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HZittworft, 19 ^pril 1944

Kummer 91

Faschisten in Badoglto-Jlalien

Genf, 19. April. In dem von Badoglioregier­en' Teil Süditalicns, also in den Gebieten süd­lich der Linie ^ErnoBari, tauchen immer mehr jrühere Faschisten^ in den Verwal­tungsstellen guf, heißt cs in einem Sonder- korrespondentcnbcricht derDaily Mail" aus Neapel. Die demokratischen Elemente, die die Amget auf diese Posten setzte, würde» nach und nach ausgeschicdcn. Die Lage sei heute so, daß man wirklich den Eindruck haben könne, als be­fänden sich die alten Faschisten wieder am Ruder.

Der alliierte Beauftragte für die südilalienischen Gebiete, Oberstleutnant MacCaffrey, bestä­tigte dies auf einer Sitzung des alliierten Aus­schusses und teilte weiter mit, daß die berüchtigte faschistische Jugendorganisation Gil in Süditalicn neu aufgebaut werde. Das einzige, was sich an ihr geändert habe sei, daß sic beute Gi und nicht mehr Gil heiße. Wenn die ganze alliierte Verwaltung in Süditalicn aber nichts mehr zuwege brächte, als diesesl" zu strei- ibcn, dann dürfe man bas Ergebnis ihrer Arbvt als wahrhaft kümnicrtich bezeichnen.

Wie das Reuter-Büro meldet, hatMarschall" L a d o^-t i o Viktor Euionucl den Rücktritt sei­nes ,,Kabinetts" erklärt. Der Exkönig hat ihn be­reits mit der Neubildung eines Kabinetts beauf­tragt. Badoglio ist iin Begriff, das neue Kabinett nach dcni Vorbild der Volkssrontrcgierungen, die überall Vorläufer des Bolschewismus waren, zu bil­den und hat deshalb mit dem Kommunistenhäuptling Ercoli lTogliatti), dem Liberalen Dr. Crocce und dem Aklioue-parteilcr Caracciolc Verhandlungen ausgenommen. Ereoli, der als Außenminister in dieRegierung" cintrctc» soll, hat schon durchblik- kcn lasten, daß die Kommunisten über stärkste Kräfte in Süditalien vcriügcn und infolgedessen Bedin­gungen stellen müßten. Außer Badoglio selbst soll nur der Marincministcr in dem neuen Kabinett wie- dcrkchrc».

beklscklsg «1er I^uktoKensive von Minister 6rigg eingeslsinlen

^eäer Idiotie Look kirllvslke können eine LntsekeiönnS korbeitükrsL

Ilralitberlclit ruineres lkorreapoixleuten

tt. Genf, 19. April. Bei-dcm von der englisch- uordamrrikanischeu Agitation durchgeführten Ner­venkrieg wegen der Errichtung einer Zweiten Front auf dem europäischen Kontinent prophezeite der englische Kriegsminister Sir James Grigg i» New­castle in einer Rede, daßgewaltige militärische Unternehmungen -er Engländer und Nordameri- laner gegen Europa bevorstündcn". Es habe sich uun erwiesen, so führte Grigg weiter aus, daß nur die Landarmer gewisse Möglichkeiten biete, den Kampf zu entscheiden. Weder die Flotte noch die Luftwaffe seien imstande, eine Entscheidung in diesem Kriege hcrbcizufnhrcn.

Diese Feststellungen Griggs sind von grundsätz­licher Bedeutung, da sie ein neues Geständnis dar- stellcn, wie die engtisch-nordamerikanisch« Strategie sich nun wieder gezwungen sicht, auf die Landkricg- führung zurückzugreifen. d. h. diejenige Konzeption, welche im Jahre 1939 in erster Linie bestand, dann allerdings für die westlichen Demokratien 1940 zu den Vekanuten schweren Erfahrungen führte. Der englische Kricgsminister setzte hinzu, es sei zu hof­fen, und er persönlich sei überzeugt davon, daß die englische Strategie aus diesen Rückschlägen zu Be­ginn des Krieges etwas gelernt habe. Niemand dürfe sich aber der Einsicht verschließen, daß die britischen Armeen vor einer ungeheuren Bewäh­rungsprobe ständen. Die Aufgabe, die ihrer warte, sei, so stellte Grigg weiter fest, die schwierigste und gefährlichste Operation, die man sich vorstellen könne.

