liest und hört acht Männer, worunter mehrere Häupter der Know-Nothings oder von der Einwendung Nichts- Wissen-Wollender, auf die das Volk seine Augen gerichtet bat, Picrce ist nicht darunter. Er wird, wie's scheint, eben so klanglos abtreten, als er geräuschvoll emporgestiegen ist. Das soll mehr noch an ihm als an den Wählern liegen, aber gut istS doch, daß man in Amerika den lieben Gott nicht alle paar Jahre mit dem launenhaften Volke wählen läßt. _

Landwirthschaftliches.

Das Journal sür praktische Agricultur berichtet über eine neue Kartoffelart, welche den Namen Kartoffel-Ehardon führt, da H. Chardon sie 18 i5 aus Samen erhielt, wcl- cher in Sachsen geerntet war. Sie zeichnet sich besonders dadurch aus, daß sie noch nicht von der Krankheil heim- gesucht ist, und durch ihre außerordentliche Fruchtbarkeit. Aus großen Flächen erhielt man einen zwanzigfachen Er­trag, welcher auf kleinere Grundstücke bis auf das 30- und 40sache, ja in einem Falle sogar bis aus das 90fachc stieg. Die Knollen sind vorzüglich schön und enthalten eine große Menge Stärkemehl. Alle landwirthschafuichen Gesellschaften in Frankreich beschäftigen sich eifrigft mit diesen Kartoffeln, und sie wird in kurzer Zeit eine große Verbreitung erlangt haben. _

Lächle nie zu früh in deinem Glücke!

Lächle nie zu früh in deinem Glücke,

Schlumm'rc nie zu sorglos, sel'ges Herz,

Richte sorgsam hinterwäns die Blicke,

, , Lauscht dorr nicht der schwarzbcflorte Schmerz? Wenn das Liebste deine Arm' umschließen,

Drück' es, zuknnftsürchtend, an die Brust,

Auch der schönste Bund ist bald ze> rissen,

Und in Jammer endet sich die Lust!

^ Wandclst du auf blinhenvollen Auen

Lind umhaucht von süßem Himmelsduft, - Denke unter dir das schwarze Granen Einer jäben, toder füllten Gruft;

Windest du in harmlos frohem Frieden Dir zum Schmuck den schimmerreichen Kranz, Denke: schnell zerfallen seine Blütben,

Und im Nu verbleicht der Farben Glanz!

Tanzest du aus silberreinen Wogen In des Lebens schöngeschmümem Kahn,

Leis' und leiser weiter sortgezegen Auf der weiten, ungetrübten Bahn,

Höre hinter dir des Sturmes Wülhen,

Der dein kleines, pfeilgeschwindes Boot,

Deine Wonnen, deinen gold'nen Frieden Unbarmherzig zu zerbrechen droht!

Gehst du bei der Freundschaft lichten Kerzen, Hochbeglückt im süßen Frvhgefühl,

Denke an der Trennung bitt're Schmerzen,

An der Täuschung ränkevolles Spiel;

Lpfre willig deine Blumenkränze,

Rufe selbst den dunkeln Freund, den Gram, Keiner ist, der aus des Lebens Lenze Ohne Wunden, ohne Narben kam.

Unverhofftes Glück.

Klaus Baya in Stockholm, welcher unter Christian II., der Bose genannt (1502 bis 1559), nebst vielen andern Bürgern in Kerker geworfen und darin erdrosselt werden sollte, war so ungeheuer dick, daß man ihn in kein Ge- fängniß brachte und deßhalb laufen ließ.

Sinnfprnch.

Aufs Unglück sei gefaßt, denn Morgen kann es kommen, Gefaßt wie auf den Gast, der sein will ausgenommen. Doch wie cs kommen kann, so kann's auch außenblcibcn, Und niemals sollst Tu selbst Dein Ungemach betreiben, Sei'nur darauf gefaßt, nie sei darum beklommen,

Mag nur der led'ge Gast ausbleiben oder kommen.

_ Rückert.

Anekdoten.

Ein Paar Zechbrüder griethen in einer Weinstube in Streit. Nachdem sie sich wechselseitig mit allen erfind­lichen Schimpfnamen belegt hatten, sagte der eine im höch­sten Zorne:Geh, ich verachte dich, wie ein Glas Wasser."

Ein Christ und ein Jude verabschiedeten unter einer Thür jeder seinen Lohn.Jakob," sagw der Christ, die Haupisache bleibt immer, daß du recht handelst. Na, Jekef," sagte der Jude,die Hauptsache bleibt, daß du recht handelst."

Mehrere Herren stritten sich über die Schreibart einiger Wörter; unter andrem auch überBrod" und Brot." Um zur Gewißheit zu gelangen, fragten diesel­ben einen Professor um Rath. Dieser meinte ganz ruhig: Meine Herren, ist daS Brot noch weich, so schreibe ich cs mird" ; ist es hart geworden, so schreibe ich cs mit t", bin ich über beides ungewiß, so schreibe ich:Brodt."

Gemeinnütziges.

Pflanzen von Ungeziefer zu reinigen.

Blatt'äuse und verwandtes Ungeziefer werden am be­sten durch einen kalten wässerigen Aufguß von zerriebenem Meerrett ig vertilgt; die Pflanzen werden mit diesem AuSzuge theils gewaschen, theils bespritzt. Das Waschen muß jährlich wenigstens zwei Mal statthaben.

Kirschen lange frisch aufzubewahren.

Man nimmt gute, völlig unbeschädigte, schwarze, sauere Kirschen, schneidet ihnen den Ltiel ganz kurz ab, thnt sie vorsichtig in Flaschen und korkt diese, wenn sie biö an den Hals voll sind, fest zu. Darauf setzt man sie in einen Kessel, befestigt sie mit Stroh, gießt Wasser darauf und läßt dasselbe soweit kochen, daß es sich nur bewegt. Nach dem völligen Erkalten werden sie gut versucht und in dem Keller aufbewahrt. Auch kann man sie in einem Brunnen inö Wasser senken, ohne sie vorher mit kochendem Wasser überwallen zu lassen. Die Kirschen können auf diese Weife bis Weihnachten und unter günstigen Umständen noch län­ger erhalten werden, und lassen sich, wie die frischen, zu Kuchen, Suppen u. dgl. gebrauchen. Die nach der zuerst angegebenen Art zubereiteten haben übrigens durch das Ko­chen ungemein an Süßigkeit gewonnen.

Bcrantworillche Nedaitionp Hötzte. Druck und herausgegeben von der G. Zaiser'scheu Buchhandlung.