«,,s dem Führerhauvtimartter. 31. Atzrll. DaS Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt:
Im Kampfraum von Sewastopol, am unteren Dniestr und nördlich Jassv griffen die Sowjets gestern vergeblich an. Zwischen den Kar- vaten und dem oberen Dntestr drangen deutsche und ungarische Truvvcn gegen hartnäckigen feindlichen Widerstand weiter vor, Die Stadt Otto- n i a wurde nach hartem Kampf von ungarischen Verbünden genommen. Südwestlich Narwa kämpften sich unsere Truppen, von Schlachtklicaern wirkungsvoll unterstützt, unter Abwehr heftiger feindlicher Gegenangriffe weiter vorwärts.
Ans Italien werde» außer erfolgreichen eigenen Stobtruppuntttnehmen, bet denen der Feind hohe blutige Verluste erlitt, keine besonderen Ereignisse gemeldet. Verbände deutscher Kampf- und SchlachMugzeuge griffen bei Taae feindliche Stützpunkte im Raum von Lanciano an der adrla- ttschen Küste uird in der vergangenen Nacht Ziele im Laudckopf von Nettuno mit guter Wirkung an. lieber dem italienischen Raum wurden gestern zwölf seiridlichc Slugzenge abaeschossen.
Deutsche Kampf- und Torpedoflugzeuge führten in der verggugenen Nacht einen schwerek Angriff gegen ein fetndliches Nachschubgeleit vor der nvrd afrikanischen Küste. Sie versenkten im Sceaebiei von Algier zwei Zerstörer, vier Frachter mit WOOO BRT. sowie einen groben Tanker. 18 Handelsschiffe mit 108 00« BRT., zwei große Truppentransporter und drei Zerstörer erhielten schwere Treffer.
Feindliche Bomberverbände griffen am Tage und in der Nacht Ziele in den besetzten Westae- bieten an. In der vergangenen Nacht führten britische Flugzeuge einen Tcrroranariff gegen das Stadtgebiet von Köln. Es entstanden besonders in den Wohnvierteln erhebliche Gebaudeschüüen und Verluste unter der Bevölkerung. Angriffe einzelner Flugzeuge richtete» sich gegen das Gebiet der Reichsbanvtstadt. Bei schwierigen Abweb» bcdingnuaen wurden 12 feindliche Flugzeuge abgc- schossen.
Starke deutsche KampWschwader bombardierten in der vergangenen Nacht die Hafenstadt Hüll an -er englischen Ostküste. In den Zlelräumen. besonders im HakenaeSiet, wurden mehrere grobe Klächen- brände und starke Zerstörungen beobachtet.
Eichenlaub für Armee-Obevdefehlshaber
Führcrhgnptqnarttrr, 21. April. Der Führer verlieh das Eichenlaub sum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes an Generaloberst Heinrich Gottfried von Vietinoh »ls gen. Scheel als 457. Soldaten der deutschen Wehriüacht. Generaloberst von Ätetitzg- hoss, der 168? in Mainz gevoten wurde, hat als Oberbefehlshaber einer Armee an der süd italienischen Front die Absetzbewegungen in Südiialten und die verschiedenen Abwehrschlachten gegen die wiederholten feindlichen Osfenstven geführt. '
Geographie amerikanischer Terrorflieger
Ankar«, 21. April. Mtl welch oerbrechertfcher Fahrlässigkeit die amerikai. sckc Luftwafse bei den Terrorangriffen eingesetzt wird, erhellt erneut aus einem Vorgang, der sich dieser Tage in der Türkei absptelte. Am letzte« Sonntag erfolgte eine Notlandung eines amerikanischen Bombers bet Schlli an der Küste des Schwarzen Meeres unweit des BosporusauSgangs. Die aus acht Mann bestehende Besatzung wurde zur Internierung nach Ankara übergeführt. Die amerikanischen Flieger verwechselten die Türkei mit Rumänien. Es bedurfte einer sehr geduldigen Ueberredung von türkischer Sette, die amerikanischen Flieger zu überzeugen, daß Ksnstanllnopel mtt Konstantza nicht identisch und daß der Bosporus kein rumänischer Fluß sei. _
Reichsmarschall Görlng bat mit Wirkung vom 20. Avril Bruno Lörzer zum NSFK.-Obergrup- oenfübrer und Adolf Galland zum NSNK.- Gruvvcnführer ernannt.
