350
Altcnstaig.
Zur Beachtung!
Eine größere Parthie Cotioneis, Zitze, Napolitainc, Hefen- und Westenftoffe re. verkaufe ich von heute an unter den Ankaufspreisen, worauf ich meine Freunde hie- mit aufmerksam mache.
I. Wucherer.
Nagold. sEingcscndct.)
Diejenigen Herren, weiche am letzten Sonntag Abend im Gasthaus zum Adler in Wildbcrg auf so zweideutige Weise sich >n den B>fiß des Eigen- lhumS eines hiesigen Vereins setzten, werden aufgefordert, dasselbe baldmöglichst an die ihnen wohl bekannten Eigenthnmcr auszufolgen, widrigenfalls die Sache nicht als Spaß, sondern als Büberei angesehen wurde.
für Goldmünzen.
->) mit unveränderlichem Kurs
Wiirtt. Dukaten.5 st. 45 kr.
k) mit Veränderlichem KurS:
Andere Dukaten.5 fl. 28 kr.
Prenß. Pistolen.3 fl. 55 kr.
andere dito.l> fl, 3l kr.
20-Frankcnstiicke. 4 fl. 16 kr.
Stuttgart, 3l. Okt. 1860.
K. Staatskassen-Derwaltung.
SM 3,1. Okt. 1860.
kttstolkn ilito peeussircli« . .
Holt. XvknxulüvnstüLkv lisnililuoslvn . . . .
^wsnrli-fesnlivnstüdev . Lnglisclie ^ouvervigns .
fl. 9 32-33 , 9 56-57
, 9 38'/r-39'/k
. 529-30
„ 9 I6',-17'/i
» 11 35-39
Nagold.
Anzeige.
Bon nächster Woche an ist neuer Wein, über de» Herbst, vom Wagen abgeladen bei mir zu kaufe». Ich berechne den Ankaufspreis und begnüge mich mit Relourfracht
Ang. Reichert.
A l teuft« ig. Ameriku.
Ick besorge wie bisber Gelder und Wechsel von und »ach Amerika unter den billigsten Bedingungen.
W. Schönhuth.
T iigos- Neuigkeiten.
Sulz, 26. Okt. Ans dem heutigen Schafmarkt war der Berkehr ziemlich lebhaft. Wi.wobl Anfangs ein Sinken -er Preise in Aussicht stand, so behaupteten sich doch beinahe durchgängig die bei dem letzten Lckaftnarkt am 7. Sept. erlösten Preise. Es wurden ungefähr 8000 St. Schafe zu Markt gebracht, und sind erlöst worden ans Hämmel» 25—30 fl., Brackschafen 16—18 fl-, Mutterschafen 18—24 fl., Hammel- »nd Kilberlämmern 14—19 fl. pr. Paar. Bei dem gestrigen Jahrmarkt sind die bisherigen hohen Preise für Rindvieh etwas gewichen. iS. M.)
B o m Unterland, 28. Okt. Ein Ansflng in die Weingegend zur Nachfrage nach den Weinpreisen »nd zum Augenschein in den Weinbergen hat uns 1) die Ueberzeugnng gegeben, daß dem Ansehen der Trauben nach in guten und Mittlern Lagen recht brauchbare Weine zu haben sind. 2) Daß der Wirih, der Oekonom, der Burger und Gcwerbsman» für sein Dedürfniß, für den täglichen Ausschank und für einen bescheidenen eigenen HanSlrunk ohne Anstand und mit Befriedigung einkaufen kann. 3) Daß die Weingärtner mit dem Verkauf nicht zu hoch spannen, sondern dn-ch billige Preise die Käufer gnlocken und crmnlbigen sollen. 4) Daß der Wein das Gewächs aus den Jahren 50—56 übertreffen wird, weil Heuer nichts erfroren und Alles noch im Laub gestanden ist. (S. M.)
Tettnang. In den Tagen des 26.—28. d. M. wurden von Bregen; auS in 3 Abkliellungen 421 kriegsgefangene päpstliche Soldaten, welche vor 6 Wochen in den Gefechten zwischen Len Piemontesen und den Päpstlichen gefangen genommen und von den Elfteren dem östrelchischen Armee-Oberkommando in Verona überliefert wurden, in Friedrichshofen ans Land gesetzt und mit Zwangspäffen in ihre Gemeinden inftradirt. Tie Zahl der Würkiemberger betrug 208, die der Badenser 213. Sic gehörten jedem Stande und jeden! Alter an. Ihr Benehmen war mit wenigen Ausnahmen geordnet, auch drückten sie ihren Dank für die ihnen Seitens der Behörden zu Theil gewordene Fürsorge aus.
