Schroarzwald-Heimat

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Steinerne' Kerzen ''

»Lg. Das fünfte Kriegsjahr könnte einem auf­merksamen Beobachter eine grundlegende Wand­lung des deutschen Menschen offenbaren, denn wir haben manchen friedensmäßigen Ballast in unseren Anschauungen und unserem Wesen über Bord ge­worfen. Der Krieg hat »ns mit unerbittlicher Härte angesasit. So haben wir gelernt, selbst hart zu werden angesichts des übermenschlich schwe­ren Ringens im Osten und angesichts des feind­lichen Lusttcrrors auf friedliche deutsche Städte und Menschen. Wir wissen um die Unerbittlichkeit des Schicksals, das jederzeit fordernd auch vor uns stehe» kann, und deshalb haben wir alle Hohlheiten und Lebensunwichtigkeitcn abgestretft und die un­vergänglich wahren Werte zu unserem Rüstzeug gewählt. Wir lassen gerade setzt im fünften Kriegs­lahr darum auch unser Herz stärker sprechen. Ast nicht die deutsche Volksgemeinschaft erst mit und durch die wachsende Härte des Krieges zu einer Volksgemeinschaft geworden? Wie selbstverständlich Hilst einer dem anderen. Und wie ließe sich gar die steinerne Kühl« und Unempfindlichkeit eines Herzens erhalten, wenn wir unseren verwun­deten Soldaten mit kleinen und bescheidenen, aber von herzlicher Dankbarkeit gelenkten Aufmerk­samkeiten eine Freude bereiten können? In der beste» und liebevollsten Fürsorge gerade für unsere verwundeten Soldaten erblickt unser ganzer Volk den sinnfälligsten Ausdruck seines Menschentums und unseres unerschöpflichen DankenrpsindenS für ihren opfervollen Einsatz.

Nichtsteinernen^ Herzen gilt deshalb der Appell zur Spendenbercitschaft anläßlich der zweiten H a u 8 s a m mlu n g des Kriegshtlfswcrkes für das Deutsche Rote Kreuz am 14. Mai. sondern dem deutschen Herzen unseres Volkes im fünften KriegSjahr, da« ungeachtet der Härte des Krieges sich seine edelsten Empfindungen bewahrt hat und diese gern lind willig in vorbildlicher Spendsn- srendigkeit für die. Tapfersten der Nation ver­strömt.

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Musik in Vak Liebenzell

Wohnung aufhielt, sei so führte der Kläger aus, seine Wohnung überbelegt und eine derartige Un­ruhe darin entstanden, daß ihm dieser Zustand nicht länger zugemutet werden könne. Das. Amts­gericht lehnte mit Rücksicht aus die Bestimmun, gen des Mieterschutzgesetzes die Räumungsklage a b und betonte in seiner weiteren Begründung, daß unter den augenblicklichen Verhältnissen auch eine stärkere Inanspruchnahme der Wohnung in Kauf genommen werden müsse, so lange nicht eine er­hebliche schuldhafte Belästigung geltend gemacht werden könne. -

Viereinhalb Millionen Aussteuer gezahlt

Der Beauftragte für den Vicrjahresplan batte durch Anordnung vom 12. Mai 1941 bestimmt, daß Hausgehilfinnen, die langfristig ln kinder­reichen Haushaltungen tätig sind, eine Aas- stattungsbeihtlse aus Mitteln des Reichsstock» für Arbeitseinsatz erhalten können. Bis Ende März 1944 wurden bereits rund viereinhalb Mil­lionen RM. Aussteuer aus Rcichsmitteln an etwa 7509 Hausgehilfinnen ausgezahlt. Doch nimmt man an unterrichteter Stelle an, daß damit keines­falls alle bisher erwachsenen Berechtigungen ab­gegolten worden sind, sondern daß noch immer eine Anzahl kn Betracht kommender Hausgehilfin­nen keine Kenntnis von der Verordnung haben und deshalb ihre Ansprüche beim zuständigen Arbeitsamt nicht anmeldeten. Die Ausstattungs» beihilfe wird an deutsche Hausgehilfinnen gewährt, die mindesten» vier Jahre als einzige ständige Hausgehilfin ganztägig in kinderreichen Hausbat- tungen deutscher Staatsangehöriger tätig sind. Weibliche landwirtschaftliche Gesindekräfte erhal­ten sie, sofern sie neben der .Beschäftigung mit landwirtschaftlichen Arbeiten auch in der Haus­haltung oder bet der Kinderbetreuung tätig sind. Als kinderreich gelten Haushaltungen mit min­destens drei Kindern unter 14 Jahren Die Aus- stattutigsbeihilfe beträgt nach vierjähriger Beschäs- tigungszeit 600 NM- und erhöht sich für jede« weitere Beschästtgungsjakr um 150 RM bis zum