Achnlichc Darlegungen, die bei aller Großspreche­rei doch immer zahlreiche Warnungen für allzu übertriebene Hoffnungen enthalten und eine innere Unsicherheit erkennen, kaffen, erscheinen auch in zahl­reichen führenden Zeitungen der USA., deren Be­völkerung so gewollt oder ungewollt zum Bewußt­sein gebracht wird, daß die Zeit des großen Bluf- fens offenbar vorüber ist.

Der Zkrieg ist noch iveit davon entsernt, gewon­nen zu sein, warnte der amerikanische Marinemini­ster Frank Knox und eine Reihe ernster Opfer stehe noch bevor.Die beiden großen Feinde haben ihre Festungen intakt. Ihre Wälle zu durchbrechen, wird größere Anstrengungen erfordern als irgend­welche Anstrengungen, die wir bisher gemacht ha­ben", sagte Knox wörtlich Alan sieht also: oie Engländer und Amerikaner beißen ungern in den sauren Apfel.

Kühne Tat würkternbergischer Jäger

Berlin, 18. Avril. In deni schwierigen Wald und Sumpfgelände südwestlich Kowel erzivangrn cxn Oberleutnant aus Neu-Ulm, Chef einer würt, tem belgischen Jäger-Kompanie, ini. nur 20 Mann im heftigsten seindlichen Feuer den Uebergang über eine zerstörte Brücke. Weiter vor­stürmend brachte er dann mit nur sechs Jägern zwei feuernde Panzerabwehrkanonen in seinen Besitz und richtete eine davon sofort gegen den Feind, der auf ein Dorf auswich. Den Bolschewisten nachdrängend stieb er am Dorfrand wiederuui au» zwei schwere Pakgeschütze, die seine kleine Kampf- gruppe unter Feuer nahmen. Inzwischen hotten ver­sprengte Sowjets eines der erbeuteten Pakgcschütz« zurückgewonnen und gingen nun gegen den Stoß­trupp vor, der jetzt im heftigen Kreuzfeuer von drei schweren Pakgeschützrn lag Während die feindlichen Geschosse von allen Seiten einschlugen, faßte der Oberleutnant seine wenigen Männer zusammen und arbeitete sich Meter um Meter an das Dorf heran. Dort kämpfte er mit Handgranaten und Maschinenpistolcnfcuer die Pak- bedienungen nieoer und bracht»-die beiden Geschütze in deutsche Hand. Obwohl er selbst dabei ver­wundet wurde, stürmte er die noch feuernde dritte fftak und setzte auch sie außer Gefecht.

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Höhepunkte -es Nervenkrieges

/Von unserem 8.1). ziilarkeiter

Jede Kriegführung hängt von Dingen ab, die außerhalb der Initiative der Feldherren liegen. Ueber ihren Plänen, die ebenso den eigenen Einsatz gemäß den erstrebten Zielen bestimmen, wie sie dir mutmaßlichen Absichten und Möglichkeiten des Feindes in ihre Berechnung einbeziehen, schweben als nur schwer zu berechnende Faktoren äußere Umständr, die z. B. durch die Witterung be­dingt werden.

Gilt dies auch für die sogenannte Zweite Front?

