Erzählungen für den Feierabend
Die Lawine
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Die vier Männer hockte» in der engen Hütte um das wärmende Herdfeuer »ad tauten ihre gefrorenen Glieder auf. Sie hatten de« ganzen Tag schwer gearbeitet, den» das Holz, dar sie fällen muhten, sollte in de« nächsten Tagen z» Tal gebracht »erden. Das Karbidlicht umflatterte ihre hockenden Gestalten und ließ sie zu grotesken Schatten au der rohen Hüttcnwand werden. Die Männer sahen schweigend und gin-
aen ihren langsamen Gedanken nach. Rur das Anzünden der Pfeifen bewegte manchmal ihre Schatten. ES ging schon in die Nacht und die Müdigkeit begann sich um die ausgepumpten Körper zu legen.
Plötzlich fuhr der Bruckner Sepv aus seiner Schläfrigkeit empor. „Was gibt'S?" wollte der Scggerer Franz wissen.
Bruckner nahm die Pfeife aus dem Mund nnd sagte langsam: „Da hat doch wer geschrien . . ."
Die anderen lauschten nun ebenfalls, aber sie hörten nichts, als das Klirren deS Eisens vor dem Fenster und doö Heulen des WindeS in den dürren Besten. Die Männer sanken zurück in das drückende Schweigen.
Da war der Ruf wieder da. Jetzt hatten sie ihn alle deutlich gehört. Es war ein schriller, jammervoller Schrei gewesen, wie ihn nur ein Mensch in seiner höchsten Not auSstoßen kann.
„Ist grab, als wenn'S auf'm Höllenkar wär", «einte der Leiderer Martin, der als alter Berg- steiaer sich hier oben gut auskannte.
„Um die Zeit noch aufs Höllenkar ist der hellichte Unverstand", sprach der Fnrtner Paul durch seine Zahnlücken und schüttelte verständnislos den Kopf.
Der Leiderer Martin war schon aufgeftandeu, sein bcrgsteigerischcS Gewissen lieh chn nicht mehr ruhen. „Alsdann muffen wir hinaus, Lent. Wir dürfen ven Mann nicht hängen lassen, wo er in Bergnot ist."
Er hatte schon den Eispickel und das Seil gc-
, warme Herdfeuer wie um eine lockende Verfüb- I rung, dann traten sie hinaus in die Nacht. Mül>- lsam war der Aufstieg durch die Rachenschlucht ' über die Kernspitzc. Zuweilen blieben sie stehen
und lauschten, aber sie horten nun nichts mehr. Nur einmal meinte der Bruckner: „Jetzt Hab ich'S wieder gehört... Es ist doch vom Höllenkar ..."
Die vier Männer überquerten den Grat d« Kernspitz«. Der Felsen hatte sich mit einer glatt- geschliffenen Eiskruste bedeckt, die das Vorwarts- komme« immer schwieriger machte. Der Anstieg «rm Höllenkar kostete alle Mühe und lieh keine Zeit znm Ueberlcgen. Ein Polterndes Donnern unter ihnen lieh sie aufhorchen. „Eine Lawine", meinte der Leiderer, „die hat eine Wucht, wo die hingehl..."
Sie kletterten weiter, überquerten Rinnen und Kamine nnd warteten sehnsüchtig wieder auf einen Ruf, der ihnen den Weg zeigen sollt«. Aber sie hörten nichts mehr, als das unheimliche Heulen des Windes. Ihre Berglichter zitterten unruhig über das Eis, sie leuchteten die Wände, ab und tasteten sich zu allen möglichen Einstiegen, aber nirgends fand sich eine Spur von einem verunglückten Bergsteiger.
Müde und erschöpft gelangten die Bergsteiger auf daS Höllenkar. Sie richten sich ein wenig aus und nahmen einen wärinendcn Schluck aus der Cnzianflaschc. „Es hat keinen Zweck mehr, länger zu suchen", stellte der Leiderer fest. „Wir gehen zurück. Es wird wohl gar nichts gewesen stin . . ."