wchstbetrag von 1500 RM., der.nach 10 Jahren Gesamtbeschästigung erreicht wird Die anrech­nungsfähige Beschäftigungszeit zählt ab 1. 1. 1939

Verlaus der vier Kcieo.sjaftre die Zahl der Klein­gärten auf das Doppelte des-Anfang 1914 gezähl­ten Bestandes angewachsen. Die wirtschaftliche Be­deutung des Kleingartens im Hinblick aus -"'üb­liche Nahrungsgewinnung wird deshalb leicht unterschätzt, weil die hier gewönne»:»' Erträge, weitgehend unsichtbar bleiben und von ke'ner Marktstatistik erfaßt werden. Aber es ist ohne Frage eine erstaunliche Leistung, was alles in diesen Klein- und Schrebergärten produziert wird, die kaum ein viertel Prozent der landwirtschaft­lichen Nutzfläche in Anspruch nehmen und dennoch etwa 14 v. H. der deutschen Gemüse- und Obst­ernte liefern. Der jährliche aus Kleingärten stam­mende Durchschnitt.sertcag au Obst war schon in

Fciedenszeit mit 131 MM Kg. anznnckmen, cer an Beeren mit 106 Mill- Kg., an Gemüse sogar mit 403 Mill. Kg. Zur Beförderung der in unseren Kleingärten erzeugten Obst- und Gemüse­mengen würde man 850 Güterzüge von je fünfzig Wagen benötigen Gartenbau bedeutet verdich­tete Landwirtschaft und ihre^e In- lensiGtsstnfe, Auch der Kleingarten trägt längst fein Kriegsaewand, und die deutschen Kleingärtner sind vom Rcicl'sbauernsülirer aufaerufen worden, das Kriegsgepräge namentlich im Hinblick auf den vermehrten Gcmüsebedarf noch weiter zu verstärken Reserven sind trotz der sorgsamsten Ausnutzung auch des kleinsten Bodenfleckchens irgendwie immer noch vorbanden '

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Hirkenfeld. Hier feierte Oberlehrer a. D. Fried­rich Fr eh seinen 85. Geburtstag bei guter Ge­sundheit. Herr Frey ist einer der ältesten Lehrer in Württemberg und als Bienenzüchter weit bekannt.

Biolin- und Klavierabend Fritz Bürgst aller Marga Baur

Die Kurverwaltung Bad Liebenzell führt tm Verein mit der Deutschen Arbeitsfront, NSG. Kraft durch Freude" auch diesen Sommer über wieder eine Reihe künstlerisch wertvoller Ver­anstaltungen durch. Eingeleitet wurden die letz­teren am vergangenen Samstag Witt einem Biolin- und Klavierabend von Fritz Burg-

aller (Violine) und Marga Baur (Klavier), che Künstler spielten die Sonate Nr. 4 O-clur wn Händel, das Violinkoiizert O-äur von Hahdn, Konzertstücke von Mozart, BrahmS und Chopin, die Sonate L^ur von Paganini und schließ­lich zwei DuoAuS der Heimat" von Smetana und bewiesen, bei der tonlich sehr schönen, geistig unterbauten Wiedergabe- dieser Werke hohe Qua­litäten. Fritz Burgstaller zeigte sich als ein be­rufener Vertreter klassischer und romantischer Kunst. Das geschmackvoll znsammengestellte Pro­gramm gab ihm Gelegenheit, sein Können an der klassischen Größe Handels wie an der kapri­ziösen Virtuosität PaganiniS zu erproben. Am Klavier wußte Marga Baur mit einer guten Einsicht in den Bau der Sätze einen reich gestuf­te» Anschlag und Sinn für melodische Führung zu vereinigen. Beide Künstler wurden mit herz­lichem Beisall ausgezeichnet. Am 24. Mai soll das zweite Konzeit des Liebenzeller KursommerS mit Hubert Gieren folgen,

