vorgenommeuen Durchsuchung dp» Hauses Pud man die Arme im Stall in einem Häusiin Streu uchec einer Stieges an einem finstern Ort im bloßen'Hemde. Sie lefiie na-1'/ obgleich sie 11 Tage vermißt worden war; mit was sie unterdeßen ihr Leben fristete, ist ein Räthsel. Dieselbe ist nunmehr in ärztliche Pflege gegeben. (D. V.)

N ^^Spielberg, OA. Brackenheim, 3. März. Ein -^reckliches Unglück ereignete sich hier. Der Taglöhner Klein und seine Frau gingen in den Wald NM dort zu ar­beiten. ,Die allein zu Hanse zurückgelassenen jüngsten Kin­der, Mädchen von 3stz und 4* 2 Zähren, beschäftigten sich nun mit Kochen und öffnete» dazu die Oseuthüre in der Stube; das jüngere davon stand vor dem geöffneten Ofen auf einem Schemel, um etwas, auf das Osengcsims zu stellen, Und die hei fing dessen Kleid Feuer. Durch das fürchterliche Geschrei der Kinder kam zwar bald ein Nach­bar hcrbeigesprungen, aber das Haus war geschlossen. Bis dieser Mann nun in das Hans einzudringen snchr, was ihm nur vermittelst EinsteigenS durch ein eingedrücktes Fenster gelingt, ist dieses arme Kind auf die jammervollste Art verbrannt, ringsum mitten am Leibe, wo die Kleider fest anlicgen, war es»sörmlich gebraten. Das' Kind starb in der folgenden Nacht, nachdem es das Bewußtsein bis auf die letzte Vicrleistunde behielt. Mag dieser Fall vor dem Entschließen un.eaufsichtigtec Kinder in Wohnungen eine Warnung sein. (H. T )

(E ingescn d et.) Die Nachtheile der obern Neckarthalbahn mit Rücksicht auf dieLage der Oberämter Böblinge n, He r reu der g und Na­gold betrachtet. Lenken wir uns in jene Zeiten zu­rück, wo noch keine. Eisenbahn unser Land dnrchschnitt, so genügt ein Blick auf die Karte Württembergs, dass Böb­lingen, Herrenbe.eg und Nagold, sowie alle an der Schwarz­waldstraße liegenden Ortschaften die Vortheile eines lebhaften Verkehrs zu genießen hatten, den die durch diese Straße vermittelte Verbindung Württembergs mit Frankreich, des an Wein und Obst reichen Unterlandes mit dem holzreichen Schwarzwalde, der Besuch der Schwaczwaldbädcr, die Eisenwerke Friedrichsihal und Ehr stsphsthal, die Glas­hütten Bnhlbach und Schönmünzach niiv andere derartige Antvcftn ans dem Schwarzwalde, sowie die Lage eines großen Theils des ober» Neckarthalcs nedst seinen Salz­werken, Gewehrfabrik u s. w. mit sich brachten. Nach Erbauung der Bahnstrecke öon Friedrichshafen bis Hellbronn war eher eine Zu- als Abnahme der Frequenz auf der Schwarzwgldstraße zu bemerken, da Stuttgart der Cenlral- punkt des vaterländischen Verkehrs geworden war. AlS aber die Bahnstrecke von.Bietigheim nach Bruchsal und durch sie ein kürzerer und bequemerer Weg nach Frankreich und nach den jenseitigen Schwarzwalbbädern und eine ;u- verläßige Omnibusfahrt zwischen dieser Bahn und Wild­bad hergcsteüt war,, da blieb für oben genannte Bezirke uur noch der Gütertransport und der Personenverkehr zwi­schen dem Schwarzwalde, dem obern Neckarrhale und dem Unterlands. Den empfindlichsten Verlust hatte zunächst Böblingen zu ei-fahren, das sich nun, wie seine Rachbarstavt Sindelfiiigen, durch seine gewmbli he Thätigkeit zu halten und