Reichsminister Dr. Goebbels empfing gestern den Führer der deutschen Volksgruppe in der Slowakei. Staatssekretär Karmastn. und den Landes- mannschaftsfübrer Klug, die ihm das Ergebnis einer Sammlung überbrachten, die die deutsche Volksgruppe in der Slowakei für die Bombengeschädigten der Luftnotgebletr, insbesondere der Rctchsbauptktadt, durchgeführt bat.
Konferenz im Schatte« englischer Streiks
laxunx fte, Internationalen lVrdeiisamt, mit plntolcratiaeder LLsrackricktunr
Von unserer kerlioer Lctiriktleitunst
rft. Berlin, 22i April. Die Jahreskonferenz des Internationalen Arbeitsamtes, die soeben in Philadelphia eröffnet worden ist, steht im Schatten der Streiks, von denen England heimgesucht wird. Als ihre Aufgabe bezeichnet die Konferenz, den „sozialen Standard auf jeden Fall zu heben".
Wie die demokratischen Alliierten sich dies denken, hat das Internationale Arbeitsamt ln zwei Denkschriften dargelegt. Zu sozialpolitischen Problemen, die doch die Hauptsache sein sollten, wurde so gut wie gar nicht Stellung genommen, ausgenommen in jenen Abschnitten, die sich mit der Deutschen Arbeitsfront beschäftigen. Man würde sie gern auflösen, falls man in Deutschland etwas zu sagen hätte, aber ihre Einrichtungen werden sauersüß gelobt. Mau .empfiehlt sogar, diese zu übernehmen! Durch blinden Haß schimmert notgedrungene Anerkennung, die um jo schwe
rer wiegt, als eS dem Internationalen Arbeitsamt völlig an eigenen Ideen fehlt.
Lebhaft wird man nur. wenn es darauf ankommt, das zugrundegehende demokratisch - llberalistische Wirtschaftssystem zu stützen und die von den Washingtoner Schatzamts-Juden geplanten internationalen Flnanzverträge zu verteidigen. Echte sozialpolitische Reformen von diesem Kongreß ausgehen zu lassen, wäre den USA. auch völlig unerwünscht. Roosevelt hat in einem Brief an den Kongreß die Marschrichtung ausgezeichnet, die eingehalten werden soll. Der USA.-Prästdent steht in dem Internationalen Arbeitsamt „ein Instrument repräsentativen Charakters für die internationale Politik", d. h. ein Werkzeug bestehender Ordnungen, das die Aufgabe habe, einen Minimal-Standard ei» zuführen, einen Mindest-LebenshaltungS stand also, während die arbeitenden Massen der Welt darauf warten, daß ein höheres Niveau al-, ihr bisheriges eingeführt wird.
geben eine ^nkl!sgemeI 6 ung . .
