247

3j' Altenstaig.

. Unterzeichneter macht anfmerksaui auf das neu erschienene Handbuch für die tvürttembergischen Bürger,

in gemeinfaßlicher Darstellung der bestehen­den Gesetze und Verordnungen, erscheint in 89 Lieferungen je zu 15 kr. Das ganze Werk wird dieses Jahr vollständig.

Bestellungen darauf nimmt an und hat mehrere Lieferungen zur Einsicht im Hause vorräthig^

Friedrich Grvßmaun, Buchbinder.

Pfrondorf,

Oberamts Nagold.

Geld-Antrag.

Bei dem Unterzeichneten liegen gegen gesetzliche 'Sicherheit

3S0 fl.'

zu 4'/» pCt. zum Ausleihen parat.

Den 1. August 1860.

Pfleger Dingler.

2 ^ Grömbach,

Oberamts Frendenstadt.

Erklärung und Abbitte.

Der Unterzeichnete erklärt hiemit, daß er die gegen den Herrn Schultheißen und den Gemeindcrath von hier am 18. d. M. m Gasthause zumgrünen Baum" in Altcustaig öffentlich im Beisein vieler Gaste ausgesprochenen Bczüchte als unwahr zurücknimmt, und zugleich wegen dieser und der weiteren Ehrenkräuknngen, die er demselben zugcfugt hat, hiemit reuige Abbitte leistet.

Den 25. Juli 1860.

Zimmermann Bohnert.

Walddorf,

Oberamks Nagold.

Tuchmacher-Gesuch.

Es werden sogleich einige gute Ar­beiter auf 2/4 Winterbuckskin und "/ 4 j leicht glatt Frauentnch gegen guten Lohn und dauernde Beschäftigung, mit oder ohne^

Geschirr, zu engagiren gesucht. Anmel­dungen wollen baldigst gemacht werden bei Carl O ffter d in g er.

Cours der K. StaatSkassen-Verwaltun g für Goldmünzen, s) mit unveränderlichem Kurs

Wiirtt. Dukaten . 5 fl. 45 kr.

b) mit Veränderlichem Kurs:

Andere Dukaten. 5 fl. 28 kr.

Prcuß. Pistolen. S fl. 56 kr-

andere dito.9 fl. 32 kr.

20-Frankciistiickc.9 ff. 16 kr.

Stuttgart, 31. Juli 1860.

_K. Staatskassen-Verwaltnng.

Lrrrnkkrirter V«,,»« am 31. luli 1860.

Pistolen.6. g 3233

äito preussiscke . . . 8 5758

Holl. Xedn^uläenstüelie . 9 39'/s40'/,

kanääueaten.. 5 2930

2wanriAkr«nkonstüc1ro . . 9 17'/-18'/,

LnZIiseke LouvereiAns . . 11 3640

D i e l» st » a ch r i ch t e n rc.

Seine K. Majestät haben vermöge höchster Entschließung das Kameralamt Urach dem Finanzassessor S eitz bei der Eisenbahndircktion, die Revierförstersstellc in Nievcralfingcn dem Stistungsförstcr Born in Nottweil, den Posthaltcrcidienst in Ravensburg dem Lainuiwirth Fuchs daselbst mit dem Titel als Posthalter und die Asfistentenstelle beim Hauptzollamt Ulm dem prov. Hauvtzollamtsassisteiitcn Sigel in Heilbronn übertrage»; dem Kanzlisten Müller bei der Negierung des Jaxtkreises den .Titel und Rang eines Rcgicrungssekrctärs verliehen.

Von den vier neu errichteten SchulstcÜen in Stuttgart sind die mittlere Knabenklasse dem Schulmeister Koch zu Löwcnstcin, die mittlere Mädchenklaffe dem Jnstitutslehrcr Zicgele in Stuttgart, die beiden Elementarklasscn dem Schulmeister Mohr zu Knittlingcn und Privat- lehrcr Bauzenberger in Stuttgart, sodann der cv. Mädchenschul- dicnst zu Möhringen dem Schulm. Kcmmler zu Baiersbronu-Thon- bach, und der neu errichtete zweite cv. Schuldienst zu Voll dem Untcr- lehrer Reutter zu Owen übertragen werken.

Gestorben: Zn Nitzcnhausen der cv. Schulm. Pfäfflin, 45 I. alt; zu Großallmerspann der kath. Pfarrer Köhler. 43 I. alt; auf der Solitude Hofjägcr Lindcnmaicr, 61 I. alt; zu Ohmden der cv. Schulm. Wcigele; zu Ulm Christoph v. Lentzc, Hauptmann im Eh- rcninvalidenkorps, 81 I. alt; zu Stuttgart Nädelin, Gerichtsnotar a. D 59 I. alt.

Tages - Neu iglieikcn.

Berlin, 29. Juli. Der Eindruck, den der Anblick des kranke» Königs ans seine kaiserliche Schwester gemacht hat, soll erschütternd gewesen sein. Die Kaiserin von Rußland wird in Sanssouci bis znm nächsten Freitag bleiben und dann auf dem Landwege nach Petersburg reisen. Die Abreise des Prinz- Regenten nach Ostende ist auf nächsten Sonnabend festgestellt.

