Schwarzwald - Heimat

^Vao5ie!oklt«r» a«» «len X^e»»Aebiet«n Oal« «a«I 1VaE«k«k Alit Litakl bevekrt

Der nationale Feiertag des deut- schen Volkes gibt nns auch beuer wieder will- kommene Gelegenheit, auszuspannen, chcnn er ist ein Tag der Arbeitsuche. Wir werden dies zu nutzen wissen und neue Spannkräfte für den so bit- ter notwendigen Arbeitseinsatz sammeln. Daß sonst keine Hand unnütz feiern soll und darf, darüber braucht man im fünften Kriegsiahr wirklich nicht mehr viele Worte zu machen. Gern werden wir. wenn vielleicht auch nur für einige Stunden, di« Schritte hinaus ins Freie lenken, denn just zu Be­ginn des lieblichen Wonnemonats hat die jungfräu­liche Natur ihr schönstes Vlütenklcid angelegt. Wir spüren wieder einen mächtigen Aufs ch w unp neuer Lebensfreude, die nicht geschmälert wird durch den Grimm, der unwillkürlich stets von neuem in uns entsacht wird, wenn wir bet einer Wanderung durch Dörser. Wiesen und Felder an den von Spreng- und Brandbomben verursachten Ruinen und zersplitterten Baumstumpen den sata- nischen Vcrnichtungswillen unserer Feinde mit brennenden Augen wahrnehmen muffen Eines tf« dabei gewiß, er steigert in uns affen nur noch mehr den unbändigen Willen, mit verstärkter Kraft durchzu halten bi« ,um endgültigen Sieg.

Papiere der Behörden, die eine Personenbeschrei­bung, ein beglaubigtes Lichtbild und die etgenhän- dige Unterschrift des Inhabers enthalten, wie Pässe. Paßkarlen, Postausweiskarten, werden als Ausweis angesehen, wenn der Abholer mit den im Ausweis enthaltenen Angaben iibereinstimmt. Auch Kenn karten sind vollgültige Ausweise. Für gewöhnliche Paketsendungen sowie versiegelte und unversiegelte Wertpaketsendungen, Wertbries- sendungcn. Post- und Zahlungsanweisungen bis zum Wert oder Geldbeträge von lllü RM gelten als Ausweispapiere auch solche der Behörden und der NSDAP. ihrer Gliederungen und angeschlos­senen Verbände, die nur ein beglaubigtes Licht­bild und die eigenhändige Unterschrift des Jn- .babers ialso keine Versonenbeickreibungl enthalten Geburtszeugnisse. Wohnungsmcldesckeine usw kön­nen niemals als Ausweispavier angesehen wer­den. aus dem einfachen Grunde weil ja der Be­amte danach keinen Vergleich mit der Person des Abholers vornehmen kann Der immer wieder ge­hörte Satz:Ich habe doch keine Kennkarte oder Postausweiskartei" kann nur beantwortet werden mit den Worten:Dann wird «S höchste Zeit, sich darum zu bemühen!" Die Ausstellung einer Posi- o »s. weiskarte dauert nur einige Minuten, die Karte kann sofort mitgenommen werden.

das Klangwunder der Meislergeige das Schicksal einiger Menschen. Es läßt den Musiker zu seiner wahren Berufung finden und gibt dein Geigen­bauer nach schweren inneren Kümpfen die Kraft, Höchstes zu vollenden. Der Klang, der ewig das Menschenherz bewegen und bezaubern wird, schenkt den Brüdern Erkenntnis und Versöhnung, läßt die Zuneigung beider zu einer Frau die natürliche Lösung finden. Die Berge Tirols und die gerade Schlichtheit ihrer naturverbundenen Menschen treten im Verlauf der dramatisch be­wegten Spielhandlung wirkungsvoll in Gegensatz zu der lärmenden, leeren Betriebsamkeit der Weltstädte und ihrem geschäftigen Kunstbetricb. Rudolf Prack, E. W. Borchert, Elfriede Tatzig, Olga Tschechow» und O. E. Hasse leihen dem packenden Filmwerk ihre Gestaltungskraft.

, Slagolder Stadtnachrichlen

Die weithin bekannten Nagolder Obst- und Forstbäumschulen hatten auch Heuer im Frühjahr Hochbetrieb, denn es galt wieder viele Versand- Wünsche zu erfüllen. Gemeindeverwaltungen, aber auch die bäuerlichen Waldbesitzer ließen in den letzten Wochen Nadel- und Lanbhölzcr auf hoch­geladenen Wagen in den Foxstbanmschulen ab­holen, denn Pflege und Förderung der Waldwirt­schaft haben heute im Kriege erhöhte Bedeutung erhalten.

