragt werden. Dabei ist erforderlich: Heiratsurkunde von dem überlebenden Ehegatten, von den Kindern eine Ge­burtsurkunde und schließlich für die in der Ehe verstorbenen Kinder Sterbeurkundcn.

Wegen der Erbschaftssteuer empfiehlt sich ein Gang zum Finanzamt. Ererbter Grundbesitz aber ist, wenn mehrere Erben vorhanden sind, zu­nächst deren Eigentum in ungeteilter Erbgemein­schaft. Baldige Richtigstellung des Grundbuches ist aber dringend anzuraten. Besser ist es, durch Aus­einandersetzung, wie die gesetzliche Bezeichnung lau­tet, diese Gemeinschaft aufzuheben und sich mit dem auf jeden Ettien entfallenden Anteil als Miteigen­tümer in das Grundbuch eintragen zu lassen.

Nicht unerwähnt soll schließlich bleiben, daß bei minderjährigen Erben, unter 21 Jahren, das Vor- mundschaftsgertchi vom gesetzlichen Vertreter dieses Erben ein Nachlaßverzeichnis des Verstor­benen verlangt, das von dem Vormund als richtig bestätigt sein muß.

Zu« Schluß sei noch erwähnt, daß mit einer an­genommenen Erbschaft nicht allein die Vermögens­wette des Verstorbenen übernommen werden, son­dern auch seine Schulden. Sind diese höher als das voraussichtliche Erbe und man will das Erbe nicht antreten, dann muß ein Verzicht innerhalb von sechs Wochen in öffentlich beglaubigter Form beim Nachlaßgericht eingegangen sein. Sonst ist der Er­bende auch für die Tilgung der Schulden des Ver­storbenen voll verantwortlich. Nicht übersehen darf schließlich werden, daß alle Quittungen und bezahl­ten Rechnungen des Dahingeschiedenen aufgehoben werden müssen, um eventuell Forderungen glaub­würdig abweisen zu können. Daß Bilder und Pa­piere heute bei der Sippenforschung eine erhöhte Bedeutung für alle haben und nicht vernichtet wer­den sollten, sei der Vollständigkeit halber mit regi­striert.

Das interessiert die Hausfrau

Rhabarber ohne Zucker

Gewiß muß die Hausfrau ihre Zuckerratiouen gut «inteilen, aber so schlimm ist es nun doch nicht, daß man deswegen den vielen frischen Rha­barber liegen lassen muß und ein Teil davon ver­derben soll. Es gibt allerlei ante Rezepte kür

Lachen

, Zeitg.emäß.Haben Sie das Vuck'»m»> Menschen' von Richard Voß?'Ja aber nur ein Exemplar abgcb«-»!' .Da,»,

Sie mir Ein Mensch' von Engen Roth'" "

*

-.Der Vorsichtige.Senden Sie mir bar Buch -Was jeder vor, in und nach der Ehe muß'!'

»

Die Neberraschung.Meine Fra» sich an ihrem Geburtstag immer mehr ü--r dir Ueberraschung als über das Gefchenk selbst" Hoffentlich ist es bei meiner Frau diesmal auü so. Sie hat sich eine goldene Armbanduhr wünscht und ich schenk« ihr einen silbern» Fingerhut.'

*

Dar u m. Klöhnemann betucht seinen Freund Dusselmann. Er kommt gerade dazu, als Düffel- mann mit einer Flasche einen Nagel -inschlagen WEIst es nicht unvorsichtig, mit der Wem-

Nyavarververwerlung, vw nur ganz wenig Zueker verlangen oder auch mit Süßstoff bereitet werden Annen. Wenn z. B. zum Nachtisch oder als Abendgericht für Kinder eine Rhabarber- grütze mit Grieß hergcstellt wird, ist der Zuckerverbrauch sehr gering, weil die Grießzugabe schon viel Säure wegnimmt. Man braucht zu ein- einhalb Vfund Rhabarber 125 Gramm Grieß den man in den kochenden Rhabarber (wenig Wasser- zugabe) cinlaufen und mit aufkochcn läßt. Man süßt dann die Speise mit 4 Eßlöffel Zucker, wozu auch zur Hälfte Süßstoff genommen werden kann. Das Haltbarmachen von Rhabarber kann anz ohne Zucker geschehen. Er kann in eine Stückchen geschnitten, im offenen Backofen getrocknet werden oder man füllt ihn in Flaschen, die man mit kaltem Wasser auffüllt und gut lusi- dtcht verschlossen ausbewahrt. Auf diese Weise hält er sich lange frifcb und kann je nach Bedari zum Verlängern von Marmelade verwendet werden.