Der Führer nahm Abschied von Gauleiter Adolf Wagner

Dr. Oackbels sprach beim Praueralct Oolckene» Xreur mit Lickenlaub lies Deutschen Orciens kür cken alten HUtkämpker

llrustldc i i. I>! xii-vie-, Kai rosiuuxlonlen r<i. M ü n ci! c ». 18. April. Der Führer und das »stiointtsozialistlschc Teutsch.'aiid geleiteten am » it lv ^ognii chmirjog in Münch?» eine» der getreuesten -teggeuoffen Adolf Hitlers, dcn »ach schwerer Krankheit in Bad Reicheuhall verstorbenen Gau- stitcr dcS T-aditionsgaues München Obcrbayern, 2A.Obergruppenführer Adolf Wagner, zur letzten Ruhe. Mit der Verleihung des Goldenen Kreuzes mit Eichenlaub des Deutsche» Ordens und mG der Pcischuiig der sterbliche» Ucberrcstc bei den Ehren- llmpciu am Königliche» Platz erfuhr das Kampfer­öl»: uud die Bewährung Adolf Wagners eine be­sondere Ehrung.

-M Kongrcßsaal des Deutschen Museums fand u»-Beisein des Führers der feierliche Trauer­et für den ersten Gauleiter des Tradttionsgancs llait, dessen Name für alle Zeiten mit dem Sieg dic Nationalsozialismus und mit der Gestaltung des neuen Reiches verbunden sein wird. Am Sarge mcttcn zwei Gauleiter, zwei SA.-Gr::ppei:sührer, Zwei Generale und zwei Marschierer des 9. Novem­ber die Ehrenwache. Zu Häupten des Toten stand me Blutfahne. Mit den Hinterbliebenen Adolf «Mers waren führende Männer des neuen -Untschlands, Rcichslciter, Rcichsminister, Gauleiter und Generale der Wehrmacht erschienen. Kurz nach lk Uhr betrat der Führer, ehrfurchtsvoll von der -lraucrvcrsammlnng begrüßt, den Saal. In das «Oe Schweigen erklang feierlich der vom Orchester ber Bayerischen Staatsoper unter Clemens Krauß gesPlcltc^Trauermarsch aus derGötterdämmerung"

- ein Symbol des kämpferischen Lebens, von dessen reicher Ernte Rcichslciter Dr. Goebbels in sei- »er Gedenkrede Kunde gab.

»Einer unserer Besten", so führte Dr Goebbels ist mit Adolf Wagner von uns gegangen. «>as das für uns alle bedeutet, wissen nur die ZU ermessen, die zu diesem engsten Kreis der natio- "msozialistischcn Führerschaft und damit der Kame- Mchastjdes Führers gehören Als Gauleiter des Lraditionsgaue-Z München sowie als Sprecher der war er einer der hervorragendsten Vertreter ^ . Mp.äsentanten der nationalsozialistischen Füh- -:Must aus Posten, die oft und oft nicht nur m llanzc deutsche Volk, sondern für die Welt- ii'EWeit sichtbar wurden. .ES ist bezeichnend iw Ah einsatzbereites Wirken, daß ihn mitten dcm d > enst jener vernichtende Schlag traf, der uach langeiki Leiden und Siechtum seinen Tod herbeiführtc.

^ Tamit scheidet einer der nächsten Mitarbeiter Führers ans dem Kreise der Gauleiter, die

- ?o'ucm Namen das deutsche Volk führen. Sie il>w m?' . ^ Stunde um ihn versammelt, um von

Lchchied zu nehmen. Ich weiß, wie glücklich .»Führer ist, daß er, von solchen Männern um- diesem Kriege die schwerste SchicksalS- dos deutschen Volkes bestehen kan»? Sic sind . Aager der Partei die Träger des notional- Wiche,, Staatsgedankens, ein -jeder von ihnen j» o lksführer vom Scheitel bis zur Sohle, i-w, horsam, Disziplin und Treue den Platz aus- »Lcb ' au, den der Führer ihn gestellt hat. Wohin »./bn wir in diesem Kriege geraten sein oder Io?- ^b?ten, wenn der Führer über diese Garde or nächsten Mitarbeiter nicht verfügen könnte!