kluewee 6er Lomber unter ftauernfter Kontrolle bei 6ea I-uktspäberu im Westen
rft.kK. Meldet der Rundsunk, daß sich einzelne feindliche Störflugzcuge oder starke Kämpsvcrbünde im Anflug auf das Reich befinden, dann haben sich schon lange vorher Hunderte Hirne mit dieser Tatsache beschäftigt. Unzählige Geiändcpunkte mit guter Seh- und Horchmöglichkcit dienen als Standorte der für die Beobachtung eines bestimmten Luftraumes verantwortlichen Flugwachttrupps Äbgesetzt von lärmenden Industrieanlagen wurden Horchstände oder Horchgrubcn erbaut,- um der. Luftspähcrn die angespannte Beobachtung mit Auge und Ohr zu erleichtern. Es bedarf einer genauen Kenntnis aller Gesetze der Akustik, der Berücksichtigung des Windzuges und irreführender Schallbrcchung, um eine sachgemäße Anlage einer Flugwache zn gewährleisten. Der Mann im Horchtrichtcr muß ein gesundes Seh- und.Horchvermögen besitzen, im Wahr- nehmcn leisester Geräusche und entferntester Ziele geübt sein und darf sich bei seinem angespannten Spähen und Lauschen von keiner Ermüdgngserschet- »ung übermannen lassen. Die besten Erfahrungen hat man mit Männern gemacht, die in ihrem Zivilberuf Jäger oder For starbeiter waren oder in ähnlichen naturverbundenen Berufen gearbeitet haben. Ihre Ausgabe ist es, die Ergebnisse der Wahrnehmung in einer logenanntcn Bcobachtungs-
ansprache in eine knappe erschöpfende Meldesorm zu bringen und sie unverzüglich unter Anagbc der Le obachtungszetl und sonstiger Einzelheiten durch Funk oder Fernsprecher an die Flugmeldc- und Warnzcntralen weiterzugcben. So überwacht der Flugmeldedienst planmäßig und lückenlos den ge samten Luftraum, stellt die Zahl, Art. Flughöhe und Flugrichtung aller in d^r Luft wahrgcnom menen Flugzeuge fest, verzeichnet ihren Weg aus Karle» und liefert mtt leinen Beobachtungscraebiiis len den zuständigen Stellen, sei es der Flak, den Befehlsständen der deutschen Jagdgruppen oder den Luftschutzwarnzentralen die Unterlagen. Noch bc vor die felndltchen Flugzeuge die Westküste Europas überflogen haben, sind sie bereits erkannt. Sogenannte Flugwachtltnien überlpanncn netzförmig ganz Europa und umschließen dabei maschenförmig die Schwerpunkte der Luftverteidigung. Nach Sec hi» wird das Flugmeldenetz durch Beobachtungen der Vorpostenstrcitkräftr und anderer Einheiten der Kriegsmarine erweitert. Ist ein Flugzeug einmal mahrgenommen oder gemeldet, unterliegt sein Flugweg einer lückenlosen Kontrolle. Jede Kursänderung wird registriert: jedes Täuschungsmanöver sofort erkannt und die wahren Ziele ausgemacht.
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Oie ?a1au Inseln
In den letzten Märztagen glaubte das amerikanische Hauptquartier von einem „kühnen erfolgreichen Vorstoß der Pazifikflottc gegen einen japanischen Stützpunkt aus den P a l a u - I n s e l n" berichten zu können. Es stellte sich aber bald heraus, daß dieser kühn^Vorstoß mit empfindlichen Verlusten für die Amerikaner von der japanischen Marinelustwasfe ab- gewrhrt worden war. Dieser Vorstoß der amerikanischen Paztsikflotte im Seegebiet der Karolinen trägt alle Anzeichen einer großangelegten Aktion, denn gleichzeitig wurde auch eine Reihe anderer Stützpunkte der Japaner durch die amerikanische Luftwaffe angegriffen, so beispielsweise Truk und Po- nape. Die Amerikaner vermuten, daß sich zwischen den Hauptinseln der Palau - Gruppe die Ankerplätze der japanischen Kriegsflotte befinden, denn dle durch vorgelagerte.Riffe und Felsen gebildeten Häfen bieten genug Raum und auch einen natürlichen Schutz.
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Die Palau-Jnseln liegen ungefähr 506 Seemeilen ostwärts der PhiUpptnen-Jnfel Mindanao und bilden den am weitesten nach Westen vorgeschobenen Eckpfeiler der westlichen Karolinen-Gruppe, die bisher noch außerhalb des Kampsgeschehcns geblieben war. Die östlichen Karolinen dagegen, vor allem die Haupt- stützpunkte Truk und Ponape, waren bereits wiederholt Ziele amerikanischer Bombenangriffe. Die Karolinen sind ebenso wie die nordwärts liegenden Marianen größtenteils hügelig und weisen Erhebungen bis zu 750 Meter auf Sie umfassen etwa 1450 Quadratkilometer und die westlich liegende Pa- lau-Gruppe etwa 450 Quadratkilometer. Die Tatsache, daß dieses Jnselgebiet. für das Japan vor über 20 Jahren das Mandat erhielt, heute bereits stärk japanisch besiedelt und kultiviert ist, bedeutet für die Verteidigung große Vorteile. Hauptkulturpflanzc ist die Kokospalme. Es wurden auch Anbauversuche mit Kakao, Kautschuk, Baumwolle und Zuckerrohr gemacht.