„Man hat's aber doch deutlich gehört, wie einer geschrien h-l", erwähnte der Fnrtner.
Leiderer sah unbeweglich in die Dunkelheit der ragenden Berge. „Sind viele Geheimnisse im Berg", Zi einte er,
„könnt euch viel davon erzählen. Glauben aber die Leut »immer, daß eS noch Berggeister gibt . . ."
Die Männer rüsteten, zum Abstieg,
Noch ein paarmal blieben sie stehen und lauschten in das Geheimnis dieser Nacht, aber ihr Ohr vernabin nicht den geringsten menschlichen Laut mehr.
Als sie dann zurückkehrten zu ihrer Hütte, da blieben st« wie angewurzelt stehen. Di« Lawine, die sie gehört hatten, war über ihre Hütte ni-der- gegangen und hatte sie eingedrückt. Ratlos standen sie vor dem harten Schneegcbirge.
Erst nach einer Weile nickte der Leiderer „Ja, ja, er sind viele Geheimnisse im Berg", wiederholte er. Die Männer sahen sich einander an, wie von einem plötzlichen Verstehen ergriffen.
„Da wären wir nimmer rauSgekommen", lieh sich der Bruckner vernehmen. Die anderen nickten Zustimmung.
„Bis zur Fellhornhütte kommen wir schon", munterte Leiderer die Kameraden, auf nnd weckte sie aus ihrer Angst in die Wirklichkeit.
Indessen faßt di« Schwiegermutter auch ihre« Plan. 8» et« krbloses Geschöpf rennt einfach davon? Ra, da? kann sie ja auch! Einfach davonrennen I Und Frau Becker greift zum Mantel — raus aus dem Bau! Irgendwohin!
Sie pendelt zunächst ohne Ziel durch die Straßen, und findet sich schließlich vor dem Lichtspielhaus wieder. Ein Blick auf die Uhr: di« Vorführung mag eben begonnen haben. Also schnell rein!
Nun irelbt ja der Zufall »ft schnurrig fein Soiel. Frau Becker hat ihren Platz neben Frau Erna bekommen. Getrennt durch das Dunkel sitzen sie ahnungslos Seite an Seite, nnd da auf der Lichtwand die Vorschau noch läuft, finden sie beide noch Muhe zum Grübeln. Sie besorgen das eifrig, jede für sich. Und jede wird von ähnlichen Gedanken gequält. Der erste gefährliche Zorn ist verrauscht Nun spricht die Vernunft, und die Vernunft sogt bei beiden, daß es unsinnig ist, sich wegen einem albernen Kleid zu entzweien. Steht nicht ein Kämpfer in vorderster Front, der Mutter und Frau in Eintracht daheim wähnt?!
Doch gleich auch wieder regt sich bei beiden der i Trotz, der flüstert verbissen: Aber d u darfst nicht einlenken als beleidigter Teil! Die ander« muh einlenken, dann kannst du ja nachgeben!
So sitzen die beiden hier. Seite an Seite, ohne daß die eine von der anderen was ahnt.
Doch plötzlich geschieht was.
Me Wochenschau läuft. Das Kriegsgeschehen rollt in einer Bildsolge vorbei. Eine Kampsgruvpe erscheint Vcrdreckt die Gesichter. Die Züge gespannt. Die Nerven sichtbar übermenschlich gestrafft Und mitten ans dieser Kamvfgruppe löst sich für einen Atemzug lang ein Gesicht, aus unmittelbarer Nähe aks Vollbild genommen. Und Auge.in Auge ersaht cS die Zuschauer mit einem ernsten Blick. Nur für Sekunden, dann huscht es vorüber
Doch in dieser kurzen Zeitspanne ist etwa? geschehen. Zwei Frauen baden übccmsckt aiif- geschrien. Eine Mutier har ihren Sohn in dem Helden erkannt, eine Frau ihren Mann.