Adolf Wagner! Der Führer und varteiführerschast wollen Dir in dieser Di, A rin letztes Lebewohl zurufen. Du wirst uns -mnnerad ,md als vorbildlicher nattonalsoziaki-

d» gesamte

stischer Kämpfer unvergessen bleiben! In un­seren Herzen hinterläßt Du in dieser Stunde das Gefühl einer tiefen Wehmut, aber auch eines hohen Stolzes . Unsere Ohren werden-Dettie-St»«»«««er-- nehmen, wenn in der ersten Kongrcßsitzung unserer Parteitage die Proklamation des Führers verlesen wird. Dann wirst Du im Geist in unseren Kreis znrückkehren, aus dem wir Dich nun in Trauer ent­lassen müssen. Pg. Adolf Wagner, fahr' wohl! Du scheidest von uns und bleibst doch bei uns; denn Du gehörst zu uns. Die ganze Partei verneigt sich in dieser Stunde in Trauer und Stolz vor Deiner Bahre."

Dann erhob sich der Führer und legte tief be­wegt einen Kranz am Sarge nieder. Während sich die Fahnen zu Ehren seines treuen Gefolgsmannes senkten und die Weise vomGuten Kameraden" er­klang, verweilte er grüßend vor dem Toten. Dann wendete er sich den Angehörigen zu und sprach ihnen sein Beileid aus.

Unter den Klängen des TrauermarscheS von BeethovensEroica" wurde der Sarg unter dem Geleit des Trauergesolges aus dem Saal getragen.

und vor dem Deutschen Museum von der Trauer­parade mit präsentierten: Gewehr in Empfang ge­nommen. Unter dumpfem Trommelwirbel setzte sich ^ » »L afette Br-Beweöung , mr st d erde r " T v ti7" t !ie letzte Fahrt durch jene Straßen antrat, durch die am 9. November 1923 die allen Kämpfer der Bewegung marschierten. Die Hitler-Jugend bildete Spalier und unzählige Volksgenossen entboten dem toten Gauleiter dcn letzten Gruß.

Als höchste Ehre für seinen alten Mitkämpfer hat der Führer bestimmt, daß Adolf Wagner zwischen der letzten Ruhestätte der Blutzeugen des National­sozialismus und dem Braunen Haus bestattet wird. Unter dem Rollen der Ehrensalven und den Klän­gen des Liedes vomGuten Kameraden" wurde hier Adolf Wagner zur ewigen Ruhe gelegt.

Gauleiter Paul Giesler rief ergriffen seinem Kamerpden nach:Adolf Wagner, heute beziehst Du, der unvergeßliche Gauleiter oeS Traditions­gaues München-Oberbayern, an dieser für das nationalsozialistische Deutschland so kostbaren Stätte Deinen Posten als Wachhabender der .Ewigen ZtzAche' zu München.

Tarnopol das Hohelied des deutsche« Ostkämpfers

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Von unserer Lertinvr Sekriktleitung

r<l. Berlin, 19. April. Seit mehreren Wochen kämpfte die verhältnismäßig kleine Besatzung der Stadi Tarnopol gegen eine mehr als zehnfache feindliche Uebermacht und legte Proben eines so überragenden kämpferischen Könnens und einer solchen Tapferkeit ab, daß das Aushalten der Be­satzung von Tarnopol als das Hohelied der deut­schen Tapferkeit und Treue bezeichnet werden muh. Das Kämpfen dieser Besatzung, die nunmehr zum größten Teil dem Andrängen des übermächtigen Feindes erlegen ist, hatte eine weitgehende stratr- gtschc Bedeutung. Tarnopol war ein Wellen­brecher, an dem sich die aus dens Osten an­brandende Flut der sowjetischen Massen ebenso brach, wie an den beiden anderen improvisierten Festungen Kowel und Brody, die inzwischen srei- gekämpft worden sind. Bei Tarnopol waren jedoch Schwierigkeiten des Geländes und des Wetters zu überwinden, die den mit zäher Erbitterung sich herankämpsendcn deutschen Besreiungsverbänden außergewöhnliche Schwierigkeiten in den Weg legten.

