259

K.

V6IUZ-

, 8Mck IIUNA.

e

soeben etroffen fit Ge­zeigter

'sch-

reise.

). Alieii- ftoi'q. kr. kr. .. 10 ..

. 12 kr.

. 13 kr.

. S2 kr.

. ^ kr.

.. kr.

- 5>/-L

^ !r. s» Ir.

k ü g e ii kurzen mg zu

Genf kheilen tional- Sic ge-

Frks. i's ge- !d der ig die

, unt­re für nimmt Nelzo, l und > Auf- n den davon urden. mehr , daß ssenen mente t den ! Wir »ortete Dieser rd eS misch« und men.!

Brief apel

nehmen müsse, um in den Besitz einer Flotte zu gelangen, die ihm die Befreiung Venedigs möglich mache.

Neapel, 1. August. Der Regierung ist aus Reggio in Calabrien folgende'Depesche zugegangen. DaS 13. Linien- Jnfantcricregiment hat sich unter dem Rufe: Es lebe Victor Emanuel! Es lebe Garibaldi! für die Revolution erklärt. Car. Stocca ist an der Spitze von 1500 Mann in Calabrien gelan­det; wo er durchkam, wurde er mit ungeheurem Jubel ausge­nommen. Der Oberkommandant der Provinz Reggio verlangte Verstärkung von Neapel, allein die Negierung, die sich in größ­ten Nöthen befindet, antwortete ihm mit folgender Depesche: Sie haben die Mittel, um die Rebellion zu unterdrücken; thun Sie Ihre Schuldigkeit." Tie Truppen stehen inner Waffen; man erwartet von einem Augenblick zum andern die Landung Garibalbi's in Neapel selbst.

Der Korrespondent der Preuß. Ztg. in Messina berich­tet: 27. Juli: Messina ist in den Händen Garibalbi's! Ter Syndikus der Stadt hatte vor einigen Tagen durch einen Mauer­anschlag die Bewohner Messinas zur Rückkehr anfgefordert, da keine Feindseligkeiten mehr zu fürchten seien. Am Freitag rückte General Medici mit seiner Colonne ein. Wie am Sonntag noch Alles Charpie gezupft hatte, nähte jetzt Alles an Fahne», so daß bei dem Einzug schon viele, wenn auch winzige Fähn­lein die Stadt schmückten. Gegen 2 Uhr Nachmittags verkün­dete ein Brüllen, das kein Ende nehmen wollte, die Ankunft Garibaldi's. In einer zweispännigen Kutsche fuhr er, nur von einem kleinen Piket geleitet, ein. Vor der Intendantur stieg er ab, er konnte sich aber kaum durch die Volksmassen, welche die Pferde ansgespannt und ihn in die Stadt gezogen hatten, einen Weg durch das Portal machen. Am Abend war die Stadt beleuchtet. Daß sich Garibaldi auf neue Kämpfe vor­bereitet, beweist ein neuer Maneranschlag, indem er die pat­riotischen Bewohnerinnen von Messina anfsordert, Binden, Ehar- pie u. s. w. an den Vorstand des Lazarethwesens abzuliefcrn. Schon vorgestern hat Garibaldi 1200 Sandsäcke gekauft, die zu Befestigungsarbeiten am Faro (Meerenge von Messina) ver­wendet werden sollen. In Milazzo sind 50 Boote zum Ucber- setzcn bereit.

In Pari« ist eine neue Broschüre erschienen, die die Ansicht fcststellt, daß Frankreich, im Falle Sicilien und Neapel ihre Annexion an Piemont votiren sollten, diese nicht hindern werde. Würden sich aber die Mächte dagegen erheben, so würde sich Napoleon als Alliirter Piemonts zeigen und das Prinzip des nationale» Willens, dem er seine Kaiserkrone verdanke, in Schutz nehmen.

Der Napoleonstag (15. Aug.) soll dicßmal besonders glänzend in Paris gefeiert werden. Um auch den Ausländer» die Reise dahin zu erleichtern, soll für jenen Tag an der Grenze weder nach einem Paß, noch nach einer Paßkarte gefragt wer­den. Es soll ein Jeder freien Eintritt in Frankreich haben.

Napoleon soll sehr ungehalten sein, daß Per sign y seinen an ihn gerichteten Brief veröffentlicht habe. Man spricht davon, daß er abberufcn und durch WalcwSki ersetzt werde.

In der Domkirche zu Dronthcim hat die Krönung des Königs von Norwegen stattgefundcn.

London, 10. Aug. Im Unterhaus erklärt Lord Russell: Werde Spanien als Großmacht zu den europäischen Bcrathnn- gen zugelassen, so müsse auch Schweden, Portugal und Piemont zugelassen werden. Nach Englands Meinung wär' es besser, «n dem gegenwärtigen Zustand nichts zu ändern. Eine neue indische Anleihe von 3 Millionen wird angekündigt. (A. Z.)

