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Erstürmung des schwach besetzten >ello wandte sich mit den Würt- inz von Baicrn Deroy. Wrede c Abens zu er-

die denkwürdige hatte begonnen.

Der Gesellschafter.

Nr. 9O. Freitg g deu 7. November L8KG.

rttemb ergi sche Chronik.

Stuttgart, 4. Nov. Der unglückliche Dr. H. ElSner befindet sich seit Samstag wieder bei seiner Familie. Me WiederberstellungSversnche sind leider ganz ohne sicht­baren Erfolg geblieben. Er ist übrigens still und harmlos.

lN. T.)

Stuttgart, 5. Nov. Bei dem Zusammenstoß der beiden Lokomotiven auf der Kroncnstraßenbrücke ist es merkwürdig, das die aus dem Bahnhof hinansgefahrcne Lokomotive fast gar keine Beschädigung erlitt, während der Tender der andern total zertrümmert und diese selbst sehr stark beschädigt wurde. Im Zug selbst war der Zusammenstoß fast gar nickt bemerkbar, weil die zweite Lokomotive und einige auf dieselbe folgende Bretterwägen die Gewalt brachen. Der eine Heizer,' dem beide Beine abgedrückt wurden, soll bereits ampmirt worden sein; die Kontusion des andern ist nicht gefährlich ; etwas stär­ker ist der Lokomotivführer der Borspannmaschine gequetscht, dock konnte derselbe nock Sonntag Abend auf seinen Wunsch iiack Ulm gebracht werden, wo er wohnt. (N.T.)

Stuttgart. Gestern hat die Polizei einen jungen Mann vom Kanfmannstande welcher im Hanse eines hiesigen Bürgers und Bortenmackers ans Mitleiden Aus­nahme gefunden hat und zn Führung von Geschäftsbü­chern verwendet wurde wegen Diebstahls verhaftet. Derselbe soll schon längere Zeit - verschiedene Maaren ans dem Laden seines Prinzipals in nickt unbedeutendem WerthSbetrage sich zngeeignet und durch deren Verkauf ein - nach Umständen comfortables Leben sich zn verschaffen gewußt haben. Die Maaren wurden an hie­sige Personen abgesetzt und wie man hört, so sind von der Polizei bereits auch mehrere Verhaftungen wegen Tiebshehlerei vvrgenommen worden. (St.A.)

Lud w igsbnrg, 5. Nov. Unsere gegcnwätige Mar- linimeffe ist gestern an ihrem Hanpttage für die Verkäufer nicht schlecht ausgefallen, obgleich bei jeder hiesigen Messe die Frage wieder anftaucht, ob nicht zwei derselben im Jahre für unsere Stadt genügen würden. Für ein Men­schenkind jedoch ist der gestrige Tag vcrhängnißvoil ge­worden, für den armenIndianer Djalma" nemlich, der bei einer Tänzergesellschaft auf dem Holzmarktc seine springenden Künste zeigte, braun, mit rabenschwarzen, langen Haaren, ein achtes Kind jener entfernten Zonen, wo unter des Urwalds schattigem Dache der rauhe Wilde den Tomhawk schwingt und die Friedenspfeife raucht. Unserer Polizei schien dieser Wilde nicht gerade gefährlich, aber doch verdächtig, der Betrügerei nämlich; sie ver­sucht es darum, ob der Mobr sich nickt weiß waschen ließe, und siehe da, nach einigem Waschen zeigte es sich, daß sothaner Indianer nun auch kein ganz gewöhnlicher

Weißer, so doch höchstens nur ein Zigeuner war, der et­liche gut angebrachte braune Farbe in einen Wilden ver­wandelt hatte. Die wilde Herrlichkeit mußte jetzt ver­schwinden; der Zulauf zu dem ei-äovemt Indianer blieb jedoch der gleiche. Im klebrigen trugen zahlreiche Gauk­ler und Musiker, eine hellschcndc Frau, eine Orakel ver­kündende Elektrisirmaschinc, ein ganzes Schock von Glücks­tischen aller Art und ähnliche harmliche Belustigungen red­lich das Ihrige bei, um Fremde» und Einheimischen die gewünschte Unterhaltung zu verschaffen und nebenbei in aller Gemütblichkeit das Geld ans der Tasche zu locken.

(H- T.)

Mergentheim, 3. Nov. Bei Gelegenheit eines Treibjagens in dem eine Stunde von hier entfernten Staatswalde bei Apfclhof wurde in voriger Woche ein männlicher Leichnam unter einem dichten Fichtcngebüschc aufgefnndcn. Nack dem Ergebnisse der Legalnntersnchung war nur noch ein Skelett in tbeilwcise schon verfaulte Kleidungsstücke eingebüllt vorhanden. In den Taschen der Weste und Hosen.fand man eine Uhr, gegen 7 fl. Geld, Schlüssel und Messer, an den für beträchtliche Körperlänge zeugenden Knocken keine Spur einer Ver­letzung; auffallend war die etwas schiefe Stellung der un­versehrten Nasenknochen; Zähne und Haare wiesen auf noch jugendliches Mannesalter hin. Dem Vernehmen iiack bat nun die Nachfrage nach einem vermißten großen jungen Manne mit einer krummen Nase bereits auf die Spur eines Menschen geführt, welchen seine Angehörigen seit fast einem Jahre nach Amerika ausgewandert wähn­ten. Die Bekleidung der Leiche mit Fausthandschuhen und wollenen Strümpfen läßt den weitern Schluß zn, daß der Mann zn kalter Winterzeit in dem einem Fuß­wege nahe stehenden Busche wahrscheinlich ersrohrcn ist, unter welchem er Schutz gesucht hatte. Die technische Aufnahme der Banlinie für die projektirte Eisenbahn von Heilbronn nach Würzburg hat bereits in unserem Tauber- thale begonnen, und das Bezirkskomite zur Förderung die­ser Eisenbahn legt fortwährend eine anerkennenswcrthe Thatigkeit an den Tag. (St.A.)

T a g e s - N e «i H k e i t e,i.

Mainz, 3. Nov. In diesen Tagen tritt ein Wein- Händler von hier eine Reise nach Nom an. Nach seiner Rückkehr will er in den Kapuzinerorden treten, aber zu­gleich in dem nahen Gonsenheim »eben der Kapellezu den vierzehn Nothhelfern" ein Kapnzinerkloster mit seinem ansehnlichen Vermögen gründen. (Fr. I.)

Berlin, 1. Nov. An der Börse fand gestern bei der Ultimo-Rcgulirung folgender skandalöse Austritt statt. DieBörsenzeitung" schreibt darüber:Leider war dis