gen Schaffhausen hin anzuknüpfen. Er habe den Herrn Finanzminister in gerechtem Verdacht, daß er die Neckar- bahn deshalb nicht'an Private überlasse, weil er mit großer Zuversicht darauf rechne, aus dieser Bahn dem Staate eine bedeutende Finanzguelle zu erwerben.— Grathwohl unterstützt den Antrag FetzerS, vorläufig eine telegraphische Verbindung mit Reutlingen und Tübingen herzustellen, v. Varnbüler ist für Staatsbau; nicht sowohl für die Gewerbe a'S für die Landwirthschast sei der Eis nbahnba» ein Vortheil. Mo hl spricht für den CvmmissionSaiitrag und Staatsbau. Finanzminister v. Knapp: Er habe bisher geschwiegen, um die Ansichten der Kammer vorher ent- gegenzunehmen. Tie Kammer habe die Absichten der Regierung aus der Eröffnungsrede vernommen. Die Regierung habe der Nördlinger Bahn die Priorität geben zu müssen geglaubt, weil durch sie eine große fühlbare Lücke im deutschen Eisenbahnnetze ausgefüllt werde, sofern beim Verkehre mit Leipzig durch diese Bahn ein Umweg von 24 Stunden erspart werde. Die Regierung habe die allgemeinen Interessen ins Auge gefaßt. Man habe cntgegen- gehalten, man könnte diese Bahnen auf einmal bauen. Zm gewöhnlichen Leben Halle man aus den nicht viel, der so viel auf einmal ainange., mm halte einen solchen für einen schlechten Haushälter. Wie die Straßen nicht ans einmal gebaut worden seien, so können auch die Eisenbahnen nicht auf einmal gebaut werden. Für die Neckarbahn sprechen allerdings voikswnthschastliche und Rücksichten des innern Verkehrs. Aber so wie die Sachen jetzt stehen, werde der innere Verkehr der Art sein, daß er die Betriebskosten kaum decken werde. Hiermit komme er aus die finanzielle Seite der Sache. Die Regierung habe eS nach kjährigem Kampfe dahin gebracht, daß die Einnahmen wieder im Gleichgewicht zu den Ausgaben stehen; dieses Gleichgewicht möchte er nicht gestört sehen. Am besten werde cs sein, wenn die Kammer die Entscheidung in der Sache der Regierung, welche nur die allgemeinen Interesse im Auge habe, überlasse. Hierauf sprach noch v. Schl aper und Pfeifer für den Commissionsantrag und hauptsächlich gegen die Einwendungen des Herrn Finanzministers. — Der Commis- sionsantrag wird zuerst mit großer Mehrheit, und bei na» inentlicher Abstimmung mit 77 gegen 11 Stimmen ange- nommen.
— 10. März. (14. Sitzung der Kammer der Abgeordneten.) v. Varnbüler ist Vorstand der Commission für innere Verwaltung, v. Schlayer Stellvertreter. Prälat v. Hauber ist Vorstand der Kirchen- und Schulkommission, Dome. v. Ritz Stellvertreter. Wiest v. S. ist Vorstand d.r Ablösungskommission und Duvernoy Stellvertreter. Tagesordnung: Zweiter Bericht der Uracher Wahl. Der Bericht ist nicht zu Gunsten des Naht ausgefallen und wird Müllerschön mit 70 gegen 17 Stimmen für legitmirt erklärt. — Um 12 Uhr gemeinschaftliche Sitzung zur Ausschußwahl. Engerer Ausschuß: Staatsminister v. Gärtner, Frhr- v. Hofer, Camercr und Groß. Weiterer Ausschuß: Graf v. Rechberg, Troll, Idlcr, E. v. Ow, Grathwohl und Schuster. Hierauf wird die Kammer auf unbestimmte Zeit vertagt.
Stuttgart, 11. März. Die Stände sind nun ver
tagt und nachdem sie gestern noch sich zu einem Abschieds- mahle vereinigt hatten, der großen Mehrzahl nach bereits wieder nach Hause znrückgekehrt. Auf wie lauge, kann jetzt noch Niemand wissen, doch glaubt man allgemein, daß die Wiederberufnng nickt vor dem Monat September zu er- warten sein werde. Eigentliche Geschäfte erledigen, konnte dießmal die Ständeversammlung nicht; sie wurde» eben auf den verfassungsmäßig äußersten Termin berufen, um sich zu konstituiren, ihre Kommissionen und den neuen Ausschuß zu bilden, damit die nöthigcn Vorarbeiten für die spätere Berufung des Landtags vorgenommen werden können, sobald sich die Regierung in der Lage befindet, Vorlagen von Belang zu machen, waS übrigens nicht zu lange anstehen dürfte. (H. T.)
Dem Schwarzwälder-Boten wird ans Stuttgart geschrieben: Unserem Finanzminister v. Knapp ist ein bayrisches Minister-Portefeuille angeboten, von ihm aber abgclehnt worden — nach einem hier umlausenden Gerüchte, das auch in auswärtigen Blättern Erwähnung fand.
Ludwigs bürg, 6. März. Heute kam die Anklagesache gegen den vormaligen Oüerwachtmeister Mayer vom 3. Reiterregiment und Genossen, wegen gewerbsmäßigen Betrugs, vor dem hiesigen Schwurgerichte bei ge- drängt vollen Znhörerräumen zur Verhandlung. Mayer, der im Jahr 1854 Schultheiß in Bitienfeld geworden war, ist angeklagt, als Oberwachtmeister und Magazinier deS 3. Reiterregiments sich betrügerischerweise 770 fl 23 kr. ungeeignet zu haben. Drei Lieferanten: Jakob Meyle.von Thamm, jetzt auf dem Fürstenhof, und Friedericke, Ehefrau des Traubenwirth Krnk in Gerlingen, wurden auch in Untersuchung gezogen und der Beihülfe zum Beiruge angeschuldigt. Äußer der Mayerschen Ekefran und den Lieferanten ist noch ein vormalige. Heubinter, Johann Sachs, Bauernknecht von Weiler, O. A. Geißlingen, der Beihülse zum Betrug angcklagt. Sämmtliche Angeklagte wurden von den Geschworenen für schuldig erklärt und Mayer zu einer ArbeilshauZstrase von 3 ^ Jahren, seine Frau zu Owöchigem BezirkSgefängniß und Verlust der Ehrenrechte, die Lieferantin Krnk zu 2 Monat Zucht- polizeihauS, der Lieferant Meyle zu 14 und der Häcker- lingsschneider Sachs zu 10 Tagen Bezirksgesäng.iiß ver- urtheilt. (U. S.)
Taft « s«Neniftkeite,i.
Die zweite bayrische Kammer hat den Bau von Eisenbahnen durch Privatunternehmer von Nürnberg über Amberg nach Regensburg, v.n München über Landshut an die Donau, von der Amberg-RegenSburgcr Eisenbahn an die Landesgrenze gegen Pilsen und von Regensburg nach Paffau unter Nedernahme einer Zinsen- gaiantie von 4', pCt. seitens deS Staats genehmigt.
Der Wei marische Landtag hat sich mit 16 gegen 14 Stimmen für die Wiedereinführung der Todesstrafe entschieden. Tie Strafe sott mit den: Fallbeil vollzogen werden. Eigenthümlich ist, daß die Todesstrafen nicht von dem Großherzog bestätigt werden, sondern ihm nur di«
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