Jetzt, wo die Kanonen eine auch in der Heimat sehr vernehmliche Sprache reden, ist keine Zeit. Frühlingsfest« zu feiern, wie es sonst ein schöner Brauch des naturverbundenen deutschen Menschen durch all die Jahrhunderte bis tn unser« Zelt ist Deshalb hat dieser schwerste aller Kriege die Freude, den buntbewimpelten Maibaum aufzurichten, unter­brochen Wir sind aber dessen gewiß, daß der natio­nale Feiertaa des deutschen Volkes wenn dieser titanenhafte Frcihetrskampf auch gegen unsere äuße­ren Feinde durchgestanden sein wird, in noch stär­kerem Maße als bisher alle schassenden deutschen Menschen zu einer unlösbaren Schicksal «- gemetnschast verbinden wird Die Gewißheit dazu gibt uns das Heldentum, das täglich und stündlich an der Front und besonders tn der von den feindlichen Terrorbombern geschändeten Heimat vorgclebt wird, still aber entschlossen und unbeug­sam!

Wir stehen au den Fronten Mit Stahl bewehrt Und schmieden in der Heimat Das scharfe Schwert.

Die Ströme unseres Willens Sind klar und rein.

Sie münden in die Freiheit Des Volkes ein.

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Am 1. Mai Arbeitsuche

Der nationale Feiertag des deutschen Volkes am 1 Mai 19-14 ist auch in diesem Jahr ein Tag der Arbeitsruhe. Er dient ausschließlich der Entspannung der schaffenden Bevölkerung. Veran­staltungen finden nicht statt. Beflaggung unter­bleibt.

Volk an s Gewehr!

Die Parole am 30, APrA

Am Sonntag wird in unserem Kreis das Deutsche Wehrschießen,' die große, der Wchrhastmachrmg aller deutschen Männer die­nende Gemeinschaftsaktio» der SA,, fortgesetzt und abgeschlossen. Aus Stadt uud Dorf werde» Morgen wiederuni Dimmer jeden Alters, auch solche, die noch nie eine Flinte in der Hand ge­halten haben, zu den Schießplätzen hinausziehen, um zu zeigen, wie es um die totale Wehrbereit­schaft des deutschen Volkes bestellt ist. So wie von unseren am Feinde stehenden Soldaten höchste Leistungen verlangt werden, gilt es auch für nns zuhause, die Heimaterde durch höchsten Einsatz zu verteidigen,' daS treffsichere Schieße» muß All­gemeingut jedes deutschen Mannes werden. DaS Wehrschießen, mit dessen Durchführung die SA. vom Führer beauftragt wurde, ist damit zur Sache des ganzen Volkes erhoben worden; Treff­sicherheit erhöht daS Gefühl des Sclbslb. -nßtseins und das Gefühl der Ucberlegenhcit gegenüber dem Feinde. In kameradschaftlichem Wettstreit um die Riitge werden alle bisher noch »licht sum Wehrschießen augctreienen Männer bei unS um Sonntag ihre Fähigkeit in der Handhabung der Waffe beweisen.

Mehr als sechzehn Stunden Sonne

Im Mai nimmt die Dauer des Sonnen­scheins beträchtlich weiter zu Ende des Monats fleh! das Tagesgestirn mehr als sechzehn Stunden dem Horizont Die ganze Nacht hindurch bleib! ein schwacher Dämmerungsschimmer. die so­genannte Mitlcrnachtsdäinmerung. am nördlichen Himmel bestehen Infolge threr hohen nördlichen Deklination gelangt die Sonne auch um dle Mit- ternachtsicit herum sehr tief unter den Horizont unserer Breiten, was sich durch diesen Dämme- rungsschein bcmerklich macht Im Lauf der spä­teren Nachtstunden erglänzt dle Milchstraße tn immer nrößerer Schönheit: ihr schimmerndes Band Sieht sich dann über den ganzen Himmel und, bte- isl gerade zu dieser Zeit vem Betrachter besonders eindrucksvolle Partien dar. Unterteil großen Pla­uzten ist im Mal am schönsten zu sehen der Ju­piter. der tn der Dämmerung hoch lm Süd- wcsten steht und dann die halbe Nacht hindurch s>s hellster Ster» am Himmel strahlt. Außerdem ist noch Mars am Abendhimmel, leuchtet aber wir nach recht schwach; er geht kurze Zelt nach LüMernacht am nordwestlichen Himmel unter. Die anderen Planeten sind praktisch unsichtbar.

