renr Weizen 27 fl. 13 kr., Korn 19 fl. 24 kr., Grrste 16 fl. 5 kr., Haber 6 st. 42. kr.
Aus Thüringen, 31. Nov. Die Neisebeschreibung des gegenwärtig nach Heidelberg abgereisten Dr. Barth wird im Verlage der Buchhandlung von JnstuS Perthes in Gotha in 5 Bänden erscheinen. Das Honorar ist, wie ich höre, auf 20,000 Thlr. festgesetzt. (Fr.J.)
Hamburg, 23. Nov. Am nächsten Mittwoch werden hier 500 Mormonen, von Kopenhagen kommend, erwartet, welche das HanS Mereis u. Comp, über Liverpool nach New-Orleans befördert, von wo sie ihren Weg über St. LouiS u. s. w. nach dem großen Salzsee sorlsetzen.
Berlin, 22. Nov. Aus Petersburg, 15. Nov. wird gemeldet: Der Plan einer allgemeinen Volksbewaffnung wird berathen, welcher im Nothfalle unter der Bezeichnung „Drittes Aufgebot" zur Ausführung kommen soll. (K. Z )
Die König!. Negierung in Erfurt hat von allen Leh- rerconferenzen ihres Bezirkes ein Gutachten über den Vorzug der Stahlfeder oder Gänsekiele beim Gebrauch des Schreibens in den Schulen eingefordert. Es ist solches nun dahin ausgefallen, daß sich die meisten Lehrer für die Stahlfeder entschieden haben. Die Regierung aber har sich damit nicht einverstanden erklären können, und will erst ein weiteres Resultat abwarten. Unter andern wird auch hervorgehoben, daß der Gebrauch der Stahlfeder der Gesundheit der Kinder nachtheilig sei. (Dfztg.)
Ein bekanntes Kirchenbtatt theilt mit, wie in Pommern in der Kirche gebetet und gesungen wird. „Wir, nämlich die Gemeinde des Schreibers, singen jetzt abwechselnd zum Schluß des Hauptgottesdienstes: Verleih' uns Frieden gnädiglich, o Herr, zu unfern Zeiten! und: Erhalt' uns, Herr, bei Deinem Wort und steu'r des Papstes und des Türken Mord!" — Wir beten: Schütte, Herr, Deinen Grimm auf die Türken, die Dich nicht kennen und auf das große Volk, das mit ihnen ist, auf daß sie erfahren, daß Du Herr seiest!" —
Wien, 23. Nov. Fürst Metternich feierte heute seinen 82. Geburtstag durch ein Diner im Kreise seiner Freunde und Bekannten; er sieht noch sehr rüstig und wohlerhalten aus, und blos eine Schwäch? des Gehörs macht sich an ihm bcmerklich. Der Kaiser und die Kaiserin, so wie alle Mitglieder der kaiserlichen Familie ließen dem Nestor der europäischen Diplomatie, wie man ihn gern nennt, ihre herzlichsten Glückwünsche zukommen. — Der Seknndär-Arzt des hiesigen allgemeinen Krankenhauses, Dr. Richter hat eine neue Jod-Auflösung erfunden, mit welcher auf überraschende und schmerzlose Weise die oft hartnäckig jeder Behandlung spottende „fressende Flechte" schnell geheilt wird. An mehr olS 30 solcher Kranken hat sich diese Heilmethode als vollkommen erprobt bewiese»; in der am 19. d. abgchaltenen Versammlung des Toktoren- Collegiums hat Dr. Richter mehrere eclatante von ihm geheilte Fälle vorgeslellt, welche die glänzendste Anerkennung der glücklichen Entdeckung von Seiten dieser gelehrten Gesellschaft für Dr. Richter zur Folge hatten. (Kln.Z.)
