büße bis zu 100 fl. verwirkt sei, wird angenommen. Der Antrag, die Marketeirder für alnzabefrei zu erklären, wird verworfen, ebenso der Beschluß, daß ein Drittheil der Strafe an die Ortsarmenkasse fallen sollte, wird heute wieder auf- gegeben. Sodann vuwillijll dfe Larnmeorachnäglich 9,1 MO fl. zur Verlängerung dieses ohnehin schon lange genug dauern- den Landtags.
Stuttgart, 2. August. Zu Ende dieser Woche oder zu Anfang der nächsten werden Se. Mas. der König eine Reise von längerer Dauer wahrscheinlich nach Tyrot antreteu.
Strittg art, '3. August. Das Deficit im Stadtpflegeetat stellte sich gestern in einem Betrage von ungefähr 96,000 fl. heraus. — Die Rekruten mit blos einjähriger Dienstzeit sind gestern beurlaubt worden. Sie feierten riese Gelegenheit durch ein bei Koppenhöfer veranstaltetes Bankett, zu dein die Unteroffiziere ihres Regiments geladen waren.
Stuttgart, 2. August. Heute Nachmittag 1 Uhr hätten Jvir-hier ein heftiges Gewitter mit starkem etwa '/. Stunde dauerndem Hagel. Derselbe scheint sich hauptsächlich über die Stadt selbst entladen zu haben: die westliche Mar- küng ist gern; verschont , die östliche, wie rvir hören, bloS wenig beschädigt worden. - , (S. M.)
Nagold, 5. August. Der gestrige Fruchtmarkt war wieder ziemlich stark befahren und ist cs daher nicht zu verwundern, daß die Preis« sämmtlicher Fruchtgattungen einen Rückschlag erlitten. Dinkel ging um 37 kr.- Gerste um I st. 11 kr., Mühlfrucht um 2 fl. 21 kr. zurück. Auch neue Gerste war auf dem Markte erstmals ausgestellt.
Vom Gäu wird dem Staatsanzciger geschrieben, daß die Hoffnungen auf ein fruchtbares Jahr sehr allgemein seien, und namentlich der Dinkel sich so vollkommen zeige, daß die Spelze die ausgequollenen Körner nicht zu bedecken vermögen. Erbsen und Linsen gibt es in Menge und von seltener Größe. Die Kartoffeln zeigen b,S jetzt keine Spur von Krankheit und die bereits zum Verkauf ausgeböienen sind wohlschmeckend und mehlig. — Vom Erdbeben hat man im Gäu nichts verspürt, während man in Herrenberg nach dem dortigen Jntelligenzblatte Erdstöße wahrgeuommen haben will.
Aus dem Oberamt Eßlingen, 2. August. Welcher Jammer! Hart an der Schwelle einer reichen Ernte, welche für die im vorigen Jahre durch Hage! zu Grund gerichtete Ersatz bieten sollte, abermals Hagelschlag, ähnlich wie voriges Jahr am 4. Juli. Bei einer tropischen Mittagshitze zog heute ein Gewitter heraus, welches sich mit Donner und Blitz, mit Sturm und Regen -zwischen l und 2 Nhr entlud und schon Hagelkörner wie Erbsen und Bohnen mit sich führte. Ihm folgte auf dem Fuße ein zweites, das Schloßen wie große Haselnüsse in schauerlicher Masse fast eine Viertelstunde läng'gleichsam herabschneite. Jammerschade um das schöne, schwere Getreide, das dem Schnitter schon ins Feld winkte, und das Obst, daS, ohnehin Heuer in unserem Thale ein rarer Artikel »eben den leeren Weinbergen, unreif von den Hagelsteinen herabgeworfen entweder daliegt auf einem Belte von Koth, Laub und Zweigen, oder einherschwimmt im brausenden Bache. DaS Hagelwetter soll sich über Obereßlingeu, Hegensberg, Zell und Altbach, Aichschieß, Deizisau ausgeschüttet und Plochingen noch be
rührt haben. Die vier ersteren Orte habe» also den schreck, lichen Jammer Heuer zum andern Male nach einander er- lebt. O ihr Glücklichen,, die der.Herr mit gnädiger Per- schonung auf eine unversehrte Erntechoffen läßt, wollet eurer unglücklichen Brüder gedenken!.. ,(S. M.i
In dem Oberamle Heidenheim, wie auch in der Ober- amtsstabt selbst zeigen sich seit einiger Zeit die ' Natürlichen Blattern, und starb in Gerstette» vor einigen Tagen ein Bauer, bei welchem dieselben in .der böserrtigstsii Form auf. getreten waren. . ' . , ,
Ta geS-N e u i ftk e icheir.
Mannheim. Die Mittheilung der Mittelrh. Ztg- von dem Tode des Hofgerichtsräihs v. Jtzstein erscheint als eine Zeitungsente, da derselbe nach dein Manuh. Jours, noch gesund und heiter Gme.lebt, auf einem
Frankfurt a. M., 2. August. Die BimdeSver- sämmlung hat am Schluß ihrer heutigen Sitzung» gutem Vernehmen nach, ihre Vertagung bis Mitte Oktober aus- gesprochen. (S. M.)
In einer der letzten Sitzungen des deutschen Bundes- tages zu Frankfurt wurde die orientalische Frage zur Sprache gebracht, die von Oestreich gemachten ausführlichen Vorlagen mikgetheilt und folgende von Preußen gestellte drei Punkte angenommen: 1) der Bund erkennt die Bcmühun. gen Oestreichs auf der Wiener Konferenz für den Frieden und das Interesse DerttschlandS mit Dank an, 2) die Kriegs- bereitschaft wird vorläufig aufrecht erhalten, und 3) weitere Verpflichtungen werden nicht eingegangem
Wien, 31. Juli. Gestern fand bei dem GrafenBuol eine längere Konferenz mit den Gesandten vo» Frankreich und der Pforte statt. .Es waren an Ans Effendi Depeschen auö Konstantiiiopel gekommen, welche sich, wie wir ver- nehmen, znm Theil auf die Verhältnisse der Fürstenihnum und Serbiens, zun, Theil aus die jetzt in Konstantiiiopel zu beginnenden Konferenzen in Betreff des sogenannten vier- ten GarantiepunktcS beziehen sollen.
Mehrere Zeitungen erzählen, daß die Kaiserin Wittive von Rußland sehnlich den Frieden wünsche und sich dcßhalb an die Erzherzogin Sophie nach Wien gewendet und sie gebeten habe, ihren Einfluß geltend zu machen, damit die Friedensunterhandlungen wieder ausgenommen würden. Die Frau Erzherzogin soll auch bereits ihrem Sohne, dein Kai- ser, deßhalb Vorstellungen gemacht haben. Verbürgen kön» neu wir aber die Nachricht nicht.
Aus der Schweiz, 29. Juli. Die Zerstörung, welche das Erdbeben in Visp angerichtet, ist nicht so de- deutend, als in vielen Blättern berichtet worden. Weder die Kirche, noch daö nebenstehende Gasthaus sind eingestürg, sondern nur ein altes Gebäude hat stark gelitten.
In der belgischen Akademie theilte Herr Dupr« am 7. Juli eine Notiz über einen Meteorstein mit, der am 7. Juni d. I. in der -Nähe von Gent zur Erde gefallen und von einer Bäuerin ausgenommen-worden war. Der Stein, der durch seinen Falt eine Aushöhlung von 2 Fuß in der Erde gebildet, war bei der Herausnahme noch warm und halte einen Schwefelgeruch. Er wiegt- ungefähr anderthalb Pfund, ist äußerlich braun, jedoch im Innern von einem