Konstantinopcl, 9. Aug. Ein Bericht ans Damas­kus vom 4. lautet: Gestern ließ Fnad Pascha 330, heute über 400 Schuldige verhaften. Spätestens übermorgen werde» die schwer compromittirten Notabel» verhaftet, die Schuldige» durch einen von Fnad Pascha bereits ernannten außerordentlichen Rath verurtheilt und das Urtheil sofort vollstreckt werden. Ein gro­ßer Theil verheimlichter kostbarer Gegenstände wurde mit Be­schlag belegt. Wäbrend der Verhaftungen herrschte die größte Ruhe. Die Verhaftungen wurden ohne Schwertstreich ausqc- führt. Die Truppen gaben Proben des patriotischsten Eifers.

(T. D. d. A. Z.)

Die schöne Philipp!,re Welser.

(Fortsetzung.)

Wir haben Dich rufen lassen, um Dir anzukündigen, daß wir für Dich als Brautwerber bei der jungen blühenden Prinzessin von Baiern aufkreten werden," sprach der Kaiser mit Gelassenheit.

Ich danke Euch, gnädigster Herr," sprach mit Fassung Prinz Ferdinand,obgleich ich noch lange nicht daran gedacht haben würde, mich zu vermählen."

Hat auch mit der Vermählung keine Eile," erwiderte der Kaiser,aber die Verlobung soll statkfindcn, sobald die Prinzessin hier sein wird. Du hast Dich wohl schon so viel mit den Staatsverhältnissen bekannt gemacht, daß Du die Wich­tigkeit einer solchen Verheirathung begreifst?"

Allerdings" fiel der Neffe ein,und erkenne sicherlich Eure Vorsorge, gnädigster Herr."

Gut!" sprach trocken Karl.Geht jetzt zu Eurem Va­ter und meldet ihm Euren Entschluß."

Ehrfurchtsvoll küßte der Prinz die Hand des Allgewalti­gen und entfernte sich schweigend. Mehr als man seiner Ju­gend zutranen mochte, durchschaute dieser seinen gestrengen Oheim und es war für ihn kein Zweifel, daß derselbe sein Ge« heimniß auf irgend eine Art erfahren habe. Hierauf gefaßt, hatte er längst seine Plane entworfen, mit deren Ausführung er sich beschäftigt, sobald er sich, wie ihm befohlen war, seinem Vater vorgcstellt hatte, der übrigens so wenig wie der Kaiser merken ließ, daß er von des Prinzen Neigung zu der schönen Pbilippine Kenntlich habe. Tie Willfährigkeit desselben hatte Oheim und Vater getäuscht. Sie sahen bas ihnen mitgetheilte Verhältniß des Prinzen als eine Licbesländelei an, auf welches sie nur in so ferne Gewicht legten, als sie nicht wünschten, daß dieselbe mit der angesehenen Patriziers-Tochter, noch über­dies der Nichte des Günstlings Karls V., Folgen habe, welche der Ehre des Mädedens hätten schaden müssen.

Kaum war aber der Prinz wieder in seinen Gemächern angclangt, als er seinen Vertrauten, den Grafen Stephani, zu sich kommen ließ. Nachdem er ihn mit allen Verhältnissen ge­nau bekannt gemacht hatte, sagte er:

Du stehst, welches Spiel die Falschen mit mir treiben wollen, das ich aber zum Glück durchschaue. Meines Bleibens ist hier nicht mehr. Fort muß ich, noch diese Nacht, und Phi­lippine mit mir."

Aber, Prinz! bedenken Sie die Folgen dieses Schrittes. Bedenken Sie, daß Sie der Gewalt des Kaisers nicht entge­hen können, daß man Sie dann doch von Philippinen trennen wird, welcher Sie durch eine Eniführung sehr schaden."

Meine Liebe," sprach ernst der junge Prinz,ist mir höher als Alles- Ich reiße mich von den Meinen los. Dem Eigensinn, der Herzlosigkeit, den ehrgeizigen Planen meines Oheims laß ich mich nimmermehr opfern. Philippine wird mein Weib und ist sie cS nur einma', so sollen sie vergebens zu tren­nen suchen, was die Kirche geheiligt hat."

Aber," fiel der Graf ei».

Kein aber, ich bitte Dich, soll ich glauben, daß Du noch mein Freund bist. Sorge, daß um 9 Uhr heute Nacht ein Gefährt mir zur Bereitschaft steht. Mein alter, treuer Heinrich soll mich führen, er bleibe bei mir. Du selbst wirst nicht er­fahren, wohin ich mich wende, damit Du um so leichteren Her­zens jede Mitwissenschast an meiner Flucht ablehnen kannst. Doch eile jetzt, wir haben schon zu lange geplaudert."

Der Graf entfernte sich; der Prinz aber packt« Geld und Geldeswerth, seine Kleinodien und die nöthigsten Kleidungs­stücke selbst ein und brachte dann den Rest des Tages schein­bar fröhlich und aufgeräumt an dem Hoslager seines Oheims zu, welcher vergebens die Herzogin von Baiern erwartet hatte.

6 .

Als am Abend der Patrizier Franz Welser nach Hanse kam und nach seiner Tochter frng, meldete man ihm, sie sei be­reits zu Bette gegangen- Ohne dieses auffallend zu finden, weil cs schon aus zehn Uhr ging, suchte er auch die Ruhe, Er hatte den großen Hofhund in den Garten cinqnartirt und so die Gewißheit, daß es Niemand wagen könne, denselben zu