Jusammenrückea ist heute Pflicht

Man kann heute nicht mehr an der Tatsache Vorbeigehen, daß in manchen Häusern, über die der Terror des Bombenkrieges noch nicht hinweg- aegangcn ist, noch recht wenig Verständnis für 8ie bittere Not derjenigen besteht, die alles verloren haben. Während für unendlich viele alles, was ihnen an materiellen Dingen lieb und wert war. in Schutt und Asche gesunken ist, sträuben sich andere, die geringste Einschränkung ihres LebenS- kreises in Kauf zu nehmen, um jenen zu helfen. Unter diesem Gesichtspunkt ist ein Urteil bemer­kenswert, das vom Amtsgericht tn Bautzen gefällt wurde. Ein Wohnungsbesitzer hatte gegen seine Untermieter auf Räumung geklagt, weil diese ln die von ihnen benutzten Räume ihre tn Berlin ausgebombte Tochter mit ihrem Mann und ihren beiden Kindern ausgenommen batten. Da auch deren Dienstmädchen sich tagsüber tn der

Mllins - ^ pimple!

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7.küoi bis 27.öäoi l-44

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Oer klelne Acker

Erstmalig ist es der Weltkrieg 1914/18 gewesen, der dem deutschen Volk die große ernäbrnngspoli- tische Bedeutung des Kleingartenbaus plastisch vor Augen geführt hat. Sprunghaft ist damals im

Oberjettingen. Die Urkunde des Stabschefs der SA. erwarben sich beim Deutschen Wehrschießen in Ober und Unterjcttingen: Alb. Büß (57), Gotthilf Baitinger (55), Jakob Saie r (53); in Mötzingen: Rudolf Trefz (63).

Vorbildlicher Bauernwald im Schwarzwald

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Der Plenterbetrieb ist die älteste Form der Waldbenutzung. Noch um die Wende des 19. Jahrhunderts war sie weithin üblich, ge­riet dann aber tn Mißkredit, als sie da und dort in Waldplünderung auSartete, Eine Reihe nam­hafter Forstwirte hat die Idee der baumweisen Waldbenutzung wieder aufgegriffen und sich für die Ganzheitsform des Waldes in Wissenschaft und Praxis eingesetzt. Allgemein gilt die Plen- terwaldsorm hinsichtlich der biologisch-soziologi­schen Produkttonsbedingungen als überlegen, in­dem sie für die Stetigkeit eines gesnn - den Wald Wesens die sicherste Äewähr bie­tet. In ihr ist das natürliche Zusammenspiel von Standorts- und Baumrassen als wichtigste Grund­lage für eine erueuernngsfähige Lebensgemein­schaft gewahrt. Auch kann für die vorhandenen gepflegten Plenterwälder der Nachweis erbracht werden, daß in ihnen durch Jahrhunderte hin­durch auf demselben Raum ununterbrochen hoch­wertige Leistungen erzielt worden sind. Hohe Lei­stungen nicht nur mengen-, sondern Luch güte­mäßig. Im Plenterwald sorgt der Forstwirt durch ständige zücbterische Veredelungsauslese dafür, daß die von der Natur gelassene» Unvollkommen­heiten, wie fehlerhafte, rauhastigc Bestandsglie­der, auSgemerzt werben, und so der Zuwachs sich nur au auserlesenen Bäumen entfalten kann. Damm stellt der sachgemäß« Plenterbetrieb in den Augen vieler Fachleute eine Höchst lei­st «ngssorm der Holzerzengung dar.

