Flaschen von 3640 Pfund Inhalt zu 1012 fl. xor Centner, und

e) ebenfalls als Gallerte in gläsernen Flaschen von 1 t /2 Pfund Inhalt, die Flasche zu 15 kr.

Etwa 1213 Pfund dieser schützenden Substanz reichen zu einem einmalige)! Anstrich einer Holzfläche von 1000 Quadratfuß hin.

Jetzt nachdem das Wasserglas, wie so viele ur­sprünglich deutsche Erfindungen, fast als eine ausländische zu uns kommt, oder man sich, um das Verdienst eines Landsmannes nicht anerkennen zu müssen, doch überreden kann, sie habe, um praktisch zu werden, noch fremder Verbesserung bedurft, wie dasselbe wohl auch bei uns die verdiente Anerkennung finden und auch die deutsche Presse die häufig nur für nickt deutsche Fortschritte unbezahlten Raum hat, deutsche Erfindungen und Verbesserungen aber Meistens unbeachtet läßt wohl ihre Schuldigkeit thnn, um die Vorthcile der Fabrikation und die Segnungen der Anwendungen des Wasserglases auch dem Lande, dem es seine Erfindung verdankt, zuzuwenden.

Aus der Schweiz, 18. August. Die Appenzeller Zeitung erzählt folgenden Vorfall ans Trogen: Die Mutter eines 11jährigen Knaben wollte denselben, da es Sonntag war, mit sich in den Gottesdienst nehmen. Vergeblich suchte sie aber unter den nach Gewohnheit in Reihe und Glied ausgestellten Schuhen ihrer vielen Kinder diejenigen ihres Knaben Ulrich. Sie konnte die­selben nirgends finden, und sah fick darum veranlaßt, ihren Knaben zu Hause zu lassen. Derselbe wollte nun die freie Zeit zum Baden benutzen, und ertrank. Wie die Mutter ans der Kirche zurückkehrte, kam ihr die Schreckensbotschaft entgegen, und beim Eintritt ins Haus war das Erste, das sich ihren Blicken darbot die Schuhe ibreS ertrunkenen Knaben, am gewohnten Platze stehend, wo sie dieselben vorher vergeblich gesucht hatte.

Die Viewi-ia ko»io im königlichen botanischen Gar­ten in Berlin hat sich in diesem Jahre nicht nur glück­licher entwickelt, sondern ist auch weit früher zur Blüthe gelangt, als im verflossenen Jahre. Das größte Blatt hat einen Umfang von fünfzehn Fuß. Die erste Blüthe kam gegen Ende des verflossenen Monats zum Vorscheine. Der Kunst- und Handelsgärtner Göschke in Berlin hat die Victoria koZia schon drei Jahre ohne Feuerung, je­doch noch in einem Hause, gebaut. Dieses Jahr hat er im freien Lande ein Bassin ausgestellt und am 22. April eine Victoriapflanze in dasselbe gesenkt. Das Bassin wurde nach Art eines Sattelhauses ans beiden Seiten mit Mistbectsenstern, so wie während der Nacht zur Ab­wehr der Kälte mit Strohdeckcn und späterhin der Rein­lichkeit wegen, mit Läden belegt. Die Dünger-Unter­lage wurde von 14 zu 14 Tagen ergänzt, was hier viel bequemer geschehen kann, als im Warmbausc. Die Pflanze gedieh zusehends, und schon am 30. Juni war die erste Blume vorhanden, die Blätter waren voll nnd schon, und hatten die größten einen Durchmesser von 5 Fuß.

(Helfe, was helfen kann.) DerCourier che Bayoune" erzählt, daß kürzlich auf der spanischen Seite derBidassoa eine robuste Bäuerin ovn einer Dame ängstlich ge­fragt wurde, ob der Fluß hier zu durchwaten sei.Ja wohl, ick bin schon über hundert Male hiudurchgeschritten," antwortete die Bäuerin. Die Dame schien fick jedoch vor dem Wagestücke zu fürchten und fragte die Bäuerin: ob sie gegen Geld und gute Worte ihr nickt behülslick sein wolle.Herzlich gern," entgegnete diese, nahm die Fremde und trug sie hinüber. Am französischen Ufer au- gekvmmen, entkleidete sich die Fremde, worauf ein Herr­in Männerkleibern, unter dem Damenanzuge, zum Vor­schein kam. Er inackte aus letzterem ein Paket, das er der Bäuerin nebst einem Vierzigfraucsstücke schenkte, und verschwand. Man vermuthct, daß der geheimnißvolle Fremde ein angesehener politischer Flüchtling war, der Spanien, in Folge der letzten Aufstände , verlassen mnßte.

Ein junger Geschäftsmann in einer Vorstadt von, Wien bat in das Schaufenster seines Ladens einen mit allem Aufwande von Kalligraphie geschriebenen Zettel ge­klebt folgenden Inhalts.Der Besitzer dieses Geschäftes wünscht sich baldmöglichst mit einem braven Mädchen oder einer jungen Wittwe zu verehelichen." Seil Erscheinung dieses mit rothcr Tinte auf grünem Grunde geschriebenen Heirathsantrages wird der Laben des VocatiouS von un- verheirathcten Käuferinnen nickt leer, die alle in der Hoffnung sind, den heirathslustigcn Gewerbsinbabcr zu kapern.

Die kaiserliche Amm e darf das Kind von Frank­reich weder küssen noch ihrer Zärtlichkeit in Worten Luft machen. Neulich fand sie der Kaiser in Thräuen schwim­mend. Wir wollen einen Vergleich schließen, sagte er; küssen Sie das Kind, soviel Sie wollen, ick verbiete Ih­nen aber, Schmeickelworte zu brauchen, die seines Ran­ges unwürdig find.

Aus Bedford wird eine gar merkwürdige Geschichte über Selbstentzünden berichtet. Sic lautet in Kürze fol- gendermasscu: Um Ungeziefer zu vertilgen, hatte Jemand in seiner Stube Schwefel angezündet; dieser brannte das Gefäß in der sorgfältig verschlossenen Stube durch und steckte den Fußboden in Brand, aber das Feuer wurde rechtzeitig entdeckt nnd gelöscht. Vier Tage später (am 16.) sollte die ansgeräucherte Stube wieder als Schlafstube benutzt werden, aber von diesem Tage an begann das Wunder. Feuchte Wäsche, die auf den Boden fiel, ent­zündete sich von selbst; Tags darauf brach in Gegenwart gebildeter Zeugen wohl 30 Mal an verschiedenen Stellen des Hauses Feuer aus. Aus jeder Schublade qualmte Rauch hervor; ein Herr legte sein Taschentuch aufs Sopha, es fing zu brennen au; ein anderer trocknete seine Hände, da entzündete sich das feuchte Handtuch, kurz der Spuff war im ganzen Hause, und am anderen Tage waren alle darin befindlichen Gegenstände, Möbel, Kleider, Wäsche, halb verkohlt. Eine gerichtliche Untersuchung hat die Thatsacken konstatirt. (St.A.)

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