Ausweise am Postschalter

>i, Volksgenossen sind vormittags auf ihren Arbeitsplätzen, wenn der Postbote Geld- und Ein- Livesendungen bringt Sie finden sich dann nachträglich am Schalter der Postanwei- inngtzs, elia ein. um die betreffenden Sendun­gen in Empfang zu nebmcn. Und da zeigt sich immer wieder dasselbe Bild: Sehr viele haben vollgültigen Ausweis? wie ihn die posta- Ir ^ßinimuiigen nun einmal iin Interesse ff" Empfänger vorschreibe» müssen. Ausweis-

Wik sehen im Silm:

Liebesgeschichten" im Volkstheatrr Calw

Zwei Lebensschicksale, die fürenrander bestimmt schienen das der entzückenden Gräfin Felici­tas und das des schneidigen Schusterjungen Wer­ner begleitet der Film durch vier Jahrzehnte hindurch. Die sentimentale und resignierte Me­lancholie, die aufkllngen will, als jeder der bei­den Liebenden seinen ekgenen Weg gehen muß und als sie das Schicksal m der Folge rauh anfaßt, wird scheinbar übertönt durch kleine eingestreute, manchmal ein wenig frivol anmutende Lächerlich, keilen. Sorgsam sind im Wandel der Zeiten Le­bensstil und Wohnkultur, Straßeubild nnd Mode aufeinander abgestimmt. Mit ein Verdienst des Spielleiters V. Tourjanskt, der gemeinsam mit Gustav Kampendonk (»rach einem Roman von Walter Licck) das Drehbuch geschaffen hat. Es bringt eine ideale Doppelrolle für Hannelore Schroth, die sowohl einen liebreizenden Backfisch des vergangenen Jahrhunderts als auch eine scharmante junge Frau und sorgsame Mutter vor und nach dem ersten Weltkrieg darstellt. Ueber- sprudelnd, neckisch und lebensfroh spielt sie außer­dem die Rolle ihrer Tochter. Wer anders als Willy Fritsch käme für den feschen Tambourmojor und später so erfolgreichen Operetteukomponisten, den ehemaligen Schusterjungen, in Frage.

Der ewige Klang" tm Tonfilmtheater Nagold

Von einer alten Meistergei^e geht nrit dem Wunder des Klangs eure geheimnisvolle Macht aus. Ein tiroler Gelgsnbaner. erwarb sie, um ihr Geheimnis zu ergründen. Das kostbare Instru­ment erweckt indessen die Leidenschaft des Bru­ders, eines genialen Naturtalentes. Er entwendet cs nnd zieht in die Welt. In der Folge bestimmt

Aus den Nachbargemeinden Walddorf. Dank des Einsatzes tatkräftiger und weitblickender Männer fand einst in der Haupt­sache von unserer Gemeinde aus die planmäßige Obstbanmpflege Eingang in den Kreisabschnitt Nagold. Vor 69 Jahren wurde hier am 1. Mai 1884 in derKrone" die eigentliche Gründungs­versammlung des BezirkS-ObstbnuvereinS ab- gehalten. Als Vorstand wurde gewählt Ober­amtsbaumwart Bihlcr, zu dessen Stellvertreter Schultheiß Gänßle, beide von Walddorf.

kür «Ile

Wettere EMlaaenttetaeruns der niürNcmberajsche« Soqrkaffeu. Nach einer Zusammenstellung deS Wilrtt. Sparkassen- und GirovcrbandeS lind die Einlagen bei alle» 88 Sparkassen in Württemberg und Hoben- zvllern tm ersten Vierteljahr 1844 von 8.82 aut 4.14 Milliarden Mark aeN > egcn. Der Zu- wachs beträgt 246,87 Milt. Mark gegen 2MF MM. Mark tm.ersten Vierteljahr des vergangenen Jahres. Der Zuwachs ist gegenüber dem Boriabr bei den sonstigen Einlagen mit 8 o. H. wieder etwas größer als bei den Hvareinlaaen mit 2 v. H.. was aus das LlouiditätSbedürsnIS der Wirtschaft zurückzufübren ist. Dle Steigerung der Svareiulaaen um 178,1 <147,8 Mist. Markt läßt erkennen, daß die Svarkreu- dtgkclt tn Württemberg sich noch ver­stärkt bat.

