Württemb. Prüvat-Feuer-Versichernilgs-

Gesellfehnft.

Im Staats-Anzeiger Nrv. 85 vom 10. April 1859 ist das Rechnungs-Ergeb- i niß dieser Anstalt vom Jahr 1858 bekannt gemacht, aus welchem der gute Stand > der Anstalt, sowie der Beschluß zu ersehen ist, daß den Mitgliedern, welche am letzten Dezember 1857 versichert waren und auch ferner versichert bleiben, an ihren Beiträgen von den Verlängerungen, welche vom 1. Jnli 1859 bis letzten Juni ^ 1860 verfallen,

3V Procent Dividende

abgerechnet werden. Neu cintrctendc Mitglieder treten schon nach 5 Jahren in das Recht einer Dividende ein.

Indem hicmit auf jene Bekanntmachung ansmerksam gemacht 'wird/ sind die Bezirks-Agenten crbötig, nähere Auskunft über die Verhältnisse der Gesellschaft zu crtheilen.

In Nagold: BerwaltnngS-Aktnar ZW « r st. in Altcnstaig: Stadtschnltheiß Speidel,

Diöeesan-Werei»

in Nagold am Montag den 9. Mai um 9 Uhr. Der Vorstand.

2? NH'v l d. '

Bleiche-Empfehlurr^.

Wie voriges Jahr, so nehme ich auch für diesen ommer Bleich - Gegen­stände für die obere Wa­senbleiche in Hirsau an.

Albert Gaylcr, neben der Rapp'schen Mühle.

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Nagold.

Lehrlings-Gesuch.

Unterzeichneter nimmt einen jungen- en Menschen in die Lehre. Gottfried Nanscr, Schuhmachermcistcr.

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Iselsh a n sc»,

Oberamts Nagold.

Schafe-Verkanf.

7 Mutterschafe u. 4 Läm­mer hat zu verkaufen

Müller Stengel.

Nagold.

Eiusteher-Alitrag.

Ein verabschiedeter Militär wünscht unter die Linie für eine volle Capitnlation cin- zustchen. Näheres bei der

Redaktion.

Nagold.

Herrnhuter Bund,

eigener Fabrikation, empfiehlt bestens .... Ei. F. Lutz.

Gefällige» Bestellungen bitte Muster bci- znfügen.

2j? N agol d.

Geld ansznleihen.

Es können gegen gesetzliche Sicherheit aus verschiedenen Pflegschaften sogleich

2<»<r fl., ttro fl. und 11)6 fl.

anSgeliehcn werde» bei

Ehr. Lndw. Binder, Nadler.

Altenstaig.

Geld ansznleihen.

Der Spar-Verein hat

mehrere Hundert Gulden

ansznleihen, und ist stets bereit, Gütcr- zieler anznkaufcn.

Fr. Kißling, Neallehrer, Cassicr.

D i e n st » a ch r i ch t e ii rc.

Seine Königl. Maicstät haben vermöge höchster Entschließung den Trainoffizier des 3. Artillcricbataillons, Obcrlieutcnant Abet, zum Adjutanten dieses Bataillons gnädigst ernannt; die cv. Pfarrei Rieth dem Pfarrvcrwescr Grein er in Wermutbshausen, sowie von den an der Winterbaugewerbschule in Stuttgart ueugegründeten Hanptlchrstellcn: die erste für Architektur dem Architekten Chaillp in Stuttgart mit dem Titel eines Professors und dem Rang in der achten Stufe, die für prak­tische Geometrie und Mathematik dem Stadtdirektionsgcomeler Wall, und die für Mathematik und Naturwissenschaften dem Reallehramtskan- didatcn Haderte mit dem Titel und Rang eines Oberrcallehrcrs, und das Hofkameralamt Frcudcnthal dem Hofkameralvcrwaltcr Mauser in Altsdausen gnädigst übertrage»; dem Gehcimensekrctär, Kammcrhcrrii v. Röder, den Titel und Rang eines Regicrungsraths gnädigst ver­liehen; den Baurath Haußer bei der Ministcrialabtheilnng für den Straßen- und Wasserbau zum Oberbaurath bei derselbe» Stelle gnädigst befördert und das Hofkameralamt Altshausen rem Hofkameralvcrwalter Beck in Hcrrenbcrg, unter Verleihung des Titels und Rangs eines Hof- domäncnraths, gnädigst übertragen.

Zum Schultheißen in Nothfelden wurde I. G. Braun, Bauer und Gemeinderath von da, ernannt.

