-chen hinauftragen sollte, kam es jedoch zu leicht vor, wodurch er Verdacht faßte, Und er Mcrga» es seinem Tochter mann, um cs zu öffnen. Wirklich hatte der fremde Be. trüger das Geld bei Seite zu schaffen gewußt, und in dem Packet fand sich nur etwas Lehm, ein Stückchen Holz und einige Papierstrcifen. Man eilte dem Betrüger nach, traf ihn noch auf der Straße und bewirkte dessen Verhaftung. ^ (N. T.)
Tages-Neuigkettsn.
Vom Bodensee, 9. Febr. Vor einigen Tagen machte daS neueste schönste und größte Dampfschiff „Fried- richöhafen", der königlich württembergischen Regierung gehörig, eine Probefahrt nach Rorschach re. Die Länge des Dampfers mißt 180 Fuß; er besitzt 68 Pferdekraft, und fährt in 25 Minuten von Friedrichshofen nach Konstanz. Zn Rorschach machte man die Bemerkung, daß er gerade so lang, als der „Hafen" breit ist. (Mg. Z.)
München, 8. Febr. Bei bet letzten Lottoziehun^ in Nürnberg sind so viele und beträchtliche Gewinnfte gemacht worden, daß der Verlust der Administration auf bei- nahe eine halbe Million Gulden geschätzt wird.
München, 9. Febr. Se. Mas. der König hat ge- nehmigt, daß dem verstorbenen Domherrn Christoph v. Schmid, dem so hochverdienten Zugendschrifisteller, ein Denkmal in dessen Vaterstadt Dinkelsbühl errichtet, und daß zur Deckung der auf 12,000 fl. veranschlagten Kosten eine Samm- lung im ganzen Lande vorgenommen werde. (A. Z.)
München, 10. Febr. Dem Vernehmen nach wird Prinz Adalbert, der jüngste Bruder unseres Königs, nun doch im April nach Madriv abreisen, um sich mit einer spanischen Infantin zu vermählen. Die dagegen erhobenen konfessionellen Bedenken wegen der Anwartschaft seiner Nachkommen auf den griechischen Thron scheinen demnach beseitigt.
München, 10. Febr. Die Hopfenpreise sinken bet der vorgeschrittenen Jahreszeit immer mehr. Für Spalter Stadtgut war am letzten Markttag der Mittclpreis auf 63 fl. 30 kr. herabgegangen. Verkauft wurde nur eine unbedeutende Quantität, während verhältnißmäßig viel in Rest
blieb. (S. M )
Köln, 8. Febr. Wir erfahren, baß das „Taus- Mäntelchen", welches die Kaiserin der Franzosen bei der Hoflieferantin Madame Marie in Auftrag gab, ohne die Juwelen 80,000 FrcS. kosten wird. (F- 3-)
Berlin, 7. Febr. Der Prittzregent von Baden machte gestern den Mitgliedern der königlichen Familie Ab- schiedSbesuche und hat heute früh die Rückreise nach Karlsruhe angctreten. (N C)
Wien, 7. Febr. Sicherem Vernehmen nach werden den Jesuiten in Kürze zur Abhaltung deS Gottesdienstes in Wien vorläufig zwei Kirchen übergeben werden. Die hiezu bestimmten sind jene am Hofe, welche biö zum Jahre 1773, in welchem der Jesuitenorden aufgehoben wurde, demselben bereits angehörte, und die Universitätskirche. Zugleich verlautet in völlig glaubwürdiger Weise, daß dem Jesuitenorden die Leitung eines Gymnasiums in der Hauptstadt übertragen werden soll. (F- I.)
Turin, 9. Febr» Die HH. Cavour und Marchese ff
Dillamarina find zu Bevollmächtigte» Sardiniens bei den h
Pariser Konferenzen ernannt. — General Lamarmora geht den 15. nach der Krimm zurück. (T. N. d. A. Z.) l
Vom Po, 7. Febr. Der Bischof von Cuneo hat für I
die Fastenzeit das Lesen der Gazetta belle Alpi, ein Blatt d,
gleich der hiesigen Volkszeitung, verboten. — Am Freilag ,r
wird der ReichSsenat das Dreißig-Millionen-Anlehen ver- I
handeln: natürlich heißt eS allgemein, daß die Herren Ca- v
vour und Raitazzi nicht an den Frieden glaube». (Der te
Senat hat laut telegraphischer Nachricht vom 8. dieses An- kehen mit 50 gegen 7 Stimmen genehmigt.) (St.A.)
Madrid, 6. Febr. Da die Ruhe wieder hergestellt h
ist, hat die Regierung die Aufhebung deS Belagerungen» w
standeS der Provinzen Burgos und Aragon beschlossen. zz
Man glaubt, daß sich diese Maßnahme auch auf Catalo- ei
nien ausdehnen werke. (T. D. d. U. S.) te
Madrid, 9. Febr. Es ist der Befehl zum Verkauf p,
der N-ttionalgütcr in den baskischen Provinzen gegeben. — Z
Die Angelegenheit zwischen General O'Donnel und Hr. di
Orenie ist noch nicht geschlichtet, dieselbe ist blos vertagt. z»
London, 7. Febr. Gegen 500 Mann von der Garde Z
haben Ordre, sich zu Anfang der nächsten Woche zur Ein- zi
schiffung nach der Krimm bereit zu halten. m
London, 7. Febr. England und Frankreich verzichten, der Post zufolge, auf die Erstattung der Kriegskosten ci
zu Gunsten Persiens. Rußland hat nämlich noch eine von „
30 Jahren her datirende, durch einen Friekensvertrag an- §
erkannte Entschädigungsforderung an Persien, und diese soll le
Rußland aus seinen Büchern streichen. Persien soll dadurch «
leichter in die Lage versetzt werden, eine Schutzmaucr zwi- ff
schm Rußland und Indien zu bilden, wenn seine Finanz- zi
krafte geschont werden. — Von den Passagieren des auf si
der Höhe von Folkestone zu Grunde gegangenen Auswan- h
dererschiffes Josephine Willis waren bis gestern 13 gerettet p worden, 57 werden vermißt. (St.A.)
London, 9. Febr. Von der Admiralüät ist der Be- §
fehl ertheilt worden, den Offizieren jener Schiffe, die in 8
Ausrüstung begriffen sind, höchstens aus 14 Tage Urlaub ff
zu erlheilen. Wünscht Einer von ihnen einen längeren Urlaub, so ist dieß gleichbedeutend mit einem Gesuch um Ent- lj
lassung. (St.A.) ff
London, 9. Febr. Die Aufstellung der aus Seba- g
stopol und anderen Orten heimgebrachten russischen Trophäen si
ist jetzt durch Zugabe von 20 Kanonen und Mörsern ver« v
vollständigt worden. Wann die Königin diese Ausstellung h
besichtigen wird, ist noch nicht bestimmt. — Für das Arsenal von Woolwich sind, wie die „Times" berichtet, neuer- l
dings viele Arbeiter angeworben worden. ES sind gegen- a
wärtig daselbst 9000 Mann beschäftigt, und im Lause keS c
gestrigen Tages allein wurden 46,000 Pfund Schießpulver f
zu Patronen für grobes und kleines Geschütz verarbeitet. f
Es werden täglich 2000 Bomben und 200,000 Musketen» t
Patronen gefüllt, und für die neue Gießerei bereits die Vorarbeiten begonnen. (R. Z.) ,
London, 11. Febr. Die Morning Post schreibt» k
Die Konferenzen dürften morgen beginnen. Möglich, daß §
bei allseitig guter Disposition die Unterhandlungen ohne