Und sie wundern sich in ibrer Erschütterung gar nicht darüber, daß sie hier Seite an Seite sitzen. Sie suchen gegenseitig verstohlen ihre Hände, und drücken sie zitternd. Nesteln dann heimlich ihr Taschentuch heraus, um ihre Tränen zu stillen.
Wie fern liegt ihnen plötzlich aller kleinlicher Hader, Und srde saht für sich im stillen den testen Entschlich, mcdr denn fe Verständnis und Nachsicht für die andere zu üben und sich von den R'-ffgleiten des Alltags nicht untercriegen zu
Beglückenöe Aussöhnung
Von 1 o 5 « 5 K s io p
Me Witwe Becker führt mit ihrer Schwiegertochter Erna einen gemeinsamen Haushalt. Es soll Häufig Vorkommen, daß sich diese beiden Kategorien »er menschlichen Gesellschaft gewohnheitsmäßig in Ben Haaren liegen.
Frau Becker und Schwiegertochter siegen sich nicht in den Haaren, wenigstens nicht aus alltäglicher Gewohnheit. Und doch geschieht r« eines Tages, daß sie sich verkrachen. Ein dummes Kleid tvhrt diesen Krach herbei. Die Kleider haben ja schon manches auf dem Kerbholz, seit Erms Zeiten beherrschen sie tyrannisch das schwache Geschlecht.
Me junge Frau Erna trägt also-eine? Tages ein necke^ Kleid und stellt sich damit der Schwie- »crmuttci r: „Gefällt es >' Mutter?"
„Nttnl > ", und gar a
,Mo sehti d: -„is or> "
„Unten wie r n> Ta» -:rld w' ' '>b! Du bist Offizlersfrau. dos solltest du '
Dein Mann steht im Felde I" i
,-Ja!" flicu' es der Jungen heraus .Mä-e er ! hier, Mutter, bann würden wir schon !?.,cu! Ich i nenne aks Frau doch Erichs Geschmack!"
Die Nettere wird von Eifersucht gepackt .Sol Du als Frau! — Und ich als Mutter? — Mutter ist wohl gar nichts? Du willst meinen Sohn wohl bester kennen als Ich?!" Bums! fällt die Tür hinter Frau Becker ins Schloß, zwischen Schwiegermutter und Schwiegertochter schiebt sich eine Wand.
In der junaen Frau Erna bäumt sich der Trotz hoch Sie greift zornig zum Mantel — raus aus dem Bau! Irgendwohin! Nur nicht zu Haus bleiben in dieser Verfassung. Sie verfällt auf den Film, steuert dem Lichtspielhaus zu, und kommt auch noch eben frühzeitig genug.
stUfeintzkerstsn rum Zacken
Wirlin: „Die beiden aus Zimmer Rr. 1, von denen du sagtest, sie wären auf der Hochzeitsreise zauken sich den ganzen Tag." — Wirt: „So, Dann sind sie jedenfalls schon ans der Rückfahrt"
„Wir vermissen in Ihrer Steuererklärung das Vermögen Ihrer Frau." — „Das »er- misse ich schon länger als Sie . .
„Ich schulde dieser Frau viel" - „Wie- so? Hat sie hjcb t» deiner Jugend gefördert?" — „Aber ne>nk Sie ist die Schneiderin meiner Frau."
Hammer stand im Hof. Der Nachbar kam vorbei: „Sägen Sie Holz?" — Wü'end guckte Hammer hoch: „Nein, ich spiele Geige!"
Hauptfeldwebel: „Schütze Neuwann wann si.id Sie geboren?" — ..Am 31 Dezem' er Herr Hauptfeldwebel!" — „Na. das hätte >ch mir einen:'ich denken können, denn Sie wüsten ja immer der Letzte sein!"
