2j* Böblingen.

Grnte-Wein,

gut und so billig wie im Unterland, sowie auch alle andere Sorten von Wein verkauft

_ I. G. Kayser.

2j* Herrcnberg.

Wein-Offert.

Ganz reingehaltene alte rothe, sowie 1856r gleichfalls rothe Weine, vorzügliche Quali tat, gebe ich billig ab.

_ Kaminfeger Daiber.

Nagold.

Zu dem Schw. Merkur wird ein Mitle­ser, welcher von Morgens bis Miltag dar­über zu verfügen hätte, gegen annehmbare Bedingungen gesucht.

Näheres zu erfragen bei __Albert Gayler.

2j* Altenstaig Stadt.

Heidelbeeren kauft und zahlt gute Preise Grünbaumwirth Kempf.

2s* Nagold.

Empfehlung.

Ich erlaube mir dem verehrlichen Publi kum mitzutheilen, daß ich künftig neben mei­ner Buchbinderei auch das Tapeziren über­nehmen werde, und empfehle mich in diesem Fache unter Zusicherung schneller und pünkt licher Bedienung angelegentlichst.

Auch ist mir von einer bedeutenden Ta­petenfabrik die Musterkarte, aufs Reich­haltigste ausgcstattet, übergeben und em­pfehle solche bei Bedarf bestens.

W. Eitel,

Buchbinder und Tapezier.

Ku ppi n g c n,

Oberamts Herrenbcrg.

Der Unterzeichnete hat einen neuen einspännigen und einen in gutem Zustand befind­lichen zwcispännigen Wagen zu billigem Preise zu verkaufen.-

Johannes Koch, Wagner.

3j* Haiterbach.

Empfehlung.

Der Unterzeichnete hat sich hier nieder­gelassen, und bietet hiemit dem verehrlichen Publikum seine Dienste als Arzt jund Ge­burtshelfer an.

Den 7. Juli 1857.

_ Dr. Friß.

2s* Altenstaig Stadt.

Geld-Antrag.

Bei dem Unterzeichneten liegen

21S ff.

Pflegschaftsgeld gegen gesetzliche Sicherheit zum Ausleihen parat.

Samuel Wurster. Nagold.

Nachdem Waldhornwirth Graf seine Klage gegen mich zurückgenommen hat, er­kläre ich hiemit öffentlich, daß meine Aus­sagen gegen denselben sich als unrichtig hcrausgestellt haben.

Brezing,

Schlossermeistcr.

Zur Eisenbahnfrage.

Herr Fabrikant Koch in Rohrdorf, Abgeordneter des Bezirks Nagold, hat in Nro. 55 des Gesellschafters seine Hoff­nungen bezüglich des Weiterbaues der projcktirtcu Neckarthal­bahn, zur Kenntniß des Publikums gebracht und vernommen, daß die Bahnlinie oberhalb der Ebncr'schen Brauerei in Rot­tenburg vorbciführen solle. Hr. Koch knüpft hieran die Auf­forderung an die Angehörigen der Bezirke Nagold und Freu­denstadt, nun auch das Nöthige zu thun, damit die Bahnlinie von Rottenburg aus eine dem Interesse beider Bezirke entspre­chende Richtung nehme. Was Hr. Koch in dieser Hinsicht wei­ter sagt, ist ans der Nagolder Versammlung bereits bekannt.

Wir gestehen es, auch wir haben nach dem Austritte des Hrn. Pfeifer aus der hohen Kammer Stimmen gehört, welche behaupteten, daß die k. Staatsrcgicrung nun sicherlich bereit sei, den Bau der Eisenbahn über Nottenbnrg dem Neckarthale entlang fvrtzusetzen. Ob Hr. Koch ähnliche Stimmen vernom­men oder ans zuverlässigerer Quelle geschöpft habe, müssen wir dahin gestellt sein lassen; aber das glauben wir zuversichtlich behaupten zu dürfen, daß nicht die Person des Hrn. Pfeifer (so sehr wir dessen Einfluß auf viele Kammermitglieder aner­kennen) der Stein des Anstoßes war, wenn die k. Staatsrcgie- rung sich weigerte, den Bau fvrtzusetzen, daß sie im Gcgenthcile gerade durch diese entschiedene Weigerung gezeigt hat, wie we­nig sie gesonnen sei, auf Personen Rücksicht zu nehmen; denn sonst hätte sie bei dem Umstande, daß beide hohe Kammern (der Adel nicht ausgenommen) den Weiterbau empfohlen, Grund genug zum Nachgeben gehabt. Es scheint uns vielmehr gewiß, daß sich die k. Staatregierung durch tiefer gehende, sachliche Gründe bei ihrem Vorgehen in dieser Angelegenheit bestimmen ließ.