Es handelte sich in erster Linie um den Muß StryPa, der gerade zu dem Zeitpunkt überschrit­ten werden sollte, da die Schlammperiode weite Uferflächen dieses Flusses völlig unpassierbar ge­macht hatten. Selbst Spezialverbände, die gewöhnt waren, mit dem Schlammboden der dortigen Gegen­den umzugehen, konnten die Entsatzaktionen nicht wesentlich beschleunigen und den an dieser Stelle von den Sowjets besonders stark gemachten Ein- schließungsring erst in den letzten drei Tagen so

weit ausreiben, daß nacheinander Telle der Besat­zung von Tarnopol den Befreiern sich entgegen- kämpfen konnten.

Die Härte der Kämpfe um Tarnopol und dir Erbitterung, mit der insbesondere von den deutschen Entsatzungstruppcn gekämpft worden ist, geht aus der Tatsache hervor, daß den Befreiern in dem ent­scheidenden Augenblick des Durchbruchs durch den feindlichen Ring viele feindliche Panzer und sehr viele Geschütze in die Hände fielen. Der Stadtkom­mandant selbst, Generalmajor von Neindorfs, ist an der Spitze seiner den Durchbruch versuchen­den Bcsatzungskräste gefallen und mit ihm viele der tapferen Soldaten, dir sich, im wesentlichen nur noch leicht bewaffnet, den schweren Waffen der feindlichen Einschließungskräfte entgegenwarsen.

Noch find zur Zeit nicht alle Einzelheiten über diesen heroischen Kampf der Besatzung von Tar­nopol gegen den massiert anrennenden und mit stärksten Waffen ausgerüsteten Feind bekannt ge­worden. Aber bereits das, was man bisher ver­nommen hat, nämlich die Tatsache, daß die ersten befreiten Gruppen sich sofort den Befreiern an­schlossen, um erneut gegen den Einschließungsring vorzugehen und daß nicht nur die Männer der Waffen-^, die zur Befreiung angctreten waren, sondern auch zahlreiche Lustwaffenverbände in todesmutigen Einsätzen sich dem Feino entgegenwarfen, wird den Namen Tarnopol zu einem der ruhmreichsten Begriffe des OstfeldzugeS werden lassen.

Die allgemeine militärische Lage an der Ostfront bat keine wesentliche Veränderung erfahren.

Die-Schwerter für General Kreysing

ciud. Berlin. 18. April. Der Führer verlieh das Eichenlaub mn Schwertern zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes an General der Gebirgstruppen Hans Kreysing, Kommandierender General eines Armeekorps, als 63. Soldaten der deutschen Wehrmacht. MS Anfang Februar der Brückenkopf Nikopol geräumt wurde, hatte General Kreh

! sing die schwierige Ausgabe, die Bewegungen un­serer Truppen nach Osten abzudecken und sich dann mit seinem Korps den Rückzug durch den von Norden gegen seine Aufmarschstraße nachdrängen­den Feim zu erkämpfen. Mehrere kritische Lagen wurden gemeistert und nach fünftägigen schweren Kämpfen gegen dl« immer wieder in Flanke und Rücken an greifen den Sowjets der Durchbruch er­zwungen.

Eine über See erfolgende militärische Operative wird sich immer nach drei Faktoren zu richten haben: 1. nach der Beschaffenheit der zu erstürmen­den Küste, 2. nach der Abwehrbereitschaft des Geg­ners, 3. nach dem Stand der Gezeiten und dem voraussichtlichen-Wetter. Wenn man di» Beurtei­lung der beiden ersten Gesichtspunkte zunächst zu­rückstellt, bleibt-vordringlich die Prüfung der Frage, zu welchem Zeitpunkt eine solche Operation mit dcn meteorologisch günstigen Beding un- gen rechnen kann. Für den Einsatz der technischen Waffen, den Nachschub und dergleichen ist natür­lich eine gute "und beständige Witterung der Jdeal- fall. Die Landung selbst wird sich dann am besten bewerkstelligen latzen, wenn die Flut auch größeren Schiffen gestattet, möglichst nahe an die Küste her­anzukommen.