Das Oekeivnüs der kernsleueruirZ
Wie 6er „Ooliatft" ß-eiesict wirft — Line alte LrkinäunA neu entwickelt
Eine der neuesten Schöpfungen der deutschen Waffenschmiede ist der unbemannte Zwergpanzer „Goliath", der, mit einer Sprengladung gefüllt drahtlos aus einen feindlichen Panzer zugesteuen wird und ihn durch Anlaufen zur Explosion bringt. Diese drahtlose Fernsteuerung, die dem Laten als modernster Fortschritt der Technik erscheint, ist zwar in den letzten Jahren wesentlich vervollkommnet worden, kann jedoch auf ein Alter zurückblicken, das dem „drahtlosen" Fachmann schon fast ehrwürdig erscheint. Doch wirkt es immer wieder verblüffend, wenn Fahrzeuge oder Schiffe auf den drahtlosen Befehl eines einzigen Mannes ohne jede sonstige menschliche Hilfe wie durch Zauberhand gelenkt sich sortbewegen. Groß, war z. B. das Erstaunen, als vor vielen Jahren Marcont von seiner Jacht, die 100 Kilometer vor Ncuyork lag, die elektrische Straßenbeleuchtung der Hauptstadt der USA. drahtlos cinlchaltcte Etwas tm Prinzip ganz Aehnliches waren die Fahrten des deutschen Gespensterschiffes, des Arttlleriezielschlfses Shringe >?, das ebenfalls unbemannt fuhr und Hessen Richtung und Geschwindigkeit von einem anderen Schiff aus drahtlos gesteuert wurde.
Schon tm Jahre 1906 lies im Mittelme« ein Torpedoboot, das Marconi von Land aus mittels drahtloser Welle» sernlenkte. Wenige Jahre später wurde auch in Nürnberg und auf dem Wannsee bei Berlin ein kleines ferngesteuertes Boot vorgeführt.
Nack dem Weltkriege drang mit der Weiterentwicklung der draljtlosen Technik, dem Ban ausgezeichneter Verstärker und der Konstruktion hervorragender Sende- und Empfangsröhren die Bastelleidenfchast aus drahtlosem Gebiete in weite Bolkskreise. Ferngesteuerte Automobile und Schiffe, Sannn-n >;k» wnroen, fern
gesteuerte unbemannte Flugzeuge, tauchte» in alle» zivilisierten Ländern auf. Die ständige Weiterentwicklung der Technik, die ein ausgeprägteres Spe- zialisteiittim auf drahtlosem Gebiete erforderte, ließ diese allgemeine Bastlerleidenschast wieder abktin- gen, und mit der Fernsteuerung befaßte man sich eigentlich nur noch in den Laboratorien der Wissenschaftler und großen Jndustrirwerke. So erscheint uns heute wieder die halbvergessene Fernsteuerung als etwa» völlig Neues und Geheimnisvolles. In
Wirklichkeit ist sie jedoch höchst einfach. Sie besteht auf der Befehlsjette aus einem starken Sender und auf der Empfangssette aus einem leistungsfähigen Empfänger. Beide haben Relais, die ähnlich wie beim Fernsprechapparat als Schrittwähler ausgebildet sind. Durch einfache Stromstöße kann man tausende verschiedener Swaltmvgltchkeiten Herstellen Will man also ein fernlenkbares Schiff, ein Flugzeug oder einen Panzer in Betrieb setzen, so benötigt man nur statt des Mikro
phons ein Schrittschaltwerk, ähnlich wir die Wähl- etnrtchtung eines Fernsprechapparates, während in den Empfänger aus dem Fahrzeug ebenfalls statt des Lautsprechers ein Schrittschaltwerk eingebaut ist. Je nach der gewählten Ziffer, also nach der Anzahl der Stromstöße, kann man die Geschwindigkeit regeln, mehr oder weniger große Schwenkungen in einer gewünschten Richtung ausführen lassen, Geschütze abschicßen usw. Wichtig ist dabei selbstverständlich daß diese drahtlosen Impulse nicht von feindlichen Sendern gestört werden können. Hierzu bedient man sich automatischer Rückkontrollen und komplizierter technischer Mttel, die nun tatsächlich das einzige Geheimnis unserer modernen Fernsteuerung darstellen. 6. ksgslin