Die dieslöbrlge Laatsnloersorguug. Bel Sommer­roggen und Sommerweizen kann der Bedarf ie zur Hälfte aus Hochzucht- und Handelssaataut, bei Som­mergerste ganz aus Hochzuchtsaatgut gedeckt werde». Bei Kartoffeln kann bei den srüben Sorten zu 84 v. H. ein Pffanzgutwechsel durchgefübrt werden. Auch bei den späte» Sorten stcbt acnNacnd Pflanzgut be­reit. um die geforderte Anbauausweitung burchzu- kührcu. Kür die Svmmcrülkrüchje wie Mob». Som­merraps und -rübfeu Nebt Hochzuchtsaatgut zur Ver­fügung. Ruch bei Gemüse kann tcdcr Saalaütbedars besrlcdiat werden: nur bei einzelnen Sorte» wird es notwendig sein, aus aiidere auSzuwclchen, ». B. bei Stangenbohnen auf Buschbohnen,

Die Haltung der deutschen Fra« im Kriege

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In Großkundgebungen der NS.-Franenschaft Kreisleitung Ealiv prach vorgestern und gestern die Gimodieilungsiene..» Presse und Propa­ganda der NSi-Franec : Frau Dr. Spor- Han, Stuttgart, vor .. der Städte

Nagold nnd Ealiv. .u: der von

Kreissraucnschaftslettrr.n Pg.. . uring mit einer Anjpracye erüssnetcn Kuno-.' »gen ihnen wohnten als Gisste Vertre.ee r W.hr- macht, der Partei und des Staates st'»den

von nat.-soz. Geist getragene F, e, Jn- gendgruppen der 'NS.-Franenjch... scssniig

nnd Lied formten sich in. zn.-tt». . ..wnng Wille nnd Gelöbnis, geboren auv ^.rasi des Glaubens an das ewige Teniu. l. ud und den uns von der Vorsehung gescheit'wu Führer.

Während Pgn. Dr> Sporhan in Nagold die Verpflichtung und Haltung der deutschen Frau im Kriege in den Mittelpunkt ihrer vortreff­lichen, lebensnahen Ausführungen stellte, sprach sie zu den Frauen Calws von der Unzerstörbar- keil deS Lebeits, dem ewigen Blutstrom des Vol­kes, daS den Gesetzen der Natur gehorcht. Ein ge­schichtlicher Rückblick auf die Notzeiten verflossener Jahrhunderte brachte eindrücklich zum Bewußt­sein, daß unsere Ahnen ungleich Schwereres dnrchzukümpfen und durchznleiden hatten wie wir heute, und mit welch unerschütterlichem Lebens­mut und -glauben sie die Schrecken der Not und Zerstörung threr Tage immer wieder überwan­den. Zn allen Zeiten mußte sich die deutsche Frau bewähren. Und oft traf sie, wie in den grauenvollen Jahren der Ketzer- und Hexe,»Ver­brennungen tm Mittelalter sie kostete» an Opfern mehr als die damaligen Kriege, der härteste Stoß. Der Kinderreichtum der deutschen Mütter in den Kriegs- und Notjahren des 17. Jahrhunderts, deren Schrecken ,Krieg, Hun- ger, Tod und Pest" Deutschland auszurotten drohten, ist ein leuchtendes Beispiel heroischer Haltung und unbeugsamen Glaubens an das Le­ben, das stets stärker war als Krieg nnd Tod. Unsagbares haben auch im 18. Jahrhundert noch unsere Vorfahren an Leib und Gut er­litten, in tiefster Not auf sich selbst gestellt, allein und verlassen, ohne die Hilfe der Gemeinschaft. Sie behaupteten sich, und ihr Lebenswille schenkte Deutschland eine neue, starke Zukunft.

Das Vorbild der Ahnen lehrt unsere Frauen, daß sie das Leben nicht nur weiterzuführen, son­dern daß sie es auch zu schützen haben. Sie kämpfen heute für die Zukunft des Volkes ebenso

eine einri^e VoIks^emeinsLliutt

wie für das, waS die Vergangenheit an Ewigem schuf. Mit tief innen wachsendem Haß, einein heiligen Haß gegen das Böse begegnen sie dem Vernlchtungswillen, der geistigen wie leiblichen Todesdrohuug des Feindes. Wie dereinst die dlhneu werden sie sich bewähren. Die Kraft dazu verleiht ihnen der Glaube an den Führer, an das unzerstörbare Leben nnd daS ewige Deutsch­land!

