Schwarzwaid-Heimat

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Im Lürenüiea«! seksttsi»

unter 16 Jahren, werden dagegen fast alle schon irgendwie im Kriegseinsatz stehen?

E. Bäuerle, Rohrdorf; Blum, Friedrich, Na­gold, Friseurmstr., 74 I.; Bl ächte, Friedrich, Jselshausen, 64 Ä., Heizer; Stalluig, Ma­rianne, Tochter des Claudius Stalluig in Nagold; Mast, Hermann, Nagold, 54 I., Schneider; Walz, Christian, Nagold, 65 I.; Lang, Hein­rich, Nagold, 88 I., Konditormstr.

CS kommt setzt auf eine Pflichterfüllung an, die litzer den gesetzlichen Zwang hinausgeht. Deshalb hat der Generalbevollmächtigte für den Arbeitsein­satz den bekannten Ausruf zum Freiwilligen Ehrendienst in der deutschen Kriegswirtschast erlassen. Eine besondere Betonung liegt auf der Freiwilligkeit, die strikt gewahrt bleiben soll Da die arbeitsfähigen Männer fast ausschließlich an der Front stehen oder schon kriegswirtschaftlich ein­gesetzt sind, werden die meisten Meldungen zwei­fellos aus den Reihen der Frauen, au? de» Haushaltungen koinmen. In der Regel wird iS für Hausfrauen nur uöglich sein, halbtags oder stundenweise für eine Kriegsarbeit abzukommen. Bei Hausgehilfinnen werden aber voll« Arbeitskräfte entweder für kinderreiche Familien oder unmittelbar für die Rüfkuugswirtschaft gewon­nen. Deshalb ist in absehbarer Zeit eine weiter« Durchkämmung der Haushaltungen zu erwarten Zum Ehrendienst melden sich ältere Frauen über 45 Jahre, die nicht unter die Meldepflicht falle» oder Frauen, bei denen sich die persönlichen Ver­hältnisse dahin geändert haben, daß die Kinder älter geworden sind oder dergl. Bei den Männern gibt es vielleicht noch einige rüstige, arbettsfreu- vlge Rentner über 65 Jahre, die sich in irgend­einer Weise an der Kriegsarbeit beteiligen wollen Dt« Jugendlichen. Mädchen unter 17 und 5r»naen

Große Srauenkundgebimgen

Ende des Monats in Nagold, Calw und Wildbad

Die neue Kreisfrauenschaftsleiterin, Frau Düring, entfaltet eine starke Aktivität.' Auf ihre Veranlassung finden Ende des Monats, und zwar am 27. April in Nagold, am 28. in Calw und am 29. in Wildbad große Frauenkundgebun- gen statt, auf denen die Gauabteilungsleiterin für Presse und Propaganda, Frau Dr. Sporhan, Stuttgart, sprechen wird.

Kameradfchastsabend des s Res.-Laz. Nagold

Abschied des Chefarztes

Mit den gehsähigen Verwundeten und Kranke» der Ragolder Lazarette fanden sich, gestern die Aerzte, Wchrmachtbcamten, Sanitätsmannschaf­ten und Gefolgschaftsangehörigen imTrauben­saale" zu einem schönen Kameradschaftsabend ein. Der Chefarzt, der seit Kriegsbeginn mit großer Umsicht, Tatkraft und doch feinem Taktgefühl die Nagolder Lazarette leitete und dabei sich nicht nur bei den Soldaten, sonder» auch in der Einwoh­nerschaft allgemeiner S.ympathie und Wert­schätzung erfreute, nahm Abschied, um einem grö­ßeren Lazarette vorzustchen. Während des Abends sprach er nach allen Seiten seinen Dank aus und beschloß seine kurze, aber gehaltvolle Ansprache mit dem Gruß an den Führers. Ter Oberarzt des Hauptlazaretts dankte dem schweren Herzens Scheidenden für alle seine Mühewaltungen. In kameradschaftlicher Verbundenheit erlebte man im geselligen Kreise schöne Stunden. Eine be­kannte Wehrmachtkapelle sorgte in unermüdlichem Spiel mit beschwingten Weisen für eine vorzüg­liche Stimmung.