Twisekev äeo Ruinen ries Köiuerber^es
Nach den Städten in Westdeutschland und im Norden des Reiches haben die englisch-amerikanischen Luftpiraten mit ihren Bomben mit Phosphor und Brand auch die alte traditionsrctche Mainmetropole zerstört Gab es ein stolzeres Städtebild als di« unzählig oft gemalte „Mainfront", jene Häuserzeile, die sich längs des ruhig fließenden Stroms, breit hingelagert vor der vieltürmigen Stadft erstreckte? Die Mainfront mit den sorgfältig erhaltenen Resten der Kaiserpfalz und die unersetzlichen Kostbarkeiten der dahinter sich ausbreitenden Altstadt haben die amerikanischen Bomben in ragende Ruinenfelder verwandelt. Der Weg vom Dom zum Römerberg, den Jahrhunderte hindurch die deutschen Kaiser nach dem Krönungsakt im Dom zum Krönungssest im Römer gingen, führt über mannshohe Schutt- und Trümmcrhaldcn. Das herrlich geformte Steinwcrk des Hauses „Zur goldenen Waage" liegt zerschmettert auf der Straße, die vielhundertjährige Metzgerschirn, die stolzen Bürgerhäuser, das „Steinerne Haus", das Haus „Zum Engel", die heimeligen Weinstuben um den Nömcrberg, der „Schwarze Stern", das Fünffinger- gäßchen, die Nikolaikirche — sie alle sind zerstampft, zertreten. Der Römer selbst, schwarz verkohlt voin Brand, steht, wie enthauptet da — der ehrwürdige Kaisersaal, die Rotunde — ausgebrannt. Und inmitten dieser grausamen Zerstörung hebt wie durch ein Wunder erhalten die Justttla des Äercchtigkeitsbrunnens anklagend die Hand zum Himmel.
Wohin wir uns auch wenden — die Zerstörung will kein Ende nehmen — das Lutherhaus, Lein- wandhans, der.Braunfels, Haus Ltchtenstetn, Salzhaus, Haiiptwache, die Katharinenkirche, in der Goethes Mutter ihren festen Platz hatte, die Paulskirche, in der das Bundesvarlament tagte, das Thurn- und Taxissche Palais, das Haus „Zum Schwan", in der der 70er Friede unterzeichnet wurde, die Karmeliterkirche und -kloster, deren gotisches Maßwerk und Wandmalereien'des Jörg Ratgeb jahrelange Restauratorenarbelt wieder fretgelegt und hergestellt hatten — ausgebrannt oder zerstört. Wo es brannte, hat der ErhaltungSwtlle der tapferen Bevölkerung sich dagegen gestemmt und meist den Flammen das Opfer entreißen können. So kündet inmitten der Zerstörung an der Pforte des erhaltenen „Nürnberger Hofes", in dem Jahrhunderte hindurch Fürsten und Kaufleute eine Herberge fanden, ein schlichter Zettel ein Dutzend Namen, Männer und Frauen, als die wagemutigen Nette? dieses historischen Gebäudes.
Wer je in Frankfurt weilte, der hat auch im Großen Hiilchgraben jenes Hans besucht, in dem Frankfurts größter Sohn geboren wurde. Das Gaelhehaus, das längst eine Wallfahrtsstätte europäischer Kultur geworden war, ist zerschlagen. Die Kränze, die die Geburtsstadt Shakespeares dem Frankfurter GoethehauS als Ovation für den Goe- theschen Geist über den Kanal geschickt hatte, sind nun — welch grimmiger Hohn über die eigene Schande — von eigenen Bomben unterm Schutt begraben.