Die meisten Menschen hatten tn dem hinter uns liegenden Zeitalter des Materialismus außer acht gelassen, daß der Wald eine organische Ganz­heit darstellt. Je vielseitiger-die Lebensgemein­schaft des Waldes^ d. h. je ungleichalteriger die das BevölkerungSsysiem zusammensetzenden Orga­nismen, desto größer ist die Fähigkeit der Selbst, regulierung, desto gesicherter seine Existenz. Je

mannigfacher die Strukturverhältntsse einer Pslan- zengesellschaft, -desto bester wird der vorhandene Raum ausgenützi, und desto größer ist nach Dar­win die auf gleichem Raum verwirklichte Summe des Lebens. Wenn heute die deutsche Forstwirt­schaft sich völlig zur Dauerwaldwirtschast um- zustellcn im Begrijf steht, so sehen wir daraus, wie K. Escherich sagt daß in unfern forstlichen Kreisen die Idee von der Einheit oder Ganz­heit der Waldlebensgemeinschaft Allgemeingut ge­worden ist.

Als nattonalwirtschaftlich wichtigste Aufgabe hat -der Reichsforstmeister neben der Bedarfs­deckung die Sicherung der Volks- und lemdeskultu- rellrn Belange die Gestaltung und Pflegender Waldlondsthaft tm Rahmen deS Dauer­waldgedankens herausgestellt. ES soll da­für gesorgt werden/daß bei den Eingriffen in den Wald die verschiedenartigen gesamtwirtschaft­lichen und biologischen Anforderungen und Be­lange zweckmäßig aufeinander abgestimmt wer- den. Die nn Dauerwaldgedanken verankerte For­derung nach naturgemäßer Wirtschaftsführung und nach naturnahen Forme» des Waldes führt zu einer Waldbehandlung, die sich tn vielen Fäl­len mit den Grundsätzen einer Pfleg« des Land­schaftsbildes deckt. Die vollkommenste Form des Dauerwaldes ist der vollendete Plenterwald. Die kommenden Jahrzehnte werden eine allmähliche Neugestaltung deS deutschen WaldeS tn dieser Richtung bringen; die Waldbildcr werde» am Ende der Dauerwoldform immer näher kommen. Darum hat jeder Volksgenosse und erst recht der Naturfreund allen Grund, dieser Waldform, wo immer sie vorhanden oder im Entstehen ist, sein Augenmerk zu schenken; er wird sich in seiner Waldanschauung innerlich umstellen weg vom Zerrbild des reinen, artenarmen, gleichaltrigen Forstes, hin zum Bild des vielgestaltigen, viel- stufigen, hozlartenreichen, naturgemäßen Waldes.

Die neue Spinnstoffsammiung läuft an

Der Gau Württemberg-Hohenzollern hat alle Vorbereitungen für die neue Spinnstoffsamm- lung getroffen, die zu einer systematischen Er­fassung aller noch vorhandene« Alt- und Abfall- ftoffe erforderlich sind.

Es bedarf wohl nicht vieler Worte, um die Not­wendigkeit dieser Sammlung zu begründen. Pessi­misten und Skeptiker, die noch vor jeder Samm­lung meinten, alles sei längst abgcgrast und jeder­mannansverkauft", sind durch die Größe der gleichwohl immer wieder aufgebrachten Sammel- resnliate stets überzeugend widerlegt worden. 20 Millionen Haushaltungen steilen einen sehr er­giebigen Klcidcrschrank, eine schier unerschöpfliche Wäschetruhe und' einen gar nicht anszuleercnden Lllmpensack dar, wenn dieser Brunnenschacht mit der Wünschelrute des G e m e t n s i n n 8 angcschlacsen wird Daß Kleidungs- und Wäschestücke aller Art. auch dielumpigsten" Lumpen, willkommen sind, hat sich nämlich Herumgesprochen. Aber hat man auch schon daran gedacht, daß man zum Beispiel mit alten Kragen und Krawatten samt den dazngchört- aen Schals, mit Gardinen. Säcken und Dekoration»-,

Ilofjen, ausrangierten Uniformen und Maskenkostü­men, zersplissenen Fabnentüchcrn und abgelegten Filzhüten durchaus Ehre einlegen kann? Auch eine Stoffpuppe, ein Teddybär oder sonstige» Tex- tilspielzcug, auf Leinwand gezogene Wanderkarten oder Stadtplänc. Fadenreste aus dem Nähkasten und andere unscheinbare Utensilien sind willkommen.

