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schlag gebracht worden. Graf Clarendon und Lord Cowley sind für England dazu ernannt. (T. Dep. d. A. Z.)
Von der untern Donau, 13. 3an. Folgendes sind die Stipulationen betreffs der Reorgaiüsirung der Für- stenthümcr, wie sie Lord Rrdcliffe im Dezember v. 3. in einer Noie dem Großvezir mitgetheilt hatte: 1) Vereint, gung der beiden Fürstenthümer in einem, dem Sudan lehenspflichtigen Staat. 2) Einsetzung eines aus der Volks- Wahl hervorgegangenen Prinzen für die Lebensdauer, und mit vererblichen Souvcränetätörechten. 3> Diese Wahl darf nur auf Eingeborene fallen, mit Ausschließung aller Fremden. 4) 3ährlicher Tribut an die Pforte, dessen Betrag erst nach der Wahl des Fürsten zu bestimmen sein wird. 5) Repräsentativsyst.m mit 2 Kammern. 6) Aufstellung einer ansehnlichen Armee. 7) Die Türkei wird sich auch ferner nicht in die innere Verwaltung des Reiches mischen. Wie man hört, sollen Frankreich und die Pforte mit dem 5 Punkt nicht einverstanden sein, unter dem Vorwände, cs werde damit Aufwieglern und Intriganten ein zu großer Spielraum gegeben. Ocstreicb und Frankreich sollen, für die Dauer des Krieges, dem 8tatu8 rjuo das Wort reden.
(K. Z.)
Konstant! n opel, 17. Jan. /Die Botschafter Englands, Frankreichs und Ocstrcichs haben mit Ali Pascha, Fnad Effendi und dem Fürsten Katlimachi die Berathun- gen über den dritten und vierten Punkt.der Wiener Vorschläge begonnen. (N. E.)
Der türkische Sultan hat einen guten Freund, seinen Hofnarren, verloren. Der Narr muß es gut bei dem Sultan gehabt haben, denn er hat sein Leben aus 120 Jahre und 7 Monate gebracht.
Die Berichte ans der Krimm sind vom 9 Zan. Es fällt fortwährend Schnee-, Die Kanonade dauerte auf beiden Seiten fort. Zwei der Sebastopoler Docks wurden gesprengt. Tie Russen überwintern in Simpheropol und Baktschiserai. 30,000 Mann russischer Truppen stehen zwischen Peiruschka und Otschakoff, wcßhalb man einen Angriff aus die Festung Kinburn erwartet. Die Garnison ist durch die von dem General Leboeuf befehligten Truppen verstärkt worden. Die Flotte ist bereit, nölhigenfalls zur Vcrtheidigung mi zuwirken. — Aus Trapezunt wird unter dem 5. Za» gemeldet, daß Alles mit tiefem Schnee bedeckt ist. Die Einwohner von Kars sind von den Russen geschont worden. f(Fr. Pstz )
Fürst Gort sch akoff verabschiedete sich in einem besonderen Tagesbefehl von seiner Armee. Er soll die Reise nach Petersburg bereits angrtreten haben, wo ihm eine hervorragende Stellung in der Umgebung des Kaisers werden soll.
Petersburg, 20. Jan. Vorgestern ist der Prinz August von Württemberg aus Berlin hier eingetroffen.
Kaiser Faustin (Soulouque) von Haiti war am 12. Dez. mit 33,000 Negcrsoldaicn von Iacmael ausgerückt, um den östlichen Theil von St. Domingo zu erobern. Am 19. war er der Küste entlang 60 engl.schc Meilen östlich von Iacmael angclangt. Ein Schooner brachte am 29. von da nach Porto Riko die Nachricht von einer Schlappe der Hailier.
Ein Pechvogel.
Homorest» von Hermann Kothe-
(Schluß.)
VI.
Man wird seinen nächsten Schritt errathen.
Kühn pochte er, nachdem er die ei-äevsnt Wäscherin verlassen hat, an die Thür des ihm von Jener b«- zeichneten Zimmers. Gleich darauf öffnet eine Dame, bei deren Anblick ihm zu Muthe ist, als stieße ein kleiner muthwilliger Kobold ihm von rückwärts in die beide Kniegelenke. Die Dame, die einen Schoßhund sucht, ist — sein rothwangiges vis-ä-vis.
Sie erkannte auch ihn. Ihre Verwunderung übertraf wo möglich noch die seinige, nur mit dem Unterschiede, daß er, in der nützlichen Kunst der Verstellung geübter als sie, dieselbe besser zu verbergen wußte. Auf ihre Frage, „ob sie dem blosen Zufall oder der ins „„Tageblatt"" eingerückten Annonce, die Ehre seines Besuches verdanke," be- theucrte er, „daß weder das Eine noch das Andere ihn in ihre holde Nähe geführt, daß sie vielmehr schon von ihrem Fenster aus einen tiefen, unverwischbaren Eindruck aus ihn gemacht habe." „Seit zwei Tagen," versicherte er, „sei er jedem ihrer Schritte gefolgt und bitte sie nun wegen seiner Kühnheit, die ihn bewogen habe, ihr in dieses Haus zu folgen, tausendmal um Verzeihung."
Es gibt Gemälde, die sich von fern gesehen, besser auSnehmen, als in allzu großer Nahe. Diesem ganz analog gibt es Damen, die, wenn man sie liebenswürdig finden soll, nur aus einer gewissen Perspektive betrachtet sein wollen. Natürlich kommt dabei viel auf die Augen des Beobachters und, in gewissen Fällen, auf die pekuniären Verhältnisse der Dame an. Die Well ist nun einmal so'.
Der Leser verzeihe mir diese lange Vorrede zu der kurzen Schilderung, die ich ihm von dem Aeußern Derjenigen machen will, die er bis jetzt nur als ein kerngesundes, rothwangiges und — dem „Leipziger Tageblatt" zufolge — sechönnddreißigjährigeS Dämchen kennt. Julius, der sie immer nur in einer gemessenen Entfernung gesehen und dessen in Gold gefaßte Lorgnette sich seit einiger Zeit in einem Cnriositäten-Cabincl umsah, Julius hatte sich fein Gegenüber d.ch etwas anders gedacht. Ihr lockiges Rabenhaar verwandelte sich in die Mähne eines Rappen; ihre Augen- braunen waren buschig; es zeigte sich jetzt, daß ihre Nase, deren sanfte Biegung ihm recht wohl gefallen hatte, einem bedeutenden Warzenhügel zum Sockel diente; das ganze Antlitz, so blühend man es nennen mußte, war eine Niederlage von Pockennarben, und die Stirn zeigte sogar zwei Runzeln, in deren jeder, gering angeschlagen, fünfundzwanzig Jährchen vergraben lagen. Bei alledem fand Julius, dem das letzte Wort der Wäscherin noch im Ohre klang, sie ungemein pikant, reizend, liebens- und heirathswürdig.
Man halte sich bald verständigt. Beide waren darüber einig, daß die Ehe ein irdisches Paradies sei oder doch sein könne, und daß man nicht draußen bleiben müsse, so lange noch ein Billet zu haben sei. Die Sache wurde zu beiderseitiger Zufriedenheit abgemacht: »och am nämlichen Tage sollten die Verlobungskarten gedruckt weiden.