8lsttinius aus 8leitin
?. Wenn er sich am Konferenztisch erhebt, „,z D schneeweißem Haar, blendendem Zaknpasta-Lächrh Z und jungem, gebräuntem Gesicht, könnte man mei>
- nen, er sei geradewegs einem Hollgwvoöer Ziln,, Z studlo entstiegen - so sehr trifft er den Tgp drj D Ondustriemagnate», dem Drehbuchautoren so
Z ein Sträußchen Menschlichkeit ins Knopfloch stecken! H Oie Tatsache, daß er nicht wie/die meisten Malst D streetsöhne in ssale oder Princstown erzogen wuröe
- sondern als Außenseiter nach Virginia ging, wo el Z bedürftigen Studenten unter die Arme griff unt
V in einer Sonntagsschule las - zum Aerger de«
V wetternden Vaters - mag ihm eine gewisse P»pu-
V larität verschafft haben.
I Om nahen Tharlottroville vermittelte er bedüri- D tigen Studenten Halbtagsbeschäftigungen in Rr- Z staurants und Büros, und dem Vizepräsidenten von D Ganeral Motors, einem alten Herrn von Virginia, s zefielen die puritanisch-mvralisierenden Grüvchrn Z des aus den traditionellen Llniversitäten entslohe- I uen jungen „Stet" so sehr, daß er ihm die ,ZAen- s 'chenführung" bei General Motors antrng, aller- I .'ings - so meinte Mister Pcatt - müsse er zunächst als Arbeiter mit 24 Gents Stundenlohn seine Aus- Z gäbe studieren.
V Mit dem Scheck eines steinreichen Vaters in der Z Lasche, der sich über die Wandlung des Sohnes D oom Sonntagoprcdiger zum Big-Lusineß-Man qer- Z gnügt die Hände rieb, war das eine leichte Sache.
V Einmal auf die Ondustriespurcn des Vaters gehetzt, Z der bei Morgan als Stahltrustec gedient hatte uni
- durch seine Munitionogeschäfte mit Zrankreich und Z England im ersten Weltkrieg Millionen gescheffelt Z batte, hielt cs den sungen „Stet" nicht lange in Z der Tätigkeit, die Mister pratt für ihn ausgesuchl Z batte- er wollte mcbr als 24 Tents pro Stunde!
V Big Busineß brauchte nach der Wahl Rovsevelts Z einen Mann, der die Verbindung zu den wilden Z Ncw-Oealern in Washington l-erstellte, «inen Mann Z mit sozialem Alibi und kühlem Kops, der den Kvm- Z promiß zwischen den kriegwitternden Ondustciekapi- D tänen und den New-Ocalern anbahnte. Stettin«»« Z verstand es glänzend, den Luß in beiden Lagern
V zu haben, und die Morgan-Gruppe dankte ihm für
V seine Verdienste als Kurier zwischen Kapital und Z Eapitol, indem sie dem knapp vierzigjährigen die Z Präsidentschaft über den ganzen Anited-Steei- Z Konzern übertrug, die Herrschaft über die amerika- G Nische Stahlproduktion.
V Wie so viele an exponierter Stelle der KSA.- ß Kriegführung, die deutschen Blutes sind - er ist der s Nachkomme eines lutherischen Pfarrers aus S t et-
V ti n, der 17-1 in Washington einen Luchladen auk- Z machte - verfolgte er das Land seiner Väter mit
- einem eiskalten Haß. Nicht daß er persönlich auf die
V Pulte der Kriegshetzer stieg - Stettinius trat'
V öffentlich selten hervor - aber in leinen Zatschlägen
V an Booseoelt und bei den von ihm gegen Oeutsch- D land inspirierten wirtschaftlichen Maßnahmen de- D maskierte er sich.
D vom Sessel des Stahlmagnaten ins Weiße Hau« Z wechselnd, forderte Stettinius die Einführung einer Z Wekrwirtlchaftsdiktatur schon lange vor den Schüs-
- sen von Pearl Harbour- seine Vorschläge zur ame-
V rikanischen Aufrüstung waren in ihrer Zielsetzung Z so weitgehend, daß selbst Zoosevelt die Ausführun- Z gen in dreifach gesicherten Tresoren verwahrte, öi«
V Kreundschaft init Zvosevelt führte im Mai 1-40 z» D seiner Berufung als Leiter der gesamten Lnglant- R Hilfe, in welcher Eigenschaft er den kranken hvx- D klns ablöste.
