Stockstreichen, sowie zum Ersatz des gestifteten Schadens im Betrage von etwa 24,000 fl. verurtheilt.

Eßlingen, 6. Juli. Die hiesige Lokalpolizeibehörde erläßt bei den hohen Fleischpreisen von Zeit zu Zeit geeig­nete Nachrufe an die Metzger bei 3 fl. Strafe den Leuten nicht mehr als den zehnten Theil des Gewichts sogenannte Zugabe zu geben, zudem muß die Zugabe vom gleichen Stück Vieh sein, von dem das Fleisch ist. Die zweck­mäßige Anordnung wurde mit großer Befriedigung ausge­nommen. (H. T.)

Tages-Nkeuiftkeiten.

Wiesbaden, 7. Juli. So eben Nachmittags 4 Uhr ist I. K. Hoh. die verwittwete Frau Herzogin Pau­li ne von Nassau, geborene Prinzessin von Württemberg, zur allgemeinen Trauer des Landes in ihrem 46. Jahre mit Tod abgegangen» (Pauline Friederike Marie, geboren den 25. Febr. 1810, Tochter des Prinzen Paul von Würt­temberg, mit dem Herzog Wilhelm von Nassau vermählt den 23. April 1829, Wittwe 20. August 1839.)

Koblenz, 3. Juli. Gegenwärtig wird hier am Rhein eine große Anzahl eiserner Militärbettftellen nach Hohenzollern verladen; hieraus dürfte zu entnehmen fein, daß die Verlegung einer Garnison dahin in Kürze bevor- steht, und ist dem Vernehmen nach das in Frankfurt a.M. stehende 6. Jägerbataillon dahin designirt. (Kln. Z.)

Königsberg. Knaben, welche mit Streichzün d- hölzcheu spielten, veranlaßten dieser Tage in einem alten Stadttheile einen so gefährlichen Brand, daß es der größ­ten Anstrengung des Militärs und der Bürgerschaft bedurfte, den Heerd des Feuers auf 7 Häuser zu beschränken.

(Schw. B.)

Wien, 2. Juli. Die Jesuiten haben in Feldkirch in Vorarlberg von der Stadt ein Gebäude um 70,000 fl. angekauft und wollen daselbst eine großartige Erziehungs­anstalt gründen.

Wien, 5. Juli. Die beiden prachtvollen Wagen, welche Fürst Esterhazy bei der Kaiserkrönung in Moskau benutzen wird, haben an 25,000 fl. gekostet. Für den würdigen Empfang der Mitglieder der im Monat Septem­ber in Wien stattsindenden Natursorscherversaminlung sind 20,000 fl. bestimmt. Das Programm der Festlichkeiten ist noch nicht definitiv festgesetzt. (F. P.)

Brüssel, 1. Juli. Vely Pascha, ehemaliger türkischer Gesandter in Paris, hat den hier erscheinenden Nord wegen Verleumdung verklagt und verlangt eine Ent­schädigungssumme von 20,000 Fr. (Nürn n C.)

Paris, 1. Juli. So eben erfahren wir ans einer sonst gut unterrichteten Quelle, daß heute eine Protesta­tio n der Prinzessin (Cleinemine) von Sachsen-Coburg hier eingclroffen ist. Sie erklärt, daß sie Niemanden be­auftragt und keinen Schritt gelhan habe, woraus man hätte schließen können, daß sie die Dotation des Kaisers auneh- mcn würde. Hr. v. Montalembert, der bekanntlich abwesend ist, hat dem Präsidenten des gcsrtzgchenden Kör­pers geschrieben, daß er den Gesetz es Vorschlag zurückweise und verlange, daß sein Brief im Protokoll angeführt werde. Seil einigen Tagen finden in Paris Verhaftungen we­

gen Verbreitung aufrührerischer Schriften und wegen Theil- nähme an geheimen Gesellschaften statt. (Fr. I.)

Paris, 4. Juli. Die Beiträge für die Opfer der Ueberschwemmungen erreichten gestern die Summe von 3,686,487 FrcS.

Paris, 6. Juli. Die Erwiderung des Königs von Neapel auf die Noten Frankreichs und Englands ist wirklich cingetroffen; sie lautet, wie sich daS vorhersehen ließ, entschieden ablehnend. Mit derselben Gewißheit läßt sich voraussehen, daß diese Erwiderung keine Art von Ver­drießlichkeiten für Neapel zur Folge haben wird. (S. M.)

Man spricht, der Jndependance zu Folge, in Paris von einem neuen Vertrag zwischen Frankreich und Oest- reich. Worin er bestehe, wisse man freilich nicht anzu- gebcn, und die Jndependance meint, das Gerücht sei eine bloße Uebertreibung der unläugbaren Thatsache des intimen Verhältnisses, in welchem Oestreich und Frankreich dermalen stehen.

Paris, 6. Juli. In der gestrigen Sitzung hat der Senat den Kredit von 10 Millionen für die Ueberschwem- muugen und die Einschreibung der Reuten auf den Namen der Erben der Töchter L. Philipps genehmigt, ohne erst de» Bericht eines Ausschusses darüber abzuwarten. Bei Gelegenheit der letzten Ueberschwemmungen wurden ver­schiedene lange in der Erde vergraben gewesene Gegenstände wieder au die Oberfläche gebracht. So fand man neulich in der Nähe der Loire einen ungeheuren Baumstamm von ungefähr 8 Fuß Durchmesser, welcher schon Jahrhunderte laug in der Erde gelegen haben mag. Das Holz war hart wie Marmor und von ganz dunkler Farbe. Der Armeemoniteur theilt mit, daß nach genauer Prüfung aller Dokumente auf dem Kriegsministerium sich der Verlust der Franzosen an Todtcn aller Art im orientalischen Krieg auf 62,492 Mann belaufe. e S. M.)

Paris, den 8. Juli. Der Vizeadmiral Pellion schreibt dem Kriegsminister ans Konstautiuopcl vom 6. Juli: Die Räumung mit den Truppen und dem Material in der Krimin hat fvrlgedauert und ist gänzlich beendigt.

(T. B. d. S. M.)

Paris, 9. Juli. DerMoniteur" meldet als Neuig­keit, daß der Kaiser nach Arenenberg reisen werde, ohne mit dem Kaiser von Ostreich in Bregenz zusammenzutreffen. Der Senat hat das Regentschaflsgesctz mit Einstimmig- keit angenommen. Pelissier verläßt am 5. Juli die Krimm, die französischen Schiffe werden folgen.

(T. D. d. H. T.)

. Konstantinopcl, 21. Juni. Die Nichtmuselmäuner werden, wie man hört, statt 12,500 Mann jährlich zu stellen, 62 (?) Millionen Piaster Rekcutengeld dafür ent­richten.' Balaklava soll am 2. Juli den Russen über­geben werden. In Kami es ch wird ehestens ein eng­lischer und ein französischer Konsul erwartet. Kertsch soll auf Kosten deS Kaisers v.m Rußland wieder erbaut werben; die feierliche Uebergaiw echalgle am 2l. v. M.

Kali sch, 1. Juli. Tie freudigste Sensatim im Kö­nigreich Polen hat die gestern veröffentlichte Verordnung des Kaisers erregt, nach welcher fortan Personen jeden Stan­des, welche aus Gesundheitsrücksichten in ausländische-