Rhabarberspeise: 500 Gr Rhabarber, ein halbes Liter Wasser, 100 Gr Grieß, etwa 75 Gr. Zucker. Der gewaschene Rhabarber wird in Stücke geschnitten und mit der Flüssigkeit weich­gekocht. Dann streut man den Grieß ein. kocht gar und schmeckt mit Zucker ab. Die Speise wird in eine mit kaltem Wasser ausgespülte Schale gestillt und kaltgestellt. Dazu gibt man Milch Eine festtägliche Speise besieht aus Zwie­bäcken, die man unten in eine GlaSschale legt. DaS heiße Kompott wird darüber gefüllt, darauf gibt man einen lockeren Grießbrei von einem hal­ben Liter Milch (zum Teil auch Wasser), 40 Gr. Grieß und etwas Zucker.

Rhabarberkuchen ohne Fett: 375 Gr. Mehl, 125 Gr. Zucker, etwa eine Tasse Milch, ein Ei, ein Backpulver. Belag: 1 Kg. Rhabarber, zum Bestreuen nach dem Backen Zucker nach Geschmack. Man mischt Mehl, Zucker. Milch, Ei und das ge­siebte Backpulver zu einem Teig, den man aus ein gefettetes Blech oder auch in eine gefettete Form streicht. Den gewaschene», kle'ingeschnittcnen Rha- barber gibt man darauf und bäckt den Kuchen ciwa drei Viertelst» »den im Ofen-

Wie mcm Fensterscheiben schätzt

Bei jedem Luftangriff gehen Tausende von Fenster- )eiben zu Bruch. Gegen diese ärgerlichen Schäden, cren Behebung meist geraume Zeit in Anspruch nimmt, kann man sich weitgehend schützen, wenn man folgendes beachtet:

1. Bei Doppelfenstern nehme man die Jnnenfen- strr heraus und lagere sie geschützt, also unter Bet­ten und Schränken, hinter dem Ofen ober im Keller. Bei Zerspringen der Außenscheiben hat man dann sofort einen Ersah durch Einhängen der Jnnen- fenster.

2. Die Riegel der an ihrer Stelle verbleibenden Fensterflügel schließe man mir ganz lose, so daß sie schon bei einem geringen Druck auffliegen. Noch besser

ist es, wenn man die Megel völlig offen laßt M eine der in unserem Schaubild gezeigten VeriuMS» arten verwendet:

Bei Fenstern, die nicht regelmäßig zum Lüften ae< öffnet werden müssen, schlägt man in der Nahe Rregels einen Nagel in den Fensterrahmen u dann den Nagel um den Fensterflügel krumm. Nagel darf nicht zu stark gewählt werden, da er >om dem Explostonsdruck größeren Widerstand leister di« Scheibe. - Bei Fenstern, die regelmäßig M Lüften geöffnet werden, schlägt man ebenfalls , Nagel links vom Fensterriegel ein und verb> . ihn mit dem Drücker durch eine Schnur bzw. Spirale. Wer noch reichlich Gummiringe M fügung haben sollte, wie man sie äum Sch von Einmachgläsern verwendet, kann auch d'tt men. Alle diese Verschlüsse lassen stch. Zum ' leicht lösen und setzen dem Explosionsdruck viel Widerstand entgegen^ daß er die Fenste l ^ zwar aufdrückt, aber die Scheiben nicht zertrü

meist zu Bruch gehen, wenn der Expwlwii»v , ^ offenen Flügel gegen die Mauer stoßt. 3" , der Wohnung lasse man die Türen a is

klinkt « nd ° ngelehnt. die Schaden sind dam.

im allgemeinen geringer, als wenn eingttttn ren durch den Explosionsdruck ans dem Rahm