Abschließend »ahm in Calw Kreisleiter. Baetzner das Wort. In mjlrcißcuder, immer wieder vom Beifall der Frauen begleiteter Rede sprach er über die Verantwortnng der deutschen Frau im Kriege. Er forderte, daß mit der Härte der Ausgaben auch sie härter werden, daß wie der an de? Fr.-.tt stst» Höchstes cinsetzeiide Soldat auch die Frau in 1-.» t','-:n'-.-k '-«re-nwachsen müsse. Die übeum.tt; Mder Frarren hat ihre Aufgabe ersaß!. w. f, o.ss» das Le­ben weiter gehen muß und auch sic die Pflicht hat, einen Baustein znm Stege'zu geben. Des­halb tritt die deutsche Frau an die freigcworde- uen Arbeitsplätze der Männer, erfüllt ihre Pflicht in dem Wissen: der Schweiß der Heimat schont daS Blut unserer Soldaten.

Das Gebot der Stunde ist das Gelöbnis: »vir alle helfen dem Führer. Die Front der Heimat muß auf ein Ziel ausgerichtet sein, sie muh eine Familie, eine einzige VoÜSgemeinschaft werden. Dieses Ziel zu erreichen, brauchen wir Frauen mit unbändigem Glauben, die auch die letzten noch Fernstehenden mitreißen, die mit gu­tem Beispiel vorangehen und, ohne auf Dank oder Anerkennung zu warten, dem geraden Weg der Pflichterfüllung folgen. Der Kreisleiter dankte den Frauen, die sich schon seither in dieser Weise einsetzen. Wer so kämpft, unentwegt und ohne Zagen, wird dereinst ebenso wenig verges­sen sein wie unsere den Sieg erringende Sol­daten! Deutschland gleicht heute einem Schiff in Sturmnot, dessen Besatzung auf Leben oder Tod verbunden ist. Wir alle müssen kämpfen, damit uns der Sieg wird! Der Kreisleiter rief die Frauen auf, im Glauben an die Vorsehung, die uns den Führer als Steuermann gab, ihre Arbeit mit solcher Treue zu tun, daß sie das Bewußt­sein haben dürften: auch wir taten unsere Pflicht gegenüber Volk und Vaterland.

Nach Daukesworten der Kreisfrauenschaftslei- terin beschlossen die Ehrung des Führers und d»e Lieder der Nation die Kundgebungen.

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II

Ja. das »nutzte er sein, der Kogelbock, der bis­her allen Fährnissen ans dem Wege gegangen war und hinter dem sich schon so viele Jäger vergeb­lich hergemacht hatten.

Man brauchte nur den Drilling zu heben, gut zu zielen und abzudriuken. Doch Walter mcchte noch nicht schießen. Mit dem verzückten Blicke des Genießenden wollte der, von des Geschickes Gunst so unerwartet bedachte, einsame Mann an der Kiefer das seltene, herrliche Bild io lange an­schauen, wie es möglich war. Sind sie doch in un­seren deutschen Wäldern in solcher Nähe so ftlien, diese Bilder des Stolzes und der Kraft. Aber noch, plastischer und deutlicher wollte der Jäger dieses unaussprechlich schöne Bild vor sich haben. Er ließ den Zlgarettcnstummel zur Erde gleiten, hob Zoll für Zoll das Glas bis vor die Augen und hatte nun den sagenhaften Kogelbock so nahe vor sich, daß es schien, als könne man ihn mit den Händen greifen.

Langsam und vertraut zog der Bock weiter. Mit Bedauern ließ Walter das Glas auf die Brust sinken. Die Hände tasteten nach dem Drilling. Jetzt war der Bock hinter einem Schwarzdorn- stranch verschwunden, aber gleich mußte er wie­der in einer Lücke auftauchen. Dann sollte ihn das Geschoß erreichen.

vno *

Vie NS.-voikswolslfatirk , i'rtterstSil 13? Miittererffolunastseime.

Da Härte Walter hinter sich ein Geräusch, w « von einem flüchtenden Wild. Ob das ein Fuchs sein mochte? Daß es sich um ein Reh oder einen Hasen handelte, hörte der Jäger an den Sprung- gerüu'chen, die sich rcttch näherten.

