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tal ansgcsetzt, für weltewige Zeiten dieSchützenzeitnng" und LenTyroler Boten" beziehen und sich daran satt lesen.

Die Dänen wollen cs nicht mehr , dulden, daß in den Familien in Schleswig deutsch gesprochen werde. Einem Lehrer wurde mit Absetzung gedroht, wenn er cs wage, in in­ner-Familie deutsch zu reden. Ein Knabe wurde von ,einem Vater zu einem dänischen Pastor geschickt, um eine Bestellung auszurichten. Als er sie in deutscher Lvrache voetrug, erhielt er eine derbe dänische Ohrfeige.

Turin, 29. Jan. Während ich Ihnen gestern die Ver­sicherung schrieb: es existire ein Vertrag zwischen Frankreich und Pjemont, erwähnte ich nicht des Widerspruchs, der hier selbst in v.fsiciellen Kreisen hierüber herrscht. Es exijlirt in Wahrheit kein förmlicher Act über eine Offensiv- und Dcsensiv- Allianz; allein ich weiß bestimmt, daß der Kaiser Napoleon in einem eigenhändigen Schreiben dem König Victor Emannel seine Hülfe für de» Fall eines Krieges verspricht. Außerdem wurde dieses Perständniß noch durch eine Menge verbaler Erläuterun­gen befestigt, in denen man sogar schon die Anzahl der ins Feld zn stellenden Truppen ansgemachc, nnd die Generale, welche sie befehligen sollen, ernannt hat. Alles dieß wurde jedoch so privatim, so außerhalb der vfstcielleu Sphäre, sowohl des französischen als des picmöntesischen Ministeriums sunt Aus­nahme Cavonrs), verhandelt, daß sowohl der Gras Walcwski als die hiesigen Ministerrollegen Eavonrs nicht mehr davon er­fuhren als daS Publikum. - - Sv eben mußte einer der aus­gezeichnetsten Osficiere unseres Generalstabs,. Hr. Börsen, ans Befehl der Negierung in die östlichen Theile PkemontS in aller Erle abreise», um die Gegend zwischen Novi, Tortona, Vvg- hcra nnd Aleffandria zu besichtigen. Diese Mission ist um so auffallender, als sie mit dem größten Geheimnis; und schnellstens ausgcführt wird. ' ' (A. Z.)

Turin, 4. Febr. Das Ministerium verlangt von den Kammern die Bewilligung einer Anleihe von 50 Millionen. Als Gründe dazu werden die Rüstungen, das östreichische An­sehen, die Truppcnzusammenziehung an den östreiebischen <Po- und Tesflngrenzen angegeben. Das Ministerinm drückt die Hoffnung aus, der Patriotismus der Kammern werde die noth- wcndigen Mittel zur Vertheidigung des Landes, zum Schutze der nationalen Ehre, Freiheit und Unabhängigkeit gewähren.

<T. D. d. St.A.)

In Turin sind mehrere katholische Geistliche ans der Straße angcfallen und mit Dolchstichen schwer verwundet worden. Um Italien zu begründen, sagen die Rothen, müsse man sich von Priester», Mönchen und Nonnen befreien. sDsz.)

Das französische Kaiserthum ist eine kostbare Errungen­schaft. Fra n kreichs Staatsschuld ist unter Napoleon III. um 3076 Millionen Franken gewachsen und beträgt jetzt 8422 Millionen. -

In Marseille sind zahlreiche Arbeiter cingctrvsfeu, um die Brodö'fen der französischen Südarmec zn bauen. Auch 1200 Maulesel sind angekanst worden. Manlthicre sind nicht nölhig, um die Prinzessin Clotilde nach Frankreich zn geleiten, noch können sie in einem Hocbzeikstonrnier mit Erfolg auftreten, und von einer Pilgerfahrt über die Pyrenäen ist keine Rede. Sollten etwa die Alpen ... u nd Artillerie .. .? Die Gedankenverbindung ist nicht beruhigend.

London, 27. Jan. DieTimes" erwähnt eines Ge­rüchts, wonach die Negierung mit drei der bedeutendsten Eisen­gießereien Eontractc zur schleunigsten Anfertigung von Acbtund- sechszig-Pfündern, sowie hc-dentende Eontractc über Ankauf von Schießpulver abgeschlossen habe. (T. D. d. W. Z.)

London, 3. Febr'. Graf Derby erklärt im Oberhaus auf eine Anfrage des (früheren Ministers) Lord Granville, Oesterreich habe keinen bindenden Vertrag mit England abge­schlossen, und fügt bei, England habe von Oesterreich die Ver­sicherung erhalten, es werde in de» inneren Angelegenheiten Italiens nicht intervcnircn, nnd von Frankreich die Versiche­rung, es werde Piemont in keinem Angriffskrieg unterstützen. B Unterhaus drücken. Palmerston, DiSraeli," Russell, die Hoffnung aus, der Friede werde erhalten bleiben. Palmerston '

nnd Russell schreiben die Schwierigkeit der Lago dem Kirchen» staat zn. (T. D. d. H. T.)-

Die Engländer rüsten auch gewaltig. Sie haben 500,000 gezogene Büchsen bestellt und ihre Küstenarmee, deren Commando dem Lord Elyde übertragen werben soll, beträgt 350,000 Soldaten zn Land. (St. A.)