Paris, 24. Novbr. Der Kaiser, gefolgt von den Großochzieren der Krone und des Hanfes empfing den König von Sardinien aus der ersten Stufe des in den Palast
führenden Aufgangs. Se. k. Majestät umarmte Ihren er« lauchten Murten und führte ihn der Kaiserin vor, welche ihn mit ihren Damen oben an der Stiege erwartete. II. MM. begaben sich in den weißen Saal, wo die Großoffi. ziere, Offiziere und Damen des Hauses des Kaisers und der Kaiserin die Ehre halten, vorgestellt zu werden. Nach der Aufwartung führte der Kaiser den König von Sardinien in die für ihn hergerichteten Appartements im Pavillon de Marfan. Eine zahlreiche Volksmenge, schließt der Moniteur, drängte sich auf dem Wege des Königs. Alle Klassen der Bevölkerung begrüßten den erlauchten Alliirien Frankreichs mit lautem Zuruf. Auf dem ganzen Wege vernabm man die Ruse: Es lebe König Vietor Emmanuel! Es lebe die sacdinische Armee! Es lebe der Kaiser! Der König schien durch diese Kundgebungen, deren Gegenstand er war, tief ergriffen zu sein. (H. T.)
Paris, 24. Novbr. Ich erfahre soeben ans guter Quelle, daß der Empfang des Königs Victor Emmanuel in den Tnilerien gegen alle Erwartung kalt gewesen sei. Der König, der sich zehen Tage hier aufhalten sollte, wird, wie es heißt, schon am nächsten Donnerstag wieder abrei- ftn. Man will den Grund hiervon in einem engen Anschlüsse Oestreichs an Frankreich erblicken. Oestreich soll sich verbindlich gemacht haben, zum allerlctzienmal Rußland die vier Garantiepunkre als Basis zu Fricdensunterhandlun- gen vorzuschlagen, und im Falle Rußland sie verwirft, mit den Wcstmächten thätigen Anlheil am Kampfe zu nehmen. 11m diese fockwährend auftauchenden Gerüchte kümmert man sich übrigens im Ganzen wenig, weil sie oft so wikersore- chend sind. (F. Wz.)
Paris, 26. Nov. Aus Marseille erhalten wir da- tirt 26. folgende telegraphische Tcpesche: Das gemischte Licnienfchiff Ulm ist gestern in Toulon angekommen. Es brachte die schmerzliche Nachsicht mit von dem Tode des Admirals B ruat. Der Admiral starb an einem Gicht- anfalle iv dem Augenblicke, rvo er mir seinem Geschwader vor Toulon aukam. Sein Neffe, welcher mit der diese Nachricht enthalrenen Depesche ankam, ist sogleich nach Paris abgereist. In Toulon und Marseille landeten 200 Mann der kais. Garde und 250 algerische Scharfschützen.
Paris, 24. Nov. Marschall Pelissier meldet in seinem neuesten Berichte an den Kriegsminister Nachstehendes über einen Handstreich, der am 3. dieß von dem Expeditionskorps von Enpatocia unter den Befehlen dcS Generals d'Allonville mit Erfolg ausgefühct wurde: „General b'Al- lonville, welcher benachrichtigt worden war, daß sich in der Richtung von El-Toch, acht Lienö im Norden von Eupa- toria, zahlreiche für die Verproviantirnng des russischen Heeres bestimmte Heerden befänden, beschloß sogleich, sich deren zu bemächtigen, was auch vollkommen gelang. Die englische Kavalleriebrigade ging an Djollach vor, die französische Kavalleriebrigade auf Tiumen und die Reservedivision des Generals de Failly postirte sich zwischen Orta-Mamas und Schisan. Unterdessen ging Ali Pascha auf El-Toch vor, wobei er nur wenige Kosackm anlras, die, obwohl auf mehrere Eskadronen gestützt, bei seiner Annäherung die Flucht ergriffen. Um 5 Uhr Abends ließ Ali Pascha den General d'Allonville benachrichtige», daß die Operation ge-