Ohne Zweifel sind auch heute noch bedeutsame Reserven vorhanden. Liefert jeder Haushalt nur ein Gesamtgewicht von 10 Kilogramm Spinn- stoffen ab, so kommen 200000 Tonnen Spinnrohslosse zusammen, und die Sammelleitung würde angesichts eines solchen Ergebnisses beruhigt ihre Akten schlie­ßen. Die diesjährige Sammlung, die organisato­risch in den bekannten und bewährten Bahnen vcr- lauft, erhält eine neue Note dadurch, daß mit ihr eine besondere Aktion der HI. verbunden ist, die eine Erfassung von Zivilklcidung der inzwi­schen zur Wehrmacht, - zum RcichSarbeitsdienst, Landjahr oder als Luflwasfenhelser eingerückic» Kameraden durchführt.

Die hervorragenden Eraebuisse früherer Samm­lungen bieten Gewähr dafür, daß auch derJahr­gang 1914" ,nicht enttäuschen wird. Der Quit­tung s s ch e i n, den jeder Spender ans der An- luchmestelle aiisgehändigt erhält, ist ein Dolnmcnt kriegswirtschaftlicher Pflichterfüllung, eine Bcstäti- gnnyslirknndc wahrer Volksgemeinschaft.

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Svielmann schüttelte das weiße Haupt, Er nahm die Brille ab und p'ttste die Glh'er ausgiebig mit dem Taschentuche.Auf alle Fälle werden wir von Wedenkämper eine bejahende Antwort erhalten, falls wir ansragen. Die Kleine wird ihn an der Strippe haben, so daß der Mann alles tut, was sie wünscht. Was Sie aber von Schlawa sagten, glaube ich nicht. Den wird sie nicht heiraten wal­len. Der bedeutet für sie, genau wie der General­direktor, nur eine angenehme Geldquelle. Die s Art Frauen halten sich fast alle nach Möglichkeit an verlebte alte Knaben mit großem Geldbeutel, allerdings nur io lange, bis sie genügend zuiam- mengcschustert haben. Dann heirate» sie irgend­einen jungen Liebhaber, dem es mehr auf die Moneten als aus die Moral ankonunt Glaube» Sie n.är, junger Freund, mit dieser Lisa Seiden- ftücker wird es genau so sein." '

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Einige Tage lwchher iraf bei Dr. Spielmann die Antwort von Wedenkämper auf das von ihm abgegangene Schreibe« ein. Der Gcneraldirckwr bestätigt« darin in wenigen knappen Zellen, daß er Fräulein Lisa Seldcnltücker durch Ueberlasiung einer größeren Summe die Möglichkeit gegeben habe, sich selbständig zu machen und zwar aus sozialen Gründen. Z"dem habe sich das Müdm.'» in seinem Haliskmtt c><«d lrc» erwi-'-».

Obwohl der Amtsgenchtsrak uver oieie Zeilen ein spöttisches Lächeln nicht unterdrücken konnte, vermochte er Walter hierzu weiter nichts zu be­richten, «ils daß man leider noch kein Stück wei- tergskommen ist, Cr würde aber die Angelegen­heit weiterhin verfolgen und alles tun, um Licht in das Dunkel zu brinaen-

Daß diese Nachricht den Empfänger wenig er­baute, war nicht verwunderlich. Sein Verb-lt- nis zum Oberförster war eber schlechter als besser geworden. Das schmerzte Walter sehr. Schlawa war sich dagegen g'eichgebiieben. Er verhielt sich Walter gegenüber stets freundlich und kamer'd-' schaftlich, jg manchmal zuvorkommend. Des Re- viersörsters Blick war allerdings am Morgen »och jenem Zusammentreffen in den Bergen el-.-os unsicher und lauernd gewe'en. Als er aber fest- - zustellen vermeinte, dciß Walters We'en sich um nichts geändert hatte, wurde sein Blick unter der funkelnden Eoldbrille wieder ruhiger und fester. War er doch davon überzeugt, daß Walfbach ihn in dem Begleiter der iungen Dome am Kogelmege . nicht erkannt habe. Denn sonst würde der Ent­decker des Stelldicheins gewiß irgendwelche An­deutungen gemacht hoben.