London. DaS Parlament wurde, von der Königin mit l einer Thronrede eröffnet. In dieser hofft sie die vollständige Herstellung des Friedens in Indien; erklärt von allen fremden Mächten die Versicherungen ihrer srenndschastlichcn Gesinnungen zu erhalten; diese Gesinnungen zu psiegen und zn stärke», den Glauben an die Heiligkeit der Verträge in seiner Reinheit zn erhalten, und zue Erhaltung des Friedens ihren ganzen Einfluß so weit er sich erstrecke, ansznbieten, das sei der Gegenstand ihrer beharrlichen Sorge (solUeltnäsp Ferner theitt die Königin den Abschluß der Eonventiou über die Organisation der Donausürstenkhümer mit, sowie den eines: Handelsvertrags nut Rußland, den sie als ein befriedigendes Zeichen der vollständigen Herstellung der freundschaftlichen Ver­hältnisse betrachtet; dergleichen die nut China und Japan. abge­schlossenen Verträge. Mit Befriedigung kundig: sie an, dass Frankreich auf die Negcrausfnhr verzichte. Die Seemacht habe Befehle erhalten, um wo nöthig auf dem Wege der Gewalt. - von Mexiko Genngthuung für Beeinträchtigungen britischer Unterthancn z» erhalten. Eine Vermehrung der Ausgaben zum Behuf einer Reorganisation der englischen Marine nnd schließlich eine Parlamcntsresorm nebst anderen Re­formen werden angeknndigt. sT. D. v. H. T.)

Rußland hat dem Kaiser Napoleon Erlanbniß gegeben, die itali c n ischc F rage zn lösen, natürlich mit dem Schwerte,, da der Knoten zn verfitzt ist. Napoleon stellt zu dieser Lösung 200,000 Soldaten und 200 Millionen Franks, die er Sardi­nien zn 3°,o leiht. Eine Bedingung bat Rußland gestellt: daß die Bourbons in Neapel auf dem Throne bleiben; die Mürats, die auf Neapel spekuliren, können anderswo entschädigt wer­den. Rußland will, wenn's zum Schlagen kommt, an der österreichischen Grenze eine abwartendc Stellung einnehmen, wie 1854 die Oesterreicher in der Walachei.

In Amerika rüsten sich zwei Luftschifter zu einer Fahrt über den atlantischen Ocean. Sie haben sich verbindlich gemacht,, die Fahrt in 60 Stunden zn vollenden.

Eine Königin.

«Schluß > '

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Und wieder ist manches Jahr verflossen, seit die kleine Schäferin ihre Heerde eingclrieben; des TannenbanerS Haus steht »och, und jeder Stuhl darin ist gerade an demselben Ort, wo er zu seines Großvaters Zeiten gestanden. Das Margetle ist wieder auf dem Hof, aber nicht mehr das arme Gott'swil- lenkind; sie ist die Herrin des Hofs nnd die Mutter des Hau­ses. Das Gretchen ist jetzt groß geworden und hängt mit großer- Liebe an der Schwägerin, einer der Brüder des Georg ist nach Amerika gegangen, der andere arbeitet auf dem Hot und will sein Leben lang dableiben.

Der alte Tanncnbauer ist noch ziemlich bei Kräftew, er sagt , er müsse -zweimal so laug leben, wie ein Anderer, weil ihn seine Söhnerin so pflege nnd in Ehren halte! Der alte Mann arbeitet noch mit, wo es geht, seine höchste Freude ist aber, Sonntags einen Gang ans die Felder zn machen und zu sehen, wie Gottes Segen, selbst in sonst schlimmen Zeiten, sichtbar auf seinem Eigenthnm ruht. Das reiche Hochzeitsge- schcnk der Gräfin hat viel beigetragen, den Hof zu vergrößern und zn verbessern, noch mehr wohl der Fleiß und die Umsicht der Besitzer, die in Frieden und Eintracht so recht mit Lust und Lieb ihr Haus und Feld bestellen, und vor Allem die ächte Gottesfurcht, mit der sie, nicht aus ihr eigenes Schaffen und Ringen, sondern auf die Augen des Herrn sehen um den Se­gen für ihren Schweiß. Und neben all dem Gedeihen, das ihnen znwäcbst, nnd bei dem Ansehen, in dem sie ringsum -steht, hat Margetle nicht vergessen, daß sie einst als ein armes jKiiid um Gotteswillen hier ausgenommen wurde. Kein Armer