Haus Waldeck in Nagold wieder Bersorgnngskuranstalt

Wie das gleiche Haus in Wildbad ist auH die Versorgungskuranstalt Waldock in Nagold in Auswirkung des Führererlasses über die Einglie­derung der Kriegsversehrten der neuen Wehr­macht in die Reichsversorgung ab 1. April in die Hände der letzteren zurückgegebeu worden. Die Kurbehandlung der Versehrten des alten und neuen Heeres wird hier durchgeführt. Leitender Arzt war- für das Haus Waldcck m Friedens­zeiten Obermedizinalrat Dr. Engelhardt, der als Oberstabsarzt bei der Kriegsmarine ein­gesetzt ist. Wer nun über die Kriegszeit die Dienststelle leiten wird, steht noch nicht fest. Das Haus Wald tust bleibt nach wie vor Teil­lazarett des Reservelazaretts Nagold?

Kjnderlachen im Lazarett

Durch - die Kraukensäle des Tcillazaretts Kreiskrankenhaus Nagold hallte ge­stern fröhliches Kinderlachen. Die Kindergruppe der NS.-Frauenschaft Nagold stattete unter ihrer Führen», Frl. Fröhlich, den z. T. sehr schwer verwundeten Soldaten einen Besuch ab, über­brachte ihnen Obst und sonstige kleine Geschenke, die die Kinder von daheim mitgebracht hatten, und erfreute sie mit frisch gesungenen Liedern. Die Soldaten lvaren für den unerwarteten Be­such sehr dankbar.

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Persönliche Wünsche, wie ein Arbeitsplatz in der Nahe der Wohnung, sollen soweit als irgend mög­lich berücksichtigt werden. MS Prinzip gilt über­haupt. daß die Arbeit an die Arbeits­kräfte herangebracht werden. soll. Dazu muß die Fertigung so verlagert werden, daß Teil­stücke als Hausarbeit vergeben werden können. Die Einrichtung der kriegswirtschaftlichen Haus- arbelt wird sehr zweckmäßig sein. Haussrauei», die bisher noch nie berufstätig waren, haben häufig Hemmungen vor einer Fabrik, vor Maschinen, über­haupt vor festen Bindungen innerhalb einer ge­regelten Arbeitszeit. Wenn sie ihre notwendigen, heute -oft zeitraubenden und schwierigen Einkäufe und sonstige Hausarbeit erledigt haben, kann manche v«n ihnen sicherlich noch manche freie Stun­den für die kriegswirtschaftliche Hausarbeit er­übrigen.

Der moralische Appell an heute noch nicht voll eingesetzte Volksgenossen, in der deutschen Kriegs­wirtschaft »litzuarbeiten, wird bestimmt nicht nn- gehört verhallen. Wer die großen Zusammenhänge sicht, daß die Front der- Arbeit genau so wichtig ist wie die Front der Soldaten, und daß wir jetzt gemeinsam um unser Leben ringen, der wird be­stimmt sein Quantum Arbeit in die Waagschale des Schicksals legen.

Siebe« Calwer sandten Ostergriiße aus dem Osten. Zufällig trafen sich im Osten sieben Cal­wer und sandten ihrer Heimatstadt herzliche Ostergrüße: Obergefreiter Adolf Wintterle, Oberwachtmeister Karl Schütz, Unteroffizier Eugen Schnterle, Oberwachtmetster Fritz U n- gcm ach, Unteroffizier Gottfried Ottmar, Un­teroffizier Friedrich Schütz und Obergefreiter Hermann Hammer.

Nagolder Standesnachrichten

vom 1. März bis 31. März 1944

Gebnrten: Häußler, Franz, Nagold 1 T.; Bäuerle, Eynl, Nohrdorf, 1 S.; Hog, Friedr., Unterschwandorf, l S.; Reinhardt, Georg, Beihingen/1 T.; Grupp, August, Ludwigsburg, IS.; Klink, Isidor, Obertalheim, 1 S.; .R ubh, Harry, Nagold, i S.; Jäger, Arnold, Alten­steig; 1 T.; Dörpinghaus, Friedrich, Alten­steig, 1 S.; Freund, Willis Altensteig, 1 S.; Bom m e r, Alfred, Nagold, 1 T.; Lehre, Fried­rich, Nagold, 1 S.; Narr, Karl, Nagold, 1 T.; Auer, Hermann, Nagold, 1 S.; Haag Gottlob, Nagold, IS.; Brenner, Friedrich, Nagold, IS.; Sch non, Friedrich, Nagold, 1 S.; Koch, Friedrich, Altensteig, 1 T.

