wollen, belieben ihre Antwort unter Darlegung ihrer innern und äußere Verhältnisse versiegelt unter den Buch­staben k. R. krrmoo an die Exped. d. Bl. einzureichcn, wogegen die Versicherung gegeben wird, daß nur der Dreieinige Solches erfahren wird."

Bei unserer jungen Wirthin war neulich bedenkliche Noth. Umfangreiche Geschwulst ihres Leibes und Schwere deö Odems ließ sie Schlimmes fürchten. Dem Freunde des Hauses, einem oft einkehrcnden Arzte und Stamm­gast, schien das bedenklich. Obgleich er viel dagegen verschrieb, 'so wuck>s doch das Bedenken. Der Mann, in tiefster Bedrängniß, läuft fort zu einem noch berühm­teren Doktor. Das Glas mitdem Wasser" gefüllt, das schob er wohl in die Tasche und eilte flugs weiter. Doch drohender wurde die Angst bei dem Weibe. Man schickt endlich zum Doktor der Stadt. Dieser fleht den ver- hängnißvollen Knoten und staunt, läßt ihn durch die Heb­amme mit saugenden Egeln besetzen und macht daß er fortkommt. Kaum hat das Gethier sich gelabt, so weicht die drückende Angst der lachenden Freude, denn ein Knabe erscheint und verkündet durch heiles Geschrei, daß er lebe. _ (Dfz.)

Luftschnapper nennen sich selbst scherzhaft die vielen Städter, namentlich Großstädter, denen vom Arzte zur Stärkung ihrer Gesundheit nichts als Luftveränderung empfohlen worden ist. Sie finden, daß die Lust in den Thüringer Bergen und Bädern am allcrgesunbesten zu schnappen" ist, zumal wenn man die Wasserkur dazu gebraucht.

Das gluthfiüsfige Innere der Erde.

Es ist eine allgemeine bekannte Thatsache, daß die Temperatur der Erde mit der Tiefe zunimmt, und in welchem Grade dieses der Fall ist, hat man in Bergwer­ken und besonders bei artesischen Brunnen zu beobachten Gelegenheit gehabt. Dennoch beträgt die Zunahme der Temperatur mit der Tiefe etwa 1° Celsius bei je 100 Fuß; dieß gibt bei l 0,000 Fuß die Temperatur des Siede­punktes. Bei 120,000 Fuß Tiefe schätzt man demnach die Temperatur ans 1200° Celsius, bei welchem Gußeisen schmilzt und Basalt flüssig wird. Diese Tiefe von 120,000 Fuß oder 5 Meilen verhält sich zum Erddurchmesser (1719 Meilen) wie 1 zu 344 und drückt das Verhältniß der festen starren Erdrinde zu der gluthflüsstgcn Masse, die sie umhüllt, aus. Wie verhältuißmäßig dünn aber diese Rinde ist, wird greller in die Augen fallen, wenn man erwägt, baß sie bei weitem nicht so viel austrägt, als die Schale des Eies zu dessen Durchmesser.

Ueber Hagslschadenverficherung.

Mit Recht ist in diesem vielgclesencn Blatte wieder­holt aus die Vorthcile der Hagelschadenversicherungsan­stalten aufmerksam gemacht worden. Mancher Landmanu hat wohl auch den Kops geschüttelt, wenn es darin hieß, Hinz und Kunz habe nicht eher versichert, bis er durch Schaden klug geworden sei; denn der Landmanu weiß so gut, wo ihn der Schuh drückt, wie die Leute in der

Stadt. Der Grund, daß so viele, ja die meisten Land­leute nicht versichern, ist weder in der geringen Einsicht, noch Abneigung gegen solche Anstalten zu suchen, sondern in der Beschränktheit der Mittel. Es geht den Laudleuten da gerade wie vielen Leuten in der Stadt, oft sogar gro­ßen Herren, es fehlt am Besten, am Geld. Bciar Geld ist beim Landmann selten zu finden. Was er für Steuern, Zinsen der aufgcnommeneu Ablösungskapitalien u. s. w. braucht, muß er mühsam zusammenbringe». Also: die Meisten versichern nicht, weil die Mittel fehlen. Die DZ. hat durch Besprechung eines Gegenstandes und viel­fach darüber geäußerte Meinungen schon oft Rath ge­schafft. Vielleicht macht cs sich auch liier, daß Mittel und Wege angegeben werden, wie in Gemeinden solchen Gemeindemitglicdern, die gern versichern möchten und nicht können, Hülfe geschafft werde. In manchen Ge­meinden liegt ein todtcs Kapital. Einsender weiß in sei­ner Gemeinde ein solches, nehmlich die Bürgerwehr­gewehre vom Jahr 1848. In Kisten wohl verpackt liegen sie unbenutzt da, denn zur Soldatenspielerei hat der Bauer keine Zeit, und sein bestes Gewehr ist der Pflug. Nun meint Einsender, wenn diese Gewehre ver­kauft würden, und das Kapital dazu angewcndct, Vcr- sicherungslustigen, denen im Augenblick die Mittel fehlen, gegen gehörige Sicherheit, aber ohne Zinsen, das Geld vorzustrcckeu, so könnte das tobte Kapital alle Jabre ein lebendes werben; allemal nach der Ernte bis zum Schluß des Jahres müßten die vorgestreckten Gelder unwiderruf­lich bcigetriebcn werden. Doch nichts für ungut. Wären nicht politische Ferien, so wäre ich mit meinem nicht poli­tischen Einfall nicht gekommen. (Df;.)

Gemeinnütziges.

Schwarzseidene Spitzen zu waschen.

Man reibt sie gelinde in geronnener Milch, wechselt die Milch zwei bis drei Mal, je nachdem die Spitzen mehr oder minder schmutzig sind. Spült sie nickt, son­dern drückt sie nur zwischen den Händen, bis alle Milch daraus entfernt ist, und plättet sie feucht mit einem et­was heißen Bügeleisen. Die Milch gibt ihnen etwas mehr Steife als die neue Appretur.

Ein anderes Recept.

Man legt die zu waschenden Spitzen genau und glatt übereinander in mehrfache Lagen, zieht oben und unten einen Faden durch, ist die Spitze breit, auch noch einen dritten Faden durck die Mitte. Sv präparirt, taucht man die Spitze in Bier, ohne Zusatz und Seife, noch etwas Anderem; reibt sie gut durch, ohne zu spülen. Ist die Spitze aus dem Bür genommen, so rollt mau sie nm ein Leinentuch und plättet sie mehr oder minder feucht, je nachdem man sie mehr oder minder steif haben will, auf der linken Seite, indem man sie auf dicken Wollenstvff legt, und zuvor einen starken Monsselin über­breitet, um den Glanz zu vermeiden, der immer eine heiße Plätte ohne diese beobachtete Vorsickt znrückläßt.

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