Der cv. Garnisonsschuldienst zu Hohenasperg wurde dem Schul­meister Eichert in Friedrichshall, der Mädchenschuldicnst zu Großbott­war dem Schulmeister Kühner zu Ochsenbach, die evang. Musterschul­stelle in Eßlingen dem Schulmeister Zeih er in Nrngenburg, und der evang. Schuldienst zu Neiolingen dem Schulmeister Schöllhammer zu Hohenstaufen übertragen.

Gestorben: Zu Stuttgart der K. Hausverwalter Sigele», 78 I. altz zu Ulm Artilleriehauptmann v. Dillen, 32 I. alt; zu Schömberg sloä. vr. Höfling er, 33 I. alt.

Tages - Neuigkeiten.

Stuttgart, 2. Mai. Die Kammer der Abgeordneten bcrathetc in der heutigen 111. Sitzung die Gesetze, betreffend nj den Aufruf der gcsaminken Landwehr, k) die Rc- montirnng, welche mit allen (90) Stimmen genehmigt wurden, und ist sonach die gcsammte Landwehr der Negierung zur Verfügung gestellt. Der weitere Gesetzesentwurf, betreffend die Ausbringung der Geldmittel, nämlich 6,700,000 fl., zu Bestreitung außerordentlicher Ausgaben für die Departements deS Aenßcrn und des Kriegs wurde ebenfalls cinmüthig ange­nommen; ein Antrag des Abg. HölderS aber, bezüglich der Volksvertretung beim Bunde, mit 67 gegen 24 Stimmen ab­gelehnt. Mo hl, als Referent der letztem Gesetzesvorlagc, schickte dem Berichte einige beherzigende Worte über die gegen­

wärtige politische Lage voraus und sagt am Schlüsse: Wenn seit Jahrhunderten alles Elend für Deutschland vom Rhein, von Westen hcrübergekommen sei, so frage er, was geschehen müsse, wenn Deutschland Frankreich auch noch im Süden zum Nach­bar bekäme. Es handle sich hier nicht blos von ostreichischen Interessen; was Oestreich geschehe, das geschehe auch Deutsch­land. Wenn in Italien die größte deutsche Macht, was Gott verhüten wolle, niedergeworfen wäre, dann würde es an den Rhein gehen, dann würde für Deutschland die Rechnung ge­macht werden. Die Vorläufer seien bereits da: der Tischge- nosfc des Palais royal habe geschrieben: macht einen rentablen Krieg, geht an den Rhein! Es gibt keine Politik für Deutsch­land, als daß Einer für Alle und Alle für Einen bereit sind.

Bor einigen Tagen machte eine siebenzig Jahre alte Frau in Fckcnhansen bei Rottweil auf eine gräßliche Art ihrem Leben ein Ende. Sic machte mit einem Rasirmeffcn mehrere tiefe Einschnitte in den Bauch, zog die Eingeweide nach und nach heraus und schnitt dieselben in Stücken von 14 Schuh Länge ab, sogar einige Stückchen vom Magen und warf sie umher; daß der Tod alsbald erfolgte, liegt in der Natur der Sache und daß Geistesstörung diesem beispiellosen Unterfangen zu Grunde gelegen hat, ist zweifellos.

Preußen hat die bestehende Marschbereitschaft dreier Armeekorps ans alle 9 Armeekorps ausgedehnt.

Alexander v. Humboldt ist schwer erkrankt.

Der Breslauer Zeitung wird aus Wien vom 25. April geschrieben:Die östrcichischc Armee in Italien ist, wie Mi­litärs mir versichern, bis heute schon 200,000 Mann stark. An den Küsten wird unter Wimpffcn'S Kommando ein Bewa- chungökorps von 60,000 Mann aufgestellt, um eine französische Landung in Istrien zu verhindern. Was die Gcsammtstärke der heute bereits verfügbaren kaiserlichen Armee betrifft, so betrach­ten Sie folgende Ziffern als authentisch: 310,000 Infanterie, 30,000 Jäger, 38,000 Mann leichte, 16,000 Mann schwere Kavallerie, 30,000 Grenzer, 12,000 Pionniere, 12,000 Genie- truppen, 40,000 Artilleristen, das ist eine halbe Million mit 1500 Geschützen. Hier ist jene Mannschaft, welche als Stamm der Festungen immobil ist, und die Reserve nicht eingerechnet."

Wien, 28. April. Seit vorgestern wird die gcsammte östreichische Armee aus vollständigen Kriegsfuß gesetzt, so daß