Die Verpackung der Schiller-Lotterie-Kewiniie und deren Versendung von Dresden aus besorgt im Aufträge des Hanpt- vereins der dortige Kaufmann Geucke, Jnhiber eines Ver- packnngs- und Speditions-Bureaus. Die Verpackungsarbeit hat schon begonnen, und die Gewinne werden von Dresden aus sogleich für Eine Stadt u. s. w. an deren Vertrauensmann gesendet. Auch sind bereits Notare mit dem Collativnircn und Beglaubigen der drei Gewinnlisten (660,000 Nnmmcrn umfassend) beschäftigt. (Sk.A.)
In Dresden hat sich, man weiß nicht wie, das sonderbare, abenteuerlich anfgcftutzte Gerücht verbreitet, Robert Blum lebe noch und zwar in einem Klostergefäugniß in Wien.
In Berlin ist der Sanitätsrath Dr. Strahl, der bekannte Doktor der habituellen Leibesverstopftuig, am Schlag gestorben.
Ei» Berliner verliert nie den Kopf. Neulich stürzte Liner vier Stock hoch vom Gerüste, aber gerade auf einen
Sandhanfen. Das war Glück; er fügte aber das Verdienst Hinz,; denn im Nn sprang er ans »nd zur Seite, um dem schweren Brette höflich Platz zu machen, das ihm »achstel.
Wie». 29. Okt. Felbzengnieister v. Benedek wird sich, Aittangs November zur italienischen Armee begeben und vorläufig sein Hauptquartier in Verona nehmen. Erzherzog Wilhelm und Erzherzog Albrecbt werden i» Venedig bleiben. — Die Trnppenznge nach Italien dauern fort. Die am Gardasee liegenden Ortschaften Riva, Garda »nd Bardolinv werden befestigt. (St.A.)
Oe streich läßt Kupfermünzen K 4 kr. ö. W. prägen.
Turin, 24. Okt. Ein Leitartikel der heutige» „Opinione" fordert bas Ministerium ans, die Angelegenheiten Süditatien-' schnell zu schlichten »nd das Heer aus den von Oestreich bedrohten Punkt des Reiches zu concenkriren. (Fr. I.)
Turin, 26. Okt. Die „Opinione" meldet.- In Neapel ist am 20. d. eine Verschwörung zu Gunsten des Königs Franz II. entdeckt worden. Waffen und Militär-Uniformen wurden coi» ftscirt und mehrere Verhaftungen vorgeiiomme». <K. Z.)
Garibaldi scheint fest entschlossen, nach dem Einzüge Victor Emanuels in Neapel sich nach Caprera zurückzuziehen, aus jeden Dank und jede Anerkennung im vorhinein Verzicht leistend. (Fr. Pstz.)
Die Eisenbahnstrecke von Rom nach Neapel soll als „ewiges Zeichen der Dankbarkeit" den Namen Garibaldi-Vahn führen. Garibaldi nimmt die ihm angetragene Prästdentschafts- stelle für die ganze sübiralienische Eisenbahn an.
Ein leichtes Treffen, in welchem die Piemontesen siegten und die Neapolitaner sich znrückziehen mußten, hat bei Sessa stattgesnnden, es wird aber eine größere Schlackt erwartet. Die Piemontesen sieben 25,000 Mann stark bei Sterni.
Paris, 24. Okt. Einer telegraphischen Depesche vom 25. Okt. zufolge beabsichtigt der heilige Vater, den General Lamoricier in den Fürstenstaud zu erheben. Derselben Quelle zufolge trifft die k. k. östreichische Regierung Vorbereitungen zur Eoncentrirnng von 40.000 Mann an den Ucrn des Po.
Paris, 27. Okt. Ein Pariser Korrespondent der Jnd. Helge schreibt: „Man versichert mir, daß die Rüstungen nirgends ei» so riesiges Verhälmiß erreicht haben, wie in Frankreich, damit nölhigenfalls im Frühjahr alles zu einem Niesen« kämpf bereit sei." Wein gelten diese-Rüstungen?
Napoleons sterblicher Theil, seine Achillesferse, ist sein» Frau. Wenn alles schweigen muß, sie läßt sich nicht einschüchtern, sie ist seine allergetreneste und allerbeharrlickstc Oppvsi- tion. Der Papst hak i» der Kaiserin Enge nie seinen besten Verbündeten. Sie ist untröstlich, weint den ganzen Tag und wirft dem Kaiser vor, er habe durch seine unchristliche Politik den Zorn Gottes heraufbeschwvren. Ueberall erblickt sic den Zorn, den Finger Gottes — in dem Tod ihrer Schwester, der Herzogin Alba — die sie nie hat aussteheu können — in dem Husten und Schnupfen ihres Kindes und in jeder Kinderkrankheit. Napoleon küßt zwar den Pantoffel der Kaiserin nickt, so wenig wie den des Papstes — märe der Papst nach Paris gekommen, so hätte er es vielleicht gclha» —, aber er be-