Heiraten: Alfred Liebach, Obergefr., Fin­sterwalde und Julie Wolf, Justizaiigcsteitte, Na­gold; Hans Beck, Leutn. d. R., Nagold und Her­mine Schneider, Kontoristin, Nagold; Karl Gcllwitzki, Gefr., Nagold und Elsa Rogge geb. Prellinger, Nagold. ^

Sterbefälle: Bäuerle, Willi, Sohn des

Aus den Nachbargemeinden

Neuenbürg. Ter Obst- und Gartenbanverein veranstaltete am letzten Samstagnachmittag im sog. Mustergarten eine Exkursion, bei welcher von Kreisbanmwart Scheerer der Winterschnitt an den Obstbänmen gezeigt wurde. Er stellte in den Mittelpunkt seiner Ausführungen die Kronen­erziehung des der uns vorwiegend gepflanzten Halbhöchstamms sowie des Buschstamms, eines sog. Lückenfüllers. Gerade bei den ersten Schnitten am Jungbaum wird von ungeübter Hand viel Lcsündigt, weshalb die praktische Unterweisung von besonderem Wert ist. Auch der Schnitt und das Auslichten Von Beerensträuchern wurde prak­tisch vorgesührt.

Unterjettingen. In diesen Tagen wurde der frühere Zimmermeister und Lvkalfcuerschauer Ja­kob Niethammer 75 Jahre alt. Lauge Jahre gehörte er dem Bürgerausschuß, zuletzt als dessen Obmann, an. Frau Margarete Haag, geb. Haag, vollendete das 72. Lebensjahr. Ferner fei­erte unser ältester Mitbürger, Matthäus Mül­ler, Landwirt und früherer Schäfer, seinen 83. Geburtstag. Schon in frühester Jugend mußte er Schafe hüten, und auch heute gehört sein gan­zes Interesse der Schafzucht. Morgen wird Frau Mctydalene Sah er, geb. Schanz aus Gärtringen, Landwirts-Witwe, 72 Jabre alt. Trotz ihrxs vorgeschrittenen Alters beteiligen sich die genannten Altersjubilare noch an Hans- und Feldarbeiten, um zur Sicherstellung der Nah- rungsfrciheit des deutschen Volkes beizutragen. Möge ihnen allen noch ein schöner Lebensabend beschicken sein!

Calwer Vieh- und Schweincmarkt. Dem am

gestrigen Mittwoch in Calw abgehaltcnen Bieh- und Schwciuemarkt waren insgesamt 36 Stück Rindvieh zugeführt. Darunter befanden sich 10 Kühe, 8 Äalbinnen und 12 Rinder. Bezahlt wurden für Kühe 630890 für Kalbikmcn 460940 für Jungrinder 170350 je pro Stück.

Auf dem Schwciuemarkt waren 90 Milch- schweiue, die zu den festgesetzte» Höchstpreisen ver­kauft wurden.

Gestorbene: Karl Blaich, fr. Holzhauers 73 I., Neuenbürg; Richard Barth, Sügewerksbesttzer, "73 I., Calmbach; Rosine Bleiholder geb. Roth, 88 I., Gräfenhausen; Karoliue Roth- fuß, 81 I., Herrenalb; David Härt.ner, Ober- Lok.-Führer i. R., 65 I., Freudenstadt; Ernestine Weil geb. Haas, Freudenstadt; Hedwig Gai- ser, Baiersbroun; Dorothea Kaupp, 71 I., Oberbräudi; Maria Bäuerle geb. Albrecht, 58 I., Gebersheim; Marie Kühn geb. Winter, 52 I., Münchingen.

Wer wird Reichsfieger?

verentraiisiel'te vurLliMkrung äer keiclisweltkämpfe 6e8 K6>VK.

Im ersten Kriegsberufswettkamvf fallen in diesen Wochen die lebten Entscheidungen. Nachdem die Ortssieaer tm Gauwettkampf gezeigt haben, daß sie zu größeren Leistungen befähigt sind, und vor allem, daß sie nicht nur einseitig beruflich begabt, sondern auch sportlich und hauswirtschaftlich tüchtig sind, werden die Besten der Ga »Wett­kämpfe nnnniehr zum Reichswettkampf einbe­rufen.

Die eigentliche Einberufung der znqclafscnen Jungen und Mädel erfolgt durch die Gaue, in denen die jeweiligen Wcttkampfgruppen kämpfen. Denn erstmalig werden die Rcichswettkämpfe nicht gemeinsam in einer besonders dafür anscrsehenen Stadt durchgeführt, sondern dezentralisiert in verschiedenen Gauen. Bei der Fest­legung dieser Wettkampforte war bestimmend, in welchen Gebieten das betreffende Handwerk oder die Industrie besonders beheimatet ist.

In die für ihren Beruf zuständigen Städte sink die Teilnehmer inzwischen cinberufen worden. Die Meldestellen haben die Aufgabe, für die Unter­bringung und die organisatorische» Dinge zu sor­gen. Für den eigentlichen Wcttkamvf, der iin Auf­träge der Führungsstclle von dem Gaubeaustragten verantwortlich geleitet wird, sind in der Regel drei Tage vorgesehen, und zwar sewcils ein Tag für die Bcrufsthcoric, für Weltanschauung sowie für Sport und Hauswirtschaft. Für die prak-

lljchen Arbeiten steht dann ein weiterer Tag zur Verfügung, Neben der Abwicklung dieser arbeits­mäßigen Dinge vervollständigen eine feierliche Be­grüßung bzw ein Empfang bei dem Gauleiter, ein« Theatcranfführnng und ein festlicher Abschluß das Programm der Wettkampftagc, so daß über die eigentliche Zweckbestimmung hinaus der Reichs­wettkampf zugleich für alle Teilnehmer zu einem nachhaltigen Erlebnis der Kameradschaft wird.

Bet der Beurteilung des Reichswettkamvfcs geht man davon aus, daß der Gauwettkampfleiter seine- Vorschläge macht, die dann zusammen mit führen­den Persönlichkeiten der Reichswcttkampfleitung und zwar stehen für jeden Beruf zwei Fachprüfer zur Verfügung eingehend geprüft und gewertet werden. In diesem Wertung? st ab fanden sich die besten Ausbildungskräfte aller Berufe zusam­men. und zwar nicht nur Betriebsführer, sondern Männer, die auf Grund ihrer hervorragenden be­ruflichen Leistungen zu den Führungskräften deS Betriebes gehören.

Auf diese Weise ist Gewähr gegeben, daß wirk­lich nur die beruflich und charakterlich Besten der weiteren Begabtenförderung zugeführt werden. Die besten und tüchtigsten Jungen und Mädel ihres Berufes werden nach Abschluß der Reichswett- kämpfe dann in Berlin dem RcichsorganisationS- lcitcr und dem Rcichsjugendführer vorgcstcltt wer­den.

70 Kartoffelsorten und Züchter

Im Jahre 1943 wurden sieben neue Kar­toffelsorten zugelassen Für diese neuen Sor­ten ist es nicht nur selbstverständlich, daß sie krebS- sest sind, zwei der neuen Sorten sind auch wider­standsfähig gegen den Erreger der Krantfäule, der den Ertrag der befallenen Stauden und Felder noch jährlich um recht ansehnliche Mengen mindert. Der wirtschaftliche Wert einer Kartoffelsorte ergibt sich ans der Reifezeit der Knollensorm, der Anaenlagc, dem Knollenbesatz und der Knollcngrößc. der Widerstandsfähigkeit gegen Abbankrankhcilen, Kraui- fäulc, Schorf- und Eisenslcckigkcit. aus den An­sprüche» an den Boden und die Feuchtigkeit und schließlich den Knollen- und Stärkrerträgen sowie dein Spciscwert Von den 70 Kartoffelsorten sind 46 Sorten unbeschränkt zugelassen, es handelt sich bei ihnen um bewährte, vielfach geprüfte Sorten. 20 Sorten sind nur bedingt zu­gelassen, es befinden sich darunter vorwiegend Ncuzüchlungen, die" erst noch weiter erprobt wer­den. aber auch absteigende, von besseren Sorten abgelöste Sorten. 3 Sorten sind krebsansällig und nur noch begrenzt zugelassen Von den 70 Sorten kommt aber nur 18 Sorten «ine besondere Vedentnna »n ia lobakd man b-r

Autteilung nach Speise-, Speise- und Wirtschaft«. ,owie Wirtschaftskartoffeln, nach mittelspät- und spätreifend, mittelfrüh-, srühreisend und sehr früh- reifend folgt, sind es in jeder dieser Gruppen nur eine oder zwei Sorten, die vorwiegend angebaut werden. Da« Schwergewicht des Pflanzgntanbaue« und damit auch der Kartoffelerzeugnng liegt bei den Spätkartoffrlu. Unter den insgesamt 49 Sorten dieser Gruppen lind eS die 4 Sorten Slckersegen, Ostbote, Parnassia und Edelgard, mit denen über die Hälfte der zur Pflanzguterzeugnng benutzten Niicrkcnnungsfläche bestellt war. Bet den l2 mittelfrühen Sorten beherrscht die SorteMit- tclfrübe" das Feld und bet den 8 frührcifcnden Sorten stehen die zwei Sorten Frübbote und Früh- mölle an der Spitze. Insgesamt wurden im Jabre 1943 rund 270 000 Hektar mit den 70 Kartoffel- - e" Zur Pflanzg»tcrze»gung bestellt. Dies ist ein Mehr oo» 17 600 Hektar gegenüber dem Vor- stihr. Im Vergleich dazu sei festgehalten, daß im Jahre 1929 nur 36 900 Hektar für die Pflanz- gutcrzeugimg berangezogen wurden Während da- mals auf 64 v. H. der Fläch« noch lrebsankälllge Sorten gezogen wurden, beträat jetzt der Anteil dieser Sorten nur 1 v H.. Ist also praktisch be- dcuttingslos. Die 70-Kartosfclsortc» sind von 27' Züchtern und 3 Züchtervereinigungeii gezogen wor- den imd werden von Hnen betreut.

Im I-eulLHvirKut

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Was glauben Sie, Lene, was alles mit mir gehl? Erstens meine Kinder, dann Kätc und ihr Mann. Das andere Gesindc^hicr wird Ihnen die Achtung schuldig bleiben. Eine solche Gutswirt­schaft ist ein Uhrwerk. Wenn das Hauptrad nicht' mehr will, bleiben all die andern Räder von allein stehen. Gewiß, Sie bekommen neue Dienst­boten. In der Regel zieht mau solche Menschen an, die, ohne daß man darüber nachdenkt, mir scheint es ein Naturgesetz zu sein, gleichen Cha­rakter, gleiche Veranlagungen haben. Sobald der Rausch vorüber ist, werden Sie das fühlen müs­sen. Das Heimweh nach mir, nach den Kindern wird meinem Mann keine Ruhe lassen. Glauben Sie ja nicht, daß bei ihm die Reue nicht auch ein- setzt, Sie werden das fühlen müssen und unglück­lich sein. Werden das Schicksal anklagen, und Sie haben es doch in der Hand, Ihr Leben neu zu gestalten. Dann aber kann Ihnen niemand mehr helfen. Lene denken Sie einmal über alles nach. Ich werde mit meinem Manu dieselbe Aussprache haben. Ich werde ihm freistelleu, ich oder sic. Er ist Manu genug, selbst zu bestimmen. Auch er­hält sein Schicksal in der Hand. Nicht unterjochen will ich seinen freie» Willen. Die innere Freiheit soll ihn selbst wählen lassen."

Frau Leukwiz." Lene krach in ein Schluchzen aus.Ich habe mich schon längst gewundert, daß Sie mich nicht hinausgcworfen haben. Ich an Ihrer Stelle hätte es längst getan. Ich gehe, ich werde schon etwas finden."

Lene, ich weiß, daß Sie im Leben Schiffbruch gelitten. Ich weiß mehr davon, als Ihnen lieb ist. Ich will nicht richten. Wir alle sind dem Wechsel unterworfen. Lene, ich will, daß Sie an sich glauben lernen. Ich will Ihnen Brücken bauen, ich will Ihnen helfen."

Leukwiz krampst« die Hände ineinander. Seine Augen wurden feucht. DaS war Lore. So hatte sie ihm eikst auch geholfen. Sie wollte auch dieser armen Verirrten die Hand reichen. Niederknien hätte er vor ihr mögen, ihre Knie umfaßen. Lore, mein Weib.

Lene sagte unter Weineil und Schluchzen:Das beste ist, ich gehe aus der Weit, ich bringe doch nur Nnsegcn."

,Hene, das wäre feig. Wo ist der Mensch, der fehlerlos durch die Mett geht? Wir alle lernen am eigenen am Unglück anderer. Bei allem, was uns begegnet im rastlosen Wechsel des' Le­bens, kommt es auf unsere eigene Einstellung an. Auf die Hilfe von oben. Stellen Sie sich hin, wo Sie wollen, treiben Sie was Sie wollen, immer werden Sie die führende Hand fühlen, die Sie hält. Die Liebe zu Ihren Mitmenschen gibt Ihnen Gott, denn Gott ist die Liebe. Und wer in der Liebe bleibt, der bleibt in Gott und Gott in ihm. So Lene, nun wollen wir den Brief zu saminen lesen."

Lene ließ es willenlos geschehen. Alle Unruhe, alle Gewisscnsqualen fielen auf einmal von ihr ab. Und diese Frau hatte sie hintcrgehen wollen.

Lore las:

Sehr geehrte Frau Leukwiz!

Meine Frau will sich von mir scheiden lassen. Sie tut es, um Ihren Mann fürs Leben an sich zu fesseln. Halten Sie die Augen offen. Sic wer­den von beiden schamlos hintergangen. Ich an Ihrer Stelle würde kurzen Prozeß machen. Ich muß Ihnen dos Mitteilen, daß Sie sich danach richten können.

In aller Hochachtung

Otto Bartsch.

So, Lene, nun zerreißen wir den Brief. Lene, ich glaube, was Sie sagten. Auch Ihr Manu ist zu bedauern wie jeder Mensch, der auf die schiefe Ebene gerät."

Frau Leukwiz, ich danke Ihnen." Lene küßte Lore beide Hände. Lore dachte, sie gehört zu denen, die sich treiben lassen. Mein Gott, gib mir die Kraft, dieses Weib auf den rechten'Weg zu brin­gen. Als sie Lene anschaute, das liebe; schöne Ge sicht, da verstand sie ihren Mann. Verstand sein Ringen, seinen Kampf mit sich selbst. Neun Mo­nate sich bezwingen, nicht mit sich selbst durch­zugehen, wenn sein eigenes Weib nicht daheim .war, das war für einen Leukwizbauer mehr als man erwarten konnte. Noch war alles im Wer­den begriffen. Noch konnten alle guten Worte in den Wind gesprochen worden sein. Wußte sie, was ihr Mann innerlich erlebte? Daß ihr Lene die Wahrheit gesagt, daran wollte sic fest glauben, sich durch keinen Zweifel beirren lassen. .Selbst wenn etwas geschehen wäre, läge in der Luge eine Rene, die sie das Beste hoffen ließ. Lenkwiz drückte immer durch, wenn er etwas wollte. Nur nicht stehen bleiben, denken, handeln.

Frau Leukwiz, was soll ich jetzt tun. Ich muß doch nun fort von hier. Soll ich gleich gehen." Es kam zaghaft, schüchtern heraus.

Lore sagte:Jetzt gehen Sie wieder an ihre Arbeit. Ich werde für Sie sorgen."

Lene ging. Lene und Roland trafen sich im Hausflur. Roland kam herein.

Mutti, hast Du der Neuen gesagt, daß sie gehen soll. Sie hatte so verweinte Augen."

Ja. Sie geht."

Das ist recht. Ich werde nicht eher wieder froh, als bis sie draußen ist. Mit dem Vater ist kein Auskommen möglich. Immer ist er so gereizt und immer meint er, ich, spioniere ihm nach."

Roland", beinahe vorwurfsvoll sagte es Lore.

Mutti, denke was Du willst. Ich bin kein Kind mehr. Ich habe auch Augen im Kopfe. Wenn Du ihr heute nicht gekündigt hattest, ich hätte einen Lankrach mit ihr bekommen."

(Fortsetzung folgtj