Das Leben In der Kanzlei ging seinen gewohn­ten Gang weiter. Cs war nur durch die Wieder- keht der beurlaubten Beamten eine kleine Ver­änderung eingetreten. Zuerst war Fridolin Ouandt. der Adjunkt, und bald darauf der erste Hilssförster, Bergmann mit Namen, zurückgekommen. Ouandt. her aus dem Schwabenland kam, wußte allerhand schönes von feiner lirlaubsveiie und den Neckar-

ergen zu erzMsn, was sich Wolter gern gesol- ll---.

Da Ouandt ein leidenschaftlicher Jäger war. wollte ihm Walter eine Freude bereiten. . >

Wissen Sie", sagte er zu dem jungen Mann, daß ich seit einigen Tagen auf den Kogelbock pirsche? Herr Obersörster von Bruchiage hat ihn mir freigegeben."

Ouandt machte ein verwundertes Gesicht.

Ist es möglich? Den Kogelbock dürfen Sie schießen? An den sich bisher nur hohx und höchst« Herrschaften gewagt haben? das Ft ja ?gM alaublich. und ich begreife pniern Alten nicht."

'Und doch ist es sos Der Baron pirschte bereits Im dritten Jahre hinter jenem Bock her. und dem Oberförster wurde es ebenfalls über. Nun kann ich über den alten Urian verfügen. Wenn Si« Lust haben, können auch Sie einmal Ihr Glück versuchen. Allerdings, stellen Sie sich die S--ch« nicht zu leicht vor. Ich glaube kaum, daß der Bock alle Tage eln- und denselben Wechsel mne- hält."

Und Sie wollen dir Gelegenheit nicht wahr­nehmen und alle» daransetzen, um das knuffige Gehörn zu erbeuten?" fragt« Ouandt aufgeregt. Da wollen Sie mich aus diesen Back einladend Oder ist Ihnen dl« Geschichte auch schon über ge­worden?"

Walter lachte.

Das gerade nicht, «der ich weiß, daß es Ihne» Freude macht. Es ist darum noch lange nicht ge­sagt. daß Sie den Bock überhaupt in Anblick be­kommen. Uebrigens, vieler Tage hätte Ich ihn be­reits erlegen können. Ich hatte ihn einige Minu­ten schußgerecht vor mir."

Und da haben Sie nicht gefunkt?" lcnttete die empörte Frage.Oder hatten Sie kein Gewehr bei sich?"

Meinen Drilling hatte ich. geladen und ent­sichert, aus den Knien liegend, aber ich habe mir den Bock zu lange ange'chavt. Das Bild war im lchön. Als ich endlich schieß-ii wollte, kam ein nu'der tt'er Hu-d, und da wor die beschichte aus."

Der Ads-mkt schüttelte den Kopf.

Wie kann man nur eine solch günstig« Ge. legenheit verpaßen? Den Back hätten Sie sich auch nach dem Schuß gründlich besehe» könucn?

Aber nicht so, wie er dastand. mein lieber Ouandt. Es tut mir gar nicht leid, daß ich ihn - verpaßt habe. Hütte ich ihn ge'chossen, dann könnten wir ja gar nicht mehr aus ihn pirschen. Freuen Sie sich doch, daß ich Sie noch einladen kann."

.La, wenn Eie das von diesem Standpunkt au» betrachtenl Aber daran denkt man doch nicht, wenn man so einen alten Bock vor sich hat. Den will man erlegen. Weiter nichtsl Sie hätten sich jedenfalls über dos gute Gehörn gefreut."

Bestimmt würde ich mich gefreut haben. So wie man sich an der Rose in der Vale freut. Drau­ßen im Garten sieht eine Rose aber viel hübscher aus. Den Anblick des Gehörns an der Wand kann man alle Tage haben. Es aber in freier Wildbahn auf dem Haupte eines Bocke» länger und an­dachtsvoll zu betrachten, das kommt Zicht oft vor.

lFortjetzung folgt.)