I Er öffnete dir staatlichen Arsenale und verdiente Z - wie sein Vater - ungeheure Summen an ver-
V alteten Geschützen und Panzern, die er britlscken Z und sowjetischen Einkäufern anpries - ein zweiter Z Vasil Zaharvff, der dem Kongreß mit glatten
V Worten und unbeweglicher Miene sagenhafte Mil» I lionenanleihen entlockte, von ihm stammt zwar das Z scharfe Wort, er habe jeden Gent buchen lassen und Z er werde seden Penn« zurückfvrdecn, aber daran H wird er sich später ebenso ungern erinnern wolle» Z wie an die Suppenküchen-Odeale seiner Zugend.
^n,immttnmimilim»ilm«tt«m«nr>mintt«ttttllmmllltm»l>l»li»ttlliilm«»ttm>»lmm»>l«
IVeiie» tL »>8
Der Storch i« der Bergbahn. Auf der Nährt b> das Entbiuduugstzeim tm Stubattal schenk« kürzlich eine iunae Frau einem gesunden Bube» das Lebe». Die begleitende Hebamme und ein mit- fahrender Arzt leisteten der Gebärenden den eritüi Beistand. Der Vater des Kindes wird überraW sein, wenn er an der Krönt die Nachricht erhält, d« sein Erstgeborener gleich als „Nährender Geselle inmitten von Wiesen und Wäldern, umstrahlt von Morgensonne seine« ersten Schrei tat.
I« das eigen« Taschenmesser gestürzt. Tasche»' mcsser sind ein beliebtes, aber gefährliches Svielze»« der Jungen. 9» Lengerich sprang et» <stvn- täbriaer mit offenem Taschenmesser über einen
so daß er auf der Stelle tot war.
Eine teure Schnippelet. Dab es nicht nur aefabk' ltch, sondern unter Umständen auch ein teurer GM sein kann, wenn man Scheren hcrumliegen lM mit denen klein« Kinder gern spislen. mutzte emr Mutter in Köthen erfahren. AIS sie. M ?>««> kleinen Augenblick nur umwcndcte, nahm das lew»' jühriac Töchtcrchen die Schere und zerschniit ein«» Hundertmarkschein fröhlich in kleinste Teile.
Der Eisenträger als Retter. Bei einer ReMA tur am Kirchturm von Ranfte dt bei Tonser» brach der Kirchendiener mit der Leiter susamme» und stürzte von der Turmspitze ab. Doch fiel L aus einen nur sechs Meter tiefer angebw«" Eisenträger. So wurde er vor dem tödlichen siun in die Tiefe bewahrt und kam mit schweren
letzungeu davon.
OvinmhöSle mitte« in Parts. Mitten in Paris E eine aus zivei Wohnungen bestehende Opmmvoe aufgedeckt worden. Verhaftet wurden zivei Elicvaao und vier Dienstboten. Die Geschichte kam ins Rollen, dab das eine Eb-vanr ein von «M entlassenes Dienstmädchen wegen Diebstahls ans zeigt batte. In der einen Wohnung, die »nt w vollen chinesischen Möbeln eingerichtet war, fand Polizei Ovinmpseiicn, Nadeln für Einspritzung sowie einige Mengen Opium und andere Ranvva
Oer Rundjunk am Montag
Neichsprogramm: 7.!!0 bis 7.4ö' llbr: politische Lehrjahre bis 1882. I4.1S bis 1S.M run Hamburger Untcrbaltuugokapclle. lö.vü vis - Uhr: Schöne Stimmen und bekannte dnstrnme listen in Werken von Schubert, Brahms und „er. 16.00 bis 17.00 Mir: BuntcS uiltcrbattia«^ Konzert. 17.15 bis 18.80 Uhr: „Dies und das'» Euch zum Spatz" aus Wien. 20.15 bis 22.00 c „Für jeden etwas", zwei bunte Stunden von » Schröter (auch Deutschlandfcuderi. — Demi«»' send«: 17.15 bis 18.80 Uhr: Orchester- und mermustk von Mvzart, Weber, Schubert, «rn« Pichl u. a.