fähig, ihn so zu tragen, wie er es verlangt. Zu einem solchen Schäsechut gehört eine ganze Einrichtung von Schön­heiten, eine ganze Apotheke von Liebenswürdigkeiten auö tausend Döschen und Bnchschen. Man lese das nachstehende gereimte Rcccpt von Th. Drobisch:

Alle meine Schönen und lasset Euch sagen Wer einen Schäfcrhut will tragen.

Die schaffe sich zu dein Behuf fortan Als Zugcmüie folgende Kleinigkeiten an:

SechSzchn, höchstens siebzehn Jahr,

LanggelockteS und wo möglich blondes Haar! »

Auf den Wangen Lilien mit Röschen,

Ein wahrhaft griechisch feines Näschcn!

Blaue Äugen, die ganz schalkhaft schauen, Scharfgcschnittcnc edle Brauen,

Kinn ganz rund, kleiner Mund,

Lippen wie Korallen, Zähne weiß vor allen,

Hals und Schüller weiß wie Wolle Und der Nacken rund und volle.

Und der Wuchs wie eine Cedcr,

Leicht das Ganze wie 'ne Feder.

Und die Finger und die Knöchelchen Zart gebaut wie Drechsler-Sächelchen,

Und zu diesem Zugcmüs' an Reiz,

Don Natur bekommen ohne Geiz,

Nehme man dazu den Geist ganz munter.

Mische etwas gute Schalkheit drunter.

Etwas frischen, frohen Geist,

Etwas Witz, der nicht sehr beißt,

Etwas Fülle von Natur,

Gar kein Bischen Unnatur,

Etwas wahre Herzensgute,

Etwas wahre Scelenblüthe!

Die dies Älles hat vollauf.

Setz' den Schäserhut nur auf,

Der allein nur steht er gut So ein Schäferhut.

Die größten Wasserfälle der Erde.

Daß Californien eines der schönsten, fruchtbarsten und reichsten Länder der Erde ist, ist bereits allgemein bekannt; doch nicht so seine wunderbaren und großartigen Szenerieen, die jetzt nach und nach von den Reisenden in dem höheren Gebirge entdeckt werden. Die größten Wasserfälle der Erde befinden sich im Ao-Semety-Thale in Californien. Ein Reisender Namens HutchinS, der jene Gegend besucht, schildert die Großartigkeit der­selben wie folgt: An der Nordseite deS Thales steht ein mächtiger Granitfelsen, der die Gestalt eines ungeheuren ThurmeS hat. Seine höchste Spitze ist mit hohen Tau» ncn bewachsen, die in der Ferne wie ein Federbusch auf dem Koloß auSsehen. Unsere indianischen Führer nanu» tcn ihn Kapitän. Als wir ihn gemessen, fanden wir seine Höhe 2800 Fuß. Ihm gerade gegenüber, an der Südseite deS ThaleS, wurde unsere Aufmerksamkeit durch euren herrlichen Wasserfall, dessen Höhe über 700 Fuß betragen mag, sehr nngezogen. Er sah auS wie ein langer und breiter Eilberstrelfen, der über einen Abgrund bieng. Ein starker Wind, der gerade gieng, wehte ihn von einer Seile zur andern, und die Strahlen der Sonne ließen ihn in allen Regenbogenfarben spielen: AIS wir daS Thal weiter hinauf kamen, und eine Wendung machen mußten, blieben wir alle plötzlich vor Ueberraschuug stehen, denn eS bot sich unserem Auge eine Szenerie dar, wie

ich sie noch nie gesehen noch beschrieben gelesen habe: vor unS standen Berge, die wie Säulen in die Wolken ragten, von denen einige ganz senkrecht, andere ein wenig geneigt sich in die Lüfte hoben; jeder war in seiner Ge» statt ganz von dem andern verschieden, doch alle mit Fich- tenbäume besetzt. Als wir unö von unserem Erstaunen erholt hatten, überschritten wir den Mereedstuß, und als wir einige Meilen daS Thal hinausgegange» waren, bot sich^unS abermals ein unbeschreiblicher Anblick dar, ein Wasserfall, zweitausend zweihundert Fuß hoch, der höchste der Wett. Er stürzt über ein Riff und sällr mit einem Sprung 1200 Fuß, gleich darauf wieder 1000 Fuß hoch. Da wir einen guten Plaz fanden, so konnten wir den ganzen Fall übersehen und ihn genau messen. Etwas weiter unken im Thal fanden wir abermals einen Fall, der über 1000 Fuß Höhe hat. Einige kleinere Fälle und ein See vervollständigen die Szenerien des ThaleS, wel­ches etwas über 10 Meilen lang und ungefähr 2 Meilen breit ist. _

Die Deutschen heißen in OdessaKarloffclc" und in Moskau Kalabaßniki, d. h. Wurstmacher.

Anekdote.

Aber wie heißt denn eigentlich Ihr ganzer Name? fragte Friedrich II. den General Zaremba, der, um der Kürze willen, Zaremba hieß.

Ew. Majestät," antwortete der General,ich heiße Zirrizarrikorumbarruizarcmba."

Ei, so heißt der Teufel nicht!" '

Ja, Ew. Majestät; der ist auch nicht von meiner Familie." _

Gemeinnützig es.

Erhaltung deS Fleisches.

Ein Herr Dussorde hat ein neues Mittel erfunden, Fleisch frisch zu erhalten , dadurch, daß er es mit einem eisenhaltigen Syrup bestreicht. Das so behandelte Fleisch trocknet ein, verliert aber nur einen geringen Theil seines Umfanges und wird durchaus nicht von Fäulniß be­wirkenden Dingen angegriffen. Will mau solches Fleisch benutzen, so legt man es in kaltes Wasser, indem es bald den früheren Umfang wieder erhält. Farbe und Geschmack sind wie die des frischen Fleisches und cs hat alle Eigen­schaften desselben. Der erwähnte Syrup wird bereitet, indem man ganz feine Eisenfeilspähne mit gewöhnlichen» Syrup kocht, bis derselbe hinlänglich mit Eisen geschwän­gert ist. _

Als ein untrügliches Mittel, die Fliegen, Mücken ir. s. w. von den Ohren der Pferde abzuhalten. wird aus langjährigen Erfahrungen empfohlen, jebcs Ohr des Pfer­des, bevor es aus dein Stalle gezogen wird, an der Spitze mit etwas Leberthran zu bestreichen. Der Geruch dieses Thranes ist diesen Insekten so zuwider, daß sie sofort um­kehren, wenn sie sich den so bestrichenen Ohren nähern. Dieselbe Wirkung wird natürlich auch bei anderem Zug­vieh erreicht.

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