Glaube nicht verlassen. Mit einem Worte, heute hänge ich mich, gsund an Körper und Geist, wie es in den Testamenten heißt, weil . . . Das Warum wird man nie erfahren." Vor dem Korrcktionstribunal in Na- mur kam neulich folgender originelle Fall vor: Ein junger Mann aus dieser'Stadt war wegen grober Mißhand­lung einer Weibsperson vorgcladen. Nachdem die>c den Hergang der Sache nach bestem Wissen und Gewissen er­zählt hatte, wurde der Angeklagte zu einer Gcfängniß- strase verurtheilt. Dies; ist der erste Akt, an dem nichts Außerordentliches zu bemerken ist. Kaum hatte aber dieses Paar den Gerichtssaal verlassen, so begab cs sich Arm in Arm nach dem Rathhaus und trat direkt in das Zim­mer, wo die Civilehen geschlossen werden. Jetzt folgt also ein hochzeitlicher Akt und die Vermählten sind die­selben, die kaum zuvor vor dem KorrektionStribnnal wegen Schlägereien gegen einander standen, nun aber zufrieden und vergnügt gegenseitig die feierlichste Aussöh­nung unterzeichnen, fest entschlossen, im Ehestände immer­fort m Frieden und in Eintracht miteinander zu leben, was in ihrem Brautstände nickt immer der Fall war.

In Paris hat ein hcirathölnstiges Fräulein, Sophie v. Behr, ihr Herz und ihre Hand ansspielen lassen. Das Loos kostete 1000 Franks, wodurch ihr ein Heiraths- gut von mehr als */- Million cinkam. Der glückliche, der das große LooS gewann, war der Pascha von Tu­nis. Sie machte sich sofort auf den Weg, um sich ihrem Herrn und Gebieter vorzustellen.

Konstantinopel, 4. Sept. lieber die Ermor­dung eines jungen und schönen Armeniers werden folgende Details gegeben: Die Verwandten des unglücklichen Opfers wandten sich an das Ministerium, welches ihnen antwortete, das Verbrechen gehe den Palast an und es, das Ministerium, könne nichts in dieser Angelegenheit tbnn. Sie richteten dann ein Gesuch an den Sultan, welcher dadurch in große Verlegenheit gesetzt zu sein schien. Hierauf wurde ei» neues Gesuch an den englischen, fran­zösischen und russischen Gesandten geschickt, welche auch versprachen, eine Untersuchung anzustellen. Seit der Er­mordung deS Armeniers und dem Mordversuch auf den jungen Griechen befindet sich die christliche Bevölkerung in fortwährender Aufregung und fragt sich, ob der letzte Hat nicht bessere Resultate haben werde? Der junge Armenier war Kaufmann im Bazard von Konstantinopel und seit einiger Zeit begaben sich mehrere Frauen des Sultans in seinen Laden, blieben hier mehrere Stunden lang und machten bedeutende Ausgaben. Nach der einen Erzählung geschah die Ermordung anfBefehl einer Snltanin, eifersüchtig darüber, daß der junge Mann, den sie liebte, ans dem Punkte stand, sich zu verheirathen. Nach der andern Erzählung war der junge Mann von zwei Snltaninnen geliebt und die eifersüchtige vernackläßigte Schöne rächte sich auf die bekannte Weise. Der Korrespondent glaubte seinerseits, daß die Sacke sich folgendermaßen verhalte. Der junge Armenier hatte Beziehungen zu einer der ersten Snltaninnen, welche häufig lange Stunden im La­den des Heißgeliebten zubrachte. Ein Eunuch de§ Pala­stes hatte die Sache angezeigt, und wurde verbrannt.

> Andere Snltaninnen hatten ähnliche Verhältnisse, so daß das Ding endlick' zu arg wurde und man sich entschloß, cinzuschreiten. Die Frauen wurden verschont, und man hielt es für besser, gegen die Verführer des Harems« Lügenden zu verfahren, zuerst gegen den jungen Griechen, welcher verfehlt wurde, dann gegen den Armenier, des­sen Tod, wie man hoffte, andere schöne Männer von jedem Staatsverbrechen dieser Art abschrecken würde. Es ist zu fürchten, daß in dieser Affaire so hochgestellte Personen compromittirt sind, daß man genöthigt sein wird, einen Schleier darüber zu decken. (U. S.)

Das große Festessen, das dem russischen Volke nach der Kaiscrkrönung in Moskau auf 240 Tafeln ausgetischt wurde, bestand aus 240 gebratenen Hämmeln, 28,800 Halbmaas Fleischbrühe, 480 Platten Sulz, 7,200 Hüh­nern, 1000 Truthennen, 1000 Enten, 24,000 Laiben Weißbrod, 9,6000 Laiben Schwarzbrot», 9,600 Schinken, 46,000 Acpfeln, 46,000 Birnen, 46,000 Pflaumen, 4,000 Eimern Bier, 4,000 Eimern Meth, 2800 Eimer weißen und rothen Wein. Auf jeder Tafel lag ein gan­zer Hammel, gebraten, mit vergoldeten Hörnern und versilberter Nase. Alle Früchte hingen auf Bäumen.

Begräbnißfeierlichkeiten auf Celebes.

Die Ehrenbezeugungen, welche man einem Einge­borenen nach seinem Tode bei seiner Bestattung erweist, richten sich nach seinem Stande, nach seinem Alter und nach den religiösen, auf Celebes üblichen Opfern, die der Gestorbene bei seinen Lebzeiten dargebracht hat. Beim Tode von Kindern und jungen Leuten beiderlei Geschlechts sind die Feierlichkeiten sehr einfach; bei bejahrten Perso­nen, besonders wenn sie ihre, von den Religionsgebränchen dieser Wilden vorgeschriebenen Pflichten in Darbringung von Opfern in ihrem ganzen Umfange erfüllt haben, fin­den dieselben Ceremonicn statt, wie sie den gestorbenen Häuptlingen eines Stammes erwiesen werden, ja, je nach dem Stande und Vermögen des Hingeschiedenen, oft noch größere. Nachstehende Tranerfeierlichkeiten beziehen sich auf den Stcrbefall einer angesehenen Frau, welchen der Berichterstatter beiwohnte. Das erste Signal ihres Hin­scheidens wurde durch das Abfeuern einer zu diesem Be­huf vorräthigen kleinen Kanone gegeben -die Scküsse wur­den von Zeit zu Zeit in regelmäßigen Pausen wiederholt und dauerten mehrere Tage bis zum Begräbnisse. Die Leicke wird sogleich ganz in Seide oder Leinwand einge­wickelt, sodann auf einen Stuhl gesetzt und zwar mit beiden Füßen auf den Rand des Sitzbrcttes, in welcher Stellung sie darauf festgebunden wird, indem man sie zur Verzierung an jeder Seite des Stuhls mit seidenem Zeucht umwickelt. Außerdem bringt man über dem Stuhl eine Art Baldachin von Leinen oder rothem Tuche an, der mit Gardinen und Fransen auSgeschmückt wird. Das Haar der Verstorbenen war geordnet, mit einem golde­nen Kamme verziert, der Hals mit goldenen Schnüren umgeben. In diesem Zustande bleibt die Leiche bis zu ihrer Bestattung. Während dieser Zeit erheben der Mann,