vm die Unterbringung derselben, sowie der Zngthiere, welche sie hieher gebracht, in Verlegenheil kam. Namentlich war unsere Stadt dabei stark vertreten und soll hier schon am Samstag Mittag kaum noch ein Fuhrwerk verfügbar ge­wesen sein. (Bd. Ldsztg.)

Karlsruhe, 15. Juli. Se. Kömgl. Hoheit der Regent haben sich gestern Nachmittag nach Wildbad begeben. (Bad. Ldsztg.)

Kempten, 10. Juli. Heute früh wurde die 13.

Versammlung süddeutscher Forstwirthe durch den k. bair.

Ministerialralh von Waldmann im berühmten Saale des Schlosses eröffnet. Zum ersten Vorstand wurde Forstrath v. Gwinner aus Stuttgart und zum zweiten Regierungs­rath Schulze aus Augsburg gewählt. Die Zahl der Theil- nehmer ist bis heute Abend auf 453 gestiegen, es werden aber am Samstag, wo Abends auch die Stadt ein großes Fest gibt, noch ziemlich viele weitere Theilnehmer erwar­tet, um am Sonntag und Montag die schönen Gebirgscr- cursionen nach Sonthofen, auf den Grauten, nach Hohen­schwangau rc. mitzumachen. (Fr. Pst;.)

Wiesbaden, 12. Juli. Die feierliche Beisetzung der Leiche I. K. H. der Herzogin Pauline hat heute nach dem vorgeschriebenen «Zeremoniell stattgefuuden. (Fr. Pst;.)

Die offizielle Leipziger Zeitung erzählt, es sei noch ungewiß, wann die Buudestagöferien beginnen; die Herren wollten in Bezug auf Holstein warten, bisdie Absichten Dänemarks den berechtigten deutschen Forderungen gegen­über sich klar herausgestellt haben würden." Das be:r. Blatt ist sicher schlecht berichtet; das deutsche Volk wenig­stens ist darüber langst im Klaren. Der alte Arndt hat erst in diesen Tagen über Deutschland laut hingerufen: aussaugen wollen die Dänen Holstein.Doch still, es ist schon zu viel für ein demsches Ohr und Herz!"

Leipzig, 13. Juli. Heute und morgen begeht die Buchhandlung F. A. Brockhaus die Feier ihres 50jährigen Bestehens. Die glückliche Entwicklung des Ge­schäfts ist dem Konversations-Lerikon zu verdanken. Das buchhändlerische Geschäft umfaßt eine Verlagsbuchhandlung, ein Kommissionsgeschäft, ein deutsches SortimentSgeschäst, ein Sortiments- und Kommissionsgeschäft für ausländische Literatur. Der übrige Theil des Geschäfts enthält eine Druckerei mit acht Dampfschnellpressen und 22 eisernen Handpressen mit den entsprechenden Glätt- und Satinir- maschinen und einer hydraulischen Presse, einer Schrift­gießerei mit sieben Oesen und vier Letterngießmaschinen, eine Stereotypcngießerei, eine Stahl- und Kupferdruckerei mit cilf Pressen, ein Maschinenbau-Atelier, das sich na­mentlich mit dem Bau von Letterngießmaschinen beschäftigt, und eine Buchbinderei. Das Gesammtpersonal des Ge­schäfts besteht aus 400 Personen. (S. M.)

Berlin, 13. Juli. Der auf den 9. September und die folgenden Tage anberaumte deutsch-evangelische Kirchen­tag wird namentlich von hiesigen Geistlichen sehr zahlreich besucht werden. Bei dem Lokalcomite find bereits 600 Pri­vatwohnungen angemeldet, wo die Gäste unentgeltlich untergebracht werden können. Das mittlere und südliche Deutschland will diesen Kirchentag besonders zahlreich be­schicken. (F. I.)

Danzig, 10. Juli. Der mit 11,000 entwendeten Thalern aus Pakocz entflohene und steckbrieflich verfolgte Postschreiber harte sich in Neufahrwasser ans eine eben ab­segeln wollende Galivth einschmuggrln und sich dem tevidi- renden Lootsen uubemerkbar zu machen gewußt. Doch auf der Rhede angelangt, kam er aus seinem Verstecke hervor, und weil er sich durch keinen Paß legitimiren konnte, ließ der Kapitän die Flagge vor den Topp hissen. Dies ist ein Zeichen, daß er einen Lootsen verlange, sein Schiff wie­der in den Hafen zu bringen. Es geschah, wie er wollte, und der Dieb wurde dingfest gemacht, um der Polizei zur weiteren Beförderung überantwortet zu werden. (N.W.d.Z.)

Wien, 12. Juli. Auf die Anfrage eines Schiffmci- sters aus Baiern, ob die Donau mit Dampfschiffen thal- abwärtS befahren werden könne, wurde erwidert, daß dieß erst nach Auflösung des Privilegiums der Donaudampf- schiffsahlts-Grsellschaft, worüber die Verhandlungen schwe­bend seien, werde stattfinden können. Der baierische Schiff­meister beabsichtigt, in Semlin eine baierische Dampfschiff­station zu errichte».

Wien, 12. Juli. Die holsteinische Domänenfrage hat nicht nur die Kabinette der beiden deutschen Groß­mächte, sondern auch bereits jene der Wcstmäcbte in Be­wegung gebracht. Von Paris ist eine Note hier einge­troffen, welche den Beweis liefert, daß Frankreich, und folgerecht natürlich auch England, der Angelegenheit eben­so wenig fremd bleiben will, wie ehedem. Nur scheint es, daß dießmal die Kabinette der Weltmächte von einem an­dern Gesichtspunkt ausgchen und nach der Haltung Däne­marks während des orientalischen Krieges weit weniger Lust zeigen, für das Prinzip der strikten Erhaltung der dänischen Gesammtmonarchie eine Lanze zu brechen.

(Nürnb. Korr.)

Wien, 13. Juli. Heute Nachmittag 2 Uhr fand die Taufe statt. Es wurde ein umfassender Amnestie-Akt und zahlreiche Begnadigungen der w gen politischer Ver­gehen Vernrtheilter, sowie endlich Rückersatz kciegsrechtlich confiszirter Güter an viele Verurthcilte crtheilt.

(T. D. d. H. T.)

Paris, 10. Juli. In einer Korrespondenz des Uni- vers aus Kcnstantinopel liest man:Die Freigebigkeit des Kaisers Napoleon, welcher die barmherzigen Schwestern mit 1000 vollständigen Ambulaucebetten beschenkte, gab An­regung zu dem Plan, hier ein Spital für alle Nationen zu errichten, zu welchem der Sultan wahrscheinlich die Mittel und den Platz hergeben wird. Dieses Spital scll den Namen Höpitni ckv ln pnix erhalten. (Fr. Pstz.)

Paris, 11. Juli. Es hat sich eine große Gesell­schaft gebildet, um die afrikanischen Besitzungen Frankreichs mit einem vollständigen Eisenbahnnetze zu bedecken. (St.A.)

Madrid, 14. Juli. Espartero hat seine Ent­lassung eingereicht, die von der Königin angenommen ist- O'Donnell ist mit Bildung eines neuen Ministeriums betraut. Madrid ist ruhig. In London eingctrvffene Nachrichten aus Madrid vom Montag melden- daß ein neues Ministerium in Bildung begriffen ist. O'Donnell .Präsivent, Pastor Dia; Auswärtiges, Canlero Finanzen.

(T. B. d. Mg. Ztg.)