Wenn wir nun diese allgemeinen Feststellungen auf den gegenwärtigen Zeitpunkt beziehen, so zeigt «in. Blick in >>»« Gcz^tteükalmed«^ daß «m4-«tz r c ir Drittel des April die Flut einsctzt, um am Ende dieses Monats ihren' Höhe­punkt zu erreichen. Damit wären für die Alliier­ten theoretisch und praktisch die b c st c n g l i ch- keiten für eine Invasion gegeben. Werden sic davon Gebrauch machen? Selbstverständlich kann diese Frage heute nicht beantwortet werden. Die Er­fahrungen haben uns jedoch skeptisch gemacht, denn eine mehrjährige Beobachtung erwies, daß im La­ger unserer Feinde mit der Regelmäßigkeit der Ge­zeiten m den Flutwochen das Jnvastonsfiebcr an­schwoll, um nach einer Periode systematischen Ner­venkrieges auch wieder abzuebben.

Ein auffallend akutes Stadium dieses Fiebers ist allerdings zur Zeit in England und Nordamerika zu verzeichnen. Ausgelöst durch die vor kurzem er­neut von den Sowjets vorgebrachte Forderung, end­lich die von ihnen schon jahrelang vergeblich ver­langte Zweite Front zu starten, hat man in Lon­don ebenso wie in Washington zu Maßnahmen ge­griffen, die fast den Eindruck erwecken könnten, als ob sich die Alliierten auf einen nahen Jnvasions- trrmin festgeleat hätten. Einige Beispiele mögen die Situation illustrieren.

Am 1. April trat in England eine Anordnung in Kraft, die große Teile der englischen Küsten zu Sperrgebieten erklärte. Reuter bezeichnet diese Maßnahmen alsgroßen Schritt bei den Vor­bereitungen zur Invasion Europas". Wenige Tage später veröffentlichten amerikanische Zeitungen die vom Zensor ausdrücklich genehnngte Nachricht, das Datum der Invasion sei nunmehr festgesetzt wor­den. Gleichzeitig fabelten die Blätter über angeb­liche militärische Vorbereitungen, die in England getroffen würden, wo eine riesige Flotte und 8000 Panzer bereitgestellt worden seien. Am 8. April wurden vom Londoner Jnformationsmini- sterium diejenigen Journalisten benannt, die im Falle einer Invasion an die Front geschickt wer­den sollten. Von einem amerikanischen Divisions­stab in Großbritannien kabelte am 9. April ein Assopreß-Korrespondcnt, alles für den großen Schlag gegen Europa sei vorbereitet und man wart« nur noch auf den großenTag D.". Zwei Tage später hielt Generalissimus Eisenhower an Jnvasionsslieger" eine Rede, in der-er sich zu der lächerlichen Ankündigung verstieg, es werde bald der Tag kommen, von dem an sic wochenlang weder Zeit zum Schläfen noch zum Essen hätten, da sie sich dann ununterbrochen im Einsatz befänden. Am 16. Aprll war in schwedischen Zeitungen zu lesen, ln den Vereinigten Staaten Habe das Jnvasions- fiebcr solche Ausmaße angenommen, daß niemand mehr den baldigen Beginn desUnternehmens" be­zweifle. Und jetzt erfolgte die bisher sensationellste Maßnahme: dcn Diplomaten in England wurde entgegen allen völkerrechtlichen Bestimmungen das Verlassen der englischen Inseln verboten, die Auf­gabe "von chiffrierten Telegrammen untersagt, die - Diplomatenpost unter Zensur gestellt und der Kn- rierverkchr gesperrt.

Diese Auslese aus einer Fülle von Nachrichten, mit denen die englischen und amerikanischen Propa- gandastellcn die Weltöffentlichkeit überschwemmen.

' schon eine genügende Unterlage zur Frage:-was von alledem zu halten? Zunächst emmal kann ,agt werden, daß diese Flut von Gerüchten und cldungcn keineswegs eine Neuerung in der wcni-

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