zu heben und durch Aiilemtirg .einer neuen Straße den Verkehr Wieder zu erweitern snchss Ist ein Bahnzweig nach Pfvrz- Mm Pedant, so-wird bald, wie-in'unserem Nachbarstaate nach Baden-Baden, eine Fortsetzung dieses Zweiges nach Wildbad als Notbwe'ndigkeit erscheinen und dann wird von dem Centrnlpunkte unseres Verkehrs, von Stuttgart auS, wohl Niemand mehr den Weg nach Calw und Wildbad oder von dort zurück über Böblingen nehmen. Würde nun auch noch die obere Neckarihalbnhn ausgeführt, so wäre die weite Fläche des Gäus von allen Seiten mit Abzugs- kanälen für den seitherigen Verkehr umgebe» und die Städte Böblingen, Herrenberg und auch Nagold nebst den zwischen­liegenden Ortschaften lägen verlassen und öde da. Aehnliche Nachtheile hätten diejenigen Ortschaften zu befürchten, welche an der von Tübingen nach der Schwei; führenden Haupt­straße liegen. Was würden aber jene Ortschaften gewin­nen , welche an die projektirte obere Neckarthalbahn zu lie­gen kämen? Reutlingen, das wegen seiner bedeutenden Be­triebsamkeit einige Berücksichtigung beansprucht, hätte eine bequemere und vielleicht etwas wohlfeilere Verbindung mit der Hauptbahn; ob diese Verbindung aber für die Umge­bung Reutlingens vortheilhafter wäre, ist zu bezweifeln. Wie viele Menschen, die sich seither inren Lebensunter­halt durch den Transport der Fabrikate.Reutlingens und der Erzeugnisse des obern Neckarthales erwarben, würden ZwodloS?! Die übrigen Ortschaften wären meist nur Durch- gangspnnkte und würden, wie dieß bei vielen an den Ei­senbahnlinien liegenoenWohnplätzen der Fall ist, mehr ver­lieren, als gewinnen. Wir wissen wohl, daß das Son­derinteresse in den Hintergrund zu treten hat, wenn eS sich um Ausführung gemeinnütziger Staatsplane bandelt. Aber, fragen wir, hat Württemberg nicht allen billig » Rücksichten Rechnung getragen, die an bas Land nach seiner geogra­phischen Lage und nach seinen politischen Beziehungen ge­stellt werden könnten, wenn es durch Erbauung einer Bahn nach Nördlingen für eine direktere Verbindung mit dem Norden und Osten gesorgt hat?

Sollte die obere Nrckarthalbahn keine Sackbahn blei­ben, denn als solche hätte sie einen nur sehr untergeordne­ten Zweck, und wollte man dieselbe an die schon öfter ge­nannte Kinzigthalbahn anschließen lassen, damit, sie mit die­ser den Gewinn theilön könnte, den eine Verbindung mit Schaffhausm und etwa mit Constanz brächte, hätte dann Württemberg nicht die Frequenz seines Hauptplatzes Fried- richShafen geschwächt? Glaubt mnn vielleicht, oie nach dem Norden bestimmlen Güter aus dem westlichen Theile der Schweiz würden den weiteren Weg durch Württemberg pas- streu, um am Ende wieder auf die badische Bahn zu ge­langen? Man bedenke namentlich noch, dnß -tue etwaigen Hauptbahnhöfe Constanz und Schnffhnusen nicht in Würt­temberg liegen! Sicherlich würde sich der einträglichere Gü­tertransport nach den badischen Bahne,r ziehen und Würt­temberg müßte sich voranssicbtlich mit einem geringeren und wenig rentablen Personenverkehr begnügen. Gewachsen aber dem.Staate durch Herstellung einer weitern Bahnlinie keine bedeutenden Voetheile, während ganze Ge.netstheile uner­setzlichen Schaden zu Nagen hätten, so har de- Staat, we­nigstens nnseeec Ansicht nach, keine Verpflichtung .zum