Turin, 24. Juli. DieUnita Jtaliana" gibt Aufschlüsse in Betreff der Annexion und Ccssion, welche uns die Napo- leonische Allianz bereitet, wenn wir uns nicht zu emancipiren wissen. General NN., mit dem ich gestern Abends sprach, zeigte mir die Abschrift einer Convention zwischen Napoleon und Caronr über die weitere Gestaltung Italiens, Napoleon überlaßt Piemont das ganze Königreich beider Siciticn und läßt ibm freie Hand, Ocstreieh wegen Vcneticn den Krieg zu erklären, auch eine Insurrektion in Umbrien und den Marken zu seinen Gunsten auSzubenten. Dem Papst soll aber irgend ein Thrill seines Staats verbleiben. Piemont verbindet sich dagegen diesen päpstlichen Besitz zu achten, und an Frankreich zu überlassen: 1) die Insel Sardinien; 2) Capraja; 3) ganz Ligurien bis Spizia einschließlich, also den ganzen Golf. Auf den Inseln geschieht diese Abtretung in Folge allgemeiner Volks­abstimmung, Ligurien wird aber einfach cedirt. Man versichert, daß auf der Insel Sardinien bereits in diesem Sinn gearbeitet wird. ' (A. Z.)

Turin, 26. Juli. Rußland und Preußen.haben unsrer Regierung energische Vorstellungen gemacht und versichert, sie würden cs nie zugeben, daß Eieilirn, mit oder' ohne Volks­abstimmung, Piemont cinvcrleibt werde, nub noch weit weniger

das Festland Neapel. Der König sandte daher dieser Tage einen Adjutanten mit einem eigenhändigen Brief an Garibaldi, in welchem dieser angewiesen wird, das Festland nicht anzu­greifen. Es muß sich nun zeigen, ob Garibaldi dieser Anord­nung sich fügt, oder auf eigene Verantwortlichkeit hin weiter geht. Die spanische Regierung ist gleichfalls den erwähnten Vorstellungen nicht fremd geblieben, und die plötzliche Rückkehr des spanischen Gesandten am hiesigen Hof hängt mit den be­züglichen Schritten zusammen. s(A. Z.)

Turin, 27. Juli. Bei Melazzo hatten die Garibaldianer 780, die Neapolitaner 1223 Todte. Am 21. erschien Held Bosco vor dem Diktator und ersuchte um freien Abzug mit aller Kriegsehre. Nein, antwortete Garibaldi, Sie können obne Waffen abziehen, wenn Ihnen das beliebt. In einem Kavalle­riegefecht bei Melazzo hieb der Diktator dem Major des nea­politanischen Korps, welcher ibn verfolgte., den rechten Arm ab; darauf wurde die neapolitanische Reiterei auseinander ge­sprengt.

Genua, 29. Juli. Der Maschinist und die Bemannung des DampfersCity of Aberdeen", welcher 2000 Mann von Palermo nach Melazzo überfuhren sollte, haben sich aufgelehnt. Das sog. Gefecht von Melazzo fand eigentlich bei dem Dorfe Archi statt. Es wurde zu Gunsten Garibaldi's durch einige Compagnien Toskaner und Lombarden, Sektion Garibaldi und durch Aerna-Jäger entschieden; sie chargirten die kgl. Truppen unter dem Schlachtrufe:Haus Savoyen." Der Feind verlor alle Positionen; er ließ auf dem Schlachtfelde 580 Todte, Ver- . wundetc und Gefangene. Garibaldi hatte 50 Todte, 100 Ver-, wnndete und 17 Gefangene. Nach dieser Affaire wurde Mc- lazzo mit dem Bayonctte genommen, wobei Garibaldi in Per­son kommandlrte., Garibaldi ließ 39 Einwohner und Gendar­men füsiliren, welche siebendes Ocl und Wasser auf ihn und die Seinen herabgcgossen hatten. <H. T.)

Es bestätigt sich, daß Garibaldi beim Angriff auf Mc- lazzo ziemlich schwer verwundet wurde.

Neapel, 30. Juli. Zn Messina wurde ein Uebcrein- kommcn unterzeichnet, wonach die Feindseligkeiten eingestellt wer­den, die Citadclle nicht angegriffen und von derselben ans ein Bombardement der Stadt unterlassen wird. Die Bewegung der Truppen beider Theile ist frei in Messina, Syracüs und Angnsta. Die neapolitanischen und sicilischcu Flaggen sind ein­ander gleichgestellt und die Schifffahrt in der Meerenge wird freigegcben. (T. d. St.-A.)

Marseille, 28. Juli. Ein Brief aus Rom dementirt förmlich das Gerücht, als ob der Papst sich nach Baiern zu- rückznziehen gedenke; er besagt, der Papst habe den Cardinä- len erklärt, er werde Rom nicht verlassen. Maueranschläge kündigen in den nächsten Tagen einen Aufstand an. (H-T.)