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Ter Schwärmer schwärmte. — Wie kette und zärtlich die Stimme einer Frau ist wenn sie um etwas bittet!" — Der Kenner nickte: „Und ivi« laut und grob, wenn man ihr etwas abschlägtI"
Tfie 6-renprozeffe — ein düsteres , Kapitel
Die ebemattge Grafschaft Livpe war im M kiel- alter lange Zeit berübm» und berücklial durch ihre araiisaine Herenntttl, die sich hier llinoer als In iraend einem anderen Bezirk Norddentsch'and« anstoben konnte Im Livvttcken Lanv-^orcklv und >ni Lemaoer Stadtarchiv werden die Akten von Hunderten von Zonbereivrazesien mttbew-ckri Der Lcmgoer Studienrat Dr Karl Meier dal eingehende Forschungen über dieses düstere Kapitel heimischer Kultiirgeschichte angestelll und berichtete darüber jetzt erstmalig aitt einem Lonrnvs- abend Rach den Ergebnissen seiner Forschungen sind in Lipve in !3ll Jahren rund AM „nschiildiae Menschen als Hexen oder Zauberer hingericbtet worden Ter Lemgoer Bürgermeister KoNmann konnte sich allein N solcher Morde „rühmen" , ,
Das interessiert die Hausfrau
Das böflickie Kind
Ein Teil der Jugend ist zur Höflichkeit an- gchali n worden. Das Kind will dem Erwachsenen Platz machen, aber es wird nicht angenommen. „Ach. bleib nur sitzen, ich steige doch bald aus", heißt es oft. Hier ist es gutmütige Ge- dankenloffgkelt Erwachsener, die die Kinder in ihrer einmal erworbenen Haltung irre macht. Erfährt ein solch jünger Mensch mehrere Male die gleiche Sachlage, wird er es nicht mehr für nötig halten, den Erwachsenen entgegenzukom- men. Seine Erziehung zur Höflichkeit hat durch die Erwachsenen eine Erschütterung erfahren.- Die Erziehung zur Höflichkeit, Rücksichtnehmen auf andere, Gefälligkeiten erweisen, ist eine unerläßliche Forderung für das Leben.
Wie aber erziehe ich mein Kind zur Höflichkeit? Es gibt nur ein Mittel: Ich gebe mit gutem Beispiel voran, denn Kinder nehmen ohne weiteres den Geist und die Haltung deS Elternhauses an. So sollen wir zuerst anderen Erwachsenen selbst höflich begegnen, die Kinder werden es uns nachtun. Jck> grüße aus der
Aus Wissenschaft und Leben
tlnockan »lnct ueanvolirtae Kokitolk,
ieckock im eigenen tiourkol» vceetlor. lecke» kiele«« che in Kücken unck Vecpilegungrrtöt- »en ourgelcocktsn ockse gsbeotsnen Knocken »egelmösiig on ckls Sckullcinckee tue «sie 5ckul- oliitokficimmlung ockee on «sie Lommslrteli» im Orirgeuppenoeeeick ob. siüe »in Kilogramm sinocken «neck »in« llerugrmorlcs ou,gegeben, kn Lommelbogen mit Serugimorllsn im iS/ect« von S kg obgeliekecte« Knocken beleckt,'gt rvm Koctt« eine» Rücke» Kernrsik».
Unsichtbare Krankheitserreger
Der Dncklor der ersten medizinischen Universitätsklinik in Berlin stellte kürzlich für den medizinischen Bereich fest, daß der Begriff der unsichtbaren Krankheitserreger über- kaum nicht mehr zu Recht besteht Was einem Robert Koch noch unsichtbar sein mußte, well «r allein aus das Lichtmikroskop angewiesen war. ist heule dadurch, daß die Wissenschaft in dem ver- gangenen Jahrzehnt statt der Lichtwellen Elek- kronenstrahlen zur Sichtbarmachung des bisher Unsichtbaren verwandte, entdeckt worden.