Auch von hier und Böblingen aus sind Erkundigungen über den muthmaßlichcn Weiterbau der Eisenbahn angestellt worden, und wir sind vorläufig noch in der Lage, versichern zu müssen, daß eine letzte Entscheidung noch zu erwarten sei; da­gegen haben wir in Erfahrung gebracht, daß auch in Hechingen eine Versammlung in Eisenbahnangelcgenheiten stattgchabt und namentlich Hechingen seine hohe Regierung gebeten habe, die­selbe möchte die uöthigen, Schritte thun, damit die Eisenbahn­linie von Reutlingen (oder Tübingen) über Hechingen, Balin­gen nach Rottweil fortgesetzt werde. Die Vortheile dieser Bahn­richtung sind in die Äugen fallend. Durch dieselbe würde die Schweiz und der obere Schwarzwald auf geradestem und kür­zestem Wege mit dem Innern von Württemberg verbunden, so­dann wäre das Terrain viel günstiger und Preußen würde sicher­lich an den Bau- und Betriebskosten so viel übernehmen, daß im Vergleiche mit den Kosten für eine Neckarthalbahn noch ein

hübsches Sümmchen übrig bliebe, um etwa den Schwarzwald auf eine zweckmäßigere Weise mit dem Unterlandc zu verbinden, als dies durch eine Neckarthalbahn geschehen könnte, selbst wenn solche von Rottenburg an der Gränze des Gäu's durch das Glattthal geführt würde.*) Was wahr wird, muß sich demnach erst noch zeigen. Vorläufig bleibt aber der Satz:Einigkeit macht stark" noch eine Wahrheit. Würden sich die Mitteilungen des Hrn. Koch ^bewahrheiten, dann ist allerdings an die Aus­führung des im Interesse der Bezirke Böblingen, Herrcnberg, Nagold und Frcudenstadt entworfenen , bekannten Projekts nicht mehr zu denken, und auch der Bezirk Herrenbcrg wird alsdann keine andere Wahl mehr haben, als seine Rücksichten für daS allgemeine Interesse bei Seite zu setzen und mit Nagold und Freudenstadt vereint dahin zu wirken, daß die Bahnlinie von Reutlingen über Tübingen, durch das Ammcrthal, am Wurm- ftngcr Kapcllenberg vorüber nach Rottenburg, und von da auf der Hochebene des Gäu's mit Umgehung des preußischen Ge­biets durch das Glattthal weiter geführt werde. Preußen bliebe es auch dann noch unbenommen, im nördlichsten Theile seines Gebiets einen Anschluß zu bewerkstelligen. Aber wie gesagt, wir haben noch keine Ursache, die Fortsetzung der Eisenbahn über Rottenburg als eine Thatsache anzuschen, und von dem besag­ten Projekt abzugchen; demgemäß ersuchen wir alle Gemeinde­behörden, Vereine und Privatpersonen, welche der Versammlung zu Herrenbcrg anwohnten, au den damals gefaßten Beschlüssen festzuhaltcn, ihre Comito'-Mitglicder zu wählen, und Behufs der Erhebung der uöthigen statistischen Notizen bei den verehr­lichen Bezirks- und Gemeindebehörden sich etwa an die nach­stehende Punkte halten zu wollen, damit einige Gleichheit in die Behandlung dieser Angelegenheit komme.

1) Wie viele Klafter Brennholz werden aus Ihrer Gemeinde alljährlich nach Stuttgart per Axe verführt?

2) Wie viel Nutz- und Bauholz nach Klaftern odcrCubikfuß?

3) Wie viel von Früchten aller Art?

4) Vie viel Hopfen, Kleefarnen, Heu, Stroh?

5) Wie viel Vieh?

6) Wie viel landwirthschaftliche, gewerbliche und Fabrik-Er­zeugnisse, z. B. Hohl-und Tafelglas, Steingut und Por- cellain, Eisen, chemische Produkte, Wolle, Tuch, Gewebe aller Art, Schreiner-, Küfer-, Wagner-Arbeit, geschmie­dete Waaren, Ziegel, Kalk?

Von anderen Selten wird versichert, Preußen wünsche den Fortbau der Eisenbahn tm Neckarthale, und nicht auf der Gäufläche, damit es etwa in Dettingen an diese Bahn anschließen, und eine Eisen­bahn durch sein ganzes Gebiet, über Hechingen, durch das Killer-Lauchart- ihal nach Sigmaringen, Ostrach, zum Anschlüsse an die Ulm-Friedrichs- Hafner Linie fortsühren könne.