Aber es war kein Fuchs, sondern ein großer, grauer Schäferhund, der da plötzlich aus dem Be­stände gebiestert kam, einen kurzen Augepblick v r» hofste, um dann direkt auf die Stelle zu, wo io» eben noch der Kogelbock gestanden hatte, zu tra­ben. Gleich daraus sah Walter den Bock tn ge­waltigen Fluchten abspringen.

Aergerlich darüber, daß ihm der wildernd« Hund den Bock vergrämt hatte, erhob sich der Ja­ger und schlich dem Gebüsch zu, in dem der vier­beinige Wilddieb verschwunden war. Das war alles so rasch gewesen, daß man nicht einmal ei­nen Schuß auf den Hund anbringen konnte. Viel­leicht biesterte das entartete Vieh noch in den Schößlingen hin und her, so daß es doch noch vor den Lauf kam.

Aber so sehr auch Walter spähte und lauscht«, es zeigte sich nichts mehr. Er schwenkte sich daher den Drilling über die Schulter und wandte sich dem Kogelwege zu. Fast freute er sich, daß der Hund ungewollt dem Bocke das Leben gerettet hatte. Welchen edlen Jäger freut es nicht, wenn er weiß, daß ein guter Bock sich seines Lebens freut, und wenn dieser Bock sich im Revier des Jagers umhertreibt? Ist der Bock erst gefallen» dann ist ja das vorbei, was das Schönste am gan­zen Weidwerk ist: das Hoffen, das Erwarten, dar Khanen, die Andacht. Erfüllung Ist schön: aber chöncr sind das Hoffen und die Sehnsucht. Nur weiß das nicht jedermann, und viele können das nicht begreifen. So lange Hoffnung und Sehnsucht groß sind, so laiige geht der Mensch seinen glück­lichsten Pfad, denn dieser Wsg soll ja in das er­träumte Glück führen Ist dieses Glück aber erst einmal da. wird es alltäglich und es kommt die Sehnsucht nach neuem Glück. Wer Sehnsucht und Hoffnung verloren hat. der ist arm »nd ist ein bedauernswerter Mensch.

Walter schlendert« den Kogelweg entlang und bog bald darauf in einen Seitenweg, der zu ei­nem Kahljchlog führte, der sich sanft vom Berg« hinunter bis zu einem davorliegenden Fichtenori senkte, lieber die Fichten hinweg sah man anss Buchenwälder und Eichenhaine. Dahinter lagen die Felde»' und Accker, Häuser und Gehöfte, «in- kränzt von Hecken und Gebüsch. In der Fern« schimmerten die Parallelhöhsnzüge im Abenddäm­mer. In ihnen versunken zuckten gnnz weit die ersten Lichter der Großstadt auf, wie ferne Sterne und flimmernde Irrlichter überm Heidemoore.

Der einsame Jäger setzte sich auf eine alte Bank ans Birkenkniippcln, die irgendein Naturfreund hier einmal errichtet hatte.

Langsam aber stetig zog die Abenddämmerung über die Bergwälder. Träumerisch hallte der Schrei eines Ngchtvogels herüber. Am Fichtenort in der Tiefe schmälte ein Reh, dann juchzte eine Schleiereule. Schleichend kroch der feuchte Nebel aus dem Tage bergwärts. Dann kam der Mond und hüllte den Nebel in blinkendes Silber. Wa- choldrrstauden, die man dem Kahlschlagr gelasseit, sahen ernsten, stillen Menschen gleich, als ob sie am Philosophieren seien, oder erschienen wieRäu- bergestolten, je nachdem, wie es die menschliche Phantasie zu Hilden vermag.

Ein wehes Gefühl stieg in der Seele des Man­nes auf. Die Einsamkeit sprach mit ihm eine ein­dringliche Sprache. Es ist die Sprache, die nicht so leicht mit jedem Menschen spricht, die aber doch einmal an jedes Menschen Herz dringt. Gesegnet ist der, der die Sprache der Einsamkeit versteht und der das willig und verständnisvoll in sich aufnimmt, was ihn» die Einsamkeit zu sagen hat.

Der Sitzende erhob sich und stieg zu Tale, lang­sam und gedankenschwer. Die Nachtschwalbe um­rüttelte ihn. kamssast in Greifnähe und taumelt« flatternd wie ein Irrwisch davon. Schnarrend klatschte sie irgendwo in der Nähe mit den Flü­geln und tauchte wieder im Dämmer auf. i/i^ttjegung kolgt.l