Robert Koch vermutete bereits, daß neben de» Bakterien auch noch kleiner« Krankheitserreger existieren Für sie bürgerte "ch die Bezeichnung „Virus" ein, die nichts anderes als „Gift" bedeutet. Solche „Gifte" sink , B die Erreger der Papagelenkrankheit der lvinalen Kinderlähmung, der Tollwut, der Pocken der Influenza, des Gelbfiebers, Die Liste der Liren enthält für Mensch und Tier bereits ll>6 Namen krankheitserregender Liren, zu denen noch 25 kommen, deren Existenz noch nickt nanz gesickert erscheint. Dazu gehören » - e ----r der epidemischen Gelbsucht »nd -es ,i .imattrmuS. Von den Birrn.
tic - '-w eiten erregen, fallen allein 22
aus di: Lat ab, und ebensoviel auf Nachtschatten- gcwächie
Tns Instrument, mit dem man die Viren hat sichtbar machen können, ist das Elektronenmikroskop, Es treten bei ihm an die Stelle der Glaslinsen elektromagnetische Felder, die die Strahlen sammeln, Di« Elektronenstrahlen können sich nur tm luftleeren Raum ungehindert und geradlinig sortpflanzen, so daß man bis heute mit dem Elektronenmikroskop »ur tote Objekte abbilden kann, während die Lebensvorgänge selbst sich noch der Beobachtung in diesem Instrument entziehen. Dafür gestattet es gegenüber der 1500- fochen Vergrößerung des LichtmikroskopeS ein« SO liüvsach« Vergrößerung.
Prof. W, Schmidt-Lange (Graz) hat in der ^Münchener Medizinischen Wochenschrift" eine Tabelle Über dt« GrößenverhkitnWe im Bereich der Viren veröffentlicht. Danach sind dir Bak- treten etwa 1000 bis herunter zu 200 Millimy groß. Ein Millimy ist Ln Millionstel Millimeter, Weit Keiner sind di« Liren, nämlich der Pocken- viruS nur 150. der Tollwutvirus 125, der Gelb- siehexviW» V MLimy. Der kürzlich entdeckt«
Virus der Kinderlähmung mißt sogar nur etwa 10 Millimy Dagegen sin» etwa die menschlichen roten Blutkörperchen wahre Riesen »on 7500 Millimv
Die Viren können sich nur bei Anwesenheit lebender Zellen vermehren Sie können auch nur ln Gewebskulturen oder in bebrüteten Eiern gezüchtet werden Bei einigen von ihnen hat man biolvg ' bc Vorgänge im Sinn« einer Zweiteilung ">altun«i frsist:''':» können, während sie ln de M unbelebte, chemisch einheitlich«
Eiwcuuicver zu sein scheinen. Me Wissenschaft fft also in der Nirussoischung an der Grenze zwischen lebender und toter Materie angelangt.
Neue Forschungen über Thrombose
In einer schwedischen medizinischen Zeitschrift berichtet Dr. Gunnar Bauer über eine neue Methode der Bekämpfung von Thrombose DaS Problem der Thrombose gehört zu denen, die die medizinische Wissenschaft lange vergeblich zu lösen suchte. Die gewöhnliche Methode der Behandlung war früher die Kranken so ruhig wie Möglich zu Hilten, bis der Blutstropfen Zen hatte, sich „an- züpaffen" und an die Wand deS Blutgefäßes zu . lege».
Mit einem neuen Medikament einer verbesserten Form von Heparin, einem in Schweden her- gestellten Präparat, haben die schwedischen Aerzte versucht, die Pfropfenbtldunq aufzuhalten und ihre wettere Entwicklung wirksam zu kontrollieren. Da« Heparin wirft der Neigung d«S Blutes zum Ge- rtnnnen entgegen, was besonders ln den Fällen operierter Patienten, die still liegen muffen und dadurch einen schwächeren Blutkreislauf aufweffen, wichtig ist Dr, Bauer unterstreicht dte Wichtigkeit einer Frühdiagnose des Krankheitsbildes am besten mit Hilfe von Röntgenstrahlen Heparin kann einen bereits gebildeten Pfropfen nicht aus- lösen, es soll aber sein weiteres Wachstum durch Anschluß frischer loser Blutschichten wirksam hindern können. Der Pfropfen soll statt besten an die Blutgesäßwand festwachsen. Nach dem Bericht »on Dr. Bauer bat di« Erfahrung gelehrt, daß die? gewöhnlich etwa S Tage nach der Heparin-Einspritzung geschieht Rach diesem Zeliranm erlaubt man den Patienten auszustehen und verkürzt s« die Zelt der strengen Bettruhe von etwa 4V Tagen auf 5 Lage.
Straße meine Bekannten stets lehr höflick Skc beobachten es und machen es künftig auch io. Ich gebe jedem Kind, das mich fragt, sreai^- lich Auskunft. Es gewöhnt sich daran und wird uns auch freundlich Auskunft geben. Wenn ich von Kindern eine Gefälligkeit oder einen Dienst verlange, bitte ich darum und danke ihnen auch. Wenn ich ejn Kind nicht verstanden habe, frage ich mit „Bitte" oder „Wie meinst du?" Es hört eS und wird ein unhöfliches und schroffes „Was?" bald mit höflichen Redewendungen vertauschen. So lernt das Kind allmählich begreifen, was sich gehört und was nicht. '
Der Mensch aber, dem Höflichkeit zur zweiten Natur geworden ist, wird sich im Leben viel sicherer bewegen und auch leichter den Weg zu anderen Menschen finden.
Mädelpullever wird zum Kinderkleid
Ohne weiteres kann aus einem alten Mäd- Henpullover «in niedliches Kleidchen gearbeitet werden und zwar solaendermaßen: Unterhalb des Halsans- ichnittrs wird oer Pullover abgcschnitten, die- scr Teil ergibt das Röckchen. Aus dem unteren Teil der Aerme! werden kurze Aermel geschnitten, der obere Acrnieitctt ergibt di« Kleid- paffen. Die Paffe» werden an dem unteren
umhäkelt nnd der Rocksanm mit Kettenstich eingefaßt. Wenn dann noch zwei kleine Blumen aus die Vorderpaffen gestickj und Kugelknöpfcken üaraufgesetzt werden, hat man ein Kleidchen, l as wie neu ist.
Hnekt/olen — bunl MnlLcftt
Kant auf der Hochzeit
In Königsberg heiratete einst ein siebzigjähri
ger General ein Mädchen von siebzehn. Immanuel Kant war zu der Hochzeit geladen und kvnnle nicht absagen. — „AuS dieser Ehe sind wohl keine Kinder zu erhoffen?" äußerte ein anderer Gast zu dem Philosophen. — .Mohl aber M befürchten!" bemerkte Kant.
Musikalischer Wettstreit Einst war Mozart mit Haydn in einer Gesellschaft zusammen. Da sagte der gern zu allerhand Scherzen aufgelegte Mozart: „Ich wette mit Ihnen um sechs Flaschen Champagner, daß ich jetzt gleich ein Stück zu komponieren vermag, das Sie nicht vom Blatt spielen können!" Haydn nahm an. Mozart warf schnell einige Noten aufs Papier. AIS sich Haydn daniit ans Klavier setzte, dachte er. haß diese keine Komposition doch eigentlich recht leicht zu spielen sein würde, und begann damit Auf einmal aber hielt er inne und ries: „Meine beiden Hände sind jetzt an die äußersten Enden der Klaviatur geschickt und zugleich soll ich eine Taste « der Mitte anschlaaenl Das kann ich allerdings nicht I" „Aber ich!" ries Mozart, setzte ffich anS Instrument, griff mit den Händen die Randtasten und schlug die in der Ritt« mit der Nasenspitze an.
L« gibt Unterschiede
Der berühmte Leipziger Jurist Wind scheid sagte einst in einer Prüfung: „Savigny (der groß« Jurist) ist durch das Referendarexamcn gefalle». Aber deshalb müssen Sie, meine Herren, sich ni" gleich einbilden, ein Savigny zu werde«, wenn durch dar Examen Men."