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Der Gesellschafter.

Nr. 8I. Dienstag den 14. Oktober 18K8.

W « r ttein b e rg i s ch e Chroni k.

Ernennungen, Beförderungen rc.

Se- König!. Majestät haben vermöge höchster Entschließung den Oberrcgieriiiigsratv Dr. v. Stcinbeis zum Direktor der Centralstclle für Gewerbe und Handel und den Ministcrial-Asseffor Regierungsraih Bi Her zum Minisrerial-Kommissär bei persclben mit dem Titel und Rang eines Oberregicrungoraths gnädigst er­nannt, die Stelle eines Gütcrabferttgungsdeamlen bei der Dampf- schiffsvcrwaltung Friedrichshafen dem Gutcrabfertigungsgehilfen Städler daselbst im Sinne des §. 4 der Dicnstpragmatik, so­wie die erlcd. Bahnhosinspekvrsstellc in Stuttgart dem Bahnhvf- vcrwalter und Posuneistcr Heitler in Biberach unter Belassung in seinem bisherigen Rangvcrhältnisse gnädigst übertragen; den Kaincralverwaltec Jaritz in Balingen wegen körperlicher Leiden und vorgerückten Alters in de» Pensionsstand gnädigst versetzt; die die Stelle eines Torfmeisters in Schussenricd dem Wiescnbau- meistcr Classen von Langenargen mit Dicnstrcchtcn im Sinne des tz. 4 der Dienstpragmatik gnädigst übertragen; den Rittmeister v. Klüpfel im 2. Reilcrregimenr wegen Krankheit a»f ein Jahr gnädigst aggregirt; sodann habe» Se. König!. Majestät folgende Beförderungen und Veränderungen in der Reiterei gnädig» ver­fügt: zum Rittmeister und Schwadronskommandantcu im 2. R-- Rcglinent wird befördert: der Obcrlicutcnant v. Stetten des 2. N.-Reg.; zu der Feldjägcrabtheilung wird versetzt: der Obcrlicu- teiiaiir v. Mühlen des 2. R.-Neg.; zum Obcrlicuicnant wird befördert und zum 2. R.-Reg. versetzt: der Lieutenant v. Kirn des 3. N.-Neg.; endlich wird zum aggr. Lieutenant im 2. R.-Neg. ernannt: der Porlcepöekadet Graf v. Gronsfeld desselben Re­giments. Ferner haben Se. Köni'gl. Majestät vermöge sechster Entschließung den Iustizrcfcrendär erster Klasse, Grafen August v. Ucrküll zum Attacke bei der K- Gesandtschaft in Berlin er­nannt und demselben zugleich den Titel unk Rang eines Lcgations- sekrctärs; dem Gcneralllciitenant Frhrn. v. MependorffssOder,!- fiaümeistrr Sr- Mas. des Kaisers von Rußland, das Großkrcuz des Ordens der Württeiubergischen Krone; sodann dem Geucral- Lieutcuant Frhrn. v. Prittwitz, Gciieral-Adjutante» Sr. Maj. des Kaisers von Rußland, und dem Generallieutciiant Frhrn. v. Rose», dienstthucnden Stallmeisters I. K. H. der Frau Groß­fürstin Helene, das Großkreuz Höchst Ihres Fricdrichsordcns; fer­ner dun Oberste» Fürsten Jashwyll, Eommandanten des Uhla- nenrcgtmeuls 'Prinz Friedrich von Württemberg, das Coinmcn- thurkreuz 2. Klasse des Friedrichs-Ordens, und dem Rittmeister v. Reutkern, Flügel-Adjutanten Sr. Maj. des Kaisers von Rußland, sowie dem Chef der Administration I. K- H. der Frau Großfürstin Helene, v. Serckc, das Ritterkreuz des Ordens der Würktemdergischcti Kreue gnädigst verlieben.

lüachdem Sc. Maj. der Kaiser von Rußland dem K. Bundcs- tagsgesandten, Siaatsraih v. Reinhard, den St. Stanislaus- Orden erster Klasse, ferner dem Adjutanten Sr. König!. Majestät, Major v. Bculwitz, sowie dem zum Korps-Kommando komman- dirte» Major v. Brand des Generalquarticrmcisterstabcs den St. Stanislauecrdeii zweiter Klasse, und dem Adjutanten Sr. Kön.^Hob. des Kronprinzen, Rittmeister Dagobert v. Wimpffen, de» St. Wladimir-Orden vierter Klasse zu verleihen geruht haben; so ist von Sr. König!. Majestät dem Könige den genannten Die­nern die erbetene Erlaubmß gnädigst crthcilt worden, die erwähn­ten Ordens-Dekorationen anzunchmcn und zu tragen.

Der Schuldienst in Aichhalde», Dek. Calw, wurde dem Unterlchrcr Rau in Winterlingen, und der Knabeuelcmcntarschul- dienst zu Crailsheim dem Schulmeister Egerer in Pfäffingen übertragen.

Gestorben.

Zu Stuttgart: Hans Friedrich v. Zeppelin, gewes. Ober- Lieutenant, 55 Jahre alt; Ludw. Christoph Frhr. v. Wächter zu Lautenbach, König!. Kammerhcrr, 51 Jahre alt, und zu Bie­tigheim, Schmidt, ev. Mädchenschulmeister, 74 Jahre alt.

Stuttgart, 9. Okt. Der Bau des neuen Eisen- bahnstcges über den Neckar bei Berg ist so beschleunigt worden, daß es nickt mehr lange anstelle« wird, bis die Brücke dem allgemeinen Verkehr übergeben werden kann. Die drei Pfeiler, von denen nur einer im Wasser steht, sind fertig und vorsichtig so hoch gebaut worden, daß der Neckar selbst in seiner größten bis jetzt bekannten Höhe nickt den Boden der Brücke erreichen würde. Die erste Hälfte der eisernen in Heilbronn gearbeiteten Brücke ist bereits in Cannstatt angekommen und in der Nackt vom Dienstag auf Mittwoch ausgeladen worden. Die Ausladung des ungeheuren Eisenwerkes geschah mit Wal­zen. Als die Masse sckon in Bewegung war, kam ein Arbeiter derselben zu nahe, und hatte seine Unvorsichtig­keit mit ein paar zerbrochenen Rippen zu büßen. Die Brücke liegt am Fuße des Cisenbahndammcs. lSt.A.)

T ti H e s - N e u i H k e i k e n.

Mannheim, 8. Okt. Die Leiche der jungen Dame, welche seit 10 Tagen vermißt wird, wurde heute Vormit­tag an der Neckarmündung im Rheine gefunden. Die Verunglückte gehörte einer wohlhabenden und geachteten Familie an und war mit einem jungen Manne ihrer Wahl verlobt; heute sollte die Hochzeit sein. Der Fall erregt hier große Theilnahme. (Pfalz. Ztg.)

Wiesbaden, 7. Okt. Gestern hat sich ein Frem­der, Henry Meunier ans Paris, im Gasthaus zum Rhein­berg dahier entleibt. Ueber die Gründe dieses Selbst­mordes weiß man noch nichts Bestimmtes. — Ein anderer längere Zeit mit Familie hier lebender Franzose hat sich heimlich entfernt mir Hinterlassung eines Briefes, worin er angibt, am Spieltisch sein ganzes Vermögen verloren zu haben. Ob sich der wahre Sachverhalt wirklich so hcrausstcllt, ist noch abzuwarten. (Mitt. Z.)

München. Der Eremit von Gauting hat der .Gemeinde Hörmannsdorf im baierischen Walde, in deren Nähe er wohnt, 1000 fl. vermacht, welche von dem Gcmeinderath verwaltet und die Zinsen vertheilt werden sollen. Damit die anderen Erben aber das Legat nicht angreifen können, wurde ein Instrument aus­gefertigt, worin der Gemeinderath bezeugt, daß der Te­stator trotz seiner 89 Jahre aller seiner Sinne mächtig und noch 5 Sprachen geläufig spricht und schreibt. fF. I.)

Berlin, 6. Okt. Der Vizedircktor der Oberrech­nungskammer, Hr. Seiffalt, ist in der am Sonnabend