die Kinder und die nächsten Anverwandten ein großes Geschrei, wobei sie die herzzereißensten Mienen des Schmerzes machen. Ist die Zeit der Beisetzung herange­kommen, so hängt ein altes Klageweib dem Wittwer ei­nige Tücher über den Kopf und sührt ihn in dieser trau­ernden Haltung zur Leiche. Nachdem der Mann dieser etwas Pinang gegeben und Glück und Segen gewünscht hat, wird er wieder fortgeführt und von seiner Führerin in das Parterre-Geschoß des Hauses gebracht, wo er sich niedersetzen muß, die Füße in Reiß gestellt, um zu trauern und zu weinen.

Nach dieser Ceremonie wird der Stuhl mit dem Leichnam unter heftigem Getöse auf die Straße vor das HauS getragen und ans eine große Bahre gestellt. Die Kinder und einige der nächsten Angehörigen steigen eben­falls auf die Tragbahre, und sich im Kreise um die Leiche stellend, beklagen und beweinen sic ihren großen Verlust, während die Bahre unter großem Getöse und Geschrei nach dem Begräbnißorte getragen wird, wobei ein der­selben Voranschreitender Reiß auf den Weg streut. Ist man zur Ruhestätte angelangt und hat man den Leichnam seines Schmuckes entkleidet, so wird dieser von zwei Per­sonen herabgehoben und in einen großen, viereckig ausgc- höhlten Stein gesetzt. Znm Gebrauch der Verstorbenen werden zugleich einige Schüsseln, ein Krug mit Palmwein, ein Geschirr mit Kaffee und Zucker, ein Behältniß mit Kleidungsstücken und Leinwand, eine Sebccre, Nadel, Garnrc. hingestellt. Nachdem die Familienglieder ein Stück rothes Tnch über die Oeffnung dcS Steines, worin die Leiche sich befindet, gebreitet haben, wird dieser mit dem dazu gehörenden passenden Deckel, der oben spitz znlänft, und ans dem zur Verzierung einige emblematische Figuren ein­gehauen sind, bedeckt. In einen solchen großen Stein kommen oft drei, vier oder fünf Leichen; ist derselbe ge­füllt, so nimmt man die Leichen heraus, umwickelt sie mit einer Art Bast und begräbt sic neben dem Stein in die Erde. Die Grabstätte eines eben beerdigten Tobten wird einige Tage hindurch mit den Zicrrathen, Kleinodien und hintcrlassenen Kleidungsstücken desselben behängt und während der ersten fünf Nachte nach dem Begräbnisse muß ein Licht beim Grabe brennen, das von einigen dazu bestimmten Menschen bewacht wird.

Die Familie des Verstorbenen, die Priester und die Häuptlinge des Dorfes essen in den ersten Tagen nach der Beerdigung im Trauerhause und am dritten und vier­ten Tage wird daselbst aneb fast das ganze Dorf auf Kosten des Wittwers bewirthet. Wenn derselbe die große Trauer haben will, so wird diese am neunten Tage nachher angesetzt und am achten Tage wird dann von der Familie und den Bekannten der Tr au er tanz abgehaltcn. Zn dem Ende werden einige Fruchlbänmc ansgebobcn und vor dem Tranerhanse ansgerichtet.

Ueber den Ursprung dieser wunderlichen Sitte erzählt man sich Folgendes: Vor einer Reihe von Jahren erwachte einer der Vorfahren der Alfurus, der nur scheintodt gewesen war, nachdem er bereits ein paar Tage in dem hohlen Stein­grabe gelegen, wieder zum Leben. Man gab als Ursache an, daß seine Familie nach seiner Bestattung keine großeTrauer

gehalten hatte, namentlich keinen Tanz, wie er, nach dem dortigen Glauben, im Reiche der Geister beim Sterben Statt finde. Als er wieder unter seinen Angehörigen er­schien, wollten sie sogleich den Tranertanz halten, woge­gen der in's Leben Zurückgekchrte jedoch protestirte, indem er sagte:Das Leben ist zu süß, wartet also mit dem Traucrtanze, bis ich auf's Nene gestorben sein werde." Dies fand jedoch erst nach drei Jahren Statt, und seit dieser Zeit wird der Trauertanz bei den Alfurus nicht mehr versäumt. Am Abend dieses Tages wird der Witt­wer, dessen Haupt abermals mit Tüchern nmhangen ist, von der oben erwähnten Frau nach dem Orte geführt, wo die Heirathen geschlossen werden, damit er sich feier­lich von seiner verstorbenen Gattin scheide; seine Kinder und seine nächsten Anverwandten folgen ibm und erfüllen die Luft mit großem Geschrei. Ist der Zug an dem be­stimmten Orte angelegt, so bittet die alte Frau, nach­dem sie sich die Hände gewaschen, die Seele der Ver­storbenen, sich entfernen zu wollen und den Wittwer und seine Familie künftig nickt zu plagen oder zu bestimmen; darauf wendet sich die ganze Schaar still, ohne ferneres Klagen und Geschrei, wieder nach dem Trauerhause zurück.

Später wird auf dem Grabe ein kleines Gebäude errichtet; auf dasselbe werden einige Teller und in dapelbc ei» Tisch mit Gläsern und andern nothwcndigen Utensi­lien gestellt, über welche die Verstorbene nach Gefallen verfügen kann. Der Wittwer, die Schwiegereltern und deren Kinder, die Brüder, so wie der Oheim und die Tante des ersteren dürfen das Grab niemals besuchen; die Kinder und die übrigen der Familie Angehörigen, Freunde und Bekannte können nach Gefallen sic!' dort aufhalten.

Charade.

Von einem Ort zum andern Die Erste stets muß wandern, Wohl über Fluß und Feld,

Ja um die ganze Welt.

Nicht Flügel hal'S noch Deine, Auch Räder hat cs keine.

Kein Wagen doch, kein Flug Holi's ein, ist's gut im Zug.

Im zweiten Silberpaare Bekommt man weiße Haare,

Ist man auch jung und frisch, Sein Nachbar Krebs und Fisch.

Auch ist's ein guter Mahler, Dem du schon manchen Lhaler Für das, was er gemahlt.

Gar willig hast bezahlt.

Als großes Ungeheuer,

Mit Flügeln, wie kein Geier Jemals befitiigt war,

Stellt sich das Ganze dar.

Doch sttegcn nicht, nur gehen Siehst du's und dennoch stehen Stets an